Angesichts der DSGVO und des aktuellen Art. 13 kursiert ja immer wieder die Behauptung, nichts werde so heiß gegessen wie gekocht und es würde schon alles gar nicht so schlimm und es wäre doch alles nur Panikmache.
Das sehe ich nicht so. Im Zuge der DSGVO sind eine ganze Menge kleinerer oder mittlerer Webseiten aus dem Netz verschwunden, ausländische Onlineangebote haben teilweise den Zugriff für Nutzer aus der Europäischen Union eingeschränkt — allein: es fällt uns nicht auf, weil wir in unserer schnelllebigen Welt gewohnt sind, dass Internetseiten aus dem Netz verschwinden.
Bei Enno Park gibt’s eine Liste von verschwundenen Seiten, einige Weblogs, die ich regelmäßig frequentiert habe, wurden ebenfalls aus dem Internet getilgt. Und was ich als besonders problematisch empfinde: Einige etwas abseits im Netz versteckte Diskussionsforen für Opfer sexueller, rechter oder rassistischer Gewalt oder Webseiten aus dem LBGT-Spektrum sind ebenfalls vor knapp einem Monat verschwunden — solche Webseiten waren und sind wichtig und sind jetzt einfach nicht mehr da. Bei letzteren kann man es wohl nachvollziehen, dass die Betreiber nicht so richtig Lust darauf haben, auf Auskunftsanfragen zu antworten.
Aber weil das Netz eben so schnelllebig ist, weil eben hin und wieder Webseiten einfach so verschwinden und andere wieder aufploppen, fällt das eben nicht so richtig auf. Der normale Nutzer merkt gar nicht, dass da etwas fehlt.
Und wenn jetzt im Zuge des Art. 13 noch mal eine ganze Menge Webseiten verschwinden, darunter auch quasi alle meiner eigenen Projekte, dann wird das dem normalen Nutzer ebenfalls nicht auffallen. Ein Großteil der Leute treibt sich nur bei Facebook oder Instagram oder BILD Online herum, das reicht für diese Menschen an Internet.
Insofern: Ja, solche Regelungen wie die DSGVO und Art. 13 sind für das Internet fatal und lebensbedrohlich und äußerst bedenklich.