"Alsterfahrradachse" Harvestehuder Weg

  • und ich meine die Radverkehrsführung von links ist auch neu.


    das bescheuerte ist, dass da jetzt ein relativ breiter Radweg und direkt daneben ein relativ breiter Radfahrstreifen sind. Beide jeweils so breit wie die den Fußgängern zugesprochene Fläche. Insbesondere ist das alles absurd, wenn schon vor dem Umbau klarwar, dass das später so gebaut wird. Da wundert es mich nicht, dass die Fußgänger auf Radwegen gehen und Autofahrer die Radstreifen zustehen. Wer baut sowas? Und warum?

  • relativ breiter Radweg und direkt daneben ein relativ breiter Radfahrstreifen sind.


    Vielleicht für ein ganz kurzes Stück unter der Hochbahnbrücke, oder meinst du eine andere Stelle? Ansonsten passt da eigentlich kein Radweg hin: Der "Radweg" ist mehr oder minder unbenutzbar wegen Fußgängermassenandrang am Ausgang der U3-Station und Sondernutzung von "von Allwörden" sowie der Pommesbude

  • Vielleicht für ein ganz kurzes Stück unter der Hochbahnbrücke,


    genau, ich meine den Teil der neu gemacht wurde und der jetzt direkt neben dem Radfahrstreifen liegt. Die Situation schreit danach, dass jeder Nicht-Radfahrer sich über die Radfahrer aufregt, weil jeweils die Hälfte da fährt wo man sie nicht haben will. Und wenn man sowas auch noch neu baut, ist es kein Wunder, dass Fußgänger Radwege ignorieren und sie dadurch noch unbenutzbarer werden.

  • So, nun bin ich da auch mal langgefahren. Johnsallee/Alte Rabenstraße durch und dann den Harvestehuder Weg hoch und weiter zum Klosterstern.
    Erste Fahrt: »Vorsprung durch Technik« überholt mit Handbreit Seitenabstand und geht kurz danach in die Eisen, weil ein Sattelschlepper aus der Gegenrichtung kam. Ohne den Vierberingten hätte ich durchfahren können. Kurz vor dem nördlichen Ende überholt mich ein Benz-Cabrio mit zwei Handbreit. An der Ampel Krugkoppel war ich dann neben ihm: »Tach, gibt es einen Grund, warum Sie so knapp überholt haben?« - »Ich wusste, dass Sie aggressiv werden! Sie hatten doch rechts jede Menge Platz!« - Ja, schon schlimm, wenn man auf der Fahrradstraße nicht in der Gosse fährt, sondern einen Meter vom Rand weg.
    Ach ja: auf dem ersten Stück hatte ich mal den Blick nach rechts schweifen lassen, ich war nämlich der einzige Radfahrer auf der Straße: auf dem Radweg so etwa zehn Radler, auf dem - für Radler gesperrten - Uferweg geschätzte fünfzig Radler.

    Zweite Fahrt: alle Autos friedlich. Geht doch.

  • aber es wird langsam besser, zumindest im Berufsverkehr, bei den Freizeitradlern sitzt die Angst allerdings noch sehr tief.

    Heute Morgen waren wir drei Radfahrer auf der Fahrbahn und kein Auto weit und breit, auf dem Radweg kein Radfahrer. Heute Nachmittag etwa ausgeglichen (vor zwei/drei Monaten war das noch ganz anders) aber leider immer noch sehr viele Autos.

  • hier versuchen gerade unzählige autofahrer einen parkplatz zu finden und blockieren denn ganzen verkehr. Was bin ich froh, radfahrer zu sein. Von denen gibt's hier auch noch viele

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich bin nun einigermaßen regelmäßig den Harvestehuder Weg entlanggefahren, in der Regel von Süden nach Norden, also in der Richtung, in der man nicht die parkenden Kraftfahrzeuge im Weg hat. Und das Ding ist ja einfach nur noch für den Arsch: Je nach Tageszeit und Wetter sind noch immer ungefähr 60 bis 90 Prozent der Radlinge auf diesem komischen Sonderweg rechts der Fahrradstraße unterwegs und ich habe das Gefühl, dass bei den Kraftfahrern in dieser Straße eine ganz besondere Aggressivität herrscht.

    In einer Tempo-30-Zone ist es offenbar zumutbar, mal eine Weile hinter einem Radfahrer herzufahren, wenn sich keine Möglichkeit zum Überholen bietet, aber auf dieser Fahrradstraße klappt das offenbar nicht. Ich weiß nicht, ob die sich hundert Meter hinter mir über zwei nebeneinander fahrende Radfahrer aufregen mussten oder deshalb so unentspannt sind, aber diese Fahrradstraße macht echt überhaupt gar keinen Spaß.

    Und die einzigen, die gestern wussten, dass Vorrang auch für Radfahrer gilt, waren die Beamten in ihrem Funkstreifenwagen.

  • In einer Tempo-30-Zone ist es offenbar zumutbar, mal eine Weile hinter einem Radfahrer herzufahren

    Nicht nur in einer Tempo-30-Zone! Ich empfinde es auch als Zumutung, wenn mir (als Radfahrer) ein aggressiver Autler auf der Pelle klebt, der die Meinung vertritt, je teurer/größer das Fahrzeug, desto Vorfahrt.

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • Seit Einrichtung der Radfahrstreifen in der Hochallee in den 1990er Jahren wurde das Kampfparken im Abschnitt zwischen Jungfrauenthal und Eppendorfer Baum großzügig geduldet. Immer (!!) wenn ich dort vorbeikomme, sind dort Kampfparker

    aber heute morgen endlich mal wieder alle mit einem kleinen weißen Zettel unter dem Scheibenwischer.

  • Heute seit langem mal wieder Ärger auf der Fahrradstraße gehabt, stockender Autoverkehr Richtung Norden wegen, ja weswegen eigentlich, es waren einfach nur zu viele Autos. Also habe ich entspannt links überholt, mehrere Autos ging das bei 20-25 km/h gut, bis der Fahrer eines Mini Cabrios das überhaupt nicht lustig fand und Gas gab um mich in die links geparkten Autos zu drücken, dabei dem Vordermann fast hinten drauf brummte und dadurch von mir ablassen musste. Ging zwar gerade noch gut, das Wortgefecht das dann folgte war typisch, Blödmann....aufs Maul..zahlt keine Steuern...blablabla.

    Die Sache war eigentlich durch bis wir nebeneinander an der Krugkoppelbrücke an der roten Ampel standen und er das Auto verließ und mir aufs Maul hauen wollte. Wegen seinen Kindern im Auto (oder weil ich 130 kg bei 190 cm wiege) hat er dann aber doch die Polizei vorgezogen. Also haben wir eine Stunde bei bestem Wetter gewartet.

    Das war die Vorgeschichte, der Polizist hat ihn erstaunlich klar und bestimmt über die Regeln auf einer Fahrradstraße informiert und mich lediglich ermahnt nicht auf solche Wortgefechte einzugehen. Ich war erstaunt, hatte ich mich doch auf ein längeres Zwiegespräch eingestellt.

    Der Herr war übrigens Anwohner, kein Durchgangsverkehr und stellte das auch immer wieder in den Vordergrund, zumindest so lange bis er von der Polizei darauf hingewiesen wurde, dass er als Anwohner aber wissen müsste wie eine Fahrradstraße funktioniert.

    Aus dem Gespräch mitgenommen habe ich noch, dass in den letzten Wochen der Harvestehuder Weg von der Polizei intensiv beobachtet wurde und die Bedingungen, gerade bei schönem Wetter, eine Zumutung für Radfahrer sind. Ab sofort soll verstärkt geblitzt werden, die Parkplätze werden zurück gebaut, der alte Radweg bekommt eine neue Deckschicht und wird als Sonderweg für Skater ausgewiesen der dann für Radfahrer tabu ist. Ob das auch passiert? Keine Ahnung.

  • Ich empfinde diese Fahrradstraße auch immer mehr als Zumutung.

    Mittlerweile ist — wegen der sommerlichen Temperaturen? — der Kraftverkehr dort so stark, dass man nicht mal so ein ultraschneller Radfahrer sein muss, um ständig von den Kraftfahrzeugen behindert zu werden. Wenn ich vom Klosterstern kommend dort entlangfahre, werde ich erst noch von ein paar Kraftfahrzeugen überholt, die ich dann den Rest der Fahrradstraße vor der Nase habe, weil die natürlich an jeder Engstelle und an jedem Parkplatz erstmal den Gegenverkehr durchlassen müssen. (Was passiert eigentlich, wenn man einen Kraftfahrer überholt und ihm dann für die nächsten 1.200 Meter vor der Motorhaube herumschleicht…?) Und unter diesen Voraussetzungen ist diese Fahrradstraße tatsächlich nicht mehr als ein blöder Witz. Entweder baut man eine Fahrradstraße, auf der Radfahrer einigermaßen ungestört fahren können und lediglich mäßiger Kraftverkehr zu verzeichnen ist oder man lässt es eben bleiben und montiert die Schilder wieder ab.

    Bin ja gespannt, bis wann die Parkplätze wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut werden sollen.

  • Es ist wirklich eine Sache von Minuten.

    Ich heute gegen 18:00 von der Kennedybrücke bis zur Krugkoppel stressfrei und relativ schnelll unterwegs gewesen.

    Das Tempo von etwa 25 km/h hat ein Radfahrer vorgegeben. Danach waren vor mir zwei Autos. Von hinten hat niemand gedrängelt.

    Auf der Krugkoppelbrücke wollte ich von Radweg in den Leinpfad, habe den Arm rausgehalten und einer der Autofahrer im Stau hat eine Lücke aufgemacht.

    Ich hab mich gefühlt wie in einer anderen Stadt...