Radverkehr in Hannover soll mit durchgehenden roten Streifen sicherer gemacht werden

  • Jetzt aber mal langsam mit den Forderungen. Es ist schnell was gefordert, was dann möglicherweise die Situation verschlimmbessern würde, wenn man es umsetzte. Die weißen Querstriche zum Beispiel würde ich nicht wegmachen wollen. Die wurden ja extra dahin gemacht, damit sie den Autoverkehr dazu bringen langsamer zu fahren und anzuhalten. Und es hat die Situation gegenüber vorher (nur Szoplinie) verbessert.

    Aufpflasterung finde ich auch gut. Dabei sollte aber auch genau überlegt werden wie weit die aufgepflasterte Fläche reicht. Viele Radler, die auf dem ersten Bild gesehen von rechts kommen fahren nicht einfach über die vorfahrtberechtigte Furt, sondern biegen entweder vor der Furt auf den Bürgersteig ab, auf dem sie dann ein kleines Stückchen weiterfahren, um anschließend in einen beliebten Radelweg einzubiegen, der durch die Eilenriede führt (das ist Hannovers Stadtwald). Ich selbst und einige wenige andere fahren das kurze Stück lieber auf der Straße. Sollte dieses Stück dann mit aufgepflastert werden. Oder besser nicht, sondern nur die Furt?

    Parkplätze streichen ist ja ohnehin immer ein sehr delikates Thema. Dafür spricht die bereits erwähnte Verbesserung der Sichtachsen. Dagegen spricht aus Sicht der Autofahrer der Verlust von Parkplätzen. Aber das soll mir mal egal sein. Dagegen spricht möglicherweise aber auch, dass das Straßenstück ohne parkende Autos wesentlich breiter wirkt, was das Schnellfahren der Autofahrer wieder begünstigt.

    Hier ein älteres streetview-Bild. https://www.google.com/maps/@52.37368…!7i13312!8i6656 Als der Kamerawagen da lang fuhr, gab es dort noch keine Vorfahrt für den Radverkehr. Ganz rechts im Streetview-Bild ist die Einmündung des Wald-Radweges zu sehen. Ansonsten hat das streetview Bild dieselbe Perspektive wie das Foto. Nur das ich das Foto dichter an der Furt geschossen habe.

  • Das sind keine absurden Forderungen, sondern Grundprinzipien beim Straßenbau.

    Der Radweg wird so auch garantiert kein Vorfahrtsschild erhalten. Denn er hat schlicht keine Vorfahrt/Vorrang. Da kommen noch Fußgänger auf einem durchgehenden Gehweg im Querverkehr. Was macht man mit diesen dann? Verkleinerte Stoppschilder (die völlig sinnlos wären)?

  • Das sind keine absurden Forderungen, sondern Grundprinzipien beim Straßenbau.

    Der Radweg wird so auch garantiert kein Vorfahrtsschild erhalten. Denn er hat schlicht keine Vorfahrt/Vorrang. Da kommen noch Fußgänger auf einem durchgehenden Gehweg im Querverkehr. Was macht man mit diesen dann? Verkleinerte Stoppschilder (die völlig sinnlos wären)?

    Ich habe nicht von "absurden" Forderungen gesprochen.

    Wie würdest du denn, allen dir bekannten Regeln entsprechend, einen Radweg wie diesen entlang des Bahndamms über die Kleestraße hinweg ausweisen, um zu gewährleisten, dass der Radverkehr auf dem Radweg, der die Kleestraße kreuzt, Vorrang hat vor dem Autoverkehr der auf der Kleestraße fährt?

    Deine Einwände sind interessant. Da es sich um einen kombinierten Fuß- und Radweg handelt [Zeichen 240], müsste der Fußverkehr an dieser Stelle auch Vorrang haben vor dem Autoverkehr, auf der Querstraße. Aber wie ist das mit dem von dir beschriebenen Fußverkehr auf den Bürgersteigen der Kleestraße?

    Müssten auf einem kombinierten Fuß und Radweg nicht ohnehin Radverkehr und Fußverkehr aufeinander Rücksicht nehmen? Dann bräuchte es doch kein Extra-Stoppschild für den Fußverkehr. Gibt es das überhaupt? Stopp-Schilder die den Fußverkehr zum Stoppen bringen sollen und speziell für Fußgänger gelten?

  • (...) Die weißen Querstriche zum Beispiel würde ich nicht wegmachen wollen. Die wurden ja extra dahin gemacht, damit sie den Autoverkehr dazu bringen langsamer zu fahren und anzuhalten. Und es hat die Situation gegenüber vorher (nur Szoplinie) verbessert. (...)

    Okay interessant. Ich finde die auf den ersten Blick nämlich etwas verwirrend.

  • Man müsste eine eindeutige Kreuzung herstellen.

    In der jetzigen Situation haben die Fußgänger entlang der Kleestraße Vorrang vor den Radfahrern, weil ihr Gehweg duchgehend ist. Die Fußgänger, die dem gemeinsamen Geh- und Radweg folgen haben Nachrang vor dem Verkehr auf der Kleestraße, trotz der Stoppschilder. Dafür haben die Fußgänger wieder Vorrang vor den vom gemeinsamen Geh- und Radweg einbiegenden Radfahrern.

    Und nein, es gibt keine Stoppschilder für den Fußverkehr. Deren Vorrang leitet sich, abgesehen von [Zeichen 350-10], einzig aus den allgemeinen Regeln ab und ist völlig unabhängig von der Vorfahrtsbeschilderung.

  • Ich schlage vor wir schauen mal, was die Verwaltung noch so macht und ich mache bei Gelegenheit noch ein paar Fotos aus allen Richtungen. Dann sehen wir weiter.

    Dass die Fußgänger auf der Kleestraße Vorrang haben vor dem Radverkehr finde ich in Ordnung. Die sind zum einen ohnehin nur sehr selten und man sieht sie rechtzeitig. Kein Radler rast mit hohem Tempo über diese Radfurt hinweg, weil man ja nie weiß, ob die Autofahrer das Stoppschild beachten. Das wird sich ganz sicher auch nicht ändern, wenn auf dem Radweg das Schild Vorfahrt an der nächsten Kreuzung steht. [Zeichen 301] Hauptsache der Radverkehr hat Vorfahrt vor dem Autoverkehr auf der Kleestraße! Denn nur so kann auf der Kleestraße das Tempo rausgenommen werden.

  • Es tut sich was in Hannover in Sachen Rotmarkierungen von Fahrradfurten. Alle frisch rot markierten Fahrradfurten zu zeigen, das wäre mir zu viel. Aber die eine oder andere neue Rotmarkierung stelle ich hier gerne vor. Zum Beispiel wurde an der Hamburger Allee/ Ecke Celler Straße eine Rotmarkierung angebracht:

    Der Link zum google-street-view-Bild zeigt, wie es dort vorher aussah: https://www.google.com/maps/@52.38180…!7i13312!8i6656

  • Unfall trotz Rotmarkierung

    Dia HAZ berichtete heute über einen Radfahrunfall in der Brühlstraße, wo eine Radfahrerin auf einem Zweirichtungsradweg von einem PKW-Fahrer schwer verletzt wurde: http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…hrlich-verletzt

    Auf dem Zeitungsbild kann man sehen, dass die Radwegfurt an dieser Stelle bereits mit einer Rotmarkierung und einer zusätzlichen dreidimensional wirkenden Strichmarkierung ausgestattet ist. Trotzdem halte ich das Rotmarkieren der Radstreifen, Schutzstreifen und Radfurten für sinnvoll!

  • Zitat

    An der Unfallstelle darf der Radweg in beide Richtungen benutzt werden.

    „Der 56-jährige Autofahrer hatte zunächst am Stopschild gewartet, um Radfahrer passieren zu lassen“, sagt Polizeisprecherin Martina Stern. Beim anschließenden Anfahren erfasste er dann aber die für ihn von rechts kommende 58-Jährige mit seinem VW Caddy.

    Zweirichtungsradweg innerorts. Ohne Schild würde man auf einer »leichtsinnigen Geisterradlerin« herumhacken. Zwar erwähnt die HAZ erfreulicherweise, dass sie legal radelte, packt aber ersatzweise eine andere Keule aus: Sie trug keinen Helm.

    Apropos Zweirichtungsradweg: über dem Stop-Schild hängt [Zusazzeichen 1000-32].

    https://www.google.de/maps/@52.37583…!7i13312!8i6656

    Vielleicht sollte man noch ein solches Symbol auf den Asphalt pinseln - aber andererseits ist ja immer das Problem: Wenn man nicht alle Einmündungen mit Zweirichtungsradwegen mit sowas ausstattet, denkt der gemeine Autofahrer, dass dort, wo so etwas nicht aufgepinselt ist, dass von rechts keiner kommen darf.

  • Zu dem dritten Beispiel: Ist es nur nicht zu sehen oder fehlt die positive Beschilderung für den Radverkehr? Wenn man mit dem Rad da ankommt fährt man eigentlich erst mal über einen abgesenkten Bordstein in die Fahrbahn ein....

    Ja diese Beschilderung fehlte tatsächlich! Vielen Dank noch mal für deinen damaligen Hinweis, den ich über das Anregungen- und Beschwerdeformular auf Hannover.de an die Stadtverwaltung weiterleitete. Die hat inzwischen die fehlenden Schilder "Einmalige Vorfahrt" an dem Radweg, der am Bahndamm langführt, installiert.

    Wer auch aktiv werden möchte, hier der Link zum Ideen- und Beschwerdeformular: https://e-government.hannover-stadt.de/impulsweb.nsf


    Das ist die Kleestraße über die der Radweg vorfahrtberechtigt hinweggeführt wird.

    Hier die neuen Vorfahrts-Schilder!

  • Hmm und die Fußgänger? Die fahren ja nicht. Folglich gelten für und gegen die auch keine Vorfahrtsschilder

    Für Fußgänger dürften die gleichen Vorschriften gelten, wie als wenn es sich um eine "echte" Fahrbahnkreuzung mit Krafverkehr in allen Richtungen handeln würde. Also wartepflichtig gegenüber Querverkehr, vorrangberechtigt gegenüber Abbiegeverkehr, in diesem Fall vor allem gegenüber dem Radverkehr. Die Beschilderung ist für Fußgänger ohne Belang.

  • Genau das kritisiere ich. Die Fußgänger kreuzen auf ihrem Weg keine Fahrbahn, sondern bloß einen gemeinsamen Geh-und Radweg. Bzw. dieser Weg kreuzt die beiden Gehwege der Fußgänger.

    Würde es denn etwas ändern, wenn es nicht ein gemeinsamer Fuß- und Radweg wäre [Zeichen 240], sondern stattdessen ein getrennter Fuß- und Radweg [Zeichen 241-30]?

  • Ich meine, nein. Was man meiner Meinung nach tun müsste, habe ich in Beitrag #25 beschrieben und ich vertrete diese Meinung nach wie vor. Es bedarf mindestens einer baulichen Unterbrechung der Gehwege entlang der Kleestraße. In der jetzigen Form ist der Vorrang/Nachrang der Fußgänger genau entgegengesetzt zum Fahrverkehr (und zur Vorfahrtsbeschilderung).

    Ist der westliche Gehweg der Kleestraße eigentlich nach wie vor in beiden Richtungen [Zusatzzeichen 1022-10]?

    2 Mal editiert, zuletzt von Julius (13. November 2018 um 18:07)

  • Ich meine, nein. Was man meiner Meinung nach tun müsste, habe ich in Beitrag #25 beschrieben und ich vertrete diese Meinung nach wie vor. Es bedarf mindestens einer baulichen Unterbrechung der Gehwege entlang der Kleestraße. In der jetzigen Form ist der Vorrang/Nachrang der Fußgänger genau entgegengesetzt zum Fahrverkehr (und zur Vorfahrtsbeschilderung).

    Ist der westliche Gehweg der Kleestraße eigentlich nach wie vor in beiden Richtungen [Zusatzzeichen 1022-10]?

    Danke für den Hinweis. Da muss ich noch mal selbst vor Ort nachschauen. Bis dahin erst mal dieses google-street-view-Bild. Das zeigt die Einfahrt in den gemeinsamen Fuß- und Radweg von der Berckhusenstraße aus. Da steht dieses Schild: [Zeichen 240]als Kennzeichnung für den Weg, der am Bahndamm entlangführt. Die Aufnahme ist von 2008. Ob das seitdem einmal geändert wurde? Du schreibst ja, dass ein [Zusatzzeichen 1022-10] den Weg kennzeichnet. Oder kommt das [Zusatzzeichen 1022-10] erst später, also näher dran an der Radwegfurt über die Kleestraße?

  • Bei streetview steht [Zusatzzeichen 1022-10] noch hier und hier.

    Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass diese beiden Schilder so wie auf den von dir verlinkten streetview-Bildern noch stehen, denn viele Radler fahren auf diesem Gehweg lang, weil sie aus dem Eilenriede-Radweg rausfahren und dann weiter zum Eisstadion fahren (bzw. umgekehrt). Mehr wenn ich mal wieder vor Ort war.

  • Ja diese Beschilderung fehlte tatsächlich! Vielen Dank noch mal für deinen damaligen Hinweis, den ich über das Anregungen- und Beschwerdeformular auf Hannover.de an die Stadtverwaltung weiterleitete. Die hat inzwischen die fehlenden Schilder "Einmalige Vorfahrt" an dem Radweg, der am Bahndamm langführt, installiert.

    Ich komme an dieser Stelle etwa fünfmal in der Woche vorbei. Neulich ist mir genau dieses Schild (Einmalige Vorfahrt) aufgefallen, ich habe es fotografiert als Beispiel für "Wie man Radfahrern Fallen stellt". Als Alltagsradfahrer weiß ich, daß ich mit meinem Drahtesel bauartbedingt niemals gegen die eingebaute Vorfahrt des Kraftverkehrs anstinken kann. Nicht gern, aber ungern halte ich mich im Interesse meiner Gesundheit daran. Ich finde diese Schilder (je eins auf jeder Seite, gestern extra nachgeschaut) kontraproduktiv und hätte es besser gefunden, die Stadt hätte sie nicht aufgestellt. Es verblüfft mich, daß sie gerade auf Radfahrerinitiative gesetzt worden sind. Meiner Meinung nach suggeriert diese Schilder eine Sicherheit, die de facto nicht besteht. Wenn ich auf der Radfahrerfurt von einem Autofahrer übergemangelt werde, der die juristisch bereits völlig eindeutige Stopstelle überfährt, habe ich von meiner Vorfahrt nichts.

    Generell funktioniert für mich als Radfahrer diese Kreuzung erstaunlich gut, die meisten Autofahrer halten dort und nähern sich auch langsam an die Furt an, so daß man in der Fahrt erkennen kann, daß sie anhalten werden. Weil aber ab und zu doch einer durchfährt (wenn einer das aber tut, dann gleich mit 60+, Straße ist T30), bremse ich dennoch regelmäßig und quere die Furt vorsichtig, auch wenn ich prinzipiell vorfahrtberechtigt bin. Ungehindert durchfahren sollte man als Radfahrer über überhaupt keine Kreuzung, auch bei grünem Licht an der Bettelampel nicht. In der Westrichtung (also der Richtung, die das Foto zeigt) sperrt der Bahndamm die Sicht nach Süden (und das ist baulich auch nicht zu ändern). Auch das ist eine Grund für langsame Fahrt. Zu wünschen wäre sicherlich eine Aufpflasterung, damit die prinzipiell vorfahrtberechtigte Radfurt für die Autofahrer jederzeit körperlich erfahrbar ist.

    Diese Kreuzung liegt im Verlauf eines geplanten Radschnellwegs. Etwas westlich davon (an der Kreuzung mit der Clausewitzstraße) und etwas östlich davon (an der Kreuzung mit der Scheidestraße) hat die Stadt uns Radfahrer mit Bettelampeln beglückt. Diese Kreuzungen funktionieren für mich als Radfahrer erheblich schlechter als die Fahrradfurt an der Kleestraße.

    Mir schiene es sehr viel wichtiger, über diese beiden (aus meiner Sicht ziemlich unmöglich gestalteten) Kreuzungen zu diskutieren.

    Einmal editiert, zuletzt von lomo (18. November 2018 um 10:30)