Neues aus Stade

  • Auch wenn man angeblich sieht, was gemeint ist, wenn diese Schilder auf dem Gehweg oder Radweg stehen, sollte man damit trotzdem etwas sparsamer umgehen. Ein Bauzaun macht auch deutlich, dass es nicht weitergeht. Anstatt den Weg dann noch zusätzlich mit [Zeichen 254] und [Zeichen 259] vollzustellen, ist es doch wichtiger, dass jedem klar wird, wo man stattdessen gehen oder fahren soll. Das ist hier nicht der Fall.

  • Ein Bauzaun macht auch deutlich, dass es nicht weitergeht.

    Nur, wenn er wirklich komplett "wasserdicht" aufgestellt wird. Ansonsten sähe ich da keine Gründe, nicht daran vorbeizulaufen oder zu -fahren. 8)

    Das ist hier nicht der Fall.

    Nicht nur hier... ;) Ist ja nur Fuß- und Radverkehr - da braucht man sich grundsätzlich keine Mühe geben. Man kann es auch positiv sehen: Die halten wohl Fußgänger und Radfahrer im Vergleich zu Autofahrern noch nicht für so totalverblödet, dass jene nicht doch noch irgendwie selber ihren Weg finden werden. :saint:

    Wir sind halt in Deutschland. Wir stellen lieber 5 Schilder zu viel als zu wenig auf... :whistling:

  • Jetzt nochmal mit aktuellen Bildern von heute Morgen.

    250m vor der Baustelle geht's los. "Sicherheitshalber" gleich mit Absperrgitter und weil die Weiterfahrt für Radfahrer ab hier verboten ist, Fußgänger aber noch bis zum Heidbecker Weg weitergehen dürfen, steht das Gitter konsequenter Weise natürlich auf dem Gehweg anstatt auf dem Radweg. Warum hier überhaupt schon ein Gitter?

    So sieht es dann direkt an der Arbeitsstelle aus. Fußgänger, die aus der Straße rechts kommen und zum Beispiel zur Tankstelle ode rzu Mc Donald's gehen wollen, werden schon einen Weg finden: Entweder dicht an der Baustellenabsperrung entlang auf der Fahrbahn oder man überquert diese halt zweimal. Wo ist das Problem?

    Den Fahrbahnverkehr wollte man auf gar keinen Fall auf eine Fahrspur reduzieren. Dann doch lieber Fußgänger verbieten. Hinweise auf die Fahrbahnverengung, z.B. in Form der VZ 120 oder 121 sucht man vergebens. Auch auf eine gelbe Behelfslinie, die auch die Gegenfahrspur verengt, hat man verzichtet. Es gibt aber auch keine VZ 208 und 308, man sieht ja schließlich, was gemeint ist.

    Radfahrer, die hinter der Arbeitsstelle von der Fahrbahn auf den "rettenden Radweg" zurück wechseln, sehen sich wenig später mit einem weiteren Absperrgitter konfrontiert.

    Auch Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Gehhilfe können zusehen, wo sie bleiben. Warum muss man hier eine Absperrung aufstellen, wenn der Weg bis zur Baustelle noch nutzbar ist? Aber egal: Wer bei Mc Donald's isst, geht dort sowieso nicht zu Fuß hin sondern fährt mit dem Auto.

  • Jugend forscht...

    Die [Zeichen 254] und [Zeichen 259] wurden entfernt, aber die Absperrschranke VZ 600 steht weiter auf dem Gehweg.

    Zitat von §25 (4) StVO

    Wer zu Fuß geht, darf Absperrungen, wie Stangen- oder Kettengeländer, nicht überschreiten. Absperrschranken (Zeichen 600) verbieten das Betreten der abgesperrten Straßenfläche.

    An der Baustelle selbst fehlt weiterhin eine Führung des Fußgängerverkehrs. Ich habe dort schon mehrfach beobachtet, wie Fußgänger entlang der Baustellenabsperrung auf der Fahrbahn gehen. Es gibt für den Fahrbahnverkehr auch keine Warnung vor der Engstelle, geschweige denn vor Fußgängern auf der Fahrbahn.

    Erfreulich fand ich heute Morgen, dass ich nicht der einzige Radfahrer auf der Fahrbahn war. Wobei ja eigentlich der für den Radverkehr bestimmte Teil des getrennten Fuß und Radweges mittels des nicht abgedeckten [Zeichen 241-30] benutzungspflichtig ist. Aber die Absperrschranke steht ja auch halb auf dem "Radweg" und darf daher sicherlich auch nicht benutzt werden.
    Leider ist mein Ansprechpartner bei der Fachaufsichtsbehörde gerade im Urlaub.

  • Die [Zeichen 254] und [Zeichen 259] wurden entfernt, aber die Absperrschranke VZ 600 steht weiter auf dem Gehweg.

    Streng nach StVO korrekt. Schöner wäre es, den gesperrten Bereich noch deutlicher kenntlich zu machen.

    Bei der Warnung auf der Fahrbahn bin ich im Zwiespalt. Henne-Ei-Problem. Einerseits ist überall mit Fußgängern auf der Fahrbahn zu rechnen. Hier müssen sie dort sogar gehen. Andererseits ist davon auszugehen, dass Kraftfahrer damit eben nicht rechnen und deshalb eine Warnung sinnvoll. Die aber wiederum das Gefühl verstärkt, dass ohne Schild auch keine Fußgänger rumlaufen.

    Beim temporär geänderter Verkehrsführung tendiere ich aber doch zum Warnschild.

  • Streng nach StVO korrekt.

    Nein, natürlich nicht schon an dieser Stelle. Die eigentliche Baustelle ist hier zwischen Heidbecker Weg und der Tankstelle: https://goo.gl/maps/TsieJFpFjYK2

    Die Absperrschranke steht bereits 250m vorher am Hügelweg: https://goo.gl/maps/UmUVjTcoHMr

    Man verbietet hier den Anwohnern, die in der Harburger Straße zwischen Hügelweg und Heidbecker Weg wohnen, zu Fuß zu ihren Grundstücken zu gehen. Oder sie müssen von der anderen Seite über den Heidbecker Weg gehen, denn von dort aus ist dieser Abschnitt nicht gesperrt (warum auch?)

    Meines Erachtens wäre hier der Regelplan B II / 8 der RSA 95 anzuwenden: http://www.rsa-online.com/15/RSA/rsa-online.htm

    Das will man aber nicht, weil das dann nur noch eine einspurige Führung des Fahrbahnverkehrs erlauben würde. Alternativ müsste man noch einmal schauen, wie weit man die Fahrspuren verengen könnte, um Regelplan B II / 7 anzuwenden.

    Stattdessen verbietet man einfach Fußgänger und nimmt hin, dass die irgendwie auf der Fahrbahn an der Absperrung vorbei laufen oder jeweils vor und hinter der Baustelle die Fahrbahn queren.

  • In der pdf-Version dazu steht, dass diese Kombination unzulässig ist, weil [Zeichen 239] bereits das Radfahren verbietet. Entweder ist der Notweg breit genug, um den Radverkehr zusammen mit den Fußgängern an der Arbeitsstelle vorbeizuführen oder Radfahrer fahren halt auf der Fahrbahn.

    Mir ging es nur grundsätzlich darum, dass hier eine Baustelle eingerichtet wurde, bei der die Führung von Fußgängern überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Dazu mit einer komplett rechtswidrigen Beschränkung des Fußgängerverkehrs außerhalb des Baustellenbereiches und bis mindestens letzten Freitag noch mit einer Anordnung, die das Geisterradeln beförderte, anstatt Radfahrer auf die Fahrbahn zu leiten. Dazu hatte ich noch eine "lustige" E-Mail Korrespondenz mit meiner Lieblings-Verkehrsbehörde, in dem mir mehrfach mitgeteilt wurde, dass das schon alles so seine Richtigkeit hätte und vor allem auch alternativlos sei.

  • Eine Perle der Lokalpolitik: Die Gruppe UBLS-FDP-Piraten im Stadtrat von Stade möchte zwei Mal im Jahr die Straßen kaputt machen.

    Mit den "Radwegen" scheinen sie schon fertig zu sein :D

  • Nein, die Hervorhebung ist von mir. Aber die Dame, die den Brief geschrieben hat, scheint von mir sichtlich genervt zu sein, denn sie hat bei ihrer letzten Mail bereits die Anrede weggelassen. :)

    Es muss den Verantwortlichen unbequemer werden, weiterhin nichts zu tun, als endlich die ganzen Missstände zu beseitigen. Wenn meine Nerverei dazu beiträgt, dann werde ich das auf jeden Fall fortsetzen. Stadtrat, Verwaltung, Polizei und Fachaufsichtsbehörde werden so lange mit Mails, Anträgen und Einwohnerfragen bombardiert, bis auch der Letzte begriffen hat, dass es so nicht bleiben kann.

    In der kommenden Woche wird es im Verkehrsausschuss zwei Einwohnerfragen zum Thema Radverkehr geben, die die Verwaltung ebenfalls in Erklärungsnot bringen dürften und in der übernächsten Woche fahre ich mit Mitgliedern des Stadtrates und Vertretern der Presse gemeinsam Fahrrad und wir schauen uns mal den derzeitigen Zustand des künftigen Schulweges für ein neues Schulzentrum für 800 Schüler außerhalb des Stadtgebietes an.

  • Es muss den Verantwortlichen unbequemer werden, weiterhin nichts zu tun, als endlich die ganzen Missstände zu beseitigen. Wenn meine Nerverei dazu beiträgt, dann werde ich das auf jeden Fall fortsetzen. Stadtrat, Verwaltung, Polizei und Fachaufsichtsbehörde werden so lange mit Mails, Anträgen und Einwohnerfragen bombardiert, bis auch der Letzte begriffen hat, dass es so nicht bleiben kann.

    Das Problem ist, dass die das einfach aussitzen können. Was dem einen eine Herzensangelegenheit ist, kann dem anderen völlig egal sein. Das gilt vor allem dann, wenn es nur ein Einzelner ist, der da ständig meckert. Q-Stempel drauf - und fertig.

    Das Wörtchen "unaufgefordert" kommt mir auch bekannt vor; hatte ich schon mehrfach in diversen Schreiben. Seh ich aber nicht ein; eine Verwaltung hat im Grunde lt. Verwaltungsrecht 3 Monate Zeit, das Thema abzuschließen. Und dann meinen die auch noch, man würde es akzeptieren, dass sie (für sowas unwichtiges wie die Aufhebung von überflüssigen Radwegbenutzungspflichten...) halt "etwas länger" bräuchten... :evil:

    Wobei: Es gibt einem vielleicht für kurze Zeit ein gutes Gefühl, denen die Meinung zu geigen. Aber das interessiert die auch nicht wirklich...! :(

  • Das Problem ist, dass die das einfach aussitzen können. Was dem einen eine Herzensangelegenheit ist, kann dem anderen völlig egal sein.

    Auch Ämter bestehen aus verschiedenen Personen mit verschiedenen Meinungen. Mit einiger Hartnäckigkeit hat man gute Chancen, Mitstreiter zu finden.

    Habe es ja gerade bei den Falschparkern auf dem Schulweg hinter mir: Das war denen monatelang egal. Sogar DABs bissen auf Granit.

    Irgendwann kam aber mal eine DAB an den richtigen Sachbearbeiter und die Sache kam ins Rollen. Noch mehr Schwung bekam die Sache, als ich scheinbar im Petitionsausschuss an die Richtigen geraten bin. Und die Bezirksbürgermeisterin war da dann auch schon im Boot.

    Man muss halt hartnäckig die richtigen Leute finden. Da dauert natürlich normalerweise recht lange und ist anstrengend. Ist aber auch nicht verwunderlich, wenn man als kleine Gruppe oder gar alleine das Verhalten von hunderten anderen beeinflussen möchte. Das dauert einfach und ist mit vielen Rückschlägen verbunden.

  • Man muss halt hartnäckig die richtigen Leute finden. Da dauert natürlich normalerweise recht lange und ist anstrengend.

    So ist es! Und bei allem Frust, der damit verbunden ist, sind ja Fortschritte erkennbar. Gestern Abend war ich als Zuhörer bei der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Da standen zwar keine expliziten Fahrradthemen auf der Tagesordnung, aber bei einem Punkt wurde am Rande eine Planung für einen neuen Kreisverkehr gezeigt, der wieder genau die selben Fehler aufweist wie alle anderen Kreisel, die man hier in den letzten Jahren gebaut hat. Da haben sich dann gleich mehrere Ausschussmitglieder mit fragendem Blick zu mir umgedreht und es wurde dann auch aus dem Ausschuss die Frage an den Leiter des Tiefbauamtes gestellt, warum die gezeigte Planung schon wieder nicht nach den ERA 2010 ausgeführt wird, wo doch Prof. Monheim das Thema auch gerade bei seinem Vortrag angesprochen hatte. Das zeigt doch auch schonmal, dass meine Hartnäckigkeit schon etwas bewirkt hat und einige Ausschussmitglieder das Thema nun auch auf dem Zettel haben.

    Ich musste als Gast dann noch bis zum Ende warten und habe mich im letzten TOP "Einwohnerfragen" noch einmal dazu geäußert und erklärt, wo das Problem der Stader Kreisverkehre für Radfahrer liegt und wie man es besser machen kann und dafür gab es dann sogar vom Leiter Tiefbauamt Zustimmung, der vorher eigentlich noch die Murks-Kreisel gerechtfertigt hat.

    Im Anschluss an die Sitzung gab es dann im Vorraum noch eine angeregte Diskussion mit 3 Ausschussmitgliedern zu dem Thema. Einer von der FDP (oder WG?) hat es zwar nicht verstanden, aber die anderen beiden haben es begriffen und werden sich künftig dafür einsetzen, dass das besser gemacht wird. Also wieder mind. 2 Leute mehr auf unserer Seite, die auf die Entscheidungen Einfluss nehmen können.

    In der kommenden Woche wird es zum selben Thema noch mal eine Einwohnerfrage im Verkehrsausschuss geben (nicht einmal von mir).

    Ich erhalte ja inzwischen von vielen Seiten Zuspruch für meine Arbeit und sage dann immer wieder, dass es wichtig ist, dass die Leute sich auch direkt an die Verwaltung und Politik wenden. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass ich hier nur für mich alleine oder für irgendwelche ganz speziellen Einzelinteressen kämpfe, sondern dass das viele Menschen interessiert und betrifft. Vor allem auch im laufenden Wahlkampf zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl im Mai: Dass die Leute zeigen, dass sie unzufrieden sind, wie es derzeit ist und dass sie eine Veränderung wollen.