Beiträge von Christian F

    Nur eben, dass man für "Nicht-Einschränkungen" auch keine sachlichen Kriterien benötigt.

    Dich denke, Ihr wollt es nicht verstehen.


    Wie stellt ihr Euch den Verkehr in der Zukunft denn vor? Da gibt es Leute, die machen das nicht zum Spaß, sondern die müssen Lkw-Ladungen irgendwo abliefern, andere haben einen Fahrplan, den sie einhalten sollen, und wieder andere fahren ganz normal jeden Tag 100 km zur Arbeit. Für Wellness im Straßenverkehr haben die keine Zeit.

    Ich fahre jeden Tag 46km zur Arbeit, nicht zum Spaß sondern um 8-10h zu schuften. Die Strecke lege ich meist mit dem Fahrrad zurück. Das ist das beste Verkehrsmittel, auch wenn mir ÖPNV und MIV ebenfalls zur Verfügung stehen. Den Verkehr der Zukunft stelle ich mir so vor, dass ich nicht mehr ausgebremst, gefährdet und behindert werde, weil andere Verkehrsteilnehmer denken dass ihr Verkehrsmittel besser oder wichtiger als meines sei.

    gehen die davon aus, dass das eine Gehwegüberfahrt ist, wie bei einer herkömmlichen Grundstückszufahrt?

    Meine erste Frage war ja, ob die erwarten dass ich absteige, wenn ich aus der Unterführung komme. Die Begründung war, dass ich eh absteigen müsse, wenn ich über den Zebrastreifen will. Und aufgrund der Klarheit der Verkehrsführung sei es nötig abzusteigen. Die DIskussion, die sich dann anschloss, ging über die geltenden Regeln am Zebrastreifen. Ohne Rechtsanwalt und ggf. Klage gehts da nicht weiter, und das war es mir ehrlichgesagt leider nicht wert.

    Zu dem seltsamen Ende der Fahrradunterführung hatte ich Mails mit der Verwaltung ausgetauscht. Siehe hier:

    Christian F
    19. November 2019 um 22:49

    Auch der Hinweis auf die Rechtslage hat nichts gebracht und endete mit der Bemerkung

    Zitat

    Bei weiteren rechtlichen Fragen können Sie sich gerne z.B. an das Bundesministerium für Verkehr wenden, eine weitere rechtliche Diskussion zum Thema Überquerung von Fußgängerüberwegen ist unserseits hiermit beendet.

    Hamburger im Radlhimmel

    Aus der aktuellen Ausgabe von https://fahrradzukunft.de/

    Der Autor hat nach seinem Umzug von Hamburg nach München Positives zu berichten:

    Zitat

    Im Münchener Stadtgebiet verläuft der Weg auf guten Radwegen, teilweise entlang großer Straßen, aber auch durch den Olympiapark und auf dem mittleren RadlRing, der als Fahrradstraße ausgebaut ist. Die Wege sind gepflegt, fast immer frei von Autos und im Winter meistens geräumt.

    Die Radfahrerin soll vom Vorderreifen des Klein-LKW überrollt worden und an einem Herzstillstand gestorben sein.

    In der Pressemeldung der Polizei liest es sich anders:

    Aus bislang ungeklärter Ursache fuhr der 67-Jährige auf das Fahrrad mit der 75-Jährigen auf, wodurch diese nach vorne gegen den wartenden Citroën des 25-Jährigen geworfen wurde und anschließend auf die Fahrbahn fiel.

    Die 75-Jährige verletzte sich dadurch schwerer und musste noch an der Unfallstelle durch zuerst eingetroffene Kräfte der Polizei reanimiert werden. Unter laufenden Reanimationsmaßnahmen wurde sie vom eingetroffenen Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, wo sie kurze Zeit später verstarb.

    Wenn man das auf google Maps anguckt, bleibt als "bislang ungeklärte Ursache" ja fast nur vorübergehende Blindheit, z.B. durch Whatsapp, übrig.

    ich habe auch zwei ABUS Granit XPlus. Habe versucht die "gleichschließend" zu bestellen, so dann mehrere Schlösser mit demselben Schlüssel bedient werden können, das war mir aber zu teuer.

    Die Befestigung am Fahrrad war ein Problem - es gibt von ABUS eine Rahmenbefestigung, die war mir aber zu wackelig.

    Mit der "Trelock ZB 403 3-Punkt Schlosshalterung" gehts gut, aber es ist dadurch eine Seite des Gepäckträgers mit dem Schloss belegt.

    In Emmering soll gestern ein Pedelec-Fahrer auf dem gemeinsamen Geh- und Zweirichtungsradweg von einem KFZ abgeräumt worden sein, welcher aus einem Grundstück herausgeschossen kam

    Das hab ich gefunden:

    Ein Skodafahrer (46) stieß am Sonntagabend in Emmering mit einer E-Bike-Fahrerin (56) zusammen, als er aus einem Grundstück kam. Die Frau befuhr den Radweg. Sie musste mit Prellungen und Schürfwunden in die Klinik.

    ich sehe Geisterradler nicht vornehmlich als Täter, sondern als Opfer einer über Jahrzehnte verkorksten und einseitig auf den Autoverkehr ausgerichteten Verkehrsplanung.

    Weil ja weiter oben gesagt wurde, dass hier im Forum der LKW-Unfallfahrer wenig Sympathien genießen dürfte: So ein Unfall ist auch für den LKW-Fahrer eine wirklich furchtbare Sache, die man nicht einfach wegsteckt. So gesehen ist auch der LKW-Fahrer Opfer der "über Jahrzehnte verkorksten und einseitig auf den Autoverkehr ausgerichteten Verkehrsplanung". Diese führt zu der falschen, aber weitverbreiteten Haltung, dass man nicht so genau gucken muss, denn die anderen (Radfahrer, Fußgänger) werden schon aufpassen und sind im Zweifel auch noch Schuld an einem Unfall.

    Ich versuche mal das Fehlverhalten der Radfahrerin mit dem Fehlverhalten des LKW-Führers zu vergleichen (basierend auf den bekannten Fakten):

    * Radfahrerin: Benutzt Radweg in falscher Richtung (§2 StVO)

    * LKW-Fahrer: Gefährdet andere beim Verlassen der Fußgängerzone (§10 StVO)

    Warum beide das tun, wissen wir nicht.

    Daraus kann ich nicht erkennen, weshalb die Radfahrerin eine größere "Schuld" haben soll als der LKW Fahrer.

    Doch die Zeitungsartikel stellen das so dar, und Ihr, MTL und Epaminaidos, behauptet dass das Fehlverhalten der Radfahrerin schwerer wiegt als das des LKW Fahrers. Warum?

    Das ist für mich die Kategorie "selbst schuld".

    Geisterradeln an einer Straße mit vier Fahrstreifen in einer Richtung ist halt eine richtig dumme Idee; in der Situation dann noch vor einem ausfahrenden LKW durchziehen zu wollen und auf Vorfahrt zu hoffen, eine noch viel dümmere. Zu nachtschlafender Zeit und bei (innerstädtischer) "Dunkelheit" wird's nicht besser.

    Am Wort "Übersehen" kann man sich vielleicht noch hochziehen, weil der LKW-Fahrer dafür tatsächlich nach rechts hätte schauen müssen. Wobei man auch das nicht ausschließen kann und sich das "Übersehen" auf die Einschränkung bezieht, dass der Blick in die Nahbereichsspiegel ging, um nach etwaigen Fußgängern rechts vom LKW zu schauen.

    Ich verstehe nicht, warum die Umstände des Unfalls nicht benannt werden sollten.

    Selbstverständlich sollen die Umstände genannt werden, und dass die Frau in der falschen Richtung unterwegs war gehört dazu. Es ist nur so dass die Formulierungen den LKW Fahrer entlasten (...übersah...), während die Handlungen, die zum fatalen Ausgang führten, der Frau angelastet werden: Sie fuhr verbotswidrig, kollidierte, sie stürze, wurde überrollt.

    Der Inhalt von §10 StVO wird nicht mal angedeutet:

    Wer aus [...] aus einer Fußgängerzone (Zeichen 242.1 und 242.2), [...] auf die Fahrbahn einfahren oder vom Fahrbahnrand anfahren will, hat sich dabei so zu verhalten, dass eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen ist; erforderlichenfalls muss man sich einweisen lassen. Die Absicht einzufahren oder anzufahren ist rechtzeitig und deutlich anzukündigen; dabei sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benutzen.

    in der Situation dann noch vor einem ausfahrenden LKW durchziehen zu wollen und auf Vorfahrt zu hoffen

    Okay, der LKW Fahrer "übersieht", die Radfahrerin "will durchziehen". Das ist auch ein Standpunkt.

    In München ist heute Morgen ein fürchterlicher Unfall passiert. In Süddeutscher Zeitung, Abendzeitung und Münchner Merkur ist das in den Onlineausgaben sehr prominent platziert und wird ständig aktualisiert. Wegen der toten Radfahrerin? Nein - Es wurde eine wichtige Verkehrsader für ein paar Stunden gesperrt.

    Süddeutsche

    Abendzeitung

    Münchner Merkur

    So wie es sich darstellt, ist wohl ein LKW um 4:40 aus der Fußgängerzone am Stachus auf die Fahrbahn der Sonnenstraße gefahren und überfuhr die Radfahrerin auf dem Radweg.

    Die Presseberichte sind bestes Material für das Victim Blaming Bullshit Bingo. Dunkelheit! Falsche Fahrtrichtung! Übersehen! Verbotswidrig!

    "Dabei kollidierte die Frau zunächst mit der rechten Fahrzeugfront des Lastwagens, stürzte daraufhin und wurde vom Fahrzeug überrollt."

    Unterdessen blickt der scheidende Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ironisch auf den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP. Scheuer sagte Nachrichtenagentur dpa: »Schön, dass die Ampel meine Arbeit der letzten Jahre fortsetzt.« Den Vertrag hätte er auch schreiben können.

    Leider ist das nicht aus dem Postillon sondern von Spiegel Online.

    Nenne es Diskriminierung, das passt.

    Institutionelle Diskriminierung – Wikipedia

    Danke für die Klarstellung und den Link. "Institutionelle Diskriminierung" trifft meiner Meinung nach genau, wie im Straßenverkehr mit Radfahrenden umgegangen wird.

    Den Gedankengang von Pepschmier hatte ich ja auch schon, schauderte aber dann vor dem Vergleich zurück. Denn vom Fahrrad kann ich absteigen und ins Auto einsteigen und dann werde ich im Straßenverkehr hofiert. Während man ja Herkunft und Hautfarbe eben nicht ändern kann. Diskriminierung trifft es.

    Daher mein Motto...

    Ach Du warst dass :thumbup:

    Ich fand die Fahrt von Augsburg bis nach München war außerordentlich gut organisiert, fast schon übertrieben. 4 oder 5 Polizei VW-Busse vorneweg, hinten auch noch eine Menge Blaulicht, und in jedem Dorf stand die Freiwillige Feuerwehr (in München: THW) und hat alle Seitenstraßen und Einfahrten blockiert, also auch bei Supermarktparkplätzen oder Tankstellen. Ich hab mit einem der Ordner gesprochen: Man habe angeboten dass die Ordner selbst die Seitenwege dicht machen ("korken" sagt man wohl) aber das war von Seite der Behörden ausdrücklich nicht gewünscht.

    Ab FFB hatte ich ein mulmiges Gefühl, weil ich die Aggressionen kenne gegenüber Radfahrern die ihren Platz selbstbewusst einnehmen. Insbesondere bei der Ortsdurchfahrt durch Eichenau. Aber da war nix, bis auf den Held mit dem Idioten-Schild in Emmering. Später an der Bodenseestraße vor Pasing und in München immer wieder gabs dann ein bisschen unangenehme Situationen, aber nie wirklich gefährlich.

    Malte Du hast doch an mehreren Stellen die Teilnehmer gezählt, magst Du vielleicht die Zahlen hier teilen?

    Bei der Heimfahrt wurden wir dann auf der der Alten Allee und auf der Bergsonstraße, beide 30km/h, ohne Radwegpflicht und mit großen Schildern "Radfahrer dürfen auf der Fahrbahn fahren", 4x angehupt, dabei 2x geschnitten und es ab dazu noch einmal einen Scheibenwischer. Also 5x leichte "motorisierte" Gewalt auf vielleicht 3km. Meinen Sohn hat das ziemlich beeindruckt, insofern bin ich mir bewusst geworden, dass ich da schon ein ziemlich dickes Fell habe durch Gewöhnung.

    Auf der Strecke an der Aubinger Lohe vorbei gabs dann noch mal ein nettes dichtes Auffahren und 30 Sekunden Dauerhupe.

    Damit definitiv ein Rekord an Maßregelung auf nicht mal 10km-Strecke. Vielleicht lag es am T-Shirt, aber das trage ich öfters und da gibts normalerweise kaum Reaktionen, oder an dem Tag und der Veranstaltung.

    Bin dann auch durch die Alte Allee gefahren, da war aber nix besonderes. Ist mir allerdings auch schon mal passiert dass ich dort belehrt wurde dass es einen RADWEG gibt. In der Bergsonstraße auch, aber da gibt es ja einen breiten und mit Steuergeldern bestens ausgebauten Radweg (nicht benutzungspflichtig).

    Und hier nochmal der Link zu dem Bericht im Bayerischen Fernsehen; bei 1:02 sieht man Malte und dahinter mich in Augsburg losfahren

    https://www.br.de/nachrichten/…rad-gegen-die-iaa,SidP554