Gehwegparken in der Fruchtallee, Hamburg

  • Ich glaube, ich nehme morgen weißes Textilklebeband und einen Edding mit. Statt „Gerüstbau“ könnte man ja auch sowas wie „Radweg“ oder „ist verboten“ hinschreiben — das Geh- und Radwegparken im Gebiet des Eimsbütteler Marktplatzes wurde ja schon vor einiger Zeit verboten geklaut. Gestört hat das aber niemanden, weder die Kraftfahrer noch das Ordnungsamt.

    Dort auf dem Radweg zu fahren ist aber immer wieder ein Erlebnis. Mal kommt einem da ein Kraftfahrzeug entgegen, dann geht plötzlich wie von Geisterhand eine offenbar ferngesteuerte Heckklappe auf, dann laufen da plötzlich Fußgänger herum, immer wieder toll.

  • Ich glaube, ich nehme morgen weißes Textilklebeband und einen Edding mit. Statt „Gerüstbau“ könnte man ja auch sowas wie „Radweg“ oder „ist verboten“ hinschreiben — das Geh- und Radwegparken im Gebiet des Eimsbütteler Marktplatzes wurde ja schon vor einiger Zeit verboten geklaut. Gestört hat das aber niemanden, weder die Kraftfahrer noch das Ordnungsamt.


    Dort auf dem Radweg zu fahren ist aber immer wieder ein Erlebnis. Mal kommt einem da ein Kraftfahrzeug entgegen, dann geht plötzlich wie von Geisterhand eine offenbar ferngesteuerte Heckklappe auf, dann laufen da plötzlich Fußgänger herum, immer wieder toll.

    Das Bild ist aus der Fruchtallee, nicht Eimsbütteler Markt.

  • Ich glaube, ich nehme morgen weißes Textilklebeband und einen Edding mit. Statt „Gerüstbau“ könnte man ja auch sowas wie „Radweg“ oder „ist verboten“ hinschreiben — das Geh- und Radwegparken im Gebiet des Eimsbütteler Marktplatzes wurde ja schon vor einiger Zeit verboten geklaut. Gestört hat das aber niemanden, weder die Kraftfahrer noch das Ordnungsamt.

    Dort auf dem Radweg zu fahren ist aber immer wieder ein Erlebnis. Mal kommt einem da ein Kraftfahrzeug entgegen, dann geht plötzlich wie von Geisterhand eine offenbar ferngesteuerte Heckklappe auf, dann laufen da plötzlich Fußgänger herum, immer wieder toll.

    Weil das Gerüst dort steht, müssen alle Autos einen Meter dichter an der Fahrbahn parken:

    Habe mal beim PK 23 nachgefragt, was die denn dazu sagen.

  • Das PK 23 hat versprochen, in dem Bereich intensiv zu kontrollieren. Ich werde mir das heute Abend mal zu Gemüte führen.

    Ich habe das in den letzten Tagen regelmäßig beobachtet, weil ich ja ohnehin ständig an der Ecke vorbeifahre, und es hat sich echt nichts getan.

    Falls da wirklich jemand ständig abzettelt, dann offenbar zu jenen Tageszeiten, zu denen es dort ohnehin entspannt ist. Aber gegen 18 Uhr, wenn der normale Arbeitnehmer nach Hause fährt, wird die Sache lästig. Dann wird wieder regelmäßig mit dem Hintern auf dem Radweg geparkt, weil die Karre so lang ist, dass sie anders nicht vor das Gerüst passt, dann wird wieder plötzlich mit dem Wagen nach hinten gerollt, ohne den Rückwärtsgang einzulegen und das Manöver auf diese Weise mit den Rückfahrscheinwerfer anzukündigen, dann wird wieder von diesem einen höherwertigen Fahrzeug dort die Heckklappe automatisch geöffnet, die wie bei einem alten Jump’n-Run-Spiel den Radling vom Radweg fegt und rücksichtslos über den Radweg eingeparkt wird ohnehin — der Radfahrer wird ja im eigenen Interesse schon aufpassen.

    Was noch geschah: Ein Kleinwagen fegt beim Einparken über den Radweg eine ältere Dame fast vom Rad, der Fahrer springt wutentbrannt aus seiner Karre und brüllt herum, ob die Radfahrerin ihn den nicht gesehen hätte. Es fallen die üblichen Weisheiten über Radfahrer („Ich habe geblinkt, ihr müsst anhalten!“, „Radfahrer halten sich nie an die Regeln!“, „Ihr fahrt auch immer über rot!“), bis der Typ dann endlich umständlich seine Karre einparkt — und hinter ihm noch knappe 80 Zentimeter zwischen Heck und rechtem Fahrstreifen verbleiben — die Dame sich entfernt und vermutlich erst einmal nicht mehr mit dem Fahrrad fahren wird.

    Der Knaller war aber Freitag nach der Critical Mass. Wir fuhren dort zu zweit lang und neben uns auf dem rechten Fahrstreifen fuhr ein Wagen verdächtig langsam — da weiß man ja auch sofort bescheid, was wohl passieren wird. Die Dame am Lenkrad versuchte dann unvermittelt mit Schwung den Kantstein zu erklimmen, der rechte Vorderreifen winselte um Gnade, es wurde ein zweiter Versuch unternommen und binnen der nächsten zwanzig Sekunden irgendwie der Wagen in die Lücke geschoben.

    Hinter dem Heck blieb noch ein knapper halber Meter.

    Weil wir ja zu zweit waren und man sich in Gruppen gleich doppelt so stark und überlegen und mächtig fühlt, sprach ich die Fahrerin an, ob sie uns gesehen hätte: „Natürlich, sonst wäre ich ja nicht gefahren.“ Gemeint war wohl: „Natürlich habe ich euch gesehen und ihr standet schon, sonst wäre ich ja nicht gefahren.“

    Dann bemängelte ich, dass sie den Radweg halb blockiere, woraufhin sie mir empfahl, mich doch mal beim Amt nach einer Arbeitsstelle umzuhören, anstatt ihr auf die Nerven zu gehen. Das ginge mich nichts an, außerdem [Radfahrer-Vorurteile hier einsetzen], aber sie fuhr dann doch noch ein Stück nach vorne…

    … und krachte gegen das Gerüst. Das kann man sich gar nicht ausdenken.

    Immerhin schob sie das Gerüst nicht in sich zusammen, aber, hammermäßig, sie hatte sich an einem Haken des Gerüstaufbaus ernsthaft das Siegel des Kennzeichens aufgeratscht.

    So blöd kann man überhaupt nicht sein. Leider kann ich davon kein Foto hochladen, weil eben das Kennzeichen mit drauf wäre und ich auf den Ärger keine Lust habe, aber es war einfach… ja, weiß nicht, sehr bezeichnend für das, was an dieser Stelle regelmäßig passiert.

    Ich werde nachher noch mal meinem Ansprechpartner vom PK 23 schreiben, obwohl ich mir nicht sicher bin, wie man das verbessern sollte — am einfachsten wäre es ja, einfach Absperrgitter neben den Radweg zu stellen, aber die würden vermutlich auch im Laufe der Tage beiseite gestellt, um Parkraum zu schaffen.

  • Ich werde noch mal eine Beschwerde formulieren. So geht das nun wirklich nicht mehr weiter.

    Kurz bevor ich dieses Foto geschossen habe, bin ich etwa auf der Position des abgebildeten Radfahrers „übersehen“ worden, weil sich hinter dem grauen Wagen plötzlich ein Taxi rückwärts in Bewegung setzte. Das war nun halb so wild, weil ich diese Strecke nur in Schrittgeschwindigkeit passiere, aber irgendwie… naja.

  • Ich glaube, meine letzte Mail kam erst beim PK 23 an, nachdem diese Maßnahme schon beschlossen war, aber… ich staune. Ernsthaft.

    Noch mehr hätte ich nur noch gestaunt, hätte man mit dem Abschlepper auf gleich die drei verbliebenen Wagen entfernt.

    Mal ganz abseits dieser Fahrradfahrer-Opferrolle betrachtet: Dass man in Hamburg tatsächlich radikal das ordnungswidrige Parken auf diesen Flächen unterbindet, das hätte ich nicht erwartet. Ich hätte ja eher damit gerechnet, dass man von der Emilienstraße bis zum Heußweg den Radweg sperrt und stattdessen eine Radwegbenutzungspflicht auf der anderen Straßenseite anordnet. Tatsächlich wäre mir sogar die Sache mit der angeordneten Geisterradelei noch recht gewesen, wenn man damit die „normalen Radfahrer“ davon abhält, mit unangemessener Geschwindigkeit auf diesem halben Meter zwischen Fahrbahn und Heckklappe entlangzuknallen.

    Nun muss man sich nur noch etwas für diese Autos überlegen…

  • Wenn ich die Fotos richtig sehe, bleibt leider kein Platz mehr zum zu Fuß gehen. Da stehen entweder falsch geparkte PKW oder die Teile, die falsches parken verhindern.

    Konsequentes Abschleppen wäre immer noch die beste Option. Das ist echt verwunderlich, dass dies nicht gemacht wird. Immerhin bringt es doch Geld ein. Beim Blitzen wird gemessen, wo es sich finaz. lohnt, wieso dann nicht auch beim Abschleppen?

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • ...wieso dann nicht auch beim Abschleppen?

    da gibt es ein höheres Kostenrisiko.
    Je nach Konstellation ist es nicht so wahnsinnig unwahrscheinlich, dass der Veranlasser der Maßnahme (Abschleppen/Umsetzen) auf den Kosten dieser sitzenbleibt. Wenn der Bezirkliche Ordnungsdienst und die Polizei so schluderig arbeiten und dokumentieren wie die Damen und Herren in den Straßenverkehrsbehörden, wär ich vorsichtig, Abschleppen zu fordern.
    Da die Abschleppmaßnahme auch immer verhältnismäßig sein muss, fährt.. parkt man als Kraftfahrzeugführer in Deutschland dank diverser Rechtsprüche auch einfach gut damit, die eigene Handynummer auf einem Zettel geschrieben hinter der Frontscheibe zu hinterlassen. Da wird dann regelhaft auch die Verhältnismäßigkeit einer Abschleppmaßnahme verneint.

    Und dann den zu erwartenden Shitstorm in Medien und auch in den Behördenstuben nicht vergessen!
    Am Wiesendamm entfallen 50 illegale Parkplätze, es wird jetzt einfach dreist auf dem grünen Mittelstreifen der Straße geparkt. Das soll durch bauliche Maßnahmen verhindert werden - und da kommen echt CDU-..."Menschen" und fordern, dass das Parken doch dort erlaubt werde. Weil "wo denn sonst".
    Was wohl passiert, wenn man abschleppt?

  • Das Abschleppen nicht schlicht auch als Strafe zugelassen ist, ist also das Problem. Die paar wenigen Euro schrecken niemanden ab, im Gegenteil die werden von manchen direkt mit ein geplant.

    Seltsamer weise kommt niemand auf die Idee auf der Fahrbahn zu parken. Selbst dann wenn es erlaubt ist, sehe ich hier oft noch, dass auf dem Gehweg oder Radweg geparkt wird, oder zumindest mit zwei Rädern, damit andere Autofahrer besser vorbei kommen.

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • ... damit andere Autofahrer besser vorbei kommen.

    eher :damit der eigene Außenspiegel länger lebt. Denn das ist der Klassiker unter den Fahrerfluchten. Neben "Verkehrszeichenträger" oder "Baumschutzbügel" angefahren oder umgelegt.
    Außenspiegel ab = 300,- Schaden, zahlbar aus eigener Tasche, weil das der Selbstbehalt bei der Versicherung ist bzw. das immer noch günstiger wird als die Hochstufung.
    Aber das wird sich bald ändern, wenn Autos endlich Kennzeichen bekommen und die Fahrer eine Fahrprüfung absolvieren müssen! Dann gibt's solche Unfälle und Delikte nicht mehr.

  • [...] Aber das wird sich bald ändern, wenn Autos endlich Kennzeichen bekommen und die Fahrer eine Fahrprüfung absolvieren müssen! Dann gibt's solche Unfälle und Delikte nicht mehr.

    Falls es mal so weit kommt werden die Fahrzeugführer sich hinter irgendwelchen schwer zu durchschauenden Gläsern verstecken und sagen, sie wüssten nicht wer zum Zeitpunkt mit ihrem Fahrzeug gefahren sei.

  • Dass man in Hamburg tatsächlich radikal das ordnungswidrige Parken auf diesen Flächen unterbindet, das hätte ich nicht erwartet.

    Ich halte es für eine Ausnahme. Mal sehen, wie lange es dauert, bis der Radweg als Parkplatz benutzt wird...
    Man hätte die Betonklötze auch links neben dem Radweg aufstellen können.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • parkt man als Kraftfahrzeugführer in Deutschland dank diverser Rechtsprüche auch einfach gut damit, die eigene Handynummer auf einem Zettel geschrieben hinter der Frontscheibe zu hinterlassen. Da wird dann regelhaft auch die Verhältnismäßigkeit einer Abschleppmaßnahme verneint.

    Aber dann sollte zumindest die Strafe höher ausfallen, weil es sich eindeutig um Vorsatz handelt?

    Doomsday: It's nature's revenge for what we've done (Chris Pohl)

  • als nicht-Rechtsanwalt würde ich hier gute Argumente sehen, die gegen Vorsatz sprechen:
    "mein Mandant ist Lieferant und parkt gelegentlich auf Privatgrundstücken in der Lieferzone. Um dort Probleme zu vermeiden, hat mein Mandant dauerhaft einen Zettel mit der Mobilfunknummer hinter der Frontscheibe zu liegen.
    Aber ausgerechnet hier an dieser Stelle wusste er nicht, dass Parken nicht erlaubt ist...."

  • Ich halte es für eine Ausnahme. Mal sehen, wie lange es dauert, bis der Radweg als Parkplatz benutzt wird...Man hätte die Betonklötze auch links neben dem Radweg aufstellen können.

    Das könnte man in einem freundlichen Ton ja nochmal anregen Die Klötze müssen ja augenscheinich eh nochmal bewegt werden, wenn die restlichen Falschparker weg sind. Am Besten mit einem Dank für die Aktion verbunden. :saint:

  • Wenn die Klötze links vom Radweg lägen, wären die Parkplätze vom Radweg aus wieder erreichbar. Es gibt in HH doch schon Stellen, an denen man sehen konnte, zu was das führt. Parkplatzsuchverkehr auf dem Radweg.

    bye
    Explosiv smilie_be_131.gif