Online-Spiel "Verkehrsentwicklungsplanung" der bvm

  • Die "Behörde für Verkehr und Mobilitätswende" (ich wusste gar nicht dass wir sowas haben) macht auf Reklametafeln Werbung für ein neues Online-Spiel:

    https://www.hamburg.de/bvm/verkehrsentwicklungsplanung/

    Ich hab's mir noch nicht angeschaut, bin also noch meinungsfrei.

    Edit:

    Tatsächlich ist das eine Umfrage, die sich anfangs als Spiel tarnt.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Die "Behörde für Verkehr und Mobilitätswende" (ich wusste gar nicht dass wir sowas haben) macht auf Reklametafeln Werbung für ein neues Online-Spiel:

    https://www.hamburg.de/bvm/verkehrsentwicklungsplanung/

    Ich hab's mir noch nicht angeschaut, bin also noch meinungsfrei.

    Edit:

    Tatsächlich ist das eine Umfrage, die sich anfangs als Spiel tarnt.

    Sowas wie Monopoly. Verschiedene "Maßnahmen" kosten verschieden viel Geld. Nach 500 Euro ist Schluss.

    Hab mich spontan gefragt, ob man nicht andersrum vorgehen sollte: "Nichts tun" kostet 100 Mrd Euro... Im "Spiel" kostet "Nichts tun" dagegen genau 0 Euro.

    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass genau dieses ökonomische Übergewicht eines der grundlegenden Probleme ist. Vielleicht "kostet" ja eine Verkehrswende in Wirklichkeit gar nichts, im Vergleich zum Beibehalten des Status Quo?

  • Tja, es gibt Maßnahmen, die Geld bringen: Parkplätze abkassieren.

    Aber komischerweise bringt das Umwandeln von Fahrspuren in Fahrradtrassen kein Geld, sondern kostet. Wobei ja "Radwege" bei denen das Zauberwort ist.

    Und die Stadtbahn taucht nicht auf. Man könnte natürlich sagen, die U5 ist so absurd teuer, dass wahrscheinlich kaum einer sagen wird "Die wollen wir unbedingt", weil man sehr schön sehen kann, was man mit dem Geld alles machen könnte ... - aber leider ist das Angebot der Maßnahmen auf das beschränkt, was die Hamburger Regierenden machen wollen. Daher keine Tram. Denn sonst hätte ja für dasselbe Geld wie bei der U5 "Bau von 150 km Tramnetz" angeboten werden müssen :)

  • Wir können uns auch Pleiteschiffe für >13 Milliarden Euro leisten (HSH Nordbank). Dagegen ist die U5 doch billig.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Und ich dachte immer, ich bin der einzige, der sich wundert, wie einer WirtschaftsFinanzminister werden kann, nachdem er den Hamburger Bürgern 15 Mrd. Euro Schulden aufbrummt. Wegen einer doofen Bank.

  • Und ich dachte immer, ich bin der einzige, der sich wundert, wie einer WirtschaftsFinanzminister werden kann, nachdem er den Hamburger Bürgern 15 Mrd. Euro Schulden aufbrummt. Wegen einer doofen Bank.

    Diese eine "doofe Bank" war der weltgrößte Schiffsfinanzierer. Von Hamburg wurden viele 100 Containerriesen, Bulk Carrier, Tanker und andere Schiffe verchartert.

    Zu den Schiffen gab es langjährige feste Charterverträge, Charterer waren die weltweit führenden Schiffsgesellschaften wie Hapag Lloyd, MSC, Maersk etc. pp.

    Dann kam die Weltwirtschaftskrise ausgelöst durch Lehman Brothers. Hast du 2007 ein Schiff bei z.B. Hyundai in Auftrag gegeben waren Wartelisten von 3-4 Jahren absolut üblich, die Tageschartern für ein ca. 6000 TEU Schiff lagen je nach Verkehr zwischen 12.000-20.000 USD.

    Alle Schiffe waren gut ausgelastet.

    Auf dem Peak der Wirtschaftskrise lagen dann nur 1 Jahr später ca. 150 aus Hamburg vercharterte Containerschiffe irgendwo auf der Welt vor Anker. Die Charterraten waren auf ca. 5000 USD/Tag eingebrochen Die ganzen Gesellschaften die jahrelang sehr gut mit der Kapitaleinwerbung und dem Betrieb der Schiffe Geld verdient hatten, gingen der Reihe nach Pleite. Oder schränkten ihre Geschäftstätigkeit extrem ein (MPC, König & Cie, Nordcapital. Hanseatische Vermögen, Beluga und viele weitere.

    Pro Jahr sammelte man für Schiffsfonds 5-10 Mrd € ein. Die Anleger die bis dato Ausschüttungen erhielten, bekamen nun nichts mehr und noch schlimmer. Viele Gesellschaften schlossen mit einem Totalverlust.

    Klar hat Scholz sich da nicht gerade mit Ruhm bekleckert bei dem Versuch diesen wichtigen Wirtschaftszweig für HH zu retten. Alleine Schuld hat er aber definitiv nicht.

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburg_C…der_Finanzkrise

    Zitat von wikipedia

    Am 24. Februar 2009 haben die Landesregierungen von Schleswig-Holstein und Hamburg in einer gemeinsamen Kabinettssitzung ein Rettungspaket für die HSH Nordbank beschlossen, das eine Kapitalzufuhr in Höhe von drei Milliarden Euro (je 1,5 Milliarden pro Bundesland) und eine Zweitverlust-Risikoabschirmung in Höhe von zehn Milliarden Euro auf einen großen Teil der Bilanz beinhaltet.

    Beides CDU-Regierungen (mit grün bzw. rot als Juniorpartner). Man kann also nicht alles auf Scholz schieben, die Probleme hat er nur geerbt.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Nur mal s neben bei erwähnt, dass die Schiffe damals mehr oder weniger lustig am "Markt" vorbei gekauft/Gebaut wurden, weil jeder Schiffsfond für den Initiator sehr lukrativ, bzw. genau damit verdienen diese (z. B. König &Cie, für den auch ziemlich risikolos, weil in der Regel eine eigenständige GmbH&CO. KG, und damals auch noch für den Finanzierer z. B. HSH). Deswegen wurden viel zu viele kleine Schiffe gebaut, die wurden dann natürlich stillgelegt, weil unrentabel. Die großen Schiffe fuhren auch während der Wirtschaftskrise weiter, wenn auch zu geringeren Tagesheuern.

    Probleme hatten dann erst einmal vor allem die Charterer, weil zu hohe Charter für zu lange Zeiträume, nach deren Pleite dann die Kommanditisten, weil Schiff geparkt, danach die finanzierenden Banken.

    Nachdem Scholz in der für das Problem wichtigen Zeit, also 2005-2010, wo man der HSH auf die Füße hätte treten müssen, keine Funktion hatte, die Ihm das ermöglicht hat, denke ich nicht dass er dafür große Verantwortung trägt.

    Aber wenn das Scholz einziges Problem wäre aus seiner Hamburger Zeit, ....

  • Stimmt HSH Nordbank kann man nicht nur auf Scholz schieben. Dafür sind Scholz und Tschentscher zu 100% für den Cum-Ex Skandal rund um die Warburg Bank verantwortlich.

    Die 500 Euro, die die Hamburger Bürger im Spiel verteilen dürfen, ergeben insgesamt nur 0,9 Mrd. Ganz schon knausrig angesichts dessen, wie locker-flockig die Kohle ansonsten von Händen geht. Ist halt keine Bank involviert... :)

  • Stimmt HSH Nordbank kann man nicht nur auf Scholz schieben. Dafür sind Scholz und Tschentscher zu 100% für den Cum-Ex Skandal rund um die Warburg Bank verantwortlich.

    Und inzwischen auch für den Skandal um den Abriss des Bahnhofs Altona wegen der geplanten Verlegung nach Diebsteich. Inclusive Immobilienspekulation auf dem Holsten-Areal.