Verkehrbedingungen in der Grossstadt

  • Das funktioniert aber doch nur, wenn es die sog. "Onlinewache" gibt, oder?

    In München schreibe ich die zuständige Polizeidienststelle an, per Brief. Mit unterschiedlichem Erfolg - in Moosach klappt es gut, von der Schwabinger Dienststelle habe ich neulich einen sehr seltsamen Anruf bekommen: falls ich durch einen Falschparker behindert werde, sollte ich doch die 110 wählen, und eine Streife anfordern. Die Streifenpolizisten könnten den Parkverstoß rechtssicher dokumentieren und ggf. abschleppen lassen. Sonst würde dem Falschparker auch ein drittklassiger Anwalt genügen, um den Strafzettel wegzubekommen.
    Das mache ich aus mehreren Gründen nicht:
    1. halte ich es für einen Missbrauch der Notruf-Infrastruktur, wenn niemand gefährdet oder in Not ist, sondern "nur" eine Behinderung vorliegt
    2. hatte ich eher den Eindruck, dass der Polizist mein Schreiben in den Schredder werfen wollte (und dann wohl auch getan hat) statt sich drum zu kümmern.
    3. sagt mir die 110 wahrscheinlich, dass ich warten muss bis die Streife da ist. Und da hab ich keine Lust darauf, wenn ich auf dem Arbeitsweg bin.
    und 4.: Selbst wenn dem Falschparker ein schlechter Anwalt genügt - er (oder sein Arbeitgeber) muss diesen erstmal organisieren und hat auch so einen Haufen Arbeit und Ärger am Hals.
    Vielleicht spar ich mir auch mal den Umweg über die Polizei und schicke es direkt an das KVR, wie von @flinker vorgeschlagen.

  • sagt mir die 110 wahrscheinlich, dass ich warten muss bis die Streife da ist.

    Also in Berlin bedanken die sich und schicken eine Streife hin, ohne dass ich warten muss.
    Es dauert aber etwas, bis die kommen. Wenn ich beispielsweise die Polizei hole, weil mal wieder ein Hund mit uneinsichtigem Halter im Buddelkasten spielt, dauert es 30-45 Minuten, bis jemand kommt.

  • @Christian_F: Ich schreibe in Nürnberg die jeweils zuständigen Polizeidienststellen an und habe auch den Eindruck, dass mindestens dem Großteil meiner Anzeigen auch nachgegangen wird.
    Gelegentlich kamen mal Rückfragen zur Beobachtungszeit oder von mir unerwähnten Details, woraus ich schließe, dass sich jemand genauer mit der Anzeige befasst hat.

    Bei einer Anzeige wegen Parken auf dem Radweg mit Beweisfoto(s) und konkreten Angaben zu Ort und Zeit möchte ich allerdings mal sehen, wie ein Anwalt (ob dritt- oder erstklassig) das so einfach aus dem Weg räumt!
    Der Angezeigte kann sich ja blöd stellen und nicht wissen, wer das Fahrzeug dort abgestellt hatte. Aber dann gibt es immer noch den Halterkostenbescheid. Der ist fast genauso teuer wie das Verwarngeld für Parken auf dem Radweg mit Behinderung. :P

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Für meine folgende Frage möchte ich nicht eigens einen Thread eröffnen und ich denke, hier passt sie noch ganz gut.

    Situation:
    Eine ca. 40m lange Gasse, beschildert mit [Zeichen 240] . Breite grob geschätzt 7m. Es gibt keine Fahrbahn bzw. Gehwege. Alles eine Fläche. Wären auf solch einem Weg außengastronomische Experimente zulässig?

  • Mir gehts vor allem um die rechtliche Bewertung von [Zeichen 240] . An einem fiktiven, vergleichbaren Weg mit [Zeichen 237] ist eine Außengastro ziemlich sicher unzulässig, egal ob die Mindestbreiten des Radwegs eingehalten werden oder nicht.

  • Ich bin regelmäßig völlig fassungslos wenn ich sowas sehe. Wie viele beteiligte Personen müssen da völlig blind, ignorant, dumm, bestochen, vernagelt und/oder skrupellos sein, dass Straßenraum so gestaltet und (genehmigt?) genutzt wird? ?(:cursing:

  • Wenn die Gastronomie nicht ausreicht, um den Weg zu versperren, kann man auch gerne nachhelfen:

    Abends wird hier selbstverständlich auf dem Radweg gegangen, weil zwischen den zwei Bäumen kein Platz mehr ist. Ausserdem ist der Weg um den Baum herum den meisten zu weit.

  • Ein Schnappschuss der Hoheluftchaussee vor ein paar Tagen:

    Ein Pulk von Radfahrern drängt sich auf (bzw. neben!) dem grauenhaften, nicht mehr benutzungspflichtigen Radweg herum anstatt auf der Fahrbahn zu fahren. Es ist so traurig... Warum kommen diese Menschen nicht darauf, dass es viel besser geht? Woher rührt diese unglaubliche Angst vor den Autos? Oder ist es doch einfach nur Unwissenheit? Wozu hat sich eigentlich jemand die Mühe gemacht, die blauen Schilder auf dieser Straße wegzuklagen? ;(

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Das sind die, die Diskussionen mit "Ich bin sowohl Autofahrer, als auch Radfahrer ..." beginnen.
    Wer im Auto sitzend Fahrbahnradler auf den Radweg "hinweist", muss als Radfahrer natürlich selbst dort fahren ;)

    Außerdem - da ist ein Radweg, den muss man benutzen. Weiß doch jeder. :S
    Und auf der "Straße" fahren ist gefährlich.

  • Warum kommen diese Menschen nicht darauf, dass es viel besser geht? Woher rührt diese unglaubliche Angst vor den Autos?

    Ein Teil von denen mag ja entlang der Hoheluftchaussee irgendwo einkaufen oder andere Besorgungen machen (Post, Arztbesuche, usw.). Da ist es einfacher den Radweg zu benutzen, weil von der Fahrbahn aus sind die Fahrradbügel schwer erreichbar.

  • Warum kommen diese Menschen nicht darauf, dass es viel besser geht? Woher rührt diese unglaubliche Angst vor den Autos? Oder ist es doch einfach nur Unwissenheit? Wozu hat sich eigentlich jemand die Mühe gemacht, die blauen Schilder auf dieser Straße wegzuklagen? ;(

    Geht es wirklich so viel besser? Gerade Hoheluftchaussee?
    Ich denke man man muss es so differenziert betrachten, wie die Gruppe Radfahrer heterogen ist.
    Aus meiner Sicht gibt es genau so viele Gründe die Fahrbahn zu nutzen wie es, explizit an dieser Stelle, zu lassen.
    Grund 1 es zu lassen: im stockenden Verkehr rumgammeln.
    Grund 2: kurze Strecken um dann in eine Nebenstraße abzubiegen
    Grund 3: Tagesform

    Ich fahre die Hlc nicht allzu regelmässig. Und wenn, dann eher spät Abends bei wenig Verkehr. Und dann ausschliesslich auf der Fahrbahn.
    Wenn ich tagsüber mal in die Richtung muss, dann meide ich sie weitestgehend. Bei fliessendem Verkehr benutze ich, je nach Tagesform, die Fahrbahn oder bummle auf dem "Radweg".
    Es ist einfach kein Zuckerschlecken sich auf so einer stark frequentierten Straße in den Fahrbahnverkehr zu stürzen, da man ständig hochkonzentriert sein und ein dickes Fell haben muss.

  • Geht es wirklich so viel besser? Gerade Hoheluftchaussee?

    Natürlich hast Du Recht, bei Stau lieber den Radweg zu benutzen. Bei wenig Autoverkehr sieht es aber genauso aus. Der Radweg ist sehr schmal und viele Fußgänger achten nicht darauf, so dass man immer mal wieder kräftig bremsen muss. Wenn die Radler dann auch noch, wie auf dem Foto, z.T. neben dem Radweg fahren, ist die Fahrbahn deutlich sinnvoller.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov