Der äußerst erfolgreich geführte jahrzehntelange Verdrängungswettbewerb der Autofahrerschaft hat an sehr vielen Straßen zu unzureichend dimensionierten Hochbordradwegen geführt, von denen inzwischen viele nur noch Angebots-Radwege sind. Unter anderem deshalb, weil sie zu gering dimensioniert sind.
Ich habe da mal was korrigiert. Die Qualität hängt hauptsächlich davon ab, wie viel Geld man ausgeben muss, damit die Radfahrer solche Konstruke ohne viel Meckern nutzen. Das ist verkehrspolitsch ja inzwischen die Hauptaufgabe des Allgemeinen Deutschen Feigenblatt-Clubs hier eine hinreichende Qualität des Getthos zu bescheinigen.
Kennt wer Studien dazu? [Trittfrequenz]
Keine Studie aber eine kurze Erklärung. Die Skelettmuskulatur besteht aus zwei Fasertypen (und Übergangs- und Mischformen), den roten und weißen. Die weißen sind kräftige, haben die komplexeren Stoffwechsel und sind schwerer zu versorgen. Bei den roten ist es anders herum.
Beim Gehen müssen wir unser Gewicht tragen und brauche entsprechend Kraft und weiße Fasern. Die werden auch zum Radfahrer genutzt, limitieren aber die Trittfrequenz wegen des komplexeren Stoffwechsels. Die roten Faser reichen in der Regel nicht zum Radfahrern aus. Mit hinreichender Stärkung durchs Radfahrer tun sie es jedoch. Das ermöglicht eine höhere Kadenz, die bei gleicher Leistung weniger belastet.
Entsprechend trainierte und damit auch schnellere Radfahrer erkennt man oft an der höheren Kadenz, nicht weil sie es müssten, es ginge auch ein höherer Gang, sondern, weil sie es können.
Umgekehrt ist meine Beobachtung: Wer mit einer niedrigen Kadenz schnell unterwegs ist, sitzt meistens auf einem Pedelec.
Ja der ADFC fördert die Unfallverhütung!
Du schuldest mir eine neue Tastatur!
Manche meinen, der ADFC solle besser die Unfallverhütung dadurch fördern, dass er sich für einen einen ersatzlosen Rückbau aller Radwege, Radfahrstreifen und Schutzstreifen einsetzt.
Und die das fordern, könnten sogar Recht haben mit ihrer Forderung. Allerdings befürchte ich, dass die Anzahl der verunglückten Radfahrer durch den Wegfall von Radwegen, Radfahrstreifen und Schutzstreifen nur deshalb zurückgehen würde, weil dadurch die Anzahl der Radfahrer deutlich zurückgehen würde.
Wenn der letzte Satz nicht wäre ... Beim Hauptmantra des AFDCs wird hier ein Wirkungsnachweis erwartet, den Du irgendwie noch nie bringen wolltest oder konntest!
Übrigens wünsche ich mir vom ADFC, dass er sich in keiner Weise Vorgaben vom ADAC machen lässt. Weder in dem Sinne, dass der ADFC Positionen des ADAC grundsätzlich übernimmt, noch in der Form, dass der ADFC grundsätzlich allen Positionen des ADAC in Fundamentalopposition gegenübersteht.
Weiss Du, von wem ich zuerst das Argument mit der subjektiven Wahrnehmung gehört habe?
Früher, als ich in der Verkehrspolitike eingestiegen bin, hat der ADAC Radwege wegen der Sicherheit gefordert. Und jedesmal hat er von der verkehrspolitisch Aktiven des ADFCs dafür zu Recht Kontra bekommen. Dann hat der ADAC abgefangen, Radwege zu fordern, weil sich Radfahrer darauf sicherer fühlten.
Der ADFC ist vollständig auf die Linie des ADACs eingeschwenkt. Das geht so weit, dass ich inzwischen den ADAC für die bessere (weniger schlimme) Radfahrervertetung ansehe, weil dort wenigstens rationale Überlegeungen bezüglich der Notwendigkeit oder Ressourcen eine Rolle spielen.