Woche 18 vom 28. April bis 04. Mai 2025

  • Manchmal stimmen auch die Pressemeldungen nicht. Vielleicht ist der Radfahrer nicht aus Richtung Wellendingen gekommen, sondern in die Richtung gefahren. Dann wäre es Linksabbiegen gewesen.

    Vor zwei Jahren gab es einen tödlichen Fahrradunfall in Buxtehude und die Bilder der Unfallstelle in der Polizeimeldung passten mit dem Text einfach nicht zusammen. Auf Nachfrage hat dann der Pressesprecher bestätigt, dass der Radfahrer aus der anderen Richtung kam als in der Meldung stand.

  • https://rettet-das-diekmoor.de

    Die Grünen luden vor einiger Zeit zu einer Veranstaltung ein mit einem Luftbild der Gegend als Plakathintergrund. Sah alles sehr grün aus - kein Wunder: sie hatten ein altes Luftbild genommen, bei dem das größtenteils bewaldete Gelände des AK Ochsenzoll noch nicht durch Wohnungsbau zerstückelt worden war.

    Das war die alte Heimat der Rehe. Seit da abgeholzt wurde, um Legowürfel in weiß hinzustellen, sind die Tiere nur noch im Diekmoor anzutreffen.

    Was sind Legowürfel in weiß?

    Ich habe diesen Artikel gelesen und diese NDR-Sendung gehört:

    https://archive.is/BVbKg

    Umstrittenes Neubauprojekt in Hamburg: Siegerentwurf für Diekmoor präsentiert
    Im März dieses Jahres hatte der Bezirk Hamburg-Nord zu einem städtebaulichen Wettbewerb für das geplante Neubaugebiet Diekmoor im Stadtteil Langenhorn…
    www.ndr.de

    Mein Eindruck ist: Da soll das Wohnungsbaugebiet Diekmoor mit 700 Wohnungen entstehen. Inklusive achtstöckige Häuser. Das hört sich jetzt nicht nach Einfamilienhäuser mit großer Grundstücksfläche an. Wenn man Wohnungsbau überhaupt haben will, dann ist das schon eine der weniger ungünstigen Möglichkeiten, möglichst verdichtet zu bauen, so dass die Fläche optimal genutzt wird. Das scheint hier gegeben zu sein.

    Dann gibt es da anscheinend einen Alternativvorschlag der örtlichen SPD,CDU und FDP. Dazu schreibt das Hamburger Abendblatt: "Das geplante Bauvorhaben mit mehr als 60 Prozent gefördertem Wohnraum solle natur- und flächenschonender gestalten werden, so die drei Fraktionen in einer Mitteilung. Der Wohnungsneubau sei ihnen weiterhin ein „wichtiges Anliegen“, müsse jedoch mit dem Erhalt von Naturflächen in Einklang gebracht werden. „Im Falle des Diekmoors kann beides gleichermaßen erreicht werden“, betonen SPD, CDU und FDP."

    Unklar bleibt: Sehen die Pläne der örtlichen SPD-CDU-FDP-Koalition tatsächlich dieselbe Anzahl Wohnungen vor? Und ist es tatsächlich vertretbar dicht am Bahndamm zu bauen, wie es vorgeschlagen wird? Es hört sich ein bisschen so an wie: Ich würde ja nicht selbst am Bahndamm wohnen wollen, aber wenn hier neue Wohnungen entstehen sollen, dann will ich keinen Grünflächenverlust von dem ich selbst betroffen wäre. ;)

    Aber ich kenne die näheren Umstände nicht genauer, um mehr als ein paar Hinweise zu geben, wie es sich möglicherweise auch verhalten könnte. "Legowürfel in weiß", hört sich für mich übrigens wie eine Bemerkung an wie von jemandem, der von Architektur keine Ahnung hat, aber gerne Stimmung machen will gegen eine Bebauung, die er gerne verhindern will. Übrigens: Ich habe immer gerne mit Lego gespielt. Und mache das gelegentlich auch heute noch. Bei mir erweckt das höchstens positive Assoziationen. Aber ich fürchte, so war's nicht gemeint.

    Mir ist auch nicht ganz klar geworden, ob das jetzt die Planung für die Dickmoor-Bebauung ist, oder eine andere Planung. Wenn die "Legowürfel in weiß" keine Einfamilienhaus-Bungalows sind, habe ich da durchaus Sympathien.

    Trotzdem bleibt natürlich das Problem, dass eine immer weiter fortschreitende Flächenversiegelung ein Problem darstellt. Aber da traue ich die Grünen eher als anderen Parteien die Bereitschaft zu, das Problem zu erkennen. Und was das örtliche SPD-CDU-FDP-Bündnis angeht, wäre ich eher skeptisch.

  • Welcome to hell.

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  • https://www.heise.de/news/Scan-Auto…t-10370811.html

    "Wir können alles, außer Hochd... Hochdruck bei der Falschparkerbekämpfung" :evil:

    Kannst also Radfahrstreifen zuparken und auf der FW-Zufahrt stehen: überprüft werden nur bezahlte PArkplätze.

    Oder versteh ich da etwas falsch? :/

    Ich befürchte, du verstehst das richtig. Interessant, zufällig hatte ich heute mit einer Mitarbeiterin des Verkehrsaußendienstes gesprochen und sie auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Falschparken mit ScanCars deutlich effektiver bekämpft werden könne. Ihre Antwort: Aber dann bekommen die Leute ja kein Zettel mehr unter den Scheibenwischer geklemmt. Und dann würde der Autofahrer ja erst 14 Tage später sein Knöllchen per Post bekommen.

    Es fiel mir schwer auf diese Bemerkung hin die Contenance zu wahren. Ich hab' den Bogen dann so hinbekommen, dass ich sie drauf aufmerksam machte, dass auf Supermarktparkplätzen der Fahrer durch Einfahrt in den Parkbereich die ausgehängten Geschäftsbedingungen akzeptiert. Und die haben beim Schwarzparken ebendas zufolge was sie gerade beschreibt. Nämlich die spätere Zustellung einer gesalzenen Rechnung. Und die ist in der Regel deutlich höher als der Betrag auf den Knöllchen des Verkehrsaußendienstes.

    Das erinnert mich daran, mal wieder im Verkehrsausschuss vorstellig zu werden, um einzufordern, dass nur noch Menschen ohne Führerschein im Verkehrsaußendienst angestellt werden dürfen. Aber wer weiß, der Stuttgarter Artikel hört sich so an, als habe man in BaWü eine rechtssichere Lösung für den ScanCar-Einsatz gefunden. Die müssten dann ja gefahren werden. (Oder selbstfahrend?)

    Und auch wenn es zumindest zunächst so ist, dass Falschparker auf Gehwegen und Radwegen noch aufwendig händisch bezettelt werden, das kann ja noch verbessert werden. Und die Verkehrsaußendienst-Mitarbeiter*innen haben sofort mehr Zeit dafür, wenn andere Parkkontrollen durch Scancars vereinfacht werden.

  • Ich bin vor ziemlich genau zwei Jahren an der Unfallstelle gewesen und habe damals Fotos gemacht.

    (...)

    Der ADFC Stuttgart hat gemeinsam mit Fuss e.V., Kesselbambule, Kidical Mass, Naturfreunde Radgruppe, VCD und Zweirat Stuttgart eine Stellungnahme zu dem Unfall veröffentlicht. Und das finde ich richtig gut, dass der ADFC diese Stellungnahme veröffentlicht, zusammen mit anderen Verkehrsorganisationen, die sehr richtig erkannt haben, dass der MIV mit seinen vielfältigen menschenfeindlichen Auswüchsen endlich mit mehr Mut und Konsequenz von Politik und Verwaltung bekämpft werden muss!

    Aus der gemeinsamen Stellungnahme:
    "Wieviele Menschen müssen noch sterben oder zu Schaden kommen, bis sich die Verkehrspolitik in Stuttgart ändert? Tempo 30 als erste Maßnahme fordern ADFC, Fuss e.V., Kesselbambule, Kidical Mass, Naturfreunde Radgruppe, VCD und Zweirat Stuttgart.

    Vergangenen Freitag, 2. Mai ist ein Autofahrer am Olgaeck in den Z-Übergang hineingefahren und hat dabei mehrere Menschen überfahren. Eine Frau verstarb im Krankenhaus, es gibt mehrere Schwerstverletzte, darunter viele Kinder. Wir möchten den Angehörigen unser tiefstes Mitgefühl aussprechen.

    Schlimm ist, dass dies nicht der einzige tödliche Unfall an der Kreuzung Olgastraße/Charlottenstraße in diesem Jahr war. Bereits am 8. März 2025 ist eine Fußgängerin von einem Klein-LKW-Fahrer angefahren worden und später im Krankenhaus verstorben. Ein dritter tödlicher Unfall an dieser Kreuzung liegt nur wenige Jahre zurück: Am 10. Juli 2021 wurde ein Fußgänger von einem Autofahrer angefahren und ist danach ebenfalls im Krankenhaus verstorben."

    Der ganze Text: https://stuttgart.adfc.de/pressemitteilu…gaeck-stuttgart

    In diesem Artikel der Stutgarter Zeitung ist eine Karte auf der die vergangenen Unfälle im Bereich der Haltestelle Olgaeck eingezeichnet sind: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.unfall-…396a8ab0da.html

  • Die Bauhaussiedlung Dessau-Törten wurde auch erst mit sehr viel Verspätung als wertvoll erkannt und ist heute Weltkulturerbe.

    Bauhaussiedlung Dessau-Törten
    Die Versuchssiedlung Törten stellt ein herausragendes Beispiel des Neuen Bauens der 1920er Jahre dar.
    www.anhalt-dessau-wittenberg.de

    Allerdings waren die Architketen von damals bereits infiziert vom Gift des Automobilismus.

    Aber ich denke nicht, dass die streng geometrischen Formen und der Funktionalismus der Bauhaus-Siedlungshäuser einen Automatismus hin zum Autowahn beinhalten.

    Bei der von dir gewählten streetview-Ansicht sind die Häuser an sich vielleicht nicht so sehr das Problem, sondern vielmehr die die vielen herumstehenden Autos. Oder?

  • Wie eine menschenfeindliche Verkehrsinfrastruktur schöngeredet wird, kann man an diesem Spiegel-Zitat sehen: Zu dem Unfall am Stuttgarter Olgaeck schreibt der Spiegel: https://www.spiegel.de/panorama/stutt…11-d80ed89dc125 (mit Bezahlschranke) https://archive.ph/koupH#selection-1537.0-1537.463 (auf archive.ph)

    "Fest steht: Es war nicht der erste Unfall an dieser Stelle der Stadt. Das Olgaeck ist ein Verkehrsknotenpunkt am Rande des Stadtzentrums, die Stadtbahn hält oberirdisch, auf der einen Seite lenkt eine zweispurige Straße den Verkehr in Richtung Autobahn, auf der anderen in Richtung Charlottenplatz. Autos, Busse, Bahn und Fußgänger, sie alle sind hier unterwegs. Um die Stadtbahnhaltestelle zu verlassen, müssen Fußgänger auf beiden Seiten erst die Straße queren."

    Das geht auch anders: In Leipzig zum Beispiel hält die Stadtbahn in einer Senke, sodass der ebene Ausstieg auf die Fahrbahn gewährleistet ist. Und die Fahrbahn ist durch Ampel-Rotlicht für die Dauer des Ein- und Ausstieg-Vorganges gesichert. Da gibt es kein Zusammenballen an den Enden eines Hochbahnsteiges mit Warten im dichten Fußgängergedränge auf die grüne Geh-Figur, sondern das Stadtbahnfahrzeug kann über die ganze Länge ebenerdig verlassen und bestiegen werden.

    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de

    In diesem Video kann man sehen, wie die Stadtbahnlinie 12 in Leipzig die Haltestelle Zoo anfährt. In der Fahrtrichtung, die die Stadtbahn in dem Video fährt, hält die Stadtbahn auf der Fahrbahn und die Autos müssen hinter der Stadtbahn warten, bis der Ein- und Aussteigevorgang abgeschlossen ist. Die Bürgersteigkanten sind erhöht, um den barrierefreien Ein- und Ausstieg zu gewährleisten. Der Link ist an die Stelle (Minute 5:20) in dem Video kopiert. (

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    )

    In dem zitierten Spiegelartikel allerdings wird der Eindruck erweckt, es sei besser, wenn die Stadtbahn an unterirdischen Haltestellen hält, damit die ÖPNV-Fahrgäste nicht gefährdet werden. In Wirklichkeit aber, damit die ÖPNV-Fahrgäste dem Autoverkehr nicht im Weg ist. Wie Fußgänger*innen-feindlich ist das denn, den Fußverkehr unter die Erde zu verlegen, damit oben der Autoverkehr Platz zum Rasen hat?