Neues aus Stade

  • Könnt ihr mir sagen, wie das rechtlich einzuordnen wäre, wenn sie an die 90cm wieder ein [Zeichen 241-30] hinstellen? Der Weg, der da vor dem Umbau war, war ebenfalls mit VZ 241 benutzungspflichtig. Nun haben sie dort an der nächsten Kreuzung einen Kreisverkehr hingebaut und den Geh- und "Radweg" auf 100m neu gepflastert und dabei noch schmaler gemacht als vorher. Wäre das eine neue Anordnung, gegen die man ohne vorherigen Antrag auf Neuverbescheidung klagen könnte, oder können sie sich auf die alte Anordnung berufen, die es bereits vor dem Umbau gab?

    Man kann soweit ich weiß gegen jeden Verwaltungsakt, der einen einschränkt, klagen. Da bei baulichen Änderungen, die nicht nur minimaler kosmetischer Natur sind (also z. B. Änderung der Breite, des Belags, der Wegführung, der Vorfahrt etc.) auch bei Altbestand sowieso immer die aktuellen Regeln aus den VwV befolgt werden müssen, dürfte sowas eigentlich gar nicht passieren (was auch ein Grund sein dürfte, wieso so viele alte Wege nicht modernisiert werden, weil sie dann gleich doppelt so breit gebaut werden müssten...). Da solltest du gute Karten haben. Selbst im schlimmsten Fall - ein Freund/Bekannter aus einem anderen Ort, der dort noch nie geradelt ist, aber dich in Zukunft öfter besuchen will und dort radeln wird, wirst du ja wohl auftreiben können? Der kann dann klagen, und du bezahlst einfach aus Freundlichkeit seine Anwaltskosten. ;)

  • Könnt ihr mir sagen, wie das rechtlich einzuordnen wäre, wenn sie an die 90cm wieder ein [Zeichen 241-30] hinstellen? Der Weg, der da vor dem Umbau war, war ebenfalls mit VZ 241 benutzungspflichtig. Nun haben sie dort an der nächsten Kreuzung einen Kreisverkehr hingebaut und den Geh- und "Radweg" auf 100m neu gepflastert und dabei noch schmaler gemacht als vorher. Wäre das eine neue Anordnung, gegen die man ohne vorherigen Antrag auf Neuverbescheidung klagen könnte, oder können sie sich auf die alte Anordnung berufen, die es bereits vor dem Umbau gab?

    Es wird sich wahrscheinlich um einen neuen VA handeln, so dass die 1-Jahres-Frist erneut zu laufen beginnt, da die neue Beschilderung einen neuen Regelungsgehalt hat (genau so kann auch das Schild gleich bleiben, aber ein neuer VA erlassen werden, weil der alte zB Ermessensfehler aufgewiesen hat).

  • Breit genug in Bützfleth? Nur mit viel Fantasie :)

    Die Breite ist aber auch nicht das einzige Kriterium, sondern die VwV-StVO fordert auch eine sichere Führung an Kreuzungen. Sieht jemand das rote Auto, das gerade hinter der nächsten Ecke von rechts kommt? Ich auch nicht... Und dann gibt es ja auch noch die technischen Regelwerke wie die RASt06, in der direkt an den Geschäfts- und Hauseingängen entlang führende Wege ein Ausschlusskriterium für eine gemeinsame Führung von Fußgängern und Radfahrern darstellen. Die VwV-StVO fordert wiederum, dass Radwege nach dem Stand der Technik gebaut werden sollen.

    Abwarten, was in der Schölischer Straße kommt. Bislang steht dort noch nichts neues Blaues, aber in den Planunterlagen stand mal "Geh-/Radweg". Die endgültige Beschilderung kommt wohl erst, wenn die Bauarbeiten komplett abgeschlossen sind.

    Dieses [Zeichen 240] hat man einfach während der gesamten Bauarbeiten dort stehen lassen und das steht jetzt nach Fertigstellung des Abschnitts immer noch da.

    Aber auch aus der anderen Richtung steht dort noch das alte Schild. Was auch immer das Zusatzzeichen "Radweg Ende" unter dem [Zeichen 306] zu bedeuten hat, verstehe ich das auf jeden Fall so, dass dort ein "Radweg" endet (leider habe ich nie mitbekommen, dass vorher einer begonnen hat). Ich kann mal aktuelle Bilder machen, wenn ich dort das nächste Mal vorbei komme. Diese Bilder sind von 2018 und mittlerweile ist dieser Straßenabschnitt fertig.

    Positiv ist mir am neuen Kreisverkehr Schölischer Str. / Götzdorfer Straße schon aufgefallen, dass es dort nur Zebrastreifen gibt und keine roten Furten. Das könnte dafür sprechen, dass das rote Pflaster tatsächlich ein Gehweg bleiben soll. Dafür haben sie jetzt an den anderen Kreuzungen Radwegfurten hingemalt, was wiederum dagegen spricht.

    In Riensförde gibt es ein linksseitiges [Zeichen 240] in einer Tempo-30 Zone, das ist auch noch nicht soooo alt. Falls du da also in den letzten 12 Monaten noch nicht warst...

    Wenn der neue Bürgermeister nach dem hoffentlich bald stattfindenden Gespräch nicht erkennen lässt, dass er das Thema ernster nimmt als seine Vorgängerin, würde ich den Weg über Anträge auf Neuverbescheidung gehen und auch alte Regelungen angreifen.

    - Thuner Straße

    - Harburger Straße

    - Neubourgstraße

    - Am Hofacker

    - Hohenwedeler Weg

    - Am Hohenwedel

    - ...

    Kann man eigentlich auch klagen, wenn eine Einbahnstraße, die die Voraussetzungen für eine Freigabe für den Radverkehr in Gegenrichtung erfüllt, nicht freigegeben ist? Wenn dadurch eine wichtige Verbindung für den Radverkehr unterbrochen wird, stellt das auch eine massive Beschränkung des fließenden (Rad-) Verkehrs dar, die nur unter den Voraussetzungen des §45 zulässig ist. Dafür kämen dann infrage:

    - Neubourgstraße

    - An den Fischteichen

    - Eisenbahnstraße

    Gerüchteweise soll jetzt im Mai endlich in der Salztorscontrescarpe die Benutzungspflicht aufgehoben und von der Altländer Straße bis zum Bahnhof durchgehend Tempo 30 angeordnet werden. Das hatte man mir aber eigentlich schon für März 2019 angekündigt.

  • Dieses [Zeichen 240] hat man einfach während der gesamten Bauarbeiten dort stehen lassen und das steht jetzt nach Fertigstellung des Abschnitts immer noch da.


    Aber auch aus der anderen Richtung steht dort noch das alte Schild. Was auch immer das Zusatzzeichen "Radweg Ende" unter dem [Zeichen 306] zu bedeuten hat, verstehe ich das auf jeden Fall so, dass dort ein "Radweg" endet (leider habe ich nie mitbekommen, dass vorher einer begonnen hat). Ich kann mal aktuelle Bilder machen, wenn ich dort das nächste Mal vorbei komme. Diese Bilder sind von 2018 und mittlerweile ist dieser Straßenabschnitt fertig.

    Hier noch aktuelle Bilder.

    Gegenrichtung

    Es gibt tatsächlich vorher ein neues [Zeichen 240], das ich aber nicht verstanden habe.

    Zitat

    Vorschriftzeichen für den fließenden Verkehr dürfen in der Regel nur dann kombiniert werden, wenn sie sich an die gleichen Verkehrsarten wenden und wenn sie die gleiche Strecke oder den gleichen Punkt betreffen.

    Das [Zeichen 306] richtet sich an alle Fahrzeugführer und betrifft die gesamte Straße, das [Zeichen 240] richtet sich an Fußgänger und Radfahrer und betrifft einen Weg im Seitenraum der Straße oder einen unabhängigen Weg, der nur für Fußgänger und Radfahrer gedacht ist. Beide Zeichen richten sich also an Radfahrer, das untere nur an Fußgänger und das obere nur an Kfz-Lenker (das Hochbord dürfte auch ohne dieses Zeichen nicht mit dem Kfz befahren oder beparkt werden). Da Verkehrszeichen in der Regel rechts stehen, ist mir auch unklar, für welche Verkehrsfläche das untere Zeichen eigentlich gilt. Würde es für das rote Pflaster rechts im Bild gelten, stünde es ja auch besser hinter der Kreuzung und nicht davor. Andererseits sollen Fußgänger nicht auf der Fahrbahn gehen, wenn es einen Seitenstreifen oder Hochbordweg gibt. Wenn das [Zeichen 240] für die asphaltierte Fläche links daneben gilt, dann dürfte man dort mit dem Kfz nicht mehr weiterfahren. Auch dann wäre es fair gewesen, diese Sperrung erst hinter der Kreuzung anzuordnen, damit Kfz-Lenker den gesperrten Abschnitt über die rechts abzweigende Straße umfahren könnten.

    Aber vielleicht ist das auch gar kein Verkehrszeichen sondern Werbung oder ein Kinderstreich, denn Verkehrszeichen hängen ja mindestens 2,20m hoch.

  • Noch eine Ergänzung zum unteren Bild: Vermutlich hat man den gesamten Pfosten einfach umgepflanzt, nachdem man gemerkt hat, dass das [Zeichen 306] vorher hinter der Kreuzung stand :D

    31.10.2018

  • Am vergangenen Dienstag wurde im gemeinsam tagenden Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, sowie Ausschuss für Feuerwehr, Sicherheit und Verkehr das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie für eine künftige Radverkehrsführung an der Harsefelder Straße vorgestellt. Das Ganz geht auf auf meine Einwände gegen die bestehende Situation dort zurück, die absolut inakzeptabel ist.

    Es geht um diesen gesamten Abschnitt: https://goo.gl/maps/XacofurkDzAFRw8Q8

    Im nördlichen Abschnitt bis zur Sachsenstraße gibt es auf beiden Seiten getrennte Geh- und Radwege, die sich vor allem stadteinwärts in einem erbärmlichen Zustand befinden. Ab Sachsenstraße ist dann stadtauswärts Geisterradeln vorgeschrieben und dabei werden mit der B73 Rampe Nord und Bronzeschmiede zwei brandgefährliche Kreuzungen passiert. Südlich der B73 hat das Ganze dann den Charakter eines Außerorts-Radweges und in der Tat wurde das Ortseingangsschild auch erst vor ein paar Jahren nach Süden verlegt, als die neue Heidesiedlung im Stadtteil Riensförde entstanden ist.

    Die Harsefelder Str. ist neben der Bremervörder Straße vermutlich eine der Straßen mit der höchsten Verkehrsbelastung im gesamten Stadtgebiet und Haupteinfallstraße aus Richtung Süden. Nördlich der B73 in Richtung Innenstadt beträgt die tägl. Belastung über 18.000 Kfz/Tag mit Spitzen von 1850 Kfz/Std am späten Nachmittag und 1450 Kfz/Std morgens. Täglich pendeln ca. 17.000 Berufstätige nach Stade und 8.000 aus Stade raus.

    Im südlichen Stadtteil Riensförde ist in den letzten Jahren westlich der Harsefelder Straße ein großes Neubaugebiet (Heidesiedlung) entstanden und ein weiteres ist auf der östlichen Seite in Planung, sowie ien kleines Neubaugebiet an der Straße Klarer Streck bereits in der Erschließung. Mit dem Bau eines neuen Schulzentrums für ca. 800 Schüler (Bildungscampus Riensförde / BCR) entsteht am Stadtrand ein weiteres wichtiges Ziel. Zwei Schulen im Stadtgebiet sollen dafür geschlossen werden (verkehrspolitischer Irrsinn).

    Eine Zusammenfassung der Machbarkeitsstudie ist nun hier veröffentlicht: https://sessionnet.krz.de/stade/bi/si0057.asp?__ksinr=1379 (Dokumente -> Anlage TOP 4). DIese sieht den beidseitigen, durchgängigen Ausbau regelkonformer Radwege vor. Aufgrund der beengten Verhältnisse sind dabei aber keine Wunder zu erwarten.

    Die derzeitige Situation könnt ihr euch hier auf einem Video anschauen, das ich gestern am Maifeiertag aufgenommen habe. Da war natürlich weniger Verkehr als an normalen Werk- und Schultagen in den Stoßzeiten.

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    Was sagt ihr zu der Studie? Welche Alternative zur Hochbord-Lösung wäre eurer Meinung nach denkbar? Die Argumentation, dass auf Radfahrstreifen die Einhaltung des Überholabstandes nicht möglich sei, kann ich nicht nachvollziehen. Anstelle eines fahrbahnnahen Radweges könnte man natürlich einen ebenso breiten Radfahrstreifen anlegen. Der Unterschied bestünde dann nur darin, ob der Bordstein links neben dem Radweg oder rechts neben dem Radfahrstreifen verläuft. Problematisch für Radfahrstreifen wäre der alte Baumbestand an der Straße, insbesondere im südlichen Teil (Eichen, die man am Ende des Videos sieht).

    Ich bin an der Harsefelder Straße auch schon auf der Fahrbahn gefahren, aber das ist kein Vergnügen und würde bei der breiten Masse sicherlich keine Akzeptanz finden. Ansonsten bin ich froh, dass ich diese Straße nicht regelmäßig befahren muss und ich suche mir lieber andere Wege, als auf diesen "Radwegen" zu fahren. Gerade mit dem Bau des neuen Schulzentrums muss es gelingen, dass Schüler dort auch mit dem Fahrrad zur Schule fahren und nicht alle von Vati und Mutti mit dem SUV dahin gekarrt werden.

    Wir haben im vergangenen Jahr auch zwei Alternativrouten ausgearbeitet, die aber beide ca. 1km länger sind, dafür aber komplett abseits des starken Autoverkehrs auf unabhängigen Wegen und durch Tempo 30 Zonen verlaufen. Auch dort gäbe es noch ein paar Lücken zu schließen, damit diese Routen wirklich attraktiv sind.

    Dies hier wäre die westliche Alternative: https://goo.gl/maps/2cBP9ETUtVk3bjto9

    Im Video:

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  • Und hier noch die Harsefelder Straße stadteinwärts

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  • Beim ersten Video ist ja nahezu gar nichts los? Müsste bei diesen Zahlen nicht alles voller Autos sein, sowohl fahrend als auch stehend? Das sieht eher aus wie ein Gewerbegebiet am Sonntagnachmittag.

    Abgesehen davon gehen die Radwege ja locker 10 Meter weit von der Fahrbahn weg, gehören also gar nicht mehr zu dieser Straße - ich würde auf der Fahrbahn fahren, das ist ja auch ordentlich Platz an den meisten Stellen.

    Was mich aber etwas irritiert hat - wieso ist da an allen Übergängen Kopfsteinpflaster? Im historischen Stadtkern bzw. auf historischen 100 Jahre alten Radwegen kann ich das aus Denkmalschutzgründen nachvollziehen, aber wieso hier? Davor und danach und auf der Fahrbahn sowieso ist ja Asphalt, wieso also Kopfsteinpflaster? Als Blindenmarkierung kaum, weil nicht richtig und durchgängig ausgeführt, und für Überreste ist es zu konsistent angelegt...

    Als Lösungsvorschlag würde ich für die einfachste Variante plädieren: Straße verbreitern, Markierungen entfernen, Radweg einstampfen (Hälfte an den Gehweg und Hälfte an die Fahrbahn schlagen), Parkverbot durchgängig. Das reduziert die Dooringgefahr auf nahezu Null, verringert die Geschwindigkeit der KFZ (mangels Linien), erhöht die Überholabstände (mangels Linien und durch mehr Platz), vereinfacht Instandhaltung und Winterdienst und schützt Fußgänger im Besonderen. Dazu benötigt es nahezu keine zusätzliche Planung, ergibt keine unnötigen Klagen und spart einige Schilder ein. Win-Win für alle Seiten, wird also sicher nicht passieren. ^^

  • Die Aufnahme habe ich gestern Nachmittag, am Maifeiertag gemacht, da war wirklich wenig los. Ich wollte mit dem Video aber dokumentieren, wie das derzeit auf dem "Radweg" aussieht. Derzeit ist wegen Corona auch sonst nicht ganz so viel los wie sonst, aber ich überlege schon, ob ich mal zur Hauptverkehrszeit die selbe Strecke auf der Fahrbahn fahre und filme.

    Das Kopfsteinpflaster an den Furten wurde bereits im Radverkehrskonzept aus dem Jahr 1999 als Mangel aufgeführt. Das hat man hier aus unerklärlichen Gründen damals in der ganzen Stadt so gemacht und bis heute nicht geändert.

    So klang das vor 21 Jahren :)

  • puh.

    etwas entsetzt bin ich über die gigantisch großen Kreuzungen bzw. damit einhergehenden abgesetzten Querungen. Wahnsinn.

    Bei 3:55 (Brauerstraße) sind die Bordsteine zur Absenkung der Querung ja fast im rechten Winkel zum Radweg. Das halte ich für brandgefährlich. da muss man ja nur mal kurz nach links schwenken und schon stürzt man.

    Ach, ist das alles gruselig da.

    hm. Ich halte mal fest, dass Gehweg und Radweg auf dem Hochbord nicht regelkonform hergestellt werden können. Dafür ist der Straßenraum zu schmal.

    Der jetzige Radweg ist schon untermaßig und hat noch nichtmal Sicherheitsraum zur Fahrbahn. Der Gehweg verdient den Namen nicht.

    Gehweg + Radfahrer frei ist auch keine Lösung, da haben alle verloren (bis auf KFZ).

    tjo. Radfahrstreifen? sind doch in weiten Teilen aus platzgründen kaum zu realisieren, oder?

    Selbst wenn man nun Bäume umsetzt oder Parkplätze wegnimmt.

  • Was ist so schlecht an Gehweg + Radfahrer frei? So eine Konstruktion wäre ja nicht benutzungspflichtig und Radfahrer dürften ohne weiteres die Fahrbahn benutzen. Verloren hätten da meiner Meinung nach nur die Gewohnheitsgehwegradler.

  • Verloren hätten da meiner Meinung nach nur die Gewohnheitsgehwegradler

    Und das sind hier 99% der Radfahrer. Ich würde davon ausgehen, dass insbesondere auch der künftige Schülerverkehr dann nicht von dem Recht Gebrauch machen würde, auf der Fahrbahn zu fahren, wenn es erlaubt wäre. Da wird es auch genügend Eltern geben, die das ihren Kindern wohl auch noch verbieten würden, weil sie nur "Radwege" für sicher halten.

    In der Machbarkeitsstudie kam heraus, dass die Herstellung beidseitiger getrennter Geh- und Radwege mit Regelmaß (nicht einmal nur Mindestmaß) möglich wäre. Dafür müsste allerdings die Fahrbahnbreite auf 6,50m reduziert und alle Abbiegespuren auf das Mindeste zusammengekürzt werden. Wo das nicht ausreicht, müssen Parkplätze weichen oder Grundstücke dazu gekauft werden. Teilweise müssen auch Bäume gefällt werden, aber mit beidseitigen Radfahrstreifen wären es mehr als bei Hochbordwegen, die man vor allem in dem Abschnitt, der eher außerorts-Charakter hat, auch außen um die Bäume herumführen kann.

    Auf die Problematik der weit abgesetzten Furten hatte ich bereits vor zwei Jahren hingewiesen. Insbesondere an der nördlichen Rampe zur B73, die auch noch im Zweirichtungsverkehr gequert werden muss, halte ich das für saugefährlich. Und als würde das nicht schon reichen, kommt noch der freie Rechtsabbieger dazu. In einem ersten Schritt ist dann wenigstens die Furt rot eingefärbt worden und zumindest im Jahr 2018 gab es dort keinen Unfall, während es im Jahr davor an der Stelle auch den zu erwartenden Einbiegen-/Kreuzen Unfall gab.

    Hier: https://goo.gl/maps/PKcesXPUtHG9LpWx5

    Ausgerechnet bei dieser Kreuzungen werden schon die ersten Stimmen laut, bei einer abgesetzten Furt zu bleiben, wenn auch "nur" noch 5m und keine 15m mehr. Weiß der Henker, warum.

    Meine Forderung von damals waren durchgängige, beidseitige Radverkehrsführungen, wobei ich offen gelassen hatte, welcher Art. An allen Knotenpunkten fahrbahnnahe und geradlinige Furten, ERA-konform und ohne Stolperfallen. Letzte Woche habe ich live gesehen, wie an einer anderen Straße ein Radfahrer in einer ähnlichen Situation vierkant auf den Bordstein gefahren und über den Lenker abgestiegen ist. Er sagte mir, dass er OK sei und keine Hilfe bräuchte, aber im Nachhinein ärgere ich mich darüber, nicht darauf gedrängt zu haben, die Polizei zu rufen, damit solche Gefahrenstellen wenigstens in der Unfallstatistik auftauchen.

  • "mit Grundstückszukauf möglich"

    ist die freundliche Umschreibung für "wir haben uns bemüht".

    Wenn nur einer nicht verkaufen will, ist das ganze Ding Makulatur.

    Seriöserweise müsste man jetzt dann bereits beginnen, Alternativen zu planen für diesen nicht-verkaufs-fall.

  • Man hat mehrere Optionen vorgestellt. Man kann die Anwohner fragen, ob sie bereit sind, einen 1m breiten Streifen ihres Grundstücks zu verkaufen, wenn dafür die Parkplätze bestehen bleiben. Wenn einer nicht verkauft, kommen auf dem Abschnitt die Parkplätze weg oder es müssen zusätzliche Bäume gefällt werden. Insgesamt geht es um einen 3,8km langen Abschnitt. Ob es irgendwo tatsächlich nur eine einzige Option gibt, weiß ich nicht. Das geht aus den veröffentlichten Unterlagen nicht hervor und wurde bei der Präsentation zumindest auch so nicht gesagt. Das wäre auch reichlich blöd, wenn sie einem Grundstücksbesitzer sagen würden, dass alles vom Verkauf seines Grundstücks abhängt.

    Ich bin sehr gespannt, wie es bei diesem Thema weitergeht und ob am Ende wieder so viele Zugeständnisse gemacht werden, dass es letztlich nicht viel besser ist als jetzt. Von den Ratsfraktionen der CDU und der Grünen bin ich schon angefragt worden, ob ich bereit wäre, ihnen bei den anstehenden Fraktionssitzungen zum Thema beratend zur Seite zu stehen. Das werde ich natürlich gerne tun, wenn ich damit Schlimmeres verhindern kann.

    Immerhin wird das Thema wegen des geplanten neuen Schulzentrums etwas ernster genommen als sonst in dieser Stadt üblich. Oder vielleicht setzt tatsächlich langsam ein Umdenken in der Verkehrspolitik ein und man beginnt zu begreifen, dass eine weitere Zunahme des Autoverkehrs bald zum völligen Stillstand führen wird, oder dass eine weitere Optimierung des Autoverkehrs am Ende deutlich teurer wird, als wenn man mal berücksichtigt, dass Mobilität auch ohne Auto funktionieren kann. Nicht für alle und vielleicht nicht immer, aber es hilft ja schon, wenn diejenigen auf Fahrrad, Bus und Bahn umsteigen, die es können und eigentlich auch wollen, sobald es bessere Angebote gibt.

    Würde diese Straße auf meinem täglichen Weg liegen, würde ich dort nicht fahren. Ich habe eine östliche und eine westliche Alternativroute ausgearbeitet, die aber noch lückenhaft sind, um bei jedem Wetter alltagstauglich zu sein. Gegenüber der fast geradlinig verlaufenden Harsefelder Straße sind die Alternativstrecken natürlich auch etwas länger und vor allem für diejenigen interessant, die ohnehin mehr aus östlicher und westlicher Richtung kommen. Außerdem gibt es aus dem westlichen Stadtteil Wiepenkathen auch bereits eine direkte Verbindung nach Riensförde.

  • Ausgerechnet bei dieser Kreuzungen werden schon die ersten Stimmen laut, bei einer abgesetzten Furt zu bleiben, wenn auch "nur" noch 5m und keine 15m mehr. Weiß der Henker, warum.

    Das ist ja eher noch eine weitere Verschlimmbesserung. Wenn man weiter absetzt ist der KFZ lenker wenigstens nich mehr mit dem Abbiegen beschäftigt... Aber Absetzen und dann aber nicht so weit... das ist wirklich der schlechteste Kompromiss.

  • Aber Absetzen und dann aber nicht so weit... das ist wirklich der schlechteste Kompromiss.

    Ich verstehe nicht einmal, was das für ein Kompromiss sein soll. Bei einer um 5m abgerückten Furt passt ein normaler PKW zwischen Furt und Fahrbahnrand. Aber jedes längere Fahrzeug vom PKW mit Anhänger über Lieferwagen bis zum LKW würde die Furt komplett blockieren, wenn bis zum Fahrbahnrand vorgefahren wird. Dann müssen Autofahrer aber auch zweimal aufpassen: Einmal, wenn sie die Furt kreuzen und dann noch einmal an der Fahrbahn. Wenn die Furt direkt am Fahrbahnrand verläuft, dann hält man davor an und kann von dort den Radverkehr und den Fahrbahnverkehr einsehen.

    Naja, was wundere ich mich. Die Leute, die für die abgesetzte Furt plädieren, haben auch das hier gebaut. Während in den ERA 2010 steht, dass man "Radwege", die im Streckenverlauf von der Fahrbahn abgesetzt sind, vor der Kreuzung in den Sichtbereich an den Fahrbahnrand zu führen, macht man hier genau das Gegenteil und führt "Radwege", die fahrbahnnah verlaufen, an den Kreuzungen von der Fahrbahn weg und verschwenkt das rote Pflaster in Richtung des potenziellen Unfallgegners, der aus der Nebenstraße einbiegt. Besonders wirkungsvoll ist diese Maßnahme, wenn man an den Kreuzungen sowieso nichts sehen kann.

    Bevor jetzt Einwände kommen: der Weg auf dem linken Bild ist bis dahin benutzungspflichtig und nach der Kreuzung offenbar nicht mehr. Der Weg auf dem rechten Bild ist bislang noch nicht beschildert, aber ich fürchte, dass das noch kommt, wenn die Straße komplett fertig ist.

  • wenn Niedersachsen nicht so eine verquere Auffassung Geodatennutzung hätte... X/

    und man mal bequem nachschauen könnte in den ALKIS-Daten.

    Der Teilverkauf von Flurstückteilen würde letztendlich mit einer Rückversetzung des Gartenzaunes einhergehen. Das ist ja das Ziel, den Fußweg weiter weg von der Straßenachse und näher an die Bestandsbebauung zu verlegen.

    Wenn das auf einer Länge von 200m nur 4 von 16 Anwohnern nicht machen - wie soll denn dann der Gehweg aussehen? Hundertwasser'sche Kurvigkeit?

    Klar kann man mal bei einem EGT aufhören mit dem Verhandeln, dann will der eben nicht. Aber bei derart fragmentierter Eigentumslage. uff.

    ...

    so, hab dann doch mal den geodatenviewer von NI angeworfen. Himmel, die Hälfte der Flurstücke in der Harsefelder Straße sind doch garantiert als EGT-Gemeinschaft bzw. mit ideeller Teilung eingetragen. Und ich meine, dass bei Verkauf alle Teileigentümer zustimmen müssen. Wenn also 2 von 3 TeilEigentümern sagen: jo, wir verkaufen. Und der 3. Eigentümer sagt: nö. Dann wird von dem Flurstück garnix verkauft.

    Wenn du schon mit Politik in Kontakt stehst, sollen die mal der Verwaltung auf die Füße treten und Zahlen ermitteln sowie eine Prognose erstellen, wie realistisch der Verkauf von hinreichend vielen, benachbarten Flurstücksteilen ist.

  • Ja, das geht jetzt los. Im ersten Schritt war das eine Machbarkeitsstudie eines Planungsbüros, wie viel Platz man bräuchte und woher man den nehmen kann. Die Stadt hat in der Vergangenheit bereits Flächen an der Straße gekauft, indem sie auf Eigentümer zugegangen ist oder bei verkaufsangeboten von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht hat. Auf Grundlage der Machbarkeitsstudie ist jetzt klarer, welche Flurstücke überhaupt benötigt werden, um gezielt die jeweiligen Eigentümer ansprechen zu können. Ich sehe es auch kritisch, ob das Projekt bis zur Eröffnung der neuen Schule abgeschlossen werden kann.