Indirektes Abbiegen vor der Kreuzung?

  • Aber sich dann zwischen den parkenden Autos wieder auf der Fahrbahn einordnen müssen, das ist natürlich super sicher.

    Ja, das ist der Nachteil.

    Der Vorteil ist:

    Beim richtigen indirekten Linksabbiegen (ohne Gehweg und ohne Absteigen) stehen die Kinder beim Warten auf Fußgänger-Grün eventuell knapp vor einem LKW und werden dort nicht gesehen. Beim indirekten Abbiegen zu Fuß wird das vermieden.

    Das Risiko, als Fußgänger von einem Rechtsabbieger überfahren zu werden, halte ich für sehr gering.

    Keine Ahnung, welche Variante in der Praxis zu mehr oder weniger Unfällen führt.

    Auf jeden Fall ist das Überqueren der Kreuzung zu Fuß maximal aufwändig.

  • Ich habe heute mal bei ein paar Kindern abgefragt, wie ihnen das Linksabbiegen nun beigebracht wurde:

    1. Auf der rechten Seite geradeaus weiterfahren bis auf den Gehweg.
    2. Anhalten
    3. Absteigen
    4. Fahrrad um 90° drehen
    5. Bei Fußgänger-Grün auf der Fußgängerfurt losfahren
    6. Noch vor Erreichen des gegenüber liegenden Gehwegs wieder in den Verkehr einfädeln

    Das beobachte ich täglich. Punkt 6 noch in der Variante, dass ein Pulk Kinder nebeneinader fährt. Die ganz rechts fahren weiter auf den Gehweg und der äußerst linke wird weit auf die Fahrbahn abgedrängt.

    Zum Absteigen kommt dann noch dazu, dass erschreckend viele Kinder unpassende Fahrräder ("da wächst du noch rein") und riesige schwere Rucksäcke im Fahrradkorb haben, was dazu führt, dass das Rad sich regelmäßig wegdreht, oder der Fuß sowieso nicht über Korb und Rucksack gehoben werden kann.

  • Die "Musterlösung", wie sich die Autoren das Abbiegen vorstellen, habe ich gerade noch im Login-Bereich gefunden:

    https://player.vimeo.com/video/41793232…=122963#t=3m31s

    Na zumindest ist es regelkonform. Dafür aber maximal aufwändig.

    Ob es wenigstens sicherer ist als normales indirektes Linksabbiegen, mag nicht entscheiden.

    Unterirdisch. Maximale Schikane: "Hey, ihr Gewürm seid nicht vorgesehen im Verkehr!" Und dann radeln die Kinder auch noch auf Fingerbreite Abstand an den parkenden Autos entlang ...

  • Unterirdisch. Maximale Schikane: "Hey, ihr Gewürm seid nicht vorgesehen im Verkehr!" Und dann radeln die Kinder auch noch auf Fingerbreite Abstand an den parkenden Autos entlang ...

    Eigentlich fehlt als logische Konsequenz die wirklich wahre Musterlösung: Sich von Mami im SUV bis zur Eingangstür kutschieren lassen.

  • Ich habe heute mal bei ein paar Kindern abgefragt, wie ihnen das Linksabbiegen nun beigebracht wurde:

    1. Auf der rechten Seite geradeaus weiterfahren bis auf den Gehweg.
    2. Anhalten
    3. Absteigen
    4. Fahrrad um 90° drehen
    5. Bei Fußgänger-Grün auf der Fußgängerfurt losfahren
    6. Noch vor Erreichen des gegenüber liegenden Gehwegs wieder in den Verkehr einfädeln

    Viel schlechter hätte das Ergebnis nicht sein können:

    Punkte 1 und 5 sind illegal. Und das Einfädeln von der Fußgängerfurt ist ja wohl eine der unsichersten Stellen, die man sich dafür aussuchen kann.

    Du hast die Kinder gefragt, wie Ihnen das Linksabbiegen beigebracht wurde. Bist du sicher, dass die Kinder dir genau darauf geantwortet haben, oder haben die Kinder nicht vielmehr das erzählt, was sie ("bestenfalls") daraus gemacht haben?

    Wie auch immer, das Hauptproblem besteht darin, dass es ganz egal ist, was den Kindern in der "Fahrschule" zu dieser Thematik gesagt wird. Die Kinder orientieren sich vermutlich viel stärker an dem, was tatsächlich im Alltag von Radfahrern gemacht wird.

    Und das ist nicht nur bei Kindern so, sondern auch bei Erwachsenen. Ich hatte mir mehrere Fahrschulvideos angesehen bei denen ich den Eindruck hatte, der Fahrschullehrer redet mit Engelszungen auf seine Zuschauer ein, es bei der Prüfung richtig zu machen und gleichzeitig läuft zwischen den Zeilen ein unsichtbarer aber trotzdem deutlich erkennbarer Fließtext, der aussagt: "Ich weiß auch, dass das in Wirklichkeit von den meisten Fahrer*innen anders gemacht wird." Zum Beispiel bei diesem Video: "Verhalten bei Bussen Teil 2 - Bus mit Warnblinklicht - Prüfungsfahrt - Fahrstunde"

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    Der Punkt, "1. Auf der rechten Seite geradeaus weiterfahren bis auf den Gehweg.", ist dann illegal, wenn direkt auf den Gehweg aufgefahren wird. (Was vermutlich häufig getan wird.) Wenn man aber am Bürgersteigrand hält und dann auf den Gehweg absteigt, ist es auch nicht illegal. Nach meiner Beobachtung wird allerdings oft gar nicht abgestiegen. ("Ist ja ein Fahrrad, keine Schubkarre.")

  • Die "Musterlösung", wie sich die Autoren das Abbiegen vorstellen, habe ich gerade noch im Login-Bereich gefunden:

    https://player.vimeo.com/video/41793232…=122963#t=3m31s

    Na zumindest ist es regelkonform. Dafür aber maximal aufwändig.

    Ob es wenigstens sicherer ist als normales indirektes Linksabbiegen, mag nicht entscheiden.

    Ab Minute 1:05 üben die Kinder das Vorbeifahren an einem Hindernis auf der Fahrbahn.

    Das Hindernis ist ein Kleintransporter, der in zweiter Reihe auf der Fahrbahn parkt.

    Das wirft Fragen auf:

    Wie kommt der Kleintransporter dahin?

    Und warum parkt der Kleintransporter dort obwohl er doch eigentlich schon längst angeschleppt hätte sein müssen?

    Oder soll den Radfahrschüler*innen das vermittelt werden:

    Mit solchen Kleintransportern, die in Zweiter Reihe Halten oder Parken, müsst ihr stets rechnen, denn die Verkehrsbehörden unternehmen da nichts gegen.

    Die Verkehrsbehörden weißen keine Halteplätze für Lieferfahrzeuge aus, weil dann ja Stellplätze für den Privat-Autoverkehr wegfallen müssten.

    Und mit der Kontrolle von in zweiter Reihe parkenden Autos tun sich die Verkehrsbehörden sehr schwer. Wer will schon gerne als Buhmann der Autofahrer dastehen?

    "Wenn man länger als drei Minuten anhält und das Fahrzeug verlässt, wird aus dem Halten ein Parken. Nur wenn man das Fahrzeug in Sichtweite behält, bleibt der Stopp auch dann ein Halten – allerdings endet auch hier die Toleranz in der Regel nach maximal zehn Minuten.

    (...)

    Ein Polizeianruf allein dürfte nur selten etwas bringen. Denn der Falschparker dürfte in der Regel schon wieder fort sein, ehe die Beamten eingetroffen sind."

    https://www.t-online.de/auto/recht-und…eln-gelten.html

    Aber vielleicht ist der Kleintransporter in dem Film ja auch ein Fahrzeug der Polizei, ausgestattet mit der "Lizenz zum Falschparken" und die Polizei erläutert den Kindern, dass das Fahrzeug ausnahmsweise dort falsch parkt, damit ein entsprechendes Hindernis zu Übungszwecken zur Verfügung steht?

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (22. Juni 2021 um 20:18) aus folgendem Grund: Doppelung entfernt