Tödlicher Unfall auf dem Kieler Rathausmarkt

  • ...

    Da sage nochmal einer, Strafen bringen nichts.

    Die bringen was.

    Sie verhindern aber nichts mit hinreichender Sicherheit.

    Na dann vergleiche doch mal die Zahlen:

    Wie viel Prozent der LKW-Fahrer fahren regelmäßig ohne Einweiser rückwärts?

    ...

    Die Ergebnisse dürften ungefähr lauten:

    • Praktisch alle

    Sorry, aber das ist Unsinn.

    Wo fahre ich denn mit dem Rad auf dem Gehweg? =O

    In der Niebuhrstraße, nachdem Du die "Anhupallee" abgefahren hattest.

    Das bemerkst Du vermutlich selbst nicht. Der Mensch ist eben nicht perfekt.

    Stell Dir vor, es wäre ein Kind zwischen den parkenden Autos hervorgelaufen. Nicht auszudenken!

    Ich fordere hiermit härtere Strafen für Gehwegradeln. Das wirkt!;)

  • Nachdem ich ja in einem Gewerbegebiet arbeite mit einigem LKW-Verkehr (ein Fuhrunternehmer, eine Spedition, ein Lager eines weltweiten Elektonik-Großhandels, eine Chemiefirma,..) kann ich nur sagen, die Anzahl der LKW-Fahrer, die Rückwärts gefahren sind mit einem Einweiser liegt auf jeden Fall eher im Promille wie im Prozentbereich. Das liegt alleine schon daran, dass auf einem LKW sehr selten ein Beifahrer zu finden ist, der Einweisen könnte.

    Ich hab auch mal in einer dem Mittelstand entwachsener Brauerei gearbeitet und da gabs im Monat 1-5 "Vorfälle". Obwohl dort über die Hälfte der LKW mit Beifahrer besetzt waren, unter anderem genau wegen der Anlieferung in der Stadt, und Einweiser war da noch keine Pflicht, wenn ich ich richtig erinnere.

    Selbst bei der Spedition und dem Chemiewerk fahren die allermeisten LKW ohne Einweisung an die Rampe, das gebietet ja schon der Fahrer- Stolz.

    Mag sein, dass die alle eine Rückwärtskamera haben, bezweifel ich aber, sind in der Mehrzahl Sattelschlepper und ob jeder Hänger ein kompatibles Kamerasystem hat? Die werden nämlich durchaus auch mal getauscht bei der Spedition. Dazu hört man zu regelmäßig wenn der Hänger auf Tuchfühlung mit der Rampe geht.

    Nebenbei kann man auch öfters lustige Wende- und Einparkmanöver beobachten weil es neben einer Art LKW-Parkplatz auch eine Sperre für 3,5t gibt, was nicht jeder glaubt, die Parksituation aber durchaus so sein kann das ein Sattelschlepper dann doch nicht durchkommt durchs Wohngebiet.

    Da hat schon einiges dran glauben müssen, Straßenlaternen, Stromkästen, Verkehrsschilder, Straßenschilder, Autos, Zäune,....

    Gut, könnte man natürlich alles wegräumen, wer braucht das schon.

    Auf dem Parkplatz kanns auch sein das LKW-Kollegen daneben stehen und sich amüsieren, gewunken wird da eher weniger, außer der eigene Laster ist betroffen, dann wirds mitunter lauter und hektischer.

  • Die bringen was.

    Sie verhindern aber nichts mit hinreichender Sicherheit.

    Wie machen wir es dann? Wir entfernen alle unnötigen Hindernisse, wie Bäume (*). Und wie machen wir das? Wir machen eine Vorschrift, dass Bäume in Fahrbahn/Radweg-Nähe entfernt werden müssen. Und wie setzen wir die Vorschrift durch? Mit Strafen. Aber das funktioniert natürlich nicht mit hinreichender Sicherheit und Vision Zero ist gestorben.

    *) Bäume reduzieren Stress. Es gibt z.B. eine Studie nach der jemand im Krankenhaus schneller gesund wird und weniger Schmerzmittel braucht, wenn er vom Fenster aus Bäume sieht. Sie produzieren Sauerstoff, filtern die Luft und manchmal schlägt ein Auto in einen Baum ein anstatt dahinter schlimmeren Schaden anzurichten.

    Manche Dinge klappen doch in Deutschland ganz gut, z.B. dürfte der Anteil der unversicherten Fahrzeuge und Fahrzeuge ohne TÜV recht gering sein. Technische Spielerein (Alkoholmesser vor dem Anlassen, Rückfahrkamera, Abbiegeassistent, Drosselung der Geschwindigkeit statt auf 250 km/h auf 30 km/h innerorts) gibt es genug. Warum dem Menschen überhaupt die Wahl lassen, wenn man es technisch verhindern kann? Hier ganz konkret: Warum hat die Boardelektronik nicht verhindert, dass der LKW verbotswidrig auf den Platz fährt? Warum gibt es keine Vorschrift, die eine Rückwärtskamera für LKWs vorschreibt? Geht es ums Geld? War das wichtiger als das Menschenleben?

  • Du meinst diese Stelle? Da schiebe ich mein Rad, wie man an den wiegenden Bewegungen der Helmkamera erkennt :/

    Oh, dann nehme ich alles zurück und behaupte ab sofort das Gegenteil.;)

    Malte ist der einzige perfekte Verkehrsteilnehmer.


    Wie machen wir es dann? Wir entfernen alle unnötigen Hindernisse, wie Bäume (*). Und wie machen wir das? Wir machen eine Vorschrift, dass Bäume in Fahrbahn/Radweg-Nähe entfernt werden müssen. ...

    Nein, man sagt der zuständigen Ordnungsbehörde einfach, dass sie es im Rahmen von Ermessenentscheidungen im Einzelfall machen sollen. So wie immer. Und wenn sie es nicht machen, wird es eben nichts.

    *) Bäume reduzieren Stress.

    Davon kann ich bei den Kieler Radfahrern bislang nicht viel bemerken.

    In Kopenhagen hingegen ist man nicht so blöd und verbaut sich die Möglichkeiten mit Bäumen. Und es sieht ja so aus als wenn in Kopenhagen noch der eine oder andere Radfahrer leben will.

  • Oh, dann nehme ich alles zurück und behaupte ab sofort das Gegenteil. ;)

    Malte ist der einzige perfekte Verkehrsteilnehmer.

    Unfug. Ich habe erst vor ein paar Tagen jemandem die Vorfahrt genommen, weil ich nicht aufmerksam genug unterwegs war. Aber solche Sachen wie Radfahren auf dem Gehweg oder auf der falschen Straßenseite oder vorsätzliches Fahren über rote Ampeln gibt's bei mir nicht — wenigstens in dieser Hinsicht bin ich tatsächlich konsequent.

  • Beitrag von krapotke (11. August 2020 um 15:32)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 10:51).
  • Oh, dann nehme ich alles zurück und behaupte ab sofort das Gegenteil. ;)

    Malte ist der einzige perfekte Verkehrsteilnehmer.

    Blöde grundlose unnötige Polemik.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

  • Mittlerweile stellt sich heraus, dass der Lkw hätte nicht auf Kieler Rathausplatz fahren dürfen. Es gab wohl auch einen Beifahrer, der allerdings nicht mehr so genau weiß, ob er als Einweiser tätig war oder wo er sich zum Zeitpunkt des Unfalles befunden hat.

    Und nun heißt es, der Mast hätte einen Materialfehler aufgewiesen:

    Zitat

    Der 14 Meter lange Mast, so heißt es im Gutachten, hätte sich nur deformieren, nicht aber abbrechen dürfen. Doch wegen der "mangelnden Festigkeit" sei es zu dem tragischen Unglück gekommen.

    Die Stadt Kiel hat darum heute in Windeseile die übrigen fünf Masten auf dem Gelände der dort gerade stattfindenden Kieler Woche abbauen lassen.

    Ich komme mir ja langsam vor wie ein Verschwörungstheoretiker, aber wenn ich die Nachrichtenlage zu dieser Thematik verfolge, habe ich den Eindruck, es soll der Eindruck vermieden werden, dass hier menschliches Versagen, beziehungsweise eine unaufmerksame Fahrweise eines Berufskraftfahrers irgendwie ursächlich war. Bei den „offiziellen“ Mitteilungen der Stadt Kiel, etwa auf Instagram, ist ja mittlerweile überhaupt nicht mehr die Rede davon, dass hier überhaupt ein Lastkraftwagen mitdessen Besetzung involviert war.

    Edit: Die Stadt hat den Instagram-Beitrag um den Unfallhergang ergänzt.