Hamburg - Unfälle mit Radfahrern

  • Laut Abendblatt kamen beide aus Richtung Osten. LKW wollte rechts richtung Norden, Fahrrad geradeaus. Also Rechtsabbiegeunfall.

    Aber der genaue Unfallhergang ist trotzdem noch unklar. Die Schuld kann bei beiden liegen.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Das beste Bild der angegebenen Unfallstelle, das ich gefunden habe (meine "Hausstrecke"):

    https://www.mapillary.com/app/?lat=53.59…photo&menu=true

    (Beide kamen laut Abendblatt von rechts, sie wollte geradeaus weiter, er rechts abbiegen).

    Sie war entweder auf dem Fußweg unterwegs und nutzte die Fußängerampel (an der Stelle häufig so) oder war auf der Fahrbahn unterwegs.

    Das Bild trifft es echt gut, danke dafür!

    Das passt zu meiner Recherche zum Thema Schutzkreuzungen...Die sichtbeziehungen mit LKWs sind hier an dieser Kreuzung einfach nicht gut!

    Den genauen Hergang kenne ich leider nicht, wer also verantwortlich ist. Unabhängig davon ist aber eben die Sichtbarkeit der entscheidende Punkt...

    Rechtsabbiege-Unfälle sind somit keine Seltenheit... :(

  • Alternative wäre ja "gesehen und trotzdem überfahren". Das möchte ich dem LKW-Fahrer nicht vorwerfen.

    Selbst unter besten Bedingungen kann man andere Leute übersehen. Menschen machen Fehler.

    Hoffe die können den Unfallhergang rekonstruieren. Jetzt zu spekulieren ist zweckfrei.

    ...auf dem Radfahrstreifen und hielt an der Rotlicht zeigenden Ampel rechts neben dem Sattelzug auf Höhe der Sattelzugmaschine....

    -> voll im toten Winkel und nicht sichtbar

  • In der Pressemitteilung ging es um den klassischen Rechtsabbiegeunfall,

    ..auf dem Radfahrstreifen und hielt an der Rotlicht zeigenden Ampel rechts neben dem Sattelzug auf Höhe der Sattelzugmaschine....

    -> voll im toten Winkel und nicht sichtbar

  • Auf dem Bild oben ist er in voller Größe im Rampenspiegel sichtbar.

    Im Bild oben rechts würde mich interessieren, wie der LKW-Fahrer einen Radfahrer sieht, der noch zwei Meter weiter von der Kreuzung weg ist.

    Im Seitenfenster (er muss ja in Schrittgeschwindigkeit abbiegen, STVO 2020) und im Seitenspiegel vorher.

    Ich habe hier Sichtfeldanalysen erstellt und vorliegen für den ERA-Kongress vom FGSV, wohl noch unveröffentlicht.

    Fahhrad SOLLTE vor dem LKW stehen, ja. Tat es anscheinend nicht. Der Hergang ist nicht grade deutlich beschrieben. Man wird es wohl nie erfahren, da der Fahrer ja nix sah und die Radlerin tot ist

  • Ich weiß, man soll nach solchen Unfällen niemals die Drunterkommentare in den gesellschaftlichen Netzwerken konsumieren. Ich finde es aber interessant, dass sich in Zeiten wie diesen die Drunterkommentare bei Abendblatt und Morgenpost leicht geändert haben: Zusätzlich zu dem üblichen „Radfahrer halten sich eh nie an die Regeln und fahren immer über rote Ampeln“-Narrativ gesellt sich nun die Erkenntnis, dass LKW-Fahrer ja systemrelevant wären und Radfahrer schon deshalb auf ihre Vorfahrt verzichten müssten.

    Angeblich soll es sich bei der getöteten Frau um eine Mitarbeiterin des UKE handeln, was den ganzen Hass der Drunterkommentatoren auf eine ganz harte Probe stellen würde:

    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Zusätzlich zu dem üblichen „Radfahrer halten sich eh nie an die Regeln und fahren immer über rote Ampeln“-Narrativ gesellt sich nun die Erkenntnis, dass LKW-Fahrer ja systemrelevant wären und Radfahrer schon deshalb auf ihre Vorfahrt verzichten müssten.

    Ersthaft?? Ich tu mir diese Kommentarspalten ja eh nicht an, aber sowas kommt da? Huiuiui.

    STVO post-corona: Wer systemrelevanter ist, hat Vorfahrt. Arbeitsverträge sind mitzuführen.

  • NDR:

    Zitat

    Augenzeugen berichteten, er habe dabei extra noch angehalten, um mehrere Radfahrer passieren zu lassen. Warum er dann beim Wiederanfahren mit der Radfahrerin kollidierte, ist noch unklar.

  • Im Seitenfenster (er muss ja in Schrittgeschwindigkeit abbiegen, STVO 2020) und im Seitenspiegel vorher.

    Also wenn Du den Seitenspiegel hinzu ziehst, müsste man das auch bei der Ampelsituation davor machen (z.B. hier). Da ist der Radfahrer ja auch recht groß sichtbar.

    Wenn der Radfahrer im Bild oben rechts noch etwas weiter weg wäre, wäre er hingegen nur ganz klein am Rand vom Weitwinkelspiegel sichtbar. Wenn überhaupt. Ein Video der Polizei HH zeigt das halbwegs: Der grüne LKW ist nicht komplett sichtbar. Durch das Fenster sieht man das Heck, im Spiegel die vordere Hälfte. Dazwischen fehlt ein gutes Stück.

    Und genau an dem Übergang zwischen "nicht mehr im Weitwinkelspiegel" und "noch nicht im direkten Sichtfeld" bewegt sich der Radfahrer.

  • Auf NDRInfo hieß es eben, dass vorne an der Haltelinie mehrere Radfahrer gestanden hätten und vor dem LKW angefahren seien. Das Todesopfer hat sich aber NEBEN dem LKW aufgestellt.

    Das ist der Hauptvorteil von Schutzkreuzungen, dass du da mehr drauf achten kannst, wenn welche nachfolgen... Traurige Situation

  • Wo einer ist, können noch mehr sein, von daher Spiegel besonders intensiv beachten ...

    Und wieder der alte Streit: Gibt es den toten Winkel?

    Nachdem im Netz schon Bilder kursierten, wo zu Demozwecken Spiegelsegmente abgeklebt waren, und andererseits diese Bilder mit den bunten Spiegeleinstellplanen kursieren, nach denen der tote Winkel gar nicht existiert, tendiere ich doch eher zur Nichtexistenz ...

    PS: Das mit der Schrittgeschwindigkeit gilt NOCH nicht, die StVO-Novelle hat es noch immer nicht ins Bundesgesetzblatt geschafft, auch nicht ins heutige ... (Hatte vorhin mal nachgeschaut, weil ein Termin näher rückte, aber dessen Absage war eben in der Post ...)

  • Nachdem im Netz schon Bilder kursierten, wo zu Demozwecken Spiegelsegmente abgeklebt waren, und andererseits diese Bilder mit den bunten Spiegeleinstellplanen kursieren, nach denen der tote Winkel gar nicht existiert, tendiere ich doch eher zur Nichtexistenz ...

    Ich gehe davon aus, dass der Bereich parallel zum gerade stehenden LKW gut und lückenlos einsehbar ist. Allerdings wandert der Radfahrer dort von Spiegel zu Spiegel, so dass er bei ungünstigem Ablauf doch manchmal übersehen werden kann.

    Am Übergang zwischen dem direkt durch das Beifahrerfenster einsehbaren Bereich und Weitwinkelspiegel hingegen gibt es mWn noch einen toten Winkel (der Teil zwischen rechter grüner Linie und gelbem Bereich).

    Hier auf Folie 4 ist das noch professioneller dargestellt (und genau in dem Bereich werden bei der "geschützten Kreuzung" die Radfahrer geführt).

    Bei Vorführungen werden soweit ich weiß normalerweise der Weitwinkel- und Rampenspiegel (grün + gelb) abgeklebt, um den toten Winkel neben dem Führerhaus präsentieren zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von Epaminaidos (7. April 2020 um 15:47)