Auf Wunsch von Malte stelle ich die Thematik hier noch mal ein.
Im Gesichtsbuch habe ich bereits eine längere Bilderstrecke zum Topic gepostet.
Behandelt wurde die Kieler Str. Wo ist es gut, wo ist es schlecht. Also quasi das, was Malte hier und hier und natürlich auch hier eindrucksvoll dokumentiert hat.
Die Kieler Str. ist und wird immer eine Problemstrecke bleiben, ausser die Politik ist irgend wann einmal gewillt, sehr viel Geld und sehr viel Enthusiasmus in einen Topf zu werfen
um die Infrastruktur radikal zu verändern.
Ich bin mir sicher, dass ich es nicht mehr erleben werde. Die Zeichen stehen weiterhin auf MIV, auch wenn die Abwrackprämie nun eine e-Autoprämie ist.
Dann muss man überlegen: was ist die Alternative. Die Alternative ist für mich, seit gut 10 Jahren, häufig die Nebenstrecken als Pendlerstrecke zu nutzen.
Diese möchte ich im weiteren Verlauf vorstellen, inkl. Problemen und Potentialen.
Fangen wir an: Die City verfügt mittlerweile über eine recht annehmbare Infrastruktur für Radfahrende.
Wie z.B. die grösstenteils gut gemachten Radstreifen an der Feldstr. und am Neuen Pferdemarkt.
Grösstenteils, weil am Übergang zur Schanzenstr. eine wunderbare Dooringzone geschaffen wurde und suggeriert wird, Radfahrende sollen auf den
von der Gastronomie okkupierten, nicht benutzungspflichtigen Radweg wechseln.
Mach ich nicht, ich verlasse schon vorher den Streifen und reihe mit hinter den wartenden Fahrzeugen ein um enges Überholt werden beim Ampelsprint zu vermeiden.
Die Schanzenstr. ist, in meinen Augen, problemlos auf der Fahrbahn befahrbar. Das Konfliktpotential mit anderen VT ist eher als gering einzuschätzen.
Am Ende der Schanzestr. wurde vor ein paar Jahren ein Schutzstreifen aufgepinselt, welchen ich noch nie benutzt habe.
Zum einen ist er zum Teil über Kopfsteinpflaster gepinselt, zum anderen ist es ein beliebter Parkstreifen und Gehweg.
OK, kann ich mit leben. Und auch hier ist das Konfliktpotential eher gering, auch wenn man trotz Schutzstreifen mitten auf der Straße fährt.
Ein nach rechts deuten und mit den Schultern zucken kann dabei sehr hilfreich sein, wenn man ein Kfz hinter sich hat
Weiter geht es auf die Weidenallee. Recht viele Radfahrer unterwegs, breite Fahrbahn, sehr geringes Konfliktpotential. 2. Reihe Parker nerven ab und an, sowie Parkplatzssucher die
herumschleichen um dann unvermittelt abzubiegen.
In FB gab es zu gleich folgender Stelle schon eine Diskussion: Muss man den rechts im Bild gezeigten Radweg nutzen, wenn man doch geradeaus, bzw. halblinks -> halbrechts in den Weidenstieg möchte?
Ich benutze ihn jedenfalls nicht.
Und weiter geht es im Weidenstieg. Radfahrende überwiegen mittlerweile, auch bedingt durch die Route am Kaiser-Friedrich-Ufer.
Konfliktpotential nahezu Null.
Wäre prädestiniert für eine Fahrradstraße. Im weiteren Verlauf folgt noch Kopfsteinpflaster, bei Nässe muss man hier wegen vieler Stehzeuge, die gerne mal aus dem Nichts plötzlich angeschossen kommen,
recht langsam fahren. Vor allem auch, weil in der Einmündung zum Eppendorfer Weg immer falsch geparkt wird. Man muss fast bist zur Straßenmitte einfahren um genügend Sicht zu haben.
Hier wären auf jeden Fall Poller und/oder Sperrflächen angebracht.
Nach einer S-Kurve kommt man dann zur B5 (Ring 2). Die komische Zweirichtungsführung ist gefährlich und wird eigentlich immer falsch benutzt.
Die Bettelampel um gegenüber in die Torniquisstr. zu kommen, ist extrem nervig mit unterirdischen Schaltzeiten.
Ab 22:00 ist die allerdings aus, dann wird es besser
Torniquisstr. Aushaltbares Kopfsteingerumpel, niedriges Konfliktpotential. Man muss hier etwas offensiver fahren und auch mal den linken Arm mit geballter Faust ausstrecken um, den eher seltenen,
motorisierten Gegenverkehr klar zu machen: wenn Du hier durch willst, dann klappt das nur ohne Aussenspiegel. Wird meistens auch verstanden
Im weiteren Verlauf befährt man einen 2-Richtungsradweg. Ausreichend breit, sehr niedriges Konfliktpotential mit verirrten Fussgängern.
Manchmal ist die Einfahrt dämlich zugeparkt, aber eher Ausnahme.
Auch hier: absolutes Haltverbot, eigentlich immer zugeparkt, schlechte Sicht nach rechts und links an der Einmündung.
Alles in allem wäre auch die Tornquisstr. eine ideale Fahrradstr.
Und weiter geht es in die Sillemstr.
Typische Anwohnerstr. niedrige Fahrgeschwindigkeit, niedriges Konfliktpotential. Sehr mittiges Fahren ist Pflicht.
Belag wechselt im Verlauf zu gefrästen Kopfsteinpflaster, recht gut zu befahren, auch bei Nässe.
Allerdings ist auch hier wieder das übliche Problem an der Kreuzung zur Schwenckestr.: Falschparker nehmen die
Sicht, weites Einfahren in die Fahrbahn ist nötig um Überblick zu bekommen.
Der auf dem Bild zu sehende, recht kurze 2-Richtungsradweg ist problemlos.
Und wieder das Fazit: wäre eine brauchbare Fahrradstr., RVA ist bereits recht hoch, wenn auch zu einem nicht unerheblichen Teil auf den Nebenflächen.
Warum? Keine Ahnung. Konfliktpotential geht gegen Null.
Nun geht es weiter auf den Langenfelder Damm. Man steht meist an der roten Ampel, hier ist sehr mittiges Einordnen Pflicht um nicht vor der
Verkehrsinsel eng überholt zu werden.
Für die vorgestellte Route muss nur ein kurzes Stück gefahren werden, daher ist das Konfliktpotential eher niedrig anzusetzen.
Möchte man weiter auf die Kieler Str., ist das Konfliktpotential, je nach Tageszeit, eher mittel, da man sehr mittig fahren sollte (parkende Autos)
und die Geschwindigkeit der Kfz recht hoch ist.
Rechts abbiegen die die Högenstr.
Wieder eine Anwohnerstr., hier dominieren ruhender Verkehr, Radfahrer, Jogger, Spaziergänger.
Auch wenn es an einer Stelle sehr eng ist und RVL nicht immer Beachtung findet: kaum Konfliktpotential, meinen
Erfahrungen nach wird hier §1 noch ausreichend wahrgenommen.
Fahrradstraßenfähig? Jep.
Der weitere Verlauf führt durch eine Kleingartenanlage. Versteht sich von selbst dort Tempo rauszunehmen. Viele Spaziergänger und Jogger, ausreichend breite Wege,
Null Konfliktpotential wenn man sich anpasst.
Am Ende der geteerten Strecke biegt man rechts ab um im weiteren Verlauf auf die Hagenbeckstr. zu gelangen.
Bei schönem Wetter muss man sehr vorsichtig fahren, viele Kinder, viele Spaziergänger. Versteht sich aber wohl von selbst
Hagenbeckstr.: niedriges bis mittleres Konfliktpotential. Mittiges fahren ist Pflicht, dann ist es recht entspannt.
Hier wäre angebracht auf Tempo 30 umzustellen. Der Kfz-Verkehr hält sich sowieso sehr in Grenzen, ob ein Bus fährt weis ich nicht.
Gesehen hab ich noch keinen.
Um die Hagenbeckstr. für Radfahrende attraktiver zu gestalten, wäre neben Tempo 30 vor allem ein Bypass auf den Radweg der Koppelstr.
extrem hilfreich. Ja, kommt schon mal vor das ich hier eine Owi begehe wenn ich nach rechts möchte und kein Auto vor mir steht
Der Abschnitt von der Hagenbeckstr. bis zum Lockstedter Grenzstr. führt über einen Hochbordradweg der besseren Sorte.
Nicht unbedingt vom Belag, aber die Breite ist OK und es gibt keine Ein- und Ausfahrten. Saniert ein Radweg, der keine Benutzungspflicht bräuchte um genutzt zu werden.
Er ist schon jetzt so beliebt, dass er von beiden Seiten befahren wird ;).
Lokstedter Grenzstr.
Niedriges Konfliktpotential unter der Woche, am Wochenende ist es hier voll und einige Ausflügler haben Park- und Freizeitdruck, was mit unter
in ein Druckausüben auf Radfahrende ausufert. Ist aber eher die Ausnahme.
Und wieder: Fahrradstr. oder zumindest Tempo 30 wären mehr als sinnvoll.
Der Kreisverkehr sorgt für mittleres Konfliktpotential mangels Einhaltung der Regeln und Unterschätzen der Radfahrergeschwindigkeit (es geht bergab) seitens der Kfz-Lenker.
An der Stelle hab ich schon öfter ordentlich gebrüllt.
Deelwisch. Niedriges Konfliktpotential, recht wenig befahren, recht breite Fahrbahn.
An "Engstellen" sehr mittig fahren, dann ist es recht entspannt, wohl auch weil selbst ungeübte Fahrer hier locker Tempo 30 erreichen.
Der Deelwisch ist auf jeden fall etwas besonderes. Im oberen Teil ist Tempo 50.
Dann kommt RVL.
Und wieder: Fahrradstr., Tempo 30, VBB - wäre alles machbar, vor allem weil im unteren Teil sowieso schon Radfahrer und Fussgänger dominieren.