Beiträge von Ullie

    Nbgradler : Mir geht es weniger um 7-jährige Kinder als um 14-Jährige, die immer noch auf Gehwegen Fahrrad fahren und/oder auf der falschen Straßenseite, weil man ihnen beigebracht hat, dass es auf der Fahrbahn (immer) zu gefährlich ist.

    Ich hätte gar kein Problem damit, wenn die Regel in der StVO lauten würde, dass Kinder bis zum 10. Lebensjahr auf Gehwegen fahren dürfen. Dass sie es bis zum 8. Lebensjahr müssen, auch wenn die Fahrbahn (z.B. in Nebenstraßen) von Kindern sicher benutzt werden kann, halte ich für Unfug. Vor allem halte ich es für Unfug, zu argumentieren, dass das Radfahren auf Gehwegen ungefährlich sei.

    Ich denke ja mal nicht unbedingt, dass die Verpflichtung zum Gehwegfahren für unter Achtjährige dem Gedanken entspringt, dass das Kind dort sicherer ist als auf der Straße. Aber es ist dort auf dem Fußweg sicher dem Autoverkehr weniger ein Verkehrshindernis als auf der Straße. Und das dürfte mit ein Grund dafür gewesen sein, das Radfahren für Kinder unter acht Jahren auf den Gehweg zu beschränken.

    Bereits der Generation der Eltern wurde als Kind beigebracht, auf dem Gehweg zu fahren. Und überhaupt können es sich besorgte Eltern überhaupt nicht vorstellen, dass Radfahren auf Geh- und Radwegen Gefahren birgt, die es auf der Fahrbahn gar nicht gibt.

    Deshalb hat man ja vor ein paar Jahren die entsprechende Übergangsregelung eingeführt: "Kinder im Alter von 8 und 9 Jahren dürfen den Gehweg oder den Radweg/Radfahrstreifen/Schutzstreifen benutzen. Dort, wo es Erwachsene dürfen, dürfen sie auch auf der Fahrbahn fahren."

    https://hamburg.adfc.de/verkehr/themen…utzungspflicht/

    Würdest du diese Übergangsregelung weiter fassen, oder auch jüngeren Kindern schon die Benutzung der Straße empfehlen?

    Tatsächlich galt diese Bestimmung (runter vom Gehweg, rauf auf die Straße) früher mal mit einer fixen Altersgrenze.

    Und das ändert an den Vorrangsregelungen genau was?

    Das frage ich dich! Ich bin mir sicher, dass ein Autofahrer, der ein Kind anfährt, dass mit dem Rad über den Zebrastreifen fährt, zu Recht der Vorwurf gemacht werden muss, dass er damit hätte rechnen müssen, das das Kind den Zebrastreifen überquert.

    Während bei einem erwachsenen Radfahrer, der sich Richtung Zebrastreifen bewegt, ein Autofahrer wohl mit einer höheren Wahrscheinlichkeit erwarten kann, dass der Radfahrer hält.

    Ich vermute, dass ein kleines Kind mit Fahrrad auf dem Radweg wie ein Fußgänger gewertet wird, unter anderem deshalb, weil es mit einer niedrigen Geschwindigkeit unterwegs ist, und dann hat es genau so Vorrang am Zebrastreifen wie ein Fußgänger oder als wenn es zum Beispiel mit einem Tretroller unterwegs ist.

    Das Kind in Maltes Beispiel ist sieben Jahre: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/6337/4298841

    Also mit drei Worten wird in der Bundeswehr eigentlich niemand angesprochen.


    Von oben nach unten ist es "Gefreiter Müller", und das auch bei einer Frau, und von unten nach oben ist es Herr Hauptmann bzw eben Frau Hauptmann, ohne Nachnamen.

    Bei gleichrangigen ist es meist "ey du"

    Puh, da haben die Frauen bei der Bundeswehr ja noch einiges durchzusetzen. Das mit der Frau Hauptmann, das kann man ja damit begründen, dass die soldatische Tradition oft eine sehr männliche Tradition ist. Aber warum es eine Kommunikation von unten nach oben gibt, bei dem die Frau berücksichtigt wird, durch das eingefügte Frau Hauptmann, aber bei der Kommunikation von oben nach unten kein "Frau" vor den Dienstgrad gesetzt wird, das leuchtet mir nicht ein. Sagt denn dann eigentlich auch die Frau General oder der Herr General zum Hauptmann einfach nur Hauptmann (weil der Hauptmann ja im Rang niedriger ist) oder sagt der Frau Hauptmann, bzw. Herr Hauptmann?

    Immerhin hat es die Bundeswehr geschafft, bei der Bestellung von Fahrrädern auf den tiefen Einstieg zu achten!

    Ergänzung: Ich nehme das jetzt mal als Beleg dafür, dass auch bei der Bundeswehr "gegendert" wird.

    Wenn man einen Helm aufhat, ist die Kuh vom Eis? Mitnichten! Genau das ist das Problem von Helmdiskussionen: Helmdiskussionen führen im Gegenteil dazu, sich über die Risiken keine Gedanken mehr zu machen. Helm auf = alles paletti!

    So meinte ich das nicht. Der ADFC schreibt in einer Einladung zu einem Radwandertag in einer Nebenbemerkung, dass er das Tragen eines Helms empfiehlt. Schade, denn wie Th(oma)s ganz recht bemerkte, ist es manchmal besser, "die Klappe zu halten".

    Jetzt war das Ding aber schon draußen und da kann ich nur davon abraten, weiter öffentlich Öl ins Feuer zu gießen. Aber da hatten sich leider schon Critical mass Aktivisten via Twitter zu Wort gemeldet. Vielleicht hatten die ja angenommen, dass so was nicht in der Zeitung erscheint. Die NP hat sich aber die Chance nicht entgehen lassen, hier einen Radler-Zwist an die Wand zu malen.

    Und in diesem Zusammenhang empfehle ich dem ADFC, doch einfach mal darauf aufmerksam zu machen, dass eine Gruppenausfahrt besondere Risiken birgt und das deshalb die Helm-Empfehlung ausgesprochen wurde. Und dass man sich das bis nächstes Jahr überlegt, wie man die Veranstaltung so kommuniziert, dass daraus keine Propaganda für's generelle Fahrradhelmtragen abgeleitet werden kann.

    Für alle Fälle hier noch mal der Link: https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…r-Radaktivisten

    Und hier der Originaltext aus der Einladung des ADFC, der zum Stein des Anstoßes wurde. Der gesamte Text umfasst übrigens ca. eine ganze dicht beschriebenen DIN A4-Seite! Hier der Absatz zum Thema Sicherheit und der eine kurze umstrittene Satz:

    "SICHERHEIT

    Die Teilnahme am RAD-WANDER-TAG erfolgt auf eigene Gefahr. Das Fahrrad muss sich in einem verkehrssicheren Zustand nach StVZO befinden. Die Regeln der Straßenverkehrsordnung (StVO) sind zu beachten, besondere Vorsicht erfordern die Straßenquerungen sowie Abschnitte mit viel Fahrrad- oder Fußgängerverkehr.

    Wir empfehlen das Tragen eines Fahrradhelms."

    https://www.adfc-hannover.de/?s=Radwandertag

    Was würdest du denn an der Stelle geschrieben haben, oder hättest du einfach wie Th(oma)s es vorschlägt, den letzten Satz in dem Zitat weggelassen?

    Warum dann nicht einfach von vorneherein die Klappe halten und das Thema "Helm" als das behandeln, was es ist: Privatangelegenheit?

    Eigentlich ist es eine Privatangelegenheit, da stimme ich dir zu. Aber du weißt auch, dass es immer wieder thematisiert wird und es verschiedene Interessensgruppen gibt, denen es gelingt, das Thema Fahrradhelm-Tragen zu einem öffentlichen Thema zu machen. Und zwar letztlich zum Nachteil der Radfahrenden. Leider. :(

    So beklagt die Geschäftsführerin des ADFC Hannover in dem bereits verlinkten Artikel: "Verärgert zeigt sich Michaelsen darüber, wie die Polizei mit dem Thema Helmtragen umgeht. Nach Unfällen mit Radfahrern weist diese regelmäßig darauf hin, wenn diese bei dem Zusammenstoß keinen Helm trugen. Zumindest, wenn sie am Kopf verletzt wurden. Und das auch dann, wenn die Schuld offenbar eindeutig beim Autofahrer liegt." https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…r-Radaktivisten

    Und dann gibt es ja auch noch die bereits weiter oben im Thread angesprochene Problematik, dass es Beispiele dafür gibt, dass bei Gerichtsurteilen das Nichttragen eines Fahrradhelmes dem Unfallopfer zum Nachteil ausgelegt wurde.

    Mit einfach nur die "Klappe halten" wird das Problem nicht gelöst. Ein perfektes Konzept, wie man das ganze Thema wirklich so behandeln kann, dass man Menschen dafür sensibilisiert, dass das "Fahrradhelmtragen" möglicherweise mehr negative Aspekte hat, als Positive habe ich allerdings auch nicht in der Tasche. In Abwandlung von deinem, "Einfach mal die Klappe halten.", müsste man vielleicht sagen: "Einfach öfter mal die Klappe halten." Aber ganz und gar totschweigen, das wird nicht genügen. Da müssen diejenigen, die das Helmtragen nicht empfehlen, schon noch was drauf packen. In dem NP-Artikel heißt es beispielsweise: "Für die Hannover-Gruppe von „Critical Mass“, die jeweils am letzten Freitag des Monats eine Art Fahrraddemo organisiert, Grund genug für einen Angriff auf Twitter. Es sei „schade“, dass der ADFC „anlässlich einer derart friedlichen und harmlosen Veranstaltung“ Helmpropaganda betreibe „und so wieder vom Radfahren abschreckt“, schrieb diese im Netz." Aber das ist ja jetzt auch nicht direkt ein Grund dafür, keinen Helm zu tragen, sondern mehr eine Kritik daran, das Helmtragen zu empfehlen.

    Ich sag einfach nur "Frau Hauptmann".

    Das ist alles, was du über die Genderei bei der Bundeswehr wissen musst.

    Gefreiter ist doch der unterste Dienstrang, so weit ich mich damit auskenne. Wie ist denn da die Ansprache. Wird da auch bei der Anrede das "Frau" oder "Herr" davor gesetzt?

    Und heißt es dann Frau Gefreiter Müller, oder heißt es Frau Gefreite Müller? Oder wird das Herr bei so niedrigen Dienstgraden weggelassen? Und heißt es dann "Gefreite Müller" (bei einer Soldatin) und "Gefreiter Müller" (bei einem Soldaten)? Oder heißt es einfach nur "Gefreiter Müller!" (egal ob Soldatin oder Soldat)?

    Und wenn die oder der Vorgesetzte eine Ansprache an eine Gruppe von Soldatinnen und Soldaten hält, zum Beispiel eine Vorlesung bei der Bundeswehrhochschule. Wie werden dann die Soldatinnen und Soldaten vom Dozenten begrüßt?

    Komme mir jetzt keiner mit dem Einwand, mit diesem kleinen Exkurs entfernten wir uns vom Thema! Es lohnt sich mal einen Blick in das innere Gefüge der Institution der "Staatsbürger*innen in Uniform" zu werfen. Denn auch dort wird Fahrrad gefahren: "Seit über zehn Jahren würden keine Herrenfahrräder mehr bestellt - sondern nur noch Unisex-Fahrräder, also für Soldaten und Soldatinnen." https://www.welt.de/wirtschaft/art…Bestellung.html


    Bei der Bundeswehr werden Fahrräder benutzt, um in großflächigen Standorten Entfernungen schneller überbrücken zu können. Für den Kampfeinsatz sind die Fahrräder nicht vorgesehen. Auch bei der Schweizer Armee, deren ausgemusterte Fahrräder ja recht beliebt sind, gibt es inzwischen keine Fahrräder mehr, die für einen Kampfeinsatz vorgesehen sind.

    Zusammengefasst auf das Thema bezogen: Wenn in der Bundeswehr ausschließlich Fahrräder mit tiefem Einstieg bei Neubeschaffungen bestellt werden, dann ist das ein Grund mehr, Fahrradpiktogramme so zu gestalten, dass sie Fahrräder mit tiefem Einstieg zeigen.

    Warum?

    Offensichtlich hatte jemand den ADFC-Text mit der Einladung zum Familien-Radwandertag geschrieben, der es für eine gute Idee hielt, die Empfehlung auszusprechen, dabei einen Helm zu tragen. Möglicherweise hat er an mitradelnde Kinder gedacht. In der Altersgruppe gibt es viele junge Radfahrerinnen und Radfahrer mit besorgten Eltern, die ihr Kind lieber mit Helm radeln sehen. Das Ding war also erst mal draußen.

    Die Helmtragen-Empfehlung erreichte jedoch auch besorgte Menschen, die zurecht darauf hinweisen, dass das Tragen eines Helmes und das Aussprechen einer entsprechenden Empfehlung das Radfahren nicht sicherer machen, und sogar zusätzliche Gefahren oder andere Gefahren heraufbeschwören kann.

    In diesem Zusammenhang eine Grundsatz-Diskussion zum Helmtragen anzustoßen - die eine Radler-Fraktion sagt was, was die andere Radler-Fraktion nervt - gibt kein gutes Bild ab. Da reiben sich die Verhinderer einer Verkehrswende, die Protagonisten der Autofahrer-Lobby, genüsslich die Hände und sagen zu Recht: Da sieht man's mal wieder, die wissen nicht was sie wollen.

    Tatsächlich ist es so, dass beim Fahren in einer Gruppe für Ungeübte erst mal eine Gewöhnung an die Gruppendynamik stattfindet. Und da ist nach meinen Erfahrungen, die Empfehlung einen Helm zu tragen, durchaus eine Möglichkeit, in diesem Zusammenhang auf das für Gruppenfahrten-Ungeübte erhöhte Gefahrenpotenzial hinzuweisen.

    Damit wäre erst mal die Kuh vom Eis. Bis nächstes Jahr kann man sich dann in Ruhe überlegen, ob man bei der Ankündigung des ADFC-Radwandertages erneut die Helm-Empfehlung ausspricht, ob man sie dann von vornherein in einen besonderen Zusammenhang stellt, oder es besser gleich bleiben lässt.

    Ich finde es jedenfalls immer wieder extrem nervig und sehr kontraproduktiv, wenn Diskussionen innerhalb der Radfahrerschaft so öffentlich stattfinden, dass Außenstehenden es gelingt, sich Bruchstücke herauszubrechen und für ihre ganz eigenen Ideologien auszuschlachten. So eine kontroverse Diskussion kann man zum Beispiel in einem Radverkehrsforum wie diesem führen, dabei fliegt man gewissermaßen "unterm Radar" aber wenn der Öffentlichkeit-Grad "Berichterstattung in der Lokalzeitung einer größeren Stadt" erreicht ist oder darüber hinaus, dann ist es besser, wenn die Interessensverbände der Radfahrerschaft eine gemeinsame Position formulieren, bzw. die gemeinsam formulierte Position vertreten.

    Beim ADFC-Bundesverband finde ich auf der Internetseite zum Thema Fahrradhelme folgenden Hinweis:

    "In Deutschland besteht generell keine Helmpflicht für Radfahrende, weder im allgemeinen noch für bestimmte Altersgruppen, in bestimmten Regionen oder bei Gruppenfahrten.

    Zum Thema Helme für Radfahrer erreichen den ADFC immer wieder Anfragen. Manche möchten wissen, ob es in Deutschland eine Verpflichtung zum Tragen von Fahrradhelmen gibt – wenn nicht allgemein, so doch vielleicht in bestimmten Gegenden, für bestimmte Altersgruppen oder bei Fahrten im geschlossenen Verband."

    https://www.adfc.de/artikel/fahrradhelme/

    So gesehen würde ich bei der Ankündigung eines ADFC-Radwandertages keinen Hinweis einfügen, ob es sich empfiehlt, dabei einen Helm zu tragen oder nicht. Wenn jetzt der Einladungstext trotzdem diese Empfehlung enthält, dann würde ich in jedem Fall davon abraten, darüber in aller Öffentlichkeit zu streiten. Es gibt meines Erachtens sehr gute Gründe, beim Radfahren keinen Helm zu tragen. Leider sind diese guten Gründe nur sehr schwer einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln.

    Hier ist übrigens ein Link zum selben Artikel in der NP mit dem ganzen Text: https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…r-Radaktivisten

    Es sieht so aus, als sei inzwischen die Bezahl-Schranke gefallen.

    Und schon wieder: Verkehrsunfall mit schwer verletztem Kind in Hamburg-Lurup

    Es geht um diesen Fußgängerüberweg, an dem ein 82-jähriger Kraftfahrer eine siebenjährige Radfahrerin angefahren hat. Der Kraftfahrer ist nach einem Fahrtüchtigkeitstest seine Fahrerlaubnis erst einmal los.

    Und die Medienberichterstattung wird sich wieder nur darauf konzentrieren, dass man mit dem Fahrrad nicht auf dem Fußgängerüberweg fahren darf und der arme Kraftfahrer jetzt zu Fuß zum Einkaufen muss.

    Gilt das mit dem Radfahrer haben am Fußgängerüberweg nur dann Vorrang, wenn sie das Rad schieben, eigentlich auch für siebenjährige Kinder? Die dürfen schließlich auch den Fußweg benutzen.

    In der Neuen Presse Hannover erschien heute ein Artikel zu einer Empfehlung des ADAC, bei einem vom ADAC veranstalteten Radwandertag einen Helm zu benutzen. Ich finde die Aufregung etwas übertrieben. Bei solchen organisierten Wandertagen kommt es immer wieder dazu, dass sich kleine Kollonen bilden. Wer das zum ersten mal erlebt, der unterschätzt leicht die Gefahr. Denn das Kolonnefahren verleitet dazu in der Aufmerksamkeit nachzulassen. Man unterhält sich nett mit dem Nachbarn und vertraut darauf, dass die Vorausfahrenden alles richtig machen und auch nicht plötzlich anhalten.

    Passiert das dann trotzdem, dann kann es leicht zu Stürzen kommen. Habe ich selbst so erlebt. Der ADFC tut sicher gut daran, die Empfehlung einen Helm bei einer solchen Veranstaltung zu tragen in diesen Zusammenhang zu stellen. Denn eigentlich ist das Fahrradfahren an sich keine so hochgefährliche Angelegenheit. https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…r-Radaktivisten

    Das Pendant "Krankenbruder" zu "Krankenschwester" gibt es so nicht. So weit ich weiß, sind das die Krankenpflegerin und der Krankenpfleger.

    In Kiel gibt’s die eingangs erwähnten Fahrradpiktogramme übrigens schon:

    Allerdings wurde die „Beschilderung“ konsequent durchgehalten: in der einen Richtung wurden Fahrräder mit Oberrohr verlegt, in der anderen Fahrräder mit tiefem Einstieg.

    In Kiel wurden sogar die Bedenken von Fahrbahnradler vom 4. Juni berücksichtigt. Fahrbahnradler befürchtete, dass ein Fahrradpiktogranmm ohne Querstange als echtes Rad schnell unfreiwillig zum "Faltrad" werden würde.

    Vielen Dank für das Kieler Beispiel, Malte! Dann sind "weibliche" Fahrradpiktogramme auf dem Pflaster also keine rein hannoversche Initiative. Zumindest in Kiel kommen sie zumindest im Wechsel mit "männlichen" Fahrradpiktogrammen also auch vor!

    Tja, Ullie. Und nun? Dürfen Frauen nur in die eine Richtung, Männer nur in die andere fahren? 8o

    Die Fahrradpiktogramme, die in Hannover auf die Straße aufgebracht werden, die zeigen allesamt ein Fahrrad mit tiefem Einstieg. Hintergrund ist eine Initiative von 1992 der damaligen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hannover. Man kann also mit Fug und Recht sagen, diese Lösung hat sich bewährt.

    Das Beispiel Kiel ist der Versuch es allen recht zu machen. Wobei ich allerdings wirklich nicht dem Drängen von Männern nachgeben würde, die sich ihrerseits für zu wenig beachtet fühlen, wenn nicht auch ein gewisser Anteil Fahrradpiktogramme mit Querstange verwendet werden.

    Und zwar aus mindestens zwei Gründen:

    Erstens sollte es die Männerwelt ertragen können, dass sie mitgemeint sind, wenn ein Fahrradpiktogramm ein Fahrrad mit tiefem Einstieg zeigt. Schließlich mutete man das umgekehrt ja auch den Frauen seit Jahrzehnten zu. Und man mutet es ihnen heute noch in vielen Kommunen zu, wo die Fahrradpiktogramme eine Querstange zeigen.


    Zweitens kommt es nach meiner Beobachtung immer häufiger vor, dass Männer Fahrräder benutzen, die einen tiefen Durchstieg haben. Zwar ist die klassische Verteilung insgesamt noch deutlich erkennbar (die meisten Männer benutzen ein Rad mit Querstange, die meisten Frauen benutzen ein Rad mit tiefem Einstieg) aber es gibt auch zunehmend mehr Fälle, wo das nicht mehr zutrifft.

    Diese Aussage beruht ausschließlich auf eigenen Beobachtungen. Wer meint, es besser zu wissen oder gar Untersuchsuchungen anführen kann, der soll es bitte tun.

    Ein dritter Grund, der gegen die "Kieler Lösung" (mal ein Rad mit tiefem Durchstieg, mal ein Rad mit Querstange) spricht:

    Selbst wenn man das berücksichtigen möchte, dass man mit Piktogrammen auf dem Pflaster keine Radfahrer mit Rädern mit Querstange verärgern will: Die meisten "Blech-Schilder" zeigen immer noch Fahrradpiktogramme mit Querstange. Dadurch herrscht bislang genug ausgleichende Gerechtigkeit, selbst dann, wenn alle Fahrradpiktogramme auf dem Pflaster Fahrräder mit tiefem Einstieg zeigen.

    Schau mal: seit Jahrzehnten gibt es das Symbol eines Zweirads mit Tiefeinstieg: Das ist ein Mofa.

    Würde man das Fahrrad-Symbol auf Tiefeinstieg umstellen, wären die beiden Fahrzeugarten und damit die Schilder aus der Ferne bzw. bei einem flüchtigen Blick nicht mehr (so gut) voneinander zu unterscheiden.

    Also behalten wir bitte den Diamantrahmen. Wenn's der Wahrheitsfindung dient, meinetwegen mit leicht abfallendem Oberrohr. ;)

    An diese Verwechslungsgefahr mit dem Mofa-Piktogramm musste ich beim herumbasteln an dem Piktogramm auch denken. Vielen Dank für den Hinweis. Muss dringend mal schauen, wie die neueren Mofa-Piktogramme aussehen.

    Stimmt. Schrecklich...!

    Autofahrer haben dort also keine exklusive Fahrbahn mehr und müssen Rücksicht auf Radfahrer nehmen. Also hin und wieder bremsen und / oder eine Weile langsamer fahren. Wenn die Klimaapokalypse eines Tages wirklich einmal stattfinden sollte: Genau an dieser Stelle schlug der Schmetterling mit seinem Flügel... :evil:

    Ich fürchte allerdings, dass an anderer Stelle ein Schild gemeinsamer Fuß und Radweg [Zeichen 240] das durchgestrichene Schild getrennter Fuß und Radweg [Zeichen 241-30] ersetzt. Ich würde am Pferdeturm einen eigenen Fuß- und Radweg (notfalls auch einen gemeinsamen) in jedem Fall bevorzugen, so lange dort das Verkehrsaufkommen so hoch ist, wie jetzt. Die "Blockade-Aktion" der Fridays for Future-Aktivist*innen war nämlich längst nicht so effektiv, wie das hohe Autoaufkommen. Die Autofahrer*innen standen sich dort ohnehin schon gewaltig gegenseitig im Weg. Dann noch ca. 40-50 Demonstrant*innen dazwischen mit Spruchbändern. Das war einfach zu offensichtlich, dass diese Demonstarnt*innen dort völlig zu Recht darauf hinwiesen, dass es keine gute Idee ist, in einem so hohen Maße Auto zu fahren. Daher gab es auch viele Sympathie-Bekundungen von Autofahrern.

    Vermutlich hat man beim Karlsruher Verkehrsverbund ähnliche Überlegungen angestellt, das Radsymbol für die Fahrradmitnahme möglichst neutral zu gestalten. Herausgekommen ist ungefähr das hier (aus der Erinnerung gezeichnet, sorry):

    "Wir bedienen alle Zielgruppen, Frauen, Männer, Junge, Alte, Montainbiker, Pedelec-, Rennrad- und Fixie-Fahrer. Entwerfen Sie mal was!"

    Du hast aber ein gutes Erinnerungsvermögen und zeichnerisches Talent! Ich habe mir ein wenig die Finger wund getippt und das hier gefunden:

    https://bnn.de/wp-content/upl…Tueroeffner.jpg

    Ob bei den Karlsruhern "Gender-Aspekte" eine Rolle spielten, kann ich nicht sagen. Aber so richtig gelungen finde ich das nicht. Vor allem sehe ich kein Problem, sondern eher eine Chance darin, eindeutig ein Damenrad darzustellen anstatt irgendeine "Zwischenform". Die Frauen mussten sich lange genug damit begnügen, irgendwie "mitgemeint" zu sein. Und vom Fahrradfahren hat man Frauen mindesten in der Anfangstzeit zunächst eher abgeschreckt, als sie dazu zu ermuntern. Sollen sich jetzt doch mal die Männer "mitgemeint" fühlen, wenn sie ein Fahrradpiktogramm ohne Mittelstange sehen.

    Ich sehe schon, ich muss da noch mal etwas weiter ausholen.

    Ich habe vor einiger Zeit über ein Jahr in Afrika verbracht, als freiwilliger Helfer bei Aufbau- und anderen Hilfsmaßnahmen. Die Zeit dort hat mir sehr geholfen die Welt mit anderen Augen zu sehen und mal aus der "Filterblase Deutschland" auszubrechen. Ich kann nur sagen, uns geht es hier verdammt gut. Natürlich ist der Schutz von Minderheiten wichtig, aber vieles wird hier nach meinem Geschmack viel zu arg aufgebauscht.

    Ich habe dort Familienväter kennengelernt, die sich jeden Tag Gedanken machen mussten, was Sie Ihren Kinden Abends zum Essen auf den Tisch stellen können. Deshalb reagiere ich da etwas empfindlich, wenn man sich verglichen damit hierzulande über kleine Nichtigkeiten aufregt.

    Ich habe zwar noch nicht als Aufbauhelfer in Afrika gearbeitet, aber ich habe beruflich mit jugendlichen und jungen erwachsenen Migranten unter anderem aus Afrika aber auch aus anderen Ländern der Welt hier in Deutschland gearbeitet. Ich bin immer wieder erschrocken darüber, dass viele der Migranten es für ganz selbstverständlich halten, dass sie möglichst bald ein eigenes Auto fahren werden. Einer der häufigsten Berufswünsche ist "Automechaniker". Der hohe Grad der Automobilisierung in den westlichen Industriestaaten ist jedoch weltweit nicht umsetzbar. Ich glaube nicht, dass dem viele ernsthaft widersprechen. Welche Erfahrungen hast du denn mit dieser Frage in Afrika gemacht?

    Sehr nachdenklich muss diese Nachricht stimmen:

    "Der Straßenverkehr ist tödlicher als Ebola oder Malaria: Jahr für Jahr sterben weltweit 1,25 Millionen Menschen auf der Straße. (...) In Ländern, die für Verkehrssicherheit kein Geld haben, gibt es viel mehr Verkehrstote als in reichen Staaten. Rund 90 Prozent aller Todesfälle ereignen sich laut WHO in Ländern mit geringen bis mittleren Einkommen, auch wenn dort nur 54 Prozent aller Fahrzeuge der Welt unterwegs sind." https://www.spiegel.de/gesundheit/dia…-a-1058458.html

    Warum aber bauen wir und liefern wir aus Deutschland immer noch so viele Automobile anstatt gute ÖPNV-Systeme zu exportieren, mit denen sich auch Geld verdienen lässt und die viel mehr Menschen Mobilität ermöglichen als Autos. Warum exportieren wir keine Fahrradfabriken?

    Fahrradpiktogramme auf denen Fahrräder mit tiefem Durchstieg dargestellt werden, sehe ich nicht als "Wohlstands-Pille-Palle". Vielmehr betonen Fahrräder mit tiefem Durchstieg, das gute und nachhaltige Mobilität eine Mobilität nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen ist. Und das gute und nachhaltige Mobilität eine Mobilität nicht nur für junge Menschen, sondern auch für alte Menschen ist, die nach meiner Beobachtung sehr oft ein Fahrrad mit tiefem Durchstieg fahren. (Und zwar nicht nur die Frauen!)

    Währenddessen entlarvt jeden Tag auf's Neue die Autowerbung, wie stark männlich dominiert der MIV ist. Und damit entlarvt sich der MIV selbst als chauvinistisches Mobilitäts-System, dem wir als Radfahrerinnen und Radfahrer mit Fug und Recht eine andere Sicht der Dinge entgegensetzen dürfen!

    Zum Beispiel auch an Ampeln:

    Geht natürlich auch in Grün:

    Vielen Dank an Malte, dass wir nun in einem eigenen Thread zum Thema weiter diskutieren können.

    Nbgradler, du kannst dir Popcorn-Nachschub besorgen!

    Auch in den Ferien sind die Friday for Future Klima-Aktivistinnen aktiv. Am Ferientag "Pfingstdienstag" blockierten sie in Hannover den Autoverkehr an der Pferdeturmkreuzung. Die Neue Presse Hannover berichtete: "Sie hielten einen Banner mit einer Botschaft an die Autofahrer hoch: „Wir sind genauso genervt wie ihr! #Klimakrise“. Dabei riefen sie immer wieder den internationalen „Fridays for Future“-Schlachtruf: „What do we want? Clima justice! When do we want it? Now!“"

    https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine…deturm-Kreuzung

    Ich zitiere mich hier mal selbst, weil ich als kleinen Nachtrag noch dieses Foto von der Aktion der Fridays for Future Aktivist*innen an der Pferdeturmkreuzung rausgesucht habe. Das was die Demonstrant*innen antreibt, diese Wut darüber, dass nichts passiert in Sachen Klimaschutz, kommt auf dem Bild sinnbildlich in dem durchgestrichenen [Zeichen 241-30] zum Ausdruck! Auch wenn die Durchstreichung eigentlich der Baustellensituation geschuldet ist.