Eine Fahrraddemo in Konstanz — nur echt mit Warnweste, Helm und auf Radwegen: Repressalien gegen Fahrraddemo
Woche 26 vom 24. bis zum 30. Juni 2019
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Gab es hier doch schon letzte Woche.
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Aus einem Nebensatz:
Gegen 15.40 Uhr war ein 69-jähriger Radfahrer aus dem Kreis Dithmarschen auf seinem Pedelec auf der Hauptstraße in Richtung Innenstadt unterwegs. Beim Versuch, von der Straße auf den rechtseitigen Geh- und Radweg zu wechseln, stürzte der Radfahrer. Durch den Sturz erlitt er lebensgefährliche Kopfverletzungen - er trug keinen Fahrradhelm. Der verunfallte Radfahrer kam mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus.
wird die Überschrift:
Er trug keinen Helm Pedelec-Fahrer bei Sturz lebensgefährlich verletzt
Kellinghusen -
Bei einem Unfall in Kellinghusen (Kreis Steinburg) ist ein Pedelec-Fahrer am Sonntagnachmittag lebensgefährlich verletzt worden. Der 69-Jährige trug keinen Fahrradhelm.
Gegen 15.40 war der Mann auf der Hauptstraße in Richtung Innenstadt unterwegs, wie die Polizei am Montag mitteilte. Anschließend stürzte der 69-Jährige beim Versuch, von der Straße auf den Fahrradweg zu wechseln.
Der Mann trug keinen Fahrradhelm und zog sich durch den Sturz Kopfverletzungen zu. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.
(Hervorhebungen durch mich)
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link is kaputt
mit handarbeit wieder zu richten. krasser vorgang.
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Motto der Polizei in Pressemeldungen über Unfälle mit Radfahrerbeteiligung:
Stell'n wa uns mal janz dumm!
Annweiler (ots). Bereits am Freitag, den 21.06.2019, überholte ein noch unbekannter PKW-Fahrer einen Radfahrer in der Landauer Straße in Höhe des dortigen „Libellenkreisels„. Aus noch ungeklärter Ursache kam der Zweiradfahrer zu Sturz, als der Geländewagen mit Anhänger an ihm vorbeifuhr. Hierbei verlor der Radfahrer kurzzeitig das Bewusstsein und verletzte sich nicht unerheblich. Nur durch Tragen des Fahrradhelmes wurde Schlimmeres vermieden. Die Polizei Annweiler bittet um Zeugenhinweise insbesondere zu dem noch unbekannten Geländewagenfahrer.
"Aus ungeklärter Ursache"... Hier die Einfahrt in den Kreisel. Noch fragen, Kienzle...!?
Und ein überflüssiges Verkehrszeichen weiter südlich, was ggf. den Geländewagenfahrer dazu animierte, den den "Radweg" missachtenden Radfahrer zu maßregeln.
Und zum Abschluss mal wieder ein wenig Fahrradhelm-Werbung. Zumindest da weiß die Polizei ja immer zu 100 % Bescheid...
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https://www.neues-deutschland.de/artikel/112155…efaehrlich.html
Zitat... geht die »Zeit« auch mal urbaner Verkehrspolitik nach: »Wir sollten alle mehr Fahrrad fahren«, verkündet der erste des aktuellen Doppeltitels, während der zweite uns alle auf den Boden vermeintlicher Tatsachen fallen lässt: »Leider ist es lebensgefährlich. Über die Unmöglichkeit, die Städte fahrradfreundlich zu machen«.
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»Aber lassen sich Großstädte überhaupt zu Fahrradstädten umbauen? Hilft Radfahren tatsächlich, Verkehrsprobleme zu lösen? In welche Gefahr begeben sich Radfahrer, die so viel schlechter geschützt sind als Autofahrer? Ist die schöne neue Fahrradwelt eine Fantasie, die bald an der Wirklichkeit zerbrechen wird?« - wie Radfahrerschädel auf der Motorhaube? Die Fragen sind schon so gestellt, als wären sie in der Werbeabteilung eines Autokonzerns erdacht. Die Antworten sind entsprechend: »In Deutschland sinkt die Gesamtzahl der Verkehrstoten seit vielen Jahren, nicht jedoch die der getöteten Radfahrer. Voriges Jahr stieg sie von 382 auf 445, womöglich auch wegen des heißen Sommers, der viele zum Radfahren einlud.« Wer da tötet, das wird erst einige Absätze später (nicht) gesagt: »Von den 382 Fahrrad-Toten des Jahres 2017 starben 65 durch die Schuld eines Lkw-Fahrers, 99 der tödlichen Unfälle waren Stürze, an denen niemand sonst beteiligt war.« Mehr als die Hälfte ging also wohl aufs Konto des Pkw; jenen durchtriebenen Mörder, der erst das Klima für heiße Sommer schuf, um dann fleißig seine Konkurrenz wegzuknallen. Ein Problem ist das schon, wenn auch nicht so sehr für Menschen: »Fahrradunfälle sind für die Versicherungen teuer, weil die Radler oft schwer zu Schaden kommen.«
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Dem Radfahrer kann letztlich nicht geholfen werden: »Den perfekten sicheren Radweg gibt es nicht … Es bringe auch nichts, wenn Radfahrer von den großen Straßen mit Radwegen auf Nebenstraßen ausweichen, denn auch dort drohe Gefahr, wenn die Fahrer geparkter Autos die Tür öffnen, ohne nach hinten zu schauen.« Denn es ist unmöglich, dem Deutschen das Gerät zu nehmen, mit dem er jährlich über dreitausendmal tötet und über dreihunderttausendmal verletzt. So bleiben nur eindringliche Warnungen von Ärzten, vom Irrweg Fahrrad abzulassen: »Meine Sorge sind jetzt die Radler.« Wie der unbelehrbare, dessen Unfall und schwere Verletzungen der Artikel gefühlig investigativ beschreibt und als Pointe nutzt: »Rad fahren will der Mann unbedingt wieder. Dafür übt er im Park vor der Klinik, auf einem Dreirad allerdings, sonst fällt er um.« Für einen guten deutschen Pkw reicht es aber bestimmt schon wieder.
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Habe besagten Artikel im Zeit-Magazin gelesen und mich erst mal mächtig geärgert. Radfahren (und am schlimmsten ohne Helm) wird als selsbtmörderisch dargestellt.
Doch dann... langsam, langsam dämmerte es mir. Konsequent zu Ende gedacht, kann die Schlußfolgerung doch nur lauten: Autos sind aus den Städten komplett zu verbannen. Das ist das Ziel des Artikels, das muss die Absicht des Autors gewesen sein.
Nun hat er dieses natürlich nicht explizit formuliert, sondern überlässt es dem geneigten Leser, nach der Lektüre und Verarbeitung selbst zu diesem Schluss zu kommen. Genial in zweifacher HInsicht: Er umgeht eine möglicherweise doch noch leicht autoaffine Chefredaktion, und beim Leser stellt sich dieser Gedanke ein, als ob es ein eigener und kein eingepflanzter wäre.
Chapeau, oder vielmehr: Fahrradhelm.
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Als die Fahrverbote in Hamburg aktiv wurden hat die Zeit an dem Tag 8 Artikel veröffentlicht, warum das scheiße ist. Zum Vergleich: So viele Artikel zu einem Thema gab es das letzte Mal, als die Nationalmannschaft bei der WM rausgeflogen ist - und da war es über drei Tage verteilt.
Das ist ein Autofahrerblatt, und diese Andrea Reindl, die angeblich Ressort Fahrrad macht, glänzt in jedem Artikel durch schwere Fehler zur Rechtslage.
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Ein Lkw-Fahrtrainer kann Fahrbahn und Straße nicht auseinanderhalten und fühlt sich nur auf dem Radweg sicher:
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Gleich im ersten Absatz hervorragend das Klischee mit dem Rotlicht-Radler bedient.
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und an der Alster wurde ein Mann und keine Frau getötet
Soviel zu Qualitätsjournalismus
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Gleich im ersten Absatz hervorragend das Klischee mit dem Rotlicht-Radler bedient.
Ich habe der Redaktion ein längeres Feedback geliefert (Forum ist keines freigeschaltet), zum Thema "was für eine Ampel soll das gewesen sein? vielleicht nur eine für Fußgänger?", zum "toten Winkel" in Verbindung mit dem typischen Kreuzungsdesign zurückverlegter Radfurten, zum falschen Begriff "Straße" und zu der falschen gefühlten Sicherheit auf dem Radweg, obwohl die Autorin doch mal hätte recherchieren können, von wo denn die beim Rechtsabbiegen getöteten Radfahrer gekommen sind.
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Das wirklich schlimme ist, dass diese Autorin sich auf Twitter ganz schön weit als Fahrrad-Aktivistin aus dem Fenster lehnt.
Aber für das schöne Geld von SPON ist es halt schon mal wert, seine Ideale zu verkaufen. -
Und das Ganze nochmal verschärft in der Mottenpest:
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"Um auf der Straße zu fahren, ist mir mein Leben zu lieb. Notfalls weiche ich auf die Gehwege aus."
Aha, sehr interessant. Dass sich gerade auf dem Gehweg Gefahrenpunkt an Gefahrenpunkt reiht, checkt er wohl nicht. Oder meint er jetzt etwa seine Fahrt mit dem LKW?
Und noch interessanter wäre die Frage, ob er sich selbst als LKW-Fahrer denn auch als Gefahrenquelle für Radfahrer auf der Fahrbahn ansieht. Und wenn ja, warum. Und was er denkt, dagegen zu tun.
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Der stärkere gefährdet aus egoistischen Motiven heraus den schwächeren. Für manche Leute ist das Prinzip völlig selbstverständlich und wird nicht hinterfragt.
Wenn er da im LKW die Radfahrer gefährdet, gefährdet er als Radfahrer natürlich auch die Fußgänger.
"Bisher hatte ich immer Glück", sagte der Fahrer des LKW
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Es ist der unmöglichste Kampf gegen Windmühlen, den Leuten zu erklären, dass Hochbordradwege in Deutschland wirklich gefährlich sind.
Kaum einer von denen setzt sich hin, gibt die Straßen in google maps ein und versteht dann, dass der Radfahrer nicht auf der Fahrbahn gefahren ist und nicht rechts ganz ohne Abstand in einen rechtsabbiegenden LKW reingefahren ist.
Selbst die Tatsache, dass bei den vielen Unfallbildern man immer ganz klar sieht, dass das Fahrrad direkt unter der Front des LKW liegt und der LKW damit den Radfahrer gerammt hat (und nicht anders rum) geht an diesen Leuten komplett vorbei, z.B. der Kreisverkehrunfall in Aachen am 13.6. oder Leipzig Jahnallee im Mai
und die Medien weisen darauf auch nie hin. Da kam es nur zu einem Unfall, wer wen getroffen hat lassen die weg. Die verwenden ihre Zeit für wichtigeres, wie das Unternehmen, dem der LKW gehört, wegzupixeln. -
Wichtig ist auch die Höhe des Sachschadens am Lkw und wie lange die Kreuzung gesperrt war.
Und irgendwas anderes auch noch, ich komm grad nicht drauf ... ah, doch: ob der Radler was auf dem Kopf hatte.
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Außer er hatte was auf dem Kopf. Dann wird das nicht erwähnt.
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