Woche 25 vom 21. bis zum 27. Juni 2021

  • Hessischer Rundfunk: "Staus im Berufsverkehr nach Sperrung der Salzbachtalbrücke"

    (Aktualisiert am 21.06.21 um 11:52 Uhr)

    Eine Bekannte aus Wiesbaden berichtete mir gerade über das infernalische Autoverkehrschaos in Wiesbaden nach einer Brückensperrung.

    "Wegen großer Risse, einer Absenkung der Fahrbahn um 30 Zentimeter und heruntergestürzter Betonteile war die Brücke am Freitagabend überraschend gesperrt worden.", heißt es in dem hr-Bericht.

    https://www.hessenschau.de/wirtschaft/sta…sperrt-100.html

    Betroffen ist der Autobahnverkehr, der sonst auf der Brücke stattfindet, aber auch der Bahnverkehr und der Autoverkehr, der sonst unter der Brücke durchgeführt wird.
    Weil neben dem Autoverkehr auch der Bahnverkehr betroffen ist, versuchen Bahnpendler auf das Auto auszuweichen und fahren damit zusätzlich die Straßen zu.

    "Die Straßen in der Landeshauptstadt könnten den mit 80.000 Fahrzeugen am Tag massiven Verkehr, der sonst über die Salzbachtalbrücke fließt, schlicht nicht aufnehmen, sagte der Polizeisprecher. Er riet dazu, nach Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten oder wenigstens zu untypischeren Zeiten als sonst zu pendeln. Er nannte die betroffenen Bahnverbindungen "mit das allergrößte Problem" für die Pendlerinnen und Pendler, weil eben auch niemand auf die Bahn ausweichen könne."

    Leider ist absehbar, dass besonders die FDP laut polemisieren wird gegen den grünen hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. Fakt ist allerdings, dass die FDP entscheidend mitverantwortlich ist für die in den zurückliegenden Jahrzehnten völlig einseitig auf den Autoverkehr ausgerichteten Infrastrukturausbau in Hessen und anderen westdeutschen Bundesländern. Es wird entscheidend sein, diese Verantwortung der Betonpistenbauer deutlich zu machen, die die deutlich preisgünstigere Bahninfrastruktur an vielen Stellen nicht erweiterten sondern sogar zurück bauten.

    Marode Brücken sind die Folge einer ungehemmten Zunahme des Autoverkehrs mit immer größeren und schwereren Fahrzeugen. Anstatt die Gefahren für eine langfristige Stabilität der Infrastruktur zu erkennen, haben die Auto-Parteien frenetisch die immer noch weiter ansteigenden Auto-Produktionszahlen gefeiert. Jetzt versuchen sie in Hessen die daraus resultierenden Probleme den Grünen anzulasten. X/

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (22. Juni 2021 um 07:28) aus folgendem Grund: Korrektur in diesem Satz: "Betroffen ist der Autobahnverkehr, der sonst auf der Brücke stattfindet, aber auch der Bahnverkehr und der Autoverkehr, der sonst unter der Brücke durchgeführt wird." Ich hatte das zuerst andersrum geschrieben. Vielen Dank an Gerhart für den Open-Street-map-Link.

  • Hier noch mal der direkte Link zum hr-Video, in dem deutlich wird, wie die FDP versucht, dem hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir den Schwarzen Peter zuzuschieben und wie der darauf reagiert:

    https://www.hessenschau.de/tv-sendung/ver…deo-153702.html

    Und hier ergänzend zum Link von Gerhart (Vielen Dank) ein weiterer Link zum google-Satellitenbild: https://www.google.com/maps/place/Sal…401!4d8.2541704

    Auf Wikipedia habe ich noch einen interessanten Artikel von 2018 zur Salzbachtalbrücke gefunden, in dem über die 1963 errichtete Brücke ausgesagt wird:

    "Denn ganz oben, auf der Fahrbahn, steigt die Belastung kontinuierlich weiter in Form von immer mehr Fahrzeugen. Ursprünglich war die Salzbachtalbrücke für 20.000 bis 30.000 Fahrzeuge am Tag ausgelegt worden, heute rollen 80.000 bis 90.000 über das Bauwerk."

    Quelle:

    https://www.faz.net/aktuell/rhein-…g-15741807.html

    Wikipedia-Artikel:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Salzbachtalbr%C3%BCcke

    Dieser und viele andere vergleichbare Berichte aus anderen Regionen machen deutlich, dass in den 50er und 60er-Jahren hemmungslos drauf los betoniert wurde, ohne die absehbare langfristige Entwicklung des Straßenausbaus zu immer mehr Autoverkehr als Problem zu erkennen. (Wer Straßen sät, wird Autoverkehr ernten.) Entweder hatte man angenommen, das kein weiterer Autoverkehr-Zuwachs erfolgen würde und die errichteten Bauwerke ausreichen oder man hatte angenommen, dass immer mehr und mehr Verkehrsflächen gebaut werden würden. Darin aber kein Problem gesehen.

    Da hat eine Politiker-Generation Verkehrsprobleme geschaffen, an denen wir heute zu knabbern haben. Die Vertreter der Parteien, die damals den hemmungslosen MIV-Ausbau vorangetrieben haben, sehen allerdings auch heute noch nicht ein, dass der "totale" MIV-Ausbau ein gravierender Fehler war.

  • tote Region da hinten, wo man den Menschen erneut, 30 Jahre nach der Wende, "blühende Landschaften" verspricht. diesmal heisst das Zauberwort BAB14.

    Wenn die nur da wäre, würde alles besser. Industrie, Gewerbe, Jobs.

    Am Ende kommt dann ein Logistikpark hin, in dem 200 Leute im Niedriglohnsektor arbeiten. Und dafür werden 100m breite Schneisen durch Wälder und Felder gepflügt. Irres Projekt. spaltet.

    Wer dagegen ist, traut es sich oft kaum zu sagen.

  • Beitrag von krapotke (23. Juni 2021 um 20:02)

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht (5. Januar 2023 um 10:11).