Ich bin aber nicht der Meinung, dass sich Unfälle zwischen abbiegenden Kraftfahrzeugen und nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern dadurch verhindern lassen, dass in der Unfallmeldung dazu aufgerufen wird, als Radfahrer oder Fußgänger eine Warnweste zu tragen und auf die Vorfahrt zu verzichten. Das klappt ja offenkundig nicht häufig genug.
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Was in der Zeitung steht, interessiert unter Fachleuten niemanden.
Ursache für derartige Unfälle ist oft die Überforderung des Kfz.-Fahrers. Dem schlägt in seinem Sichtfeld eine Menge an Signalen, Verkehrszeichen, Markierung, Wegweiser und Werbung entgegen, was alles innerhalb kürzester Zeit geistig verarbeitet werden muss.
Der Radfahrer befindet sich hingegen außerhalb seines Sichtfeldes.
Die Lösung ist seit Jahrzehnten sonnenklar:
1.) Runter mit der Regulierung soweit es nur möglich ist.
2.) Weg mit allen, was nicht dem Straßenverkehr dienlich ist.
3.) Nie, nie und nimmer nicht Wegweiser in komplexere Knotenpunkte stellen
4,) Führung des Radverkehrs entweder innerhalb der Fahrbahn oder konsequent abgesetzt, dann aber mit "Vorfahrt achten" für den Radverkehr.
Und ja, es mag auch rücksichtslose Autofahrer geben. Gegen die kann keine Straßenverkehrsbehörde dieser Welt etwas machen. Und die Wortwahl in der Berichterstattung ändert auch nichts daran.
Und ja, den doppelten Boden einziehen, um reagieren zu können, wenn der andere versagt, ist eine guter Tipp.
Außerdem fehlt noch der Hinweis, dass innerstädtischer Straßenverkehr kein Wellnessurlaub ist, sondern eine gefährliche Sache, bei der man stets aufpassen muss. Es wird sich daran auch nichts ändern.
Vorschläge von Aktivisten, welche ihre Qualifikation als Verkehrsexperte lediglich aus dem Umstand beziehen, dass sie das Gleichgewicht halten und strampeln können, sind in der Regel wenig hilfreich, sondern eher schädlich.