Vorstadt-Diskussionen

  • http://herford.de/Rathaus-Politik/Ver…320.1&NavID=2044.238&La=1

    So sollte kommunale Radverkehrspolitik aussehen: Unaufgeregt und sachlich.

    Zitat

    Das Verkehrsministerium, die Polizei, der ADFC und der ADAC haben daher empfohlen, die Benutzungspflicht für Radwege innerhalb der geschlossenen Ortschaft in der Regel aufzuheben ...


    Naja, die üblichen Verdächtigen, wo's gegen den Radverkehr geht.

    Schade, dass die "kommunale Radverkehrspolitik" nicht über das Ausmaß des Spareffekts aufklärt. Schließlich braucht man die Radinfrastruktur nicht mehr in dem Maße zu erhalten, geschweige denn ausbauen.
    Aber so wird Sparen natürlich irgendwie netter kommuniziert - als Förderung der Radverkehrs.

    Natürlich wäre auch der Autoverkehr sicherer, würde man die Strassen als "nicht mehr benutzungspflichtig" vergammeln lassen.

    Ja, die Genannten sind allesamt für ihre Unaufgeregtheit und ihre Sachlichkeit in Sachen Radfahren sowie für ihre langjährige Förderung des Alltagsradverkehrs bestens bekannt.

    Sie empfehlen auch, die Radwege zurückzubauen. Parkplätze werden schließlich immer gebraucht.
    Vielleicht, da geld doch knapp ist, könnten ADAC und ADFC gemeinsam zu einem Sobbotnik (War nicht alles schlecht in der DDR :°) ) aufrufen, wo man sich schon so nahe gekommen ist.

    Das Motto könnte sein:

    Radwege zu Parkplätzen!


    Und zum Pennen in die Schule, liebe Herforder, da kommt man auch mit Mamas SUV.

    In velo veritas.

  • Geht es dir eigentlich noch irgendwie um die Sache oder bist du nur noch daran interessiert Feindbilder zu kultivieren?


    Da in der Pressemitteilung nicht ein einziges mal das Wort "Rückbau" vorkommt, ist eher zweiteres anzunehmen. Davon ab geht es ihm auch hauptsächlich um Ideologie. Realitätsbezug ist dabei bloß hinderlich.

  • Geht es dir eigentlich noch irgendwie um die Sache oder bist du nur noch daran interessiert Feindbilder zu kultivieren?


    Das ist doch genau das Greenwashing beim Zerstören von Radinfrastruktur, dass ADFC, UDV, ADAC, SPDCDUGrüne und wie sie heißen den finanzknappen Kommunen anbieten. Bilderbuch und exakt vorhergesagt. Nicht nur von mir.

    Ich kultiviere keine Feindbilder. Was bringt dich auf diese Idee?

    Eine Meinung beim Kommentieren eines Medienhinweises, die deiner nicht entspricht?

    Meine Einschätzung, dass die in H. Einsparungen bei der Radinfrastruktur als "Sicherheit" oder als Förderung von Radverkehr verkaufen, findest du "Kultivierung von Feindbildern?

    Gegenfrage: XXXXXXXXX (Zensiert). (Antwort: Bochum)

    In velo veritas.

  • Das ist doch genau das Greenwashing beim Zerstören von Radinfrastruktur, dass ADFC, UDV, ADAC, SPDCDUGrüne und wie sie heißen den finanzknappen Kommunen anbieten. Bilderbuch und exakt vorhergesagt. Nicht nur von mir.

    Komisch, hier in Dachau werden Radwege saniert und dabei gleichzeitig oder zumindest zeitnah die Benutzungspflicht abgeschafft.

    Ich nehme aber an das auch diesmal auf meine Frage welche Radwege genau denn erst zu vergammeln anfingen nachdem die Benutzungspflicht dort wegfiel *keine* Antwort kommt.

    "Same procedure as every posting, James."

  • Sie empfehlen auch, die Radwege zurückzubauen. Parkplätze werden schließlich immer gebraucht.
    ...
    Das Motto könnte sein:
    Radwege zu Parkplätzen!.


    Komisch! Als ich genau das vorgeschlagen habe, hat es keinen interessiert. Entgegen Deinem Vorurteil wird ein von mir ob seiner Benutzungspflicht beanstandeter linksseitiger Radweg zwar permanent als Parkplatz benutzt, die StVB sträubt sich aber, selbiges anzuordnen. Obwohl sie seit mehr als 2 Jahren angeblich die Benutzungspflicht aufheben "wollen".

    Twitter: @Nbg_steigt_ab

  • Hier im Münsterland sind gerade einige sehr gut benutzbare, breite Radwege an Straßen gebaut worden, die in meinen Augen keine Radwege nötig hätten - und die entsprechende Behörde hat endlich mal geltendes Recht umgesetzt und die Dinger nicht mit blauen Lollies versehen. Das widerspricht in meinen Augen doch sehr der These, dass bei erlaubtem Straßenradeln die Investitionen in die Radinfrastruktur zurückgehen.

  • In der SZ ist heute im Reiseteil Mit dem Rad angesagt. Leider nicht zu verlinken, bzw nur mit Abo.

    U.a ein netter Bericht über Radfahren in Moskau.

    Zitat

    Radler sind noch so selten, dass sie noch als Exoten begrüsst und nicht als Gegner im Krieg der Verkehrsteilnehmer gelten.

    Zu den mehr als 70 Verleihstationen sollen diese Saison 150 hinzukommen, mit 2500 Rädern.

    Romans Hauptgeschäft sind Kurse für Fahranfänger. Jeden Tag hat er 5-6 Schüler. Einige hätten das Gefühl, das ihnen etwas fehlt im Leben, wenn sie nicht Rad fahren können, dass es dazugehört wie Schwimmen.

    Am vergangenen Sonntag sind bei der dritten Moskauer Veloparade mehr als 10 000 mitgefahren ...

    In velo veritas.

  • Nochmal zur Herford Kontroverse.

    Da können sie sich wirklich mal 'ne Scheibe von Herford abschneiden.

    Kann gut sein, dass Herford für diese Massnahmen zur Förderung des Radverkehrs - wie sie ja ganz ähnlich von der UDV vorgeschlagen werden - in die Phalanx der bisherigen Preisträger (die Preise wurden bisher alle für die Förderung des MIV vergeben) einbricht.

    2.5. Der “Sicherheitspreis“ für die “beste Unfallkommission“

    Seit 2001 vergibt die UDV einen mit 5000€ dotierten “Sicherheitspreis“, oft gleich an drei Unfallkommissionen. Bei den bisherigen Preisträgern wurden ohne Ausnahme nur Maßnahmen gewürdigt, die der Sicherheit [Schnelligkeit] des Kfz-Verkehrs zugute kamen.

    Andererseits, wer kann da noch MIV- und Radförderung so richtig auseinanderhalten. :)

    In velo veritas.

  • Danke für den Link. Was ich auf http://images.zeit.de/mobilitaet/2014…eg-kopenhagen-540x304.jpg sehe sind paar interessante Dinge:
    * Da ist Stau auf dem Radweg, das Ding ist zu schmal (wird im Artikel angesprochen)
    * Der "Bordstein" zur Fahrbahn hin hat nur eine geringe Höhe, man kann also bei Bedarf auf die Fahrbahn wechseln und zurück.
    Aber warum macht das keiner, wo die Fahrbahn doch frei, aber der Radweg überfüllt, ist?


    Ich schätze mal, es handelt sich schlicht um gegenseitigen Respekt. Eine zivilisatorische Errungenschaft.

    Das sieht man in CPH auch am Verhalten der Autofahrer.
    Fahren die auf den Radwegen, wenn die frei sind? Oder parken die da, wenn grad Platz ist?
    Nö.

    Alle Rad - und Autofahrer respektieren die demokratisch herbeigeführte - und sich ständig zuungunsten des MIV verändernde - Raumaufteilung.

    Demokratie ist machbar beim Nachbar.

    .

    In velo veritas.

  • Ich schätze mal, es handelt sich schlicht um gegenseitigen Respekt. Eine zivilisatorische Errungenschaft.

    Wenn vor mir Fahrrad-Stau ist und links neben mir die Fahrbahn frei, ich glaube dann könnte ich diesen Respekt nicht zeigen. Dazu fehlt mir einfach die Einsicht.
    Ich bemühe mich immer abzuwägen, wie viel mir eine Aktion bringt und was sie andere kostet. Wenn das Verhältnis okay ist, mach ich es. Andersrum verzichte ich auch häufiger mal auf irgendein Recht, wenn mich der Verzicht wenig kostet, aber einem anderen Verkehrsteilnehmer viel bringt.
    Ich bin ein mündiger Bürger, ich kann abwägen, in wieweit ein Gesetz in einer speziellen Situation sinnvoll ist und brauche mich nicht stur dran zu halten. Bin doch kein kleines Kind mehr ;)
    Für mich hat Regeltreue nichts mit Respekt zu tun, außer vielleicht dem Respekt vor der Legislative und Straßenverkehrsbehörden.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Ich bin ein mündiger Bürger, ich kann abwägen, in wieweit ein Gesetz in einer speziellen Situation sinnvoll ist und brauche mich nicht stur dran zu halten. Bin doch kein kleines Kind mehr ...

    Ja, logisch, schon klar.
    Wenn da grad nichts los ist auf dem Radweg, warum soll man da nicht parken?

    Und wenn ich's grad eilig hab, mein Gott, regt der sich auf, wegen einmal dicht überholen.
    Voll das Mädchen. Dabei ist doch gar nichts passiert.

    In velo veritas.

  • Ja, logisch, schon klar.
    Wenn da grad nichts los ist auf dem Radweg, warum soll man da nicht parken?

    Mir doch egal, wenn Radwege zugeparkt werden, ich fahr ja auf der Fahrbahn ;)
    Nachts kann ich ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, da kommt dann ja auch fast keiner. Und die paar können ohne große Gefahr ausweichen.
    Tagsüber ist's dann wieder ne andere Sache. Parken heißt ja ">3min oder vom Fahrzeug entfernen", da kommen schnell mal paar Radler vorbei, die man behindert.

    Zitat


    Und wenn ich's grad eilig hab, mein Gott, regt der sich auf, wegen einmal dicht überholen.


    Wenn man's wirklich eilig hat, so eilig dass ein erhöhtes Unfallrisiko gerechtfertigt ist, dann darf man auch mal enger überholen. Aber in der Regel haben's die Leute nicht eilig, sie sind nur ungeduldig.
    Wegen Ungeduld einen Radfahrer zu gefährden ist was anderes als wegen Ungeduld den MIV zu behindern.

    Nette Vergleiche von dir, aber die hinken gewaltig.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • @Gerhart

    Vorstadt Strizzi knetet an der Darstellung der Wirklichkeit so lange, bis es nur noch seine eigene ist, bringt Argumente, die bei näherer Betrachtung keine sind, sinnentstellt Zitate, wie Sie selbst dort bemerken etc. Dennoch:

    Wenn man's wirklich eilig hat, so eilig dass ein erhöhtes Unfallrisiko gerechtfertigt ist, dann darf man auch mal enger überholen.


    Ein klares Nein, das darf man nicht, weder rechtlich noch moralisch. Gefährdung ist nun mal etwas anderes als Behinderung.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)


  • Ein klares Nein, das darf man nicht, weder rechtlich noch moralisch. Gefährdung ist nun mal etwas anderes als Behinderung.

    Mir ging es hierbei um Extremsituationen, die quasi nicht vorkommen. Dass man zum Beispiel einen Radfahrer gefährden (oder gar töten) darf, um andere Menschenleben zu retten.
    Rechtlich gesehen wird es wohl verboten sein, moralisch gesehen gibt es aber verschiedene Standpunkte. Wir brauchen das aber nicht weiter zu diskutieren, weil es in Moralfragen kein "falsch" oder "richtig" gibt, sondern höchstens logische Konsistenz.

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Vorstadt Strizzi knetet an der Darstellung der Wirklichkeit so lange,


    Wenn man denkt, man selbst ist im Besitz der objektiven Wirklichkeit, dann ist daran nur eins wirklich:
    Es ist wirklich dumm.

    Denn alle Wirklichkeit ist subjektiv, Ihre wie meine.

    Aber ich will darauf nicht eingehen, nur auf die Form.
    Ich schrieb bereits über Mobbing, Beschimpfungen und sonstigen Nachstellungen durch VCs. Das abfällige Sprechen über andere und zwar so, dass sie das mitkriegen, gehört dazu.

    Bei uns hieß das immer: Das macht man nicht, das ist eine Frage des Anstandes.
    Es hieß aber auch: Anstand kann man nicht lernen. Anstand hat man oder man hat ihn nicht.

    In velo veritas.

  • Wenn man denkt, man selbst ist im Besitz der objektiven Wirklichkeit, dann ist daran nur eins wirklich:
    Es ist wirklich dumm.

    Denn alle Wirklichkeit ist subjektiv, Ihre wie meine.

    Da haben Sie recht. Ich finde es jedoch auffallend, daß Ihre Subjektivität zum Thema Radverkehrsinfrastruktur mit der anderer selten (eher nie, das ist aber nur Mutmaßung, mir fehlen die Belege, deshalb bleibe ich bei selten) übereinstimmt. Und zwar um so weniger, je mehr es zu Diskussionen mit jenen kommt, die sich regelmäßig(er) und eingehend(er) mit dem Thema befassen.

    Ich schrieb bereits über Mobbing, Beschimpfungen und sonstigen Nachstellungen durch VCs. Das abfällige Sprechen über andere und zwar so, dass sie das mitkriegen, gehört dazu.

    Ich weiß nicht, wer oder was ein VC ist. Klären Sie mich bei Gelegenheit mal bitte darüber auf.

    Weder mobbe ich Sie, noch beschimpfe ich Sie, noch stelle ich Ihnen nach. Abfällig gemeint ist es auch nicht, sondern mein Eindruck Ihrer Diskussionskultur. Sie blenden regelmäßig jene Teile Ihrer Quellen aus, die Ihren Wunschvorstellungen und/oder Meinungen widersprechen, ohne dies zu begründen. Sie kneten eben an der Wirklichkeit solange, bis es nur noch Ihre eigene ist, bis also kaum einer (ich vermute keiner, aber, wie oben, fehlen mir dafür die Belege, also bleibe ich bei "kaum einer"), der Sie regelmäßig liest, Ihre Subjektivität noch nachvollziehen kann. Aus der Mitteilung dieser, meiner Beobachtung abzuleiten, ich hielte meine Subjektivität für Objektivität, ist ein Irrtum Ihrerseits. Sie sind mit Ihrer Subjektivität nur regelmäßig allein, was wiederum nur mein subjektiver Eindruck ist, den aber viele (zu) teilen (scheinen). ;)

    Kränken will ich Sie nicht. Sollte ich Sie also gekränkt haben und/oder abfällig herübergekommen sein, so liegt dem keine Absicht zugrunde, und dann bitte ich Sie für meine sprachliche Unbeholfenheit um Entschuldigung.

    Nachtrag:

    Bei uns hieß das immer: Anstand kann man nicht lernen. Anstand hat man oder man hat ihn nicht.

    Ich weiß nicht, wer "uns" ist, widerspreche aber der These. Der Mensch ist 1. ein soziales und 2. ein lernfähiges Wesen. Anstand kann man nicht nur lernen, die meisten lernen ihn auch.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)

  • Ich weiß nicht, wer "uns" ist, widerspreche aber der These. Der Mensch ist 1. ein soziales und 2. ein lernfähiges Wesen. Anstand kann man nicht nur lernen, die meisten lernen ihn auch.


    Es hängt wohl davon ab, was man unter Anstand versteht.

    Bei uns hieß das immer: Das macht man nicht, das ist eine Frage des Anstandes.
    Es hieß aber auch: Anstand kann man nicht lernen. Anstand hat man oder man hat ihn nicht.


    Dieses Konzept geht von Anstand als einer Charakterfrage aus.

    In velo veritas.

  • Dieses Konzept geht von Anstand als einer Charakterfrage aus.

    Nun ja, der Charakter ist ebenso einer Werdung unterworfen wie der Mensch an sich. Das nennt man gemeinhin Charakterbildung, ein Prozeß, ein evolutionärer wie ein gesellschaftlicher und wie ein persönlicher.

    Es hängt wohl davon ab, was man unter Anstand versteht.

    Also auch hier: Nein.

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    Peter Viehrig

    "Glaube ist die Überzeugung, dass etwas wahr ist, weil die Belege zeigen, dass es falsch ist."
    (Andreas Müller)