Beiträge von Ullie

    Vielleicht bringt so mancher das Zeichen 277.1 ohnehin in Einklang mit der dort aufgepinselten Infrastruktur, weil ja quasi jeder auf seinem Straßenteil bleibt?

    Mal abgesehen davon, dass ein Schutzstreifen mit dünner Strichlinienmarkierung kein Radfahrstreifen ist (dicke durchgezogene Markierung). Bei einer Schutzstreifen-Markierung verbleibt eben nicht jeder auf seinem Straßenteil sondern es wird eine Fahrbahn gemeinsam benutzt. Aber da hast du ganz recht, wer weiß dass schon. Und leider gibt es auch Radfahrstreifen die sehr schmal sind. Trotzdem halte ich breite Schutzstreifen mit breitem Abstandsstreifen (im gezeigten Beispiel leider nicht gegeben) an stark befahrenen Straßen für besser als gar keine Radverkehrswege-Markierung.

    Unabhängig davon gilt die Schutzstreifen-Markierung im Beispiel nicht, denn es ist eine gelbe durchgezogene Baustellenlinie aufgebracht worden. Leider hat es den Radfahrer im Bild nicht dazu bewogen fahrbahnmittig zu fahren.

    Die Wiesbadener Aktivist*innen für Fridays for Future haben am bis dahin heißesten Tag des Jahres, am Freitag, 31.7.2020, zur Kundgebung auf das Dernsche Gelände in Wiesbaden eingeladen.

    Und trotz des heißen Wetters und der Sommerferien sind viele gekommen.

    Unter anderem die "Radfahrerinnen pro City-Bahn". Denn in den Redebeiträgen bei der Kundgebung ging es unter anderem um den längst überfälligen Ausbau des ÖPNV.

    Der wurde in Wiesbaden, anders als in vielen anderen westdeutschen Städten nicht erst nach dem Krieg, empfindlich geschwächt durch den Abbau der Straßenbahn. Schon in den 30ern verschrottete Wiesbaden seine Straßenbahn. Was durchaus konform ging mit den Wünschen der braunen Machthaber, die sich ja als eine "moderne" Partei betrachteten und deshalb verkehrspolitisch sehr stark auf's Auto setzte. Und Wiesbaden war bekannt für seine braunen Umtriebe. Und selbst bei den letzten Kommunalwahlen in 2016 verzeichnete die AfD dort ein Ergebnis über 10%, während in vielen anderen hessischen Städten die AfD unter 10% blieb.

    Auf meiner Fahrt von Mainz nach Wiesbaden konnte ich auf der Biebricher Allee viele Protestplakate gegen den Bau der City-Bahn fotografieren. Befestigt an Zäunen im Villenformat, oft mit viel Stuck und riesigen Vorgärten.

    Häuser von Leuten also, bei denen man vermuten darf, dass sie auf einen guten ÖPNV nicht angewiesen sind. Die sich aber "gestört" fühlen in ihrer "Villenherrlichkeit", denn durch die Biebricher Straße soll die City-Bahn-Strecke führen.

    https://www.google.de/maps/@50.06169…t/data=!3m1!1e3

    Da tut das Fahrradplakat gut, mit dem sich Fahrradaktivisten für die City-Bahn stark machen:

    Wiesbaden Wellritzstraße, hinter der Querung Hellmundstraße steht dieses Schild mit deutsch-türkischer Beschriftung:

    Durch die Schranke soll eine Fußgängerzone geschützt werden vor "Autobefall".

    Als ich dort mit dem Fahrrad durchfuhr, stand die Schranke allerdings offen. Nach dem Durchfahren bin ich der Aufforderung nachgekommen, die Schranke zu schließen.

    Hier ist eine Satellitenbild von der Stelle. Das Satellitenbild ist wohl älteren Datums und deshalb noch keine Schranke in Sicht.

    https://www.google.com/maps/@50.08266…t/data=!3m1!1e3

    Das ist wahr. Für das bereits abgebogene KfZ - oder eins aus Gegenrichtung - ist der Radler jemand, der die Fahrbahn überquert. Da müssten explizite Vorfahrt-Achten-Schilder hin, wenn der querende Radfahrer Vorfahrt haben soll. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber in Holland ist das glaub ich so.

    Schau dir mal diese streetview-Bilder an.

    Die sind aus den Niederlanden von der Insel Terschelling.

    Ich hatte dort Urlaub gemacht und mich über das fehlende Vorfahrt Achten Schild gewundert. [Zeichen 205]

    Stell dir vor, du fährst als Autofahrer auf der Landstraße mit Tempo 60 Vorgabe etwas nach dem Ortsausgang. Siehe Bild.

    https://www.google.com/maps/@53.36809…!7i13312!8i6656

    Wenn du dann nach rechts abbiegst, dann musst du nach dem Abbiegevorgang erst mal noch anhalten, um nachzusehen, ob sich Radfahrer auf dem Zweirichtungs-Radweg nähern. Die sind vorfahrtsberechtigt! Angeblich achten die Niederländer auf Radfahrer an solchen Stellen.

    https://www.google.com/maps/@53.36825…!7i13312!8i6656

    Und noch mal näher herangezoomt:

    https://www.google.com/maps/@53.36825…!7i13312!8i6656

    Es hatte mich gewundert, dass dort kein Vorfahrt achten [Zeichen 205] vor dem Radweg steht.

    Wenn man von der anderen Seite aus dem Wohngebiet heraus auf den Radweg zufährt, dann steht da ein Vorfahrt achten. Hier ein Bild aus der Perspektive eines Verkehrsteilnehmers, der auf den Radweg aus dem Wohngebiet heraus zufährt:

    https://www.google.com/maps/@53.36784…!7i13312!8i6656

    Ich bin mir sicher, dass eine solche Ausschilderung in Deutschland von einem deutschen Autofahrer anders verstanden würde. Der würde davon ausgehen, dass er zumindest gegenüber den von links kommenden Radfahrern vorfahrtsberechtigt wäre, noch wahrscheinlicher würde er annehmen, dass er gegenüber Radverkehr von beiden Seiten vorfahrtsberechtigt wäre.

    Das Ganze wiederholt sich so an der nächsten Kreuzung:

    https://www.google.com/maps/@53.36928…!7i13312!8i6656

    Was mir jetzt im Nachgang noch auffällt:

    Der Zweirichtungsradweg ist als reiner Fahrradweg ausgeschildert, obwohl dort auch Fußverkehr stattfindet. Und es für den Fußverkehr auch keine anderen Alternativen gibt, wenn er nicht auf der Fahrbahn stattfinden soll. In Deutschland würde vermutlich eine Ausschilderung mit gemeinsamer Fuß- und Radweg gemacht werden. [Zeichen 240] Oder es würde eine Trennlinie aufgebracht werden und eine Ausschilderung mit [Zeichen 241-30] gemacht werden.

    Und es gäbe ein Zusatzschild [Zusatzzeichen 1000-31] in Fahrtrichtung und ein [Zusatzzeichen 1022-10] entgegengesetzt der regulären Fahrtrichtung.

    Hier noch 2 Lösungen im Direktvergleich. Ich werde die Lösung mit den einzelnen Piktogrammen nochmal für Bargteheide anregen, wo das angeblich in S-H nicht zulässig sein soll.

    Das ist also Harenberg.

    Das ist in Harenberg.

    Danke, Schlau Meier so gut kenne ich mich dort nicht aus, als dass ich das gleich erkannt hätte. Aber Harenberg ist ja nicht groß, und auf googlemaps hab ich als Ort der Aufnahme die Einmündung der Seelzer Straße in die Harenberger Meile gefunden:

    Das ist in Harenberg.

    https://www.google.com/maps/@52.37989…t/data=!3m1!1e3

    Allerdings ist mir auch hier nicht klar, warum auf der Bergabseite der Schutzstreifen markiert ist. Und auf der Bergaufseite sind die Fahrradpiktogramme aufgebracht. Ich hätte es genau andersrum gemacht.

    Aber dir geht es ja darum, dass du dir für Bargteheide ebensolche Fahrradpiktogramme wünschst, ohne Schutzstreifen und da ist Wiesbaden nach meiner Beobachtung absoluter Spitzenreiter.

    Da sind gefühlt in jeder zweiten Straße diese Fahrradpiktogramme aufgebracht. Oft zusammen mit einem Richtungspfeil. Meist auf den letzten zwanzig Metern vor oder hinter einer Kreuzung als Kette mit drei Piktogrammen. Vor allem in Einbahnstraßen. Hinter einer Kreuzung um die Radfahrer zu ermuntern, entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung in die Einbahnstraße einzufahren. Und vor der Kreuzung, um die Autofahrer zusätzlich auf die Radfahrer entgegen der Einbahnstraßen-Fahrtrichtung aufmerksam zu machen. In Wiesbaden gibt es sehr viele Einbahnstraßen. Und viele davon sind für Radfahrer in Gegenrichtung freigegeben.

    Diese Straße in Wiesbaden, hier im Bild ist eine Einbahnstraße, die für Radfahrer im Gegenverkehr freigegeben ist. Autofahrer dürfen nur von der Seite aus reinfahren von der aus das Foto aufgenommen wurde.

    Ich war immer fasziniert vom Gedanken „Stadt in der Stadt“. Hat aber offensichtlich nicht so gut geklappt.

    (...)

    Die Durchwegung wird benötigt, hat aber eine deutliche Aufwertung verdient.

    Ich bin immer noch fasziniert vom Gedanken "Stadt in der Stadt". Das hat auch beim Ihme-Zentrum zwischenzeitlich gut geklappt, aber dann gab es schwere Einbrüche, die unter anderem auf Streitigkeiten zwischen den unterschiedlichen Eigentümer der Gewerbeflächen zurückzuführen sind. Bis jetzt hat es noch nicht geklappt, das Ihmezentrum wieder aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.

    Ein positives Gegenbeispiel ist Frankfurt-Nordweststadt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Nordweststadt

    Die wurde in etwa in der selben Zeit gebaut und verfolgte ähnliche Grundgedanken. Dort wurden aber auch systematischer und intensiver immer wieder Sanierungsarbeiten durchgeführt.

    Das Ihmezentrum hat das Potenzial dafür, dass es wieder eine angesagte Adresse wird. Hoffentlich trägt eine gut gemachte Fahrrad- und Fußgängerdurchwegung dazu bei, dass das Ihmezentrum wieder attraktiver wird.

    Hier noch 2 Lösungen im Direktvergleich. Ich werde die Lösung mit den einzelnen Piktogrammen nochmal für Bargteheide anregen, wo das angeblich in S-H nicht zulässig sein soll.

    Was mir nicht einleuchtet bei dieser Markierung in Markteheide:
    Warum wird der Schutzstreifen nicht bergauf markiert, sondern bergab?

    Bergauf fahren Radler deutlich langsamer, da macht der Schutzstreifen doch eher Sinn als bergab.

    Vielleicht war es dem Autor nicht in diesem Sinne bewusst. Aber der erste Satz in seinem Bericht umschreibt die ganze Tragik des Verkehrsmittels: "Nach einem kleinen Druck mit dem Daumen am Lenker saust der E-Scooter ..."

    Fußgänger und Radfahrer strengen sich an, um voranzukommen. Und das ist gut so. Das "erdet". Das muss die Grundlage von Stadtgestaltung sein.

    Seit Jahrzehnten jedoch gelten andere Prinzipien. Zum Beispiel beim Einkaufen: Es entstehen immer größere Supermärkte mit immer größeren Parkplätzen, auf denen oft auch noch ganz umsonst geparkt werden darf.

    Und wer mit dem Fahrrad einkauft oder zu Fuß und dabei vielleicht einen Einkaufstrolley hinter sich herzieht, über den machen sich viele lustig. So jemand wird als "armer Tor" betrachtet, der nicht kapiert hat, dass der "moderne Mensch" mit dem Auto einkauft. (Selbst dann, wenn es nur eine Tüte Brötchen vom Bäcker um die Ecke ist.)

    Wenn der vermeintliche "Tor" jedoch entdeckt, dass Einigkeit stark macht und es tatsächlich mit vielen anderen gemeinsam durchsetzt, dass Parkplätze zurückgebaut werden zu Fußgängerflächen, oder zu Radfahrstreifen umgewandelt werden, dann schlägt die "Belustigung" der Autofahrenden um in pure Feindschaft. Dann wird gehetzt mit Schlagworten wie "ideologisch verblendete Verkehrspolitik" oder "nicht durchführbare Utopien".

    Und leider, leider verlässt dann manchmal diejenigen, die sich ganz rational und vernünftig verhalten und das Fahrrad benutzen oder zu Fuß gehen, der Mut. Denn wenn die Wut-Tiraden der Autofahrer nicht fruchten, dann gesellt sich dazu Wehleidigkeit und das Heischen nach Mitleid: "Man dürfe doch nicht der ohnehin schon sehr gebeutelten Autoindustrie schweren Schaden zu fügen" (Doch das darf man)! "Man müsse doch auch mal an die Mitbürger denken, die auf ihr Auto angewiesen seien" (Nein, das muss man nicht)!

    Und dieser erste Satz des Journalisten, der macht das alle überdeutlich:

    "Nach einem kleinen Druck mit dem Daumen am Lenker saust der E-Scooter ..."

    Es geht bei der Benutzung des eigenen KFZ nicht um höhere Ziele, vielmehr geht es um den Spaß. Und dass es kein billiger Spaß ist, das ist nicht nur beim E-Scooter so, sondern bei ganz vielen anderen privat genutzten KFZ ganz genau so. Nur das der größte Anteil der Kosten von denjenigen, die sich diesen "Spaß" gönnen, auf die Allgemeinheit abgewälzt wird. (Und beim Auto nicht mit dem Daumen Gas gegeben wird, sondern mit dem Fuß.)

    Übrigens: Man hätte die Benutzung von E-Scootern nicht erlauben müssen! Und wir alle wissen, wer es dennoch initiiert hat, entgegen jeglicher verkehrspolitischer Vernunft! https://www.tagesspiegel.de/images/4565110…/9-format43.jpg

    Nun, das ist einfach. Dieser Poller ersetzt einen Fußgänger, der dieselbe Funktion einen Meter weiter sonst mit Knochenbrüchen und ähnlichem bezahlen muß. Ich jedenfalls finde es gut, daß der Autofahrer vorher gegen einen Poller fährt. Noch besser wäre natürlich, der führe gar nicht.

    Solange autofahrende und autostehende Asozialität faktisch nicht sanktioniert wird, muß man ihr eben anderweitig zuvorkommen.

    Allerdings gäbe es da vermutlich Besseres als Poller. Eigentlich müsste es doch technisch möglich sein, virtuelle Poller oder Poller-Reihen zu konstruieren, die von einem entsprechend konfigurierten Auto nicht überfahren werden können. Warum geschieht das nicht. Warum wird in diese Richtung allenfalls nachgedacht, wenn es darum geht die elektronische Einparkhilfe zu verbessern?

    Oder was ist mit kombinierten Pollern? Poller, die so konstruiert sind, dass sie gut sichtbar sind aber nachgiebig gestaltet sind, so dass sie einerseits nicht so leicht kaputt gehen, wenn ein Auto dagegen fährt, aber auch ein Radfahrer mit etwas Glück weniger schwere Verletzungen erleidet bei Kontakt.

    Diese Poller könnten zusammen mit den Autos so konfiguriert werden, dass sie das Auto rechtzeitig bremsen. Und andererseits können sie durch zusätzliche Alarmzeichen (Licht/Ton) auf sich aufmerksam machen.

    Hier ein Bild von einem Kunststoffpoller in Frankreich (Lille):

    Und ein weiteres Bild von einem Poller mit Blinklicht, dass bei Einbruch der Dunkelheit automatisch blinkt. Der steht in Hannover an der Einfahrt von einem Platz, der für Radfahrende freigegeben ist, in eine Straße. Die Radfahrer*innen finden so die richtige Stelle zum Einfahren auf die Fahrbahn und sie werden gleichzeitig vor der Existenz des Pollers gewarnt.

    Auf diesem Satellitenbild kann man den Poller sehen. Es ist der Poller, der über dem "t" in dem Wort Calenberger Str. zu sehen ist.

    https://www.google.com/maps/@52.37129…t/data=!3m1!1e3

    Ich hab am Wochenende da mal den Praxistest gemacht. das ist ja wirklich derbe gruselig. Wäre auch fast falsch abgebogen und in den Katakomben verschluckt worden.

    Nächstes Mal schließe ich vorher meine Packtaschen am Rad an.

    Gratuliere zum "ersten Mal Ihme-Zentrum durchradeln". Würdest du es wieder tun?

    In den "Katakomben" kann man tatsächlich leicht die Orientierung verlieren, aber bei Schlechtwetter können sie auch eine trockene Abkürzung darstellen. Und irgendwann kommt man tatsächlich irgendwo immer wieder heraus. Zumindest hab' ich noch in keiner Ecke menschliche Gerippe neben Fahrrädern liegen sehen.

    Sind dir diese quadratischen Schilder bei der Einfahrt aufgefallen?

    Die Ihme-Zentrum-Durchwegung ist so eine Art halböffentliche Durchwegung. Normale Verkehrszeichen kommen vermutlich deshalb nicht zur Anwendung. Aber eine Trennung von Radweg und Fußweg ist offensichtlich:

    Wer es wie Schlaumeier auch versuchen möchte, dem empfehle ich hier wiederholt, vorsichtig zu fahren. Neulich hatte ich beispielsweise diese Hindernis auf der Radweghälfte. (Die Person auf dem Rad fährt auf der Fußweghälfte.)

    Andererseits ist für mich die Ihmezentrum-Durchwegung der lebendige Beweis dafür, dass Fahrradfahrer keine rücksichtslosen oder unvorsichtigen "Rambo-Radler" sind. Denn wäre das so, dann müsste es in der engen Ihmezentrum-Durchwegung ständig zu Unfällen kommen. Meines Wissens ist das nicht so, trotz der widrigen Verhältnisse.

    Ob es auch in Zukunft getrennte Fuß- und Radwege geben soll, wird gerade diskutiert. Die jetzt vorhandenen Wege sind zu schmal. Das ist mein Eindruck. Wie schätzt du das ein, Schlaumeier?

    Davon abgesehen funktioniert diese Technik schon erstaunlich gut. Aber ich glaube, dass es noch sehr lange dauern wird, bis der allgemeine deutsche Autofahrer solche "Bevormundungswerkzeuge" akzeptieren wird.

    "Bevormundungswerkzeuge" oder "Tempobegrenzer", mit solchen begriffen werden diese Assistenzsysteme, das ist absehbar, bekämpft werden. Deshalb finde ich es wichtig rechtzeitig eine Gegenstrategie zu entwickeln und eigene Begrifflichkeiten zu setzen, die die Einführung und die verbildliche Verwendung von Assistenzsystemen beim Fahren fördern.

    Assistenzsystem ist m. E. ein bislang akzeptierter neutraler Begriff. Und der kann auf mehrere Assistenzsysteme angewendet werden. Tempobegrenzer finde ich problematisch. Wie weit ist denn der Begriff ISA verbreitet?

    In diesem Video von Ford wird der Begriff "Intelligenter Geschwindigkeitsbegrenzer" genannt.

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    Da steckt aber leider immer noch das Wort "Begrenzer" drin. Autofahrer lassen sich leider ungern begrenzen.

    Bei Wilkipedia werden für ISA folgende Begriffe angeboten:

    Intelligent Speed Adaption (=Intelligente Geschwindigkeits Anpassung)

    (auch: Intelligent Speed Adaptation)

    oder Intelligent Speed Assistance

    Ist ein englisches Wort von vornherein brauchbarer als ein deutsches Wort?

    Fahrbahnradler Das was du als eine prinzipielle Zumutung bezeichnest, wurde einmal als große Errungenschaft gefeiert. Ziel der Städteplanung in den 50er Jahren und teilweise hat sich das bis heute erhalten, ist die Trennung der Verkehrsarten. Wobei das Auto eine absolut dominante Spitzenstellung einnahm (und vielfach immer noch einnimmt), dem sich alle unterordnen mussten (und an vielen Stellen immer noch müssen). Die Lavesallee in Hannover ist 6-spurig ausgebaut, drei Fahrspuren je Richtung mit einem sehr breiten Grünstreifen. Es ist eine Verkehrsanlage mit Vorbildcharakter für diese Form der Verkehrsplanung. Und sie wird noch heute vehement verteidigt gegen Versuche, diese Prioritäten zu ändern. Siehe zum Beispiel diesen Artikel aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, der zeigt, dass bereits seit Jahren die Grünen in Hannover für einen ampelgesteuerten Fahrrad- und Fußgängerüberweg an der Stelle kämpfen: "Bezirksrat will neue Ampel auf Lavesallee - Auf der sechsspurigen Lavesallee wünscht sich der Bezirksrat Mitte eine Fußgängerampel in Höhe der Archivstraße. Dadurch soll die Anbindung der Calenberger Neustadt an den Waterlooplatz verbessert werden." HAZ vom 3.1.2016, mit Bild: https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…lee-in-Hannover

    In Hannover wurde übrigens nicht nur der nichtmotorisierte Verkehr in "Termitengänge" verbannt sondern auch der Öffentliche Personennahverkehr, um Platz zu schaffen für den Autoverkehr. Schließlich ist der Tunnel unter dem Waterlooplatz gleichzeitig auch ein Zugang zur U-Bahn-Haltestelle Waterloo, die 1975 eröffnet wurde. Es gibt übrigens noch einen zweiten solchen Fußgängertunnel am anderen Ende der Untergrund-Haltestelle, der nicht freigegeben ist, vermutlich weil die Durchwegung enger ist und schlechter einsehbar.

    Durchfahrt durch Fußgängertunnel mir Radverkehrfreigabe ab Rampe Waterloostraße:

    Dieser unmögliche "Termitengang", wie du ihn bezeichnest verdient eigentlich eine Protestaktion, ein oberirdisches "Walk in" mit dem der Autoverkehr auf der Lavesallee lahmgelegt wird. Und das noch mal an die Adresse von Nabendynamo: Ich gebe mich keineswegs mit solchen Lösungen zufrieden. Der Anschein trügt. Aber ich kann dir auch sagen: Wenn wir beide uns zum Protestmarsch auf der Lavesallee verabreden, dann wird das nicht genügen (auch nicht wenn außerdem noch Fahrbahnradler mitkommt), um an der Situation etwas zu verändern. Trotzdem ist es wichtig, so was im Auge zu behalten und zu verfolgen, und von allen Seiten kritisch zu betrachten (und hoffentlich bei passender Gelegenheit mit Vielen was zu ändern), deshalb habe ich es hier vorgestellt. Und deine Kritik (und die von Fahrbahnradler) passt genau hierher!

    Nabendynamo Diskussionen sind selten aussichtslos oder ergebnislos. Vielmehr ist ein Austausch von Meinungen und Positionen eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Das gilt auch zwischen Radfahrern, sowie Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern.

    Im vorliegenden Fall, der Rampe kann man durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen in der Frage, ob es Sinn macht, diese für den Radverkehr freizugeben oder nicht. Und die kann man auch diskutieren, aber dann bitte mit Argumenten und nicht mit pauschalen Feststellungen oder gar Unterstellungen.

    Du nennst die Freigabe für den Radverkehr eine "radfahrerunfreundliche Lösung". Warum?

    Ich sehe da erst mal eine radfahrerfreundliche Lösung, wenn an einer solchen Stelle der Fußweg für den Radverkehr freigegeben ist, denn es erspart den Radfahrern einen nicht unerheblichen Umweg, bzw. einen längeren Fußweg, bei dem sie das Rad schieben müssten.

    Außerdem zeugt die Freigabe für den Radverkehr an dieser Stelle von einem recht großen Vertrauen der Verkehrsverwaltung in die Umsicht der Radfahrenden. (Was hoffentlich nicht enttäuscht werden wird.)

    Deine Bedenken sind ja leider nicht ganz unbegründet. Und ich bin mir sicher, dass die Verkehrsverwaltung hier sehr genau hinschaut und nicht lange fackeln wird, die Radverkehrsfreigabe aufzuheben, wenn es zu Beschwerden oder gar Unfällen kommt.

    Ziemlich sauer bin ich darüber, dass du schreibst: "Ich nehme mal an, dass auch du diese (steile) Rampe mit deutlich mehr als Schrittgeschwindigkeit herunterfahren wirst." Schließlich kennen wir uns nicht persönlich und bei dem was ich bislang hier im Forum hier geschrieben habe, gibt es keinen Anlass für so eine Vermutung. Also was soll das? Tatsächlich benutze ich diese Rampe nur sehr selten, sondern fahre lieber oben rum, wo es mehr zu sehen gibt. Und wenn ich doch mal die Rampe mit dem Fahrrad runterfahre, dann vorsichtig. Hast du schon so viel krawallige Radfahrer kennengelernt, dass du in mir auch gleich einen vermutest?

    Aber wer weiß, vielleicht liege ich ja auch falsch mit meinen Annahmen, dass das eine gute Idee ist, den Radverkehr dort zuzulassen. Als ich neulich dort vorbeikam, fehlte jedenfalls das Schild Fußweg und auch das Schild "Radfahrer frei" fehlte.

    Allerdings ist es auf der anderen Rampenseite noch vorhanden:

    Es wurde offensichtlich der grüne Mast mit dem U-Bahn-Logo gewechselt. Ich bin jedenfalls gespannt, ob das [Zeichen 239]+[Zusatzzeichen 1022-10] wieder dort aufgehängt wird.

    Klar kann ich verstehen, wenn Fußgänger sich belästigt oder verunsichert fühlen durch Fahrradfahrer. Aber so lange sich dort kein Fußgänger belästigt oder verunsichert fühlt, und es nicht zu gefährlichen Situationen kommt spricht m. E. nichts gegen die Radverkehrsfreigabe. Zumindest so lange, bis eine tragfähigere und bessere Lösung kommt. Ich fürchte allerdings, das wird noch dauern und das wird auch nicht dadurch beschleunigt, dass man die Radverkehrsfreigabe dort wieder zurücknimmt.

    Für mich liest sich deine Skizze wie:

    Ich hab' schon mit Bedacht von einem Tatort-Drehbuch gesprochen. Die dürfen sich da allerhand gestatten von wegen künstlerische Gestaltungsfreiheit. Und in der Regel werden solche Themen in einem Tatort so dargestellt, dass der Zuschauer angeregt wird, den Handlungsverlauf in verschiedene Richtungen zu deuten. Also kein Aufruf zum Lynchen.

    Der Notbremsassistent ist übrigens keine Zauberei. Er kann nicht durch Hügel blicken, er kann auch nicht durch Wände sehen. Was zum Geier haben Sie für Vorstellungen? Im schlechtest möglichen von Ihnen beschriebenen Fall treffen dann zwei Fahrzeug mit Differenzgeschwindigkeit 220 km/h statt 240km/h aufeinander. Eine Vollbremsung im Gegenverkehr nützt genau was?

    Nochmal. Für ein automatisch fahrendes System ist eine Tempolimiterkennung notwendig. Die bisherigen Systeme können dies nicht ausreichend gut. Wenn Sie der Ansicht sind, besser in der Lage zu sein dies zu beurteilen als die Entwicklungsingenieure aller größeren Autofirmen (mit Tesla, wegen dem "Autopiloten" als derzeitigem Technologieführer), dann gratuliere ich. Ansonsten ist dies eine Verschwörungstheorie, etwa gleich großartig wie "5G verursacht Covid".

    Dass der Notbremsassistent durch Hügel schauen kann, das hatte ich nicht erwartet. Nachdem was Sie geschrieben hatten über den Notbremsassistenten, hatte ich den Eindruck, der Notbremsassistent arbeitet völlig unabhängig von anderen Assistenzsystemen.

    Ist doch so - oder?

    Und an der Stelle müsste in der Form nachgebessert werden, dass der Notbremsassistent unterstützt wird durch ein Aggregat, dass die Geschwindigkeit steuern kann.

    Sie haben doch beschrieben, dass es das gibt und auch die Probleme, die Sie dabei festgestellt haben. Aber diese Probleme erscheinen mir gar nicht so gravierend, wenn es lediglich darum geht, den Notbremsassistenten zu unterstützen

    Und zwar in der Form:

    Das Aggregat zur Steuerung der Geschwindigkeit verhindert ein zu schnelles Fahren. Und schon hat der Notbremsassistent es einfacher. Er hat mehr Zeit zu reagieren und mehr Zeit zum Bremsen und der Bremsweg ist kürzer, weil das Unfallereignis später eintritt, wenn die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit gefahren wird im Vergleich dazu, dass eine überhöhte Geschwindigkeit gefahren wird.

    Wenn so ein Auto auf einer Straße fährt, bei der durch Kuppen die Sicht eingeschränkt ist, dann kann es gar nicht überholen, wenn das Fahrzeug davor ebenfalls die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fährt.

    Und wenn das Fahrzeug dann außerdem noch einen Spurassistenten hat, dann wird der möglicherweise den Fahrer zusätzlich davor bewahren zum Beispiel einen langsamfahrenden Traktor zu überholen, weil der Spurassistent erkennt, dass der Fahrer versucht eine durchgezogene Linie zu überfahren und den Fahrer davor warnt, das zu tun. Zum Beispiel durch Geräusche oder durch Lenkradimpulse.

    Könnte zum Beispiel eine Fahrerassistenzsystem den Fahrer dieses Autos davor warnen, diesen Überholvorgang durchzuführen?

    Meines Erachtens müsste das möglich sein und liegt im Bereich dessen, was heute schon technisch zuverlässig machbar ist, zumindest in Bezug darauf, dass das Fahrzeug eine entsprechende Warnung an den Fahrer vermittelt.

    Das wäre dann ein "echter" Notbremsassistent, nämlich einer, der frühzeitig davor warnt, dass es in so einer Situation zu einer gefährlichen Begegnungssituation kommen kann.

    Die Fahrbahnbreite beträgt 6,50 m. Je Fahrspur also 3,25 m. Für ein sicheres Überholen eines Radfahrers ist das zu wenig.

    Wenn das Fahrzeug außerdem in der Lage ist zu erkennen, dass ein Radfahrer vor dem Auto fährt, und mit den nötigen Daten "gefüttert" ist, bzw. durch Kameras erkennt (Fahrbahnbreite, durchgezogene Linie), dann müsste es eigentlich auch möglich sein, dass das Fahrzeug selbstständig einen Überholvorgang verhindert.

    Das wäre dann so ein "richtig echter" Notbremsassistent.

    Da dann sollte man in einer neuen Version der ERA gleich mit aufnehmen, dass Schutzstreifen nur dann zu markieren sind, wenn ein legales Überholen von Radfahrern mit dem Pkw grundsätzlich möglich ist.

    Das ist ein interessanter Gesichtspunkt. Ich habe hier mal die Zeichnung verlinkt, von der Stelle, die ich fotografiert habe: https://www.infra-hannover.de/wp-content/upl…_QS2_A4_gez.pdf

    Derzufolge ist der Schutzstreifen 1,50 m breit, gemessen ab Haltetsellenkante. Und die Fahrbahn bis zum Kantstein des Gleisbetts ist 3,00 m breit. Wenn da ein regelkonformes Überholen mit 1,50 m Sicherheitsabstand erfolgen soll, dann müsste der Radfahrer sehr weit rechts und der PKW sehr dicht am Kantstein fahren. Aber es könnte gerade noch so reichen.

    Dort ist vor allem deshalb nicht mehr Platz für den Fahrrad und Autoverkehr, weil so verhindert wird, dass PKW an dem haltenden Bus vorbei fahren.

    Vielen dank für das Bild von der Bushaltestelle.

    Mir ist noch nicht klar, ob es da bestimmte Vorschriften für gibt, was die Markierung von Schutzstreifen im Bereich von Bushaltestellen angeht. Hier ist ein Beispiel aus Hannover, auf dem man sieht, dass die Markierung des Radfahrer-Schutzstreifes im Bereich der Bushaltestelle unterbrochen wurde:

    Das Foto kannst du auch gerne verwenden, um es der Verkehrsbehörde in Maisach vorzulegen. Ich würde eine Unterbrechung so begründen:

    Eine Unterbrechung der Schutzstreifenmarkierung im Bereich der Bushaltestelle erhöht die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer in dem sensiblen Bereich Bushaltestellenbord, wo verstärkt mit Fahrgästen zu rechnen ist, die zur gegenüberliegenden Haltestelle wechseln wollen, möglicherweise mit Eile und deshalb unaufmerksam. Besonders auch mit Kindern ist zu rechnen.

    Zusätzliche Aufmerksamkeit erzeugt die Bodenmarkierung mit Zickzack-Streifen und mit dem Schriftzug BUS!

    Auch wird die Gefahr des versehentliche Zuparkens der Bushaltestelle minimiert.

    Ich werde morgen Fotos nachliefern und mal nachmessen, auch wenn das mit dem Fotografieren in der Nähe von Rädern ja offensichtlich strafrechtlich nicht so ganz einfach zu sein scheint.

    Aber bitte bring dich nicht unnötig in Gefahr! So dringend muss ich das nun auch nicht wissen. Ich bin eher neugierig solche Prozesse zu verfolgen, wie von gar nix über Schutzstreifen zu Radfahrstreifen oder noch besser zur autofreien Zone. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

    Das eine ist ein derzeit existierendes System, das Unfallschwere verhindert (Notbremssystem). Dieses ist dazu da, den Insassen eines Fahrzeuges vor Unfällen zu retten - etwa wenn der Fahrer eingeschlafen ist oder ein plötzlich auftauchendes Hinderniss einen Aufprall unvermeidlich macht (Gegenverkehr auf der eigenen Fahrbahn, Bremscheck durch Fahrzeug vor dem eigenen). Das gibt es, das verhindert nix sondern reduziert Schadensschwere.

    Das andere ist Ihr Wunschtraum.

    Das heißt, mit so einem Notbremssystem ist es möglich mit einem sehr hohen Tempo über eine kurvige Landstraße zu fahren und vor Kuppen zu überholen und wenn dann ein PKW entgegenkommt, dann tritt der Notbremsassistent in Kraft und vermindert eventuell die Unfallfolgen, weil der Notbremsassistent unter Umständen schneller reagiert als der Fahrer.

    Das Notbremssystem ist jedoch nicht in der Lage, zu erkennen, (zum Beispiel über die GPS-Daten und die dort gespeicherten Tempolimits), dass sich das Fahrzeug auf einer Strecke bewegt, für das ein deutlich niedrigeres Tempolimit besteht?

    Es dürfte doch ein überschaubare Aufgabe sein, beide Systeme so miteinander zu kombinieren, dass das Notbremssystem in der Form von einer automatischen Geschwindigkeitssteuerung unterstützt wird, dass die Chancen sich deutlich verbessern die Unfallfolgen zu vermindern? Oder sogar einen Unfall von vornherein zu vermeiden!

    Ich denke übrigens nicht, dass das ein Wunschtraum von mir ist. Vielmehr befürchte ich, dass diese Technologie absichtlich nicht intensiv verfolgt wird und absichtlich nicht von der Politik eingefordert wird, weil es Leuten wie unserem Verkehrsminister, "dem Andi mit Benzin im Blut" nicht gefällt. Und vielleicht auch weil der Angst hat, dass er damit bei Vertretern der Automobillverbände und Autoproduzenten anecken würde.

    Und selber fährt der Herr Verkehrsminister einen über 30 Jahre alten BMW mit der für damalige Verhältnisse hohen Zahl von 170 PS. Wenn er schon damit Werbung für sich macht, dass er persönlich Auto fährt, sollte er dann nicht wenigstens ein Fahrzeug fahren, bei dem moderne Sicherheitssysteme eingebaut sind? Und zwar nicht nur solche für den Eigenschutz, sondern auch solche für den Fußgänger- und Radfahrerschutz? Stattdessen fährt er einen "Kraftprotz" von vor 30 Jahren.