Wohltuend die unaufgeregte Reaktion sowohl im Report als auch in Medien und Social Media in NL. Was in Deutschland los wäre, käme es zu einer derartigen Explosion bei Toten und Verletzten will ich nicht wissen.

Bedroht Tempo 30 die Verkehrssicherheit der Fahrradfahrenden?
So gut bin ich in den Niederlanden nicht beheimatet, dass ich die Beurteilung eines solchen Reports in den sozialen Netzwerken etc. bewerten könnte. Um trotzdem einen kleinen Einblick zu bekommen, habe ich mir den Artikel von https://www.deepl.com/translator übersetzen lassen.
Bemerkenswert ist u. a. diese Aussage:
"Relativ viele Tote auf 30er-Straßen
Auffallend an den Zahlen des SWOV ist, dass es im vergangenen Jahr besonders viele Todesopfer auf Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h gab - rund 100 Tote. Das ist ein Anstieg von 86 Prozent von 2019 bis 2021."
Darauf folgt eine ebenso bemerkenswerte Erklärung, bzw. Nicht-Erklärung:
"Die Entwicklung, dass das Tempolimit auf immer mehr Straßen von 50 auf 30 km/h gesenkt wird, wie es letzte Woche in der Amsterdamer Innenstadt umgesetzt wurde, erkläre nicht die hohe Zahl der Verkehrstoten auf 30er-Straßen, so die Sprecherin."
Ich halte das dagegen für eine sehr logische Erklärung und im weiteren Verlauf des Artikels wird dann auch sehr deutlich kritisiert, dass in den jetzt mit Tempo 30 ausgeschilderten Straßen vielfach immer noch Tempo 50 gefahren wird. Und es wird angemahnt, dass mit Bremsschwellen, einem geänderten Straßenbelag und anderen baulichen Maßnahmen erreicht werden soll, dass tatsächlich nur 30 km/h gefahren wird.
Eine andere Aussage in dem Artikel ist, dass der demografische Wandel mitverantwortlich sei für die zunehmende Zahl der Fahrradverkehrstoten. Die Prognose sieht eine hohe Anzahl der Fahrradverkehrstoten voraus, die sich aber stabilisieren wird und eine auch langfristig weiter ansteigende Zahl der schwerverletzten Fahrradfahrer*innen. "Der Sprecher erklärte, dass die Forscher diese Prognosen auf Faktoren wie die Alterung und die Entwicklung der Mobilität stützen."
https://nos.nl/artikel/250143…den-op-30-wegen (übersetzt mit https://www.deepl.com/translator)
Ein bisschen mehr "Alarmismus" würde ich mir schon wünschen.
Immerhin scheint es in den Niederlanden möglich zu sein, laut darüber nachzudenken, Verkehrsüberwachungskameras dazu einzusetzen, die missbräuchliche Handy-Benutzung von Autofahrer*innen zu kontrollieren. Das würde in Deutschland zu einem lautstarken Aufschrei und Wutgeheul von ADAC, FDP und Co. führen.
"Infrastrukturminister Harbers sagte in einer Antwort auf den Bericht, ... er werde auf die Durchsetzung der Vorschriften setzen, z. B. auf Kameras, die erkennen können, wenn man am Steuer sein Handy in der Hand hält."