Radfahren ab durch die Mitte?

  • Moin

    Aus dem Ausland habe ich schon einzelne Beispiele gesehen, wo der Radweg nicht an Rand geführt wird, sondern in dr Mitte der Straße, in der Regel dann, wenn dort ein Mittelstreifen vorhanden ist.

    Gibt es solche Führungen auch im Einzugsbereich deutscher Gesetze und Richtlinien?

    Anlass war eine Diskussion um eine verkorkste Radschnellwegvariante, wobei dieser Teilabschnitt auch für nicht verkorkste interessant sein könnte, wo eine kurze Diskussion mit jemand dann so lief "und stadteinwärts muss man 2x die Tram queren" (müsste man, wenn man auf dem heutigen Weg bliebe) versus ich "Nö, muss man nicht, wenn man's richtig macht" (stadteinwärts zusammen mit der Bahn die Fahrbahn queren, dann wäre man schon bahnfrei in der Mitte und müsste an der Kreuzung kurz drauf nur noch an die Seite ...

    .. wenn man nicht in der gleich Mitte bliebe bis hinter der großen Brücke und somit etliche massive Problemstellen rechts liegen lässt, wie mir inzwischen als Idee kam ...)

    Gibt's Bsp.? Mainz habe ich schon gehört, aber noch nicht gefunden. Und wie hat man das richtlinienkonform hingekriegt?

  • So richtig ist mir nichts bekannt. Es gibt aber paar Stellen in Hamburg, wo in der Straßenmitte breite Spuren verlaufen, wo "für alle" auf Latein aufgepinselt ist, z. B. über die Elbbrücken.

    Komplett legal und für alle Radfahrer kompatibel sind Führungen in Straßenmitte nur, wenn diese nicht Teil der Straße sind, sondern eigenständige Wege mit geeigneten Überleitungen in das reguläre Verkehrsnetz.

    Die Grundproblematik an solchen Verbindungen ist, dass man irgendwie rauf und wieder runterkommen muss. Bei meinem Beispiel ist das Südende direkt an die Veloroute 10 angeschlossen, aber dann gibt es bis zum Ende der Strecke, also ca. 2km, keine Möglichkeit mehr, da rauf oder runter zu kommen. Im Norden steckt man dann auf einer der (oder die?) meistbefahrenen Kreuzungen in Hamburg, was viele Radfahrende überfordern dürfte.

    Es gibt dort Planungen, eine neue Brücke parallel zur Eisenbahnbrücke zu bauen, womit man von der Billstraße zum Bullerdeich kommt. Ab dort gibt es bereits eine verwinkelte Nebenstrecke bis zum Berliner Tor.

    Das "Kleeblatt" am Billhorner Röhrendamm (Bauvorleistung für eine nie gebaute City-Autobahn) soll meine ich auch zurückgebaut werden. Hier bestünde vielleicht noch die Chance, die Strecke an die "Oberhafenconnection" anzubinden.

    Wenn man das alles ordentlich ausbauen und verbinden würde, hätte man hier eine exzellente Elbquerung.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.