Ich bin ja nun in Hamburg so einiges gewohnt, was Radverkehrsinfrastruktur angeht. Klar, die lotterigen Buckelpisten, im Behördenjargon „Radweg“ genannt, die gibt’s überall, mal mehr, mal weniger gefährlich, aber manchmal gibt man sich ja wenigstens Mühe, den Radverkehr irgendwie sicher durch eine Arbeitsstelle zu leiten. Und dann kommt Hamburg, dann kommt PK 27 und bastelt diesen Hamburg: Zweirichtungs-Minimal-Radweg an der Kieler Straße als Dauerlösung hin, anstatt sich eine vernünftige Umleitung für den Radverkehr auszudenken. Ich schreibe ein paar Mails an die zuständige Straßenverkehrsbehörde, werde aber als renitenter Radfahrer natürlich ignoriert. Die Strecke dort unten ist absolut saugefährlich und gegen jegliche Vorschriften eingerichtet worden — und, so leid es mir tut: Auch gegen jeglichen Sachverstand eingerichtet worden.
Sorry. Aber da erkennt man eben wieder, dass in der Straßenverkehrsbehörde Menschen arbeiten, die den Straßenverkehr nur durch die Windschutzscheibe kennen, denen jegliches Gefühl dafür fehlt, wie man als Radfahrer oder Fußgänger im Straßenverkehr unterwegs ist, die kein Gespür für gefährliche Situationen, Sichtbeziehungen oder tote Winkel haben.
Aber nachdem das dort unten an der Kieler Straße schon so gut geklappt hat, dachte sich PK 27 wohl, Mensch, da setzen wir doch noch mal einen drauf. Ich bin dort vor zwei Stunden mit dem Bus entlanggefahren und ich weiß, dass ich in solchen Fällen zu Übertreibungen neige, aber das ist so sehr eine Todesstrecke mit so vielen Fallen, dass ich das Ding gerade eben noch mal abgefahren bin.
Grundsätzlich soll das hier wohl ein Zweirichtungsradweg werden, der im Moment allerdings in der Gegenrichtung noch gar nicht freigegeben ist, im Nichts beginnt und im Nirgendwo endet — und selbstredend sind alle unterwegs befindlichen Signalgeber noch gar nicht für den Radverkehr gültig, weil es an den notwendigen Streuscheiben scheitert.