Schwierige Stellen im hannoverschen Radverkehrsnetz für eine ansprechende (anspruchsvolle) Radverkehrs-Infrastruktur

  • Es gibt auch andere Bedarfe, z.B. die Fortsetzung der eigenen Fahrt im PKW

    Ich finde: Die Fortsetzung der eigenen Fahrt im PKW ist kein Bedarf, sondern ein Reflex. Darum fällt es einem Umsteiger ja auch so schwer, fürderhin auf Radwegen an jeder Straßeneinmündung seine Fahrt-Fortsetzung zugunsten seines Lebenserhaltungstriebs aufzugeben. Ein Dilemma.

  • Ich fürchte, Letzteres. Der Einzige, der sich dann einpendelt, ist der Fußgänger, der vor Schreck zur Seite springt. Bleibt ihm nur zu wünschen, dass nicht ein weiterer Radfahrer versucht, rechts daran vorbei zu pendeln.

    Damit sich sowas nicht einpendelt, müsste zunächst einmal das [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] weg und dann könnte man auch mal einen Vormittag lang die Polizei auf den Gehweg stellen und von allen Gehwegradlern 55,- EUR kassieren.

    Ich fürchte das, was ich mit dieser Collage zum Ausdruck bringe:

    Es ist übrigens schwer nachzuweisen, ob ein Autofahrer in einer bestimmten Situation gedrängelt hat oder nicht. Viel einfacher ist es einem Fahrradfahrer nachzuweisen, dass er auf dem Gehweg gefahren ist. Und dann nutzt es ihm wenig, wenn er als Entschuldigung anführt, dass er auf der Fahrbahn sich von Autofahrern bedrängt fühlt. Zahlreiche Erzählungen, gerade auch in diesem Forum, berichten jedoch von der Drängelei der Autofahrer*innen gegenüber Fahrradfahrer*innen.

    Wo ich ganz mit ihnen übereinstimme: Es kann nicht sein, dass man alle Augen und Hühneraugen zudrückt, wenn Fahrradfahrer*innen Fußgänger bedrängen, bloß deshalb, weil Fahrradfahrer*innen ihrerseits von Autofahrer*innen bedrängt werden.

    Aber ausgerechnet die Fahrradfahrer*innen mit der 55-Euro-Keule zu jagen, weil's so schön einfach geht und Autofahrer*innen in Schutz zu nehmen, weil man ihnen ihr Fehlverhalten nicht so eindeutig nachweisen kann, geht gar nicht. Und mit Verkehrswende hat das auch nichts zu tun. Im konkreten Fall sollte besser die Verkehrsführung so gestaltet werden, dass der Autoverkehr nicht die Schutzstreifen befahren kann. Bzw. die Schutzstreifen zu Radfahrstreifen machen, dann ist das zumindest formal ausgeschlossen.

    Und ich sehe auch nach wie vor keinen gerechtfertigten "Autofahrer-Bedarf" dafür, auf den Schutzstreifen auszuweichen, nur um sich vor die Stadtbahn zu drängeln.

    Hier ist ein weiteres Beispiel aus Hannover, wie es auch geht.

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    Dem Autoverkehr ist es zwar möglich an der haltenden Stadtbahn rechts vorbeizufahren. Ist zum Beispiel wichtig für Rettungsfahrzeuge. Aber die Ausschilderung Fahrradweg (in diesem Fall[Zeichen 241-30]), und der Hochbord hält nach meiner Beobachtung die meisten Autofahrer*innen davon ab, hier halbseitig auf dem Radweg an der haltenden Stadtbahn vorbeizuziehen.

  • Das Lustige ist, dass niemand sagen kann, wann jemand anders einen Bedarf hat, denn bei Bedarf handelt es sich um etwas subjektives.

    Um dem mal ein paar objektive Zahlen entgegenzusetzen:

    "In Hamburg stehen ... jedem Kind im Durchschnitt gerade knappe 10 m² Spielfläche zur Verfügung. Die Stellplatzfläche für ein Auto beträgt hingegen 12 m². Die rund 892.000 Hamburger Kraftfahrzeuge (Kfz) (Stand 2017) nehmen viermal mehr Platz ein als die Spielplätze für Kinder. Platz ist nicht vermehrbar, besonders nicht in den Städten. Immer mehr Boden wird asphaltiert und natürliche Lebensräume werden zergliedert und zerstört."

    aus: Mobilität A-Z: Flächenverbrauch

    Welche Flächen verbraucht der Straßenverkehr? | Schulprojekte im hvv
    Welche Flächen verbraucht der Straßenverkehr? Ein Überblick als Unterrichtsmaterial der Schulprojekte im hvv im Bereich "Mobilität von A bis Z".
    www.hvv-schulprojekte.de
  • Am Bahnhof hat sich was getan:

    Auf dem streetview-Bild vom Dezember 2022 sah es am Ausgang der Luisenstraße noch so aus:

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    Baustellen-Baken sicherten die Möglichkeit, diesen Abschnitt entgegen der Einbahnstraßenfahrtrichtung zu befahren.

    Inzwischen sind die oben gezeigten Mini-Baken auf einer weißen Leitschwelle installiert worden.

    Schade nur, dass die Baken von der anderen Seite, an denen die Fahrradfahrer*innen vorbeifahren, nur weiß sind:

    Die Baustellenbaken dagegen waren auf beiden Seiten rot-weiß gestreift:

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