Mal ein Denkansatz, ob da doch etwas an der Infrastruktur ist: Hamburg und München sind in der Größe ja recht vergleichbar. Nur in München ist jeder zweite getötete Radfahrer ein Solo-Unfall, in Hamburg dagegen ist es nur jeder fünfte…
Jo, na klar gibt es da Zusammenhänge. In München ist die Bevölkerungsdichte fast doppelt so hoch wie in Hamburg. Das schlägt dann auf die Infrastruktur durch. Im Durchschnitt mehr und kleinere Verkehrswege pro Fläche und mehr Verkehrsteilnehmer auf dieser.
In Hamburg hat man das Ideal der autogerechten Stadt intensiv verfolgt. Es gibt kaum noch intakte Stadtteile, die diese Bezeichnung verdienen. Fast überall wurden große Schneisen durchgewalzt. Hamburg geht gnadenlos in die Fläche und versiegelt großzügig. Wechsel in der Verkehrsinfrastruktur (zu querende Bordsteine, Kreuzungen, Einmündungen etc. - Schienenkreuzungen im öffentlichen Verkehrsnetz gibt es gar keine), die Aufmerksamkeit fordern und immer Risiken darstellen, sind also pro Fläche seltener und sie ist insgesamt großzügiger angelegt.
Entsprechend fehlt es Hamburg an der Lebensqualität einer Großstadt, was die aber kurioserweise selber nicht bemerken. Die sprengen eines ihrer ältesten und denkmalgeschützten Gebäude, um eine weitere Shoppingmall zu errichten, was für mich alles über deren Mentalität verrät.
Zum Glück bin ich da weg.