
Mehr Platz für den ADFC
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Warum eigentlich 70 km/h?
Weil das Winken mit dem Limit bloß eine politische Erpressung ist, s.o.. Da muss man schon mit schockierend absurden Forderungen auftrumpfen.
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Der nächste Road-Rage ist also demokratisch legitimiert.
Die Option „passt schon so wie es ist“ durfte es natürlich ebensowenig geben wie „Tempolimit ist unabhängig von Radwegen für alle besser“.
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Weil das Winken mit dem Limit bloß eine politische Erpressung ist, s.o.. Da muss man schon mit schockierend absurden Forderungen auftrumpfen.
Nach meiner Beobachtung ist an vielen Landstraßen an Stellen, an denen wegen Kurven oder Kuppen oder Baumbestand ein niedrigeres Tempolimit als die generellen Tempo 100 max. außerorts angeordnet sind, Tempo 70 angeordnet. Nur selten erlebe ich an Landstraßen Tempo 60, oder Tempo 50 oder gar Tempo 30 max. Schilder. Selbst dann nicht, wenn zum Beispiel eine Bushaltestelle am Straßenrand ist.
Selbst wenn deine These zuträfe, der ADFC, versuche mit Tempo 70 max. die Autofahrer, (Die Verkehrspolitker, die Verkehrsbehörden?) zu "erpressen", würde sich doch die Frage stellen, warum dann Tempo 70 gefordert wird.
In dem von Yeti verlinkten NDR-Beitrag sagt der Verkehrsexperte Prof. Mark Vollrath, Tempo 100 oder Tempo 70 ist beinahe komplett irrelevant für die Frage der Verkehrssicherheit für den Fahrradverkehr und rät zu Tempo 50 km/h. Deshalb fordert er getrennte Wege überall außerorts.
Er sagt aber nichts zu der Zeitschiene, bis wann die verwirklicht sein sollen und er sagt auch nichts zu Übergangslösungen, sollen Fahrradfahrende zu Hause bleiben, bis es so weit ist, oder sollen Landstraßen auf Tempo 50 km/h begrenzt werden, wenn kein Fahrradweg vorhanden ist.
Wenn ich mich recht erinnere, sagtest du zu dem Thema an anderer Stelle einmal: Fahrradfahrer*innen sollten außerorts möglichst weit rechts fahren und aufmerksam darauf achten, ob sich ein Auto von hinten nähert und ggf. "sprungbereit" sein, um sich im Straßengraben in Sicherheit zu bringen. Oder hab ich das jetzt zu sehr überspitzt, was du dazu sagtest?
Im Vergleich zu diesen beiden Aussagen ist doch die ADFC-Meinung geradezu ein gelungener Kompromiss.
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Sollen Landstraßen grundsätzlich auf Tempo 60 max. limitiert werden, um die Chancen der ÖPNV-Nutzung zu verbessern? 1
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Ja, Tempo 60 auf Landstraßen ist sinnvoll. (1) 100%
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Nein, es soll das Schienennetz ausgebaut werden, um den ÖPNV zu beschleunigen. (0) 0%
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ÖPNV ist ein teures Zuschussgeschäft, mit dem Steuergelder verschwendet werden, die Forderung ist Quatsch. (0) 0%
Achtung, diese Umfrage ist fiktiv, sie soll dazu dienen, eine andere Umfrage, die Yeti zitiert hat, besser einordnen zu können. Trotzdem kann natürlich jeder dran teilnehmen.
Das übliche Problem bei diesen Abstimmungen ist, dass wir in einer Autofahrer*innen-Mehrheitsgesellschaft leben.
Ich habe eine entsprechende Umfrage kreiert, in der noch deutlich mehr Autofahrer ihre Tempoversessenheit zum Ausdruck bringen würden. Ich weiß allerdings nicht, ob die Forumsbesucher*innen einen repräsentativen Gesellschaftsquerschnitt repräsentieren.
Der Fahrgastverband Pro Omnibus fordert Tempo 60 auf Landstraßen. An Omnibus-Haltestellen, sollen außerdem Autofahrer*innen hinter den haltenden Omnibussen warten müssen. (Soweit ich weiß, gibt es keinen Fahrgastverband Pro Omnibus. Das ist Absicht, es soll absichtlich ein fiktiver Name sein.)
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In dem von Yeti verlinkten NDR-Beitrag sagt der Verkehrsexperte Prof. Mark Vollrath, Tempo 100 oder Tempo 70 ist beinahe komplett irrelevant für die Frage der Verkehrssicherheit für den Fahrradverkehr und rät zu Tempo 50 km/h. Deshalb fordert er getrennte Wege überall außerorts.
Dass der gute Mann keine Ahnung von der Materie hat, beweist er dadurch, dass er offenbar feste daran glaubt, dass es physikalisch einen Unterschied macht, ob man wegen eines in gleicher Richtung vorausfahrenden Radfahrers oder wegen eines beliebigen anderen Objekts bremsen müsste. Dieses andere Objekt könnte nicht nur ein KFZ in gleicher Richtung sein, sondern z.B. auch ein KFZ im Gegenverkehr. Auch Fußgänger bzw. querende Fahrzeuge (bei denen es sich bei wunschgemäßer Separation sehr viel öfter auch um Fahrräder handeln wird...) können durchaus Anlass zu einer Vollbremsung geben.
Wenn ich mich recht erinnere, sagtest du zu dem Thema an anderer Stelle einmal: Fahrradfahrer*innen sollten außerorts möglichst weit rechts fahren und aufmerksam darauf achten, ob sich ein Auto von hinten nähert und ggf. "sprungbereit" sein, um sich im Straßengraben in Sicherheit zu bringen. Oder hab ich das jetzt zu sehr überspitzt, was du dazu sagtest?
Hast du. Von Sprungbereitschaft war nie die Rede. Meine Ansicht ist, dass Auffahrunfälle grundsätzlich so unwahrscheinlich sind, dass man sich darüber eigentlich keine speziellen Sorgen zu machen braucht. Ergänzend kann man sich gegen das von der Radwege-Agitation emsig geschürte Unsicherheitsgefühl wappnen, indem man sich die weiße Linie am Rand als Peilhilfe nimmt und versucht ihr möglichst eng zu folgen. Dann werden einem auch die sehr selten auftretenden geblendeten/träumenden/verkalkten/betrunkenen "Nichtüberholer" garantiert nicht in die Hacken fahren.
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Das übliche Problem bei diesen Abstimmungen ist, dass wir in einer Autofahrer*innen-Mehrheitsgesellschaft leben.
Das Problem dieser "Abstimmung" ist, dass eine Antwortmöglichkeit angeboten wird, die gegen Artikel 2 des Grundgesetzes verstößt und dass das niemanden stört.
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D
Hast du. Von Sprungbereitschaft war nie die Rede. Meine Ansicht ist, dass Auffahrunfälle grundsätzlich so unwahrscheinlich sind, dass man sich darüber eigentlich keine speziellen Sorgen zu machen braucht. Ergänzend kann man sich gegen das von der Radwege-Agitation emsig geschürte Unsicherheitsgefühl wappnen, indem man sich die weiße Linie am Rand als Peilhilfe nimmt und versucht ihr möglichst eng zu folgen. Dann werden einem auch die sehr selten auftretenden geblendeten/träumenden/verkalkten/betrunkenen "Nichtüberholer" garantiert nicht in die Hacken fahren.
Man kann auch einfach einen Spiegel nutzen. Dann kann man notfalls auch springen und außerdem gegen das schlechte Gefühl auch mal Lane-Control betreiben, dann wird auch der Überholabstand größer.
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Solche pauschalen Aussagen hinken oft, wenn man versucht, sie auf konkrete Vorgänge anzuwenden. Deshalb hier ein Beispiel aus dem Landkreis Schaumburg:
Wenn man kurz vor dem Ortsende von Horsten nach links abbiegt, fährt man in die Straße Mühlenaue.
Postalisch gibt es an der Straße noch eine außerorts gelegenen Mühle, die liegt aber hinter dem Ortsausgangsschild.
Was mache ich nun, wenn ich mit dem Fahrrad (oder zu Fuß unterwegs bin)?
Da kann man nur den Kopf schütteln. Wegen bissl Gefühl werden dann 1,5 km x 2,5 m = 3750 m², also etwa ein 3/4 Dorf-Fußballfeld oder 1/10 Saarland, zubetoniert.
Und das nur weil Autofahrer leider immer zu schnell fahren und dann muss man ihnen natürlich jede art von möglichen Hindernis aus dem Weg räumen, damit sich daran auch nichts ändert und sich das Wissen verfestigt, dass ausschließlich und alleine KFz und LKW auf der Fahrbahn zu fahren haben, selbst bei drittklassigen Straßen, weswegen man auch mit nichts anderen rechnen muss und deswegen fleißig gasgeben kann. -
Und das nur weil Autofahrer leider immer zu schnell fahren und dann muss man ihnen natürlich jede art von möglichen Hindernis aus dem Weg räumen, damit sich daran auch nichts ändert und sich das Wissen verfestigt, dass ausschließlich und alleine KFz und LKW auf der Fahrbahn zu fahren haben, selbst bei drittklassigen Straßen, weswegen man auch mit nichts anderen rechnen muss und deswegen fleißig gasgeben kann.
Diese Haltung fußt auf zwei fundamentalen Irrtümern:
1. Irrtum: "Man darf auf einer leeren Fahrbahn schneller fahren, wenn Radverkehr dort verboten ist." Falsch, weil die Geschwindigkeit ohnehin durch die Verpflichtung, nur so schnell zu fahren, dass man auch auf auf der Fahrbahn herumliegende/stehende Objekte rechtzeitig und angemessen reagieren kann, gedeckelt ist. Der hierdurch vorgegebene Wert liegt *deutlich* unterhalb einer hypothetischen spezifischen "Fahrrad--Entdeckungs-Schwelle".
2. Irrtum: "Man darf Objekte, die man schon beizeiten gesehen hat, ignorieren, nachdem man festgestellt hat, dass es sich dabei bloß um muskelbetriebene Zweiräder handelt.". So falsch, dass man das noch nicht mal erläutern müsste.
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Bei alldem ist mir noch immer nicht klar, worin der ADFC den Endsieg sieht. MIV über alles? MIV hinfort? Fahrradbenutzer zu Dummbratzen machen? Fahrradverkehr hinfort? ADAC ersetzen? Maximum Mitglieder? (um zu einem Quasi-Ministerium zu werden und sich an Steuergeld laben zu können)
In allen mir einfallenden Szenarien hat der Radfahrer die Arschkarte, das steht fest.
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In allen mir einfallenden Szenarien hat der Radfahrer die Arschkarte, das steht fest.
Aber es fühlt sich dabei so schön flauschig an.
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Klar, weil er ordentlich behaart ist, der Arsch.
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Bei alldem ist mir noch immer nicht klar, worin der ADFC den Endsieg sieht. MIV über alles? MIV hinfort?
Gleichberechtigung. KFZ und Radler gleichberechtigt. Wenn KFZ Radler zu dicht überholen oder gefühlt gefährden -> Radweg. Die objektive Sicherheit ist nicht so wichtig, Hauptsache die Leute fahren mehr Fahrrad. Besonders die Kinder, alten, schwachen und ängstlichen. Die anderen tun es ja bereits, sofern sie wollen.
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Gleichberechtigung. KFZ und Radler gleichberechtigt. Wenn KFZ Radler zu dicht überholen oder gefühlt gefährden -> Radweg. Die objektive Sicherheit ist nicht so wichtig, Hauptsache die Leute fahren mehr Fahrrad. Besonders die Kinder, alten, schwachen und ängstlichen. Die anderen tun es ja bereits, sofern sie wollen.
Ist deine Antwort jetzt so zu verstehen, dass die Kinder, die Alten, die Schwachen und die Ängstlichen besser aufs Fahrradfahren verzichten sollten? Ich frage da mal ganz provokant direkt nach, denn leider habe ich bei einigen Antworten hier, auch bei deiner, den Eindruck gewonnen, dass genau das gemeint sei.
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Interpretiere da bitte nicht hinein, was ich will! Das ist nur meine Interpretation der Ziele des ADFCs. Um die ging es hier. Wenn du es genauer wissen willst, les bitte dieses Dokument:
https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Ueber-den-ADFC/Das_verkehrspolitische_Programm_des_ADFC.pdf
Wenn ich schreibe, dass der ADFC will, dass die alten, schwachen und ängstlichen mehr Fahrrad fahren sollen, wie kommst du dann darauf, dass ich will, dass sie darauf verzichten? -
Die objektive Sicherheit ist nicht so wichtig, Hauptsache die Leute fahren mehr Fahrrad.
Meiner Beobachtung nach fahren die Leute auch dann mehr Fahrrad, wenn regelkonforme Führungsformen eingerichtet werden. Also auch im Mischverkehr, auf Schutzstreifen, Radfahrstreifen. Es wird dabei nur mehr gejammert als bei abgepollerten Wegen.
Und da wären wir bei der spannenden Frage, warum der ADFC Ängste vor sichereren Führungsformen schürt. Damit hält man doch Leute vom Radfahren ab, wenn man ihnen Angst macht oder vorhandene Ängste verstärkt.
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Gleichberechtigung. KFZ und Radler gleichberechtigt.
So lange das Unterscheidungsmerkmal ohne Kausalzusammenhang zum Unfallrisiko im Längsverkehr willkürlich festgelegt wird, ist Segregation das genaue Gegenteil von Emanzipation, Teilhabe und Gleichberechtigung, nämlich brutale Apartheid.
Mittlerweile wird die groteske Diskriminierung der Unterscheidung durch die Entwicklung auf dem Batterie- und Elektromotor-Sektor auch für jeden Deppen sichtbar, wenn mehrspurige KFZ mit Fahrerkabine, Kastenaufbau und batterieelektrischem Antrieb nur deswegen als "Lastenfahrräder" gelabelt werden, weil sie statt eines Gaspedals/Drehgriffs ein Paar rotierende Pedalkurbeln besitzen.
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Und da wären wir bei der spannenden Frage, warum der ADFC Ängste vor sichereren Führungsformen schürt. Damit hält man doch Leute vom Radfahren ab, wenn man ihnen Angst macht oder vorhandene Ängste verstärkt.
Meine Vermutung ist, dass die meisten Mitglieder eher "ab und zu"-Radfahrer sind. Die haben diese Ängste, nutzen sie für ihren Lobbyismus und spiegel sie dabei. Einen Artikel mit der Überschrift "Hier gibt es für uns nichts zu tun: Mit dem Fahrrad auf der Fahrbahn in einer Tempo-30-Zone sicherer als gedacht" wird wohl kaum jemand lesen.
Die Übertreibung des ADFCs liefert dann die Oberbürgermeisterin in Köln, mit dem Satz:
"Ich bin mit dem Auto gekommen. Mir ist das Radfahren in Köln zu gefährlich" -
Mittlerweile wird die groteske Diskriminierung der Unterscheidung durch die Entwicklung auf dem Batterie- und Elektromotor-Sektor auch für jeden Deppen sichtbar, wenn mehrspurige KFZ mit Fahrerkabine, Kastenaufbau und batterieelektrischem Antrieb nur deswegen als "Lastenfahrräder" gelabelt werden, weil sie statt eines Gaspedals/Drehgriffs ein Paar rotierende Pedalkurbeln besitzen.
Die Tage wurde ich gefragt, wie breit ein Radweg sein muss. Das war genau meine Antwort: So breit, dass man sicher ein Lastenfahrrad überholen kann. Und mit Lastenfahrrad meine ich ein Lieferfahrzeug von DHL, Amazon, Flink etc.
Zu mir sagte ja der Vorstand vom ADFC Köln, dass man mit mir nichts zu tun haben will. Ich hatte versucht auf die Stadt Druck auszuüben (mit Klagen). Ich war damals dort, weil ich dachte Mitstreiter zu finden. -