Drüben im Thread über die Fahrrad-Großkontrolle am 30. August 2018 hatte ich ja den Vorwurf geäußert, die Kontrollstelle am Alsterglacis wäre wahrlich nicht sonderlich günstig gewählt worden:
Allein die Kontrollstelle verwundert bereits: Man hatte sich die Kreuzung zwischen Alsterglacis und Kennedybrücke ausgesucht, ein riesiges, autogerecht gebautes Kreuzungsbauwerk, an das von Norden die berühmte Fahrradstraße im Harvestehuder Weg anschließt, nach Süden der Neue Jungfernstieg in die Innenstadt führt. Es gibt an dieser Stelle eine Menge Möglichkeiten, sich mit dem Fahrrad falsch zu verhalten, weil der Rad- und Fußverkehr irgendwie so dort hineingequetscht wurde.
Ich will nicht in die übliche Bresche schlagen von wegen es würde nur dort geblitzt und kontrolliert wo es sich finanziell im Säckl lohnt, nicht aber an Kindergärten, Schulen oder „echten Gefahrenstellen“. Fakt ist: Am Alsterglacis gibt es für Radfahrer eine ganze Menge Möglichkeiten, sich entgegen der Straßenverkehrs-Ordnung zu verhalten und ordnungswidrige Fahrweisen sind dort inbesondere bei Radfahrern im Minutentakt zu finden. Allerdings ist es auch nicht so ganz einfach, sich hier verkehrsgerecht zu verhalten, obwohl in diesem autogerecht ausgebauten Kreuzungsbauwerk zwei Hauptrouten des Radverkehrs entlanggeführt werden.
Es ist die eine Sache, hier über rote Ampeln zu fahren. Das geht ganz leicht, das ist mir nun auch widerfahren, darüber diskutieren wir in einem anderen Thread. Es wäre schön, wenn die Polizei in Personalunion als Straßenverkehrsbehörde hier eine Ausrüstung der Lichtsignalanlagen mit separaten Signalgebern für den Radverkehr anstrengen könnte. Dann könnte man sich bei der nächsten Verkehrskontrolle ein bisschen Personal sparen und bräuchte nicht Radfahrer kontrollieren, die beim Umschalten von grünes auf rotes Licht nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kommen.
(Ich muss auch hier die bereits bekannte Anekdote anbringen, dass die Signalgeber an dem Kreuzungsbauwerk teilweise noch im Frühjahr 2018 nicht für den Radverkehr gültig waren. Ich hatte das mehrfach bei PK 17 bemängelt, aber vielleicht war PK 17 das nicht ganz so wichtig oder meine Mail kam nicht an, jedenfalls bilde ich mir gerne ein, dass mein Rotlichtverstoß in Ermangelung gültiger Signalgeber gänzlich substanzlos geblieben wäre, hätte ich diese Mail damals nicht geschrieben.)
Es ist aber die andere Sache, dass es für normalsterbliche Verkehrsteilnehmer äußerst schwer ist, dieses Kreuzungsbauwerk im Sinne der Straßenverkehrs-Ordnung mit dem Fahrrad zu überqueren. Dazu habe ich heute ein paar Fotos geschossen, die ich in den folgenden Beiträgen besprechen möchte.