Im Baustellenbereich gilt Tempo 30, aber die Straße wurde für Radfahrer und Fußgänger mit
und
komplett gesperrt. Ich bin trotzdem durchgefahren, aber ein Verantwortlicher scheint die Meinung von Ullie zu teilen, dass man dort, wo es keinen "Radweg" gibt, auf gar keinen Fall Fahrrad fahren kann.
Ich befürchte Sie missinterpretieren (bewusst?) etwas, was meine Aussagen zu Fahrradwegen angeht.
Wenn im Baustellenbereich
und
ausgeschildert ist, dann hat das offensichtlich wenig damit zu tun, dass derjenige der da ausschildert, glaubt, man dürfe dort, wo es keinen "Radweg" gibt, auf gar keinen Fall Fahrrad fahren.
Vielmehr ist davon auszugehen, dass derjenige annimmt, es gäbe keine andere vernünftige Möglichkeit, als sich mit dem Auto fortzubewegen. Und um seine Haltung den wenigen renitenten Auto-Verweigerern gewaltsam überzustülpen, hängt er diese Schilder auf.
Darin unterscheidet er sich allerdings nur wenig von solchen Leuten, die aus purer Prinzipienreiterei einen Radweg rechts oder links liegen lassen, und mag der auch noch so gut ausgebaut sein. Und die am liebsten für alles, was als ein Radweg interpretiert werden kann, das Unterpflügen anordnen möchten, selbst dann, wenn es noch einen brauchbaren Fußweg abgibt. 
Vielleicht sollten Sie einfach mal hin und wieder die "Fahrradfahrer-Brille" absetzen und stattdessen die Fußgänger-Perspektive annehmen. Fußgängerverkehr scheint in Ihrer Gedankenwelt von so untergeordneter Bedeutung zu sein, wie Sie es gerne Autofahrer*innen in Bezug auf den Radverkehr vorwerfen.

Sie würden sich vermutlich gut verstehen mit den Verkehrsplanern, die dieses Konstrukt in Hameln zu Stande brachten:
Der im Bild gezeigte Fußgängertunnel ist quasi verpflichtend für den Fußverkehr, denn oberirdisch sind keine Querungsmöglichkeiten über den City-Ring vorgesehen. Wer im "Freistil" oberirdisch den Cityring an dieser Stelle quert, der wird angehupt. Im Falle dass er angefahren wird, würde ihm vermutlich vorgeworfen, dass er den Fußgängertunnel nicht benutzt habe.
Hier ein googlstreetview-Blick in die "Hamelner Katakomben", die den Fußgänger-Zugang zur Altstadt darstellen:
Und hier ein oberirdischer Blick auf die Verkehrssituation. Die googlestreetview-Aufnahme wurde vor dem Fremdenverkehrsamt gemacht, mit Blick auf die für den Fußverkehr untertunnelte Kreuzung.
Im Fremdenverkehrsamt (das liegt direkt am Cityring, aber außerhalb der "Altstadt-Einhegung durch den Fahrverkehr") reagierte man "verschnupft" darauf, dass ich als gravierenden Mangel feststellte, dass die schöne Hamelner Innenstadt vom Fremdenverkehrsamt aus nur unterirdisch erreichbar sei.
Dort erläuterte man mir, man könne doch nicht den Fahrzeugverkehr auf dem schönen Cityring mit Fußgängerverkehr ausbremsen. Und die unterirdischen Gänge seien doch sehr schön gestaltet und würden gut sauber gehalten. Zugegeben, es stinkt dort nicht ganz so unfein nach Urin, wie ich es schon andernorts erleben musste. Zu befürchten ist allerdings, dass die Kosten für die notwendigen aufwendigen Reinigungsarbeiten als Ausgaben für den Fußverkehr verbucht werden. Und der Dokumentation dafür dienen, dass man in Hameln sehr um den Fußverkehr bemüht ist.