In Kaiserslautern ist die Fußgängerzone ab 19.00 Uhr bis morgens 9.30 Uhr für Fahrräder frei. Nun will der Baudezernent, assistiert vom Fahrradbeauftragten, eine ganztägige Öffnung für Radfahrer erreichen. Hei, da schlagen die Wellen der Empörung hoch. Die Geschäftsleute beschweren sich ("Dann bleiben die Fußgängerkunden weg!"), die Bürger beschweren sich "(Alles Rowdies!", "Dann kann man ja nirgends mehr sicher zu Fuß gehen!"), Argumente gehen ad personam ("Der Dezernent, das ist doch sowieso so ein ewiger Radfahrer"), die lokalen Leserbriefe sind fast alle ablehnend, heute dann im Lokalteil ein großer Artikel mit Kommentar ("Man sollte es doch zumindest mal versuchen!", aber es müss natürlich streng kontrolliert werden). Da bin ich ja mal gespannt. NIcht, dass das mit der "Kontrolle" wieder in Schikanen ausartet und die Radfahrer die Gelackmeierten sind.
Woche 26 vom 2. bis 8. September 2019
-
-
In Kaiserslautern ist die Fußgängerzone ab 19.00 Uhr bis morgens 9.30 Uhr für Fahrräder frei. Nun will der Baudezernent, assistiert vom Fahrradbeauftragten, eine ganztägige Öffnung für Radfahrer erreichen. Hei, da schlagen die Wellen der Empörung hoch. Die Geschäftsleute beschweren sich ("Dann bleiben die Fußgängerkunden weg!"), die Bürger beschweren sich "(Alles Rowdies!", "Dann kann man ja nirgends mehr sicher zu Fuß gehen!"), Argumente gehen ad personam ("Der Dezernent, das ist doch sowieso so ein ewiger Radfahrer"), die lokalen Leserbriefe sind fast alle ablehnend, heute dann im Lokalteil ein großer Artikel mit Kommentar ("Man sollte es doch zumindest mal versuchen!", aber es müss natürlich streng kontrolliert werden). Da bin ich ja mal gespannt. NIcht, dass das mit der "Kontrolle" wieder in Schikanen ausartet und die Radfahrer die Gelackmeierten sind.
Es gibt in Kaiserslautern nach meiner Erinnerung Fußgängerzonenabschnitte, die bereits sehr eng sind und andere, wo auch tagsüber Fahrradverkehr möglich wäre. Allzu genau kenne ich das Fußgängerzonen-Netz in Kaiserslautern nicht, aber ich war schon mal da (siehe Foto).
In Hannover gibt es Fußgängerzonen-Teilabschnitte am Rand der großen innerstädtischen Fußgängerzone, die für den Radverkehr freigegeben sind, um große Umwege zu vermeiden. Eine generelle Freigabe gibt es in Hannover nicht.
Spannend wird es jetzt in Hannover, weil immer mehr Elektrotretrollerfahrer sich offensichtlich als Fußgänger fühlen. Noch ist es nach meiner Beobachtung unklar, ob die Ordnungskräfte davor einfach kapitulieren, oder ob da noch durchgegriffen wird.
Sind denn die Elektro-Tretroller auch in Kaiserslautern schon angekommen?
Vielleicht gelingt es ja einen Fahrradfahrer frei, aber Elektro-Tretroller bleiben außen vor Kompromiss auszuhandeln?
-
Immerhin sind die Zonen in KL Nachts frei. Da darf man dann aber natürlich, obwohl kein Schwein unterwegs ist, mit höchstens 10 km/h durchschleichen... In Pirmasens hatten sie selbst das komplett abgelehnt. Kaiserslautern macht generell - von ein paar benutzungspflichtigen Altbeständen mal abgesehen - einen verhältnismäßig progressiven Eindruck. Das gilt grade für die zahlreichen freigegeben Einbahnstraßen.
Gestern war dafür ein Artikel in einem der beiden lokalen Käseblätter, in dem berichtet wird, dass Stadt und Polizei verstärkte Kontrollen ankündigen, weil durch die Pirmasenser FuZo immer viel zu viele Autofahrer förmlich hindurchrasen würden.
Ich frage mich ja generell, warum es nie ein großes Problem ist, Radfahrer und Fußgänger mittels überall auf schmalen Hochbordwegelchen zusammenzupferchen. Aber sowas hier
weiterhin undenkbar sein soll...!?
-
Das gemeinsame Fußgänger- und Radwegzonenschild, das du dir da ausgedacht hast, Pirminator, würde bedeuten, dass auch Elektro-Tretroller dort fahren dürften.
Ich weiß ja nicht wie sehr dieses neue angeblich ökologische Fortbewegungsmittel "für den letzten Kilometer" bereits in Kaiserslautern angekommen ist.
Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass eine Freigabe von Elektrotretrollern in Fußgängerzonen deutlich mehr Unmut hervorrufen würde als eine Freigabe nur für den Radverkehr. Die Radverkehrfreigabe (nur auf einzelnen Fußgängerzonen-Abschnitten) ist in Hannover so ausgeschildert:
Mir ist neulich in Hannover aufgefallen, dass die große Fußgängerzone in der Innenstadt nicht am Sonntag freigegeben ist, wenn sich dort kaum Fußgänger aufhalten. Ich meine mich daran erinnern zu können, dass früher als die Geschäfte noch samstagnachmittags geschlossen wurden, am Samstagnachmittag und am Sonntag der Radverkehr erlaubt war in der Fußgängerzone. Wie ist das denn in Kaiserslautern am Wochenende geregelt, ist die Fußgängerzone sonntags für den Radverkehr freigegeben?
So sind die größten Teile der Fußgängerzone in Hannover ausgeschildert: Radverkehr-Freigabe nur von 19-11Uhr:
Ich habe die Befürchtung, dass die Fahrerei mit Elektro-Tretrollern in der Fußgängerzone, bzw. in Fußgängerzonen-Abschnitten, die für den Radverkehr freigegeben sind, dazu führen wird, dass Forderungen laut werden, die Fußgängerzonenfreigabe für den Radverkehr wieder rückgängig zu machen.
Fakt ist, dass die Elektrotretrollerfahrer nur dann in die Fußgängerzone reinfahren dürfen, wenn diese ausdrücklich für Elektro-Tretroller freigegeben ist. Fakt ist aber leider auch, dass die Polizei offensichtlich keine Anstalten macht, das zu kontrollieren und in weiten Kreisen selbst irrtümlich davon ausgeht, dass die Elektrotretroller überall dort fahren dürften, wo auch Fahrräder fahren dürfen.
Die Schilder-Hersteller sind da schon weiter. Die haben so was entwickelt:
Verbot für Elektrotretroller-Verkehr:
Siehe auch: https://www.ebay.de/i/264421929669…AiABEgLl8vD_BwE
oder hier: https://www.hb-druck.de/schilder/verbo…etroller-roller
-
Ich halt von den Dingern auch nix. Aber derzeit müssen sie wohl wirklich für alles herhalten, was im Straßenverkehr schiefläuft?
Das gemeinsame Fußgänger- und Radwegzonenschild, das du dir da ausgedacht hast, Pirminator, würde bedeuten, dass auch Elektro-Tretroller dort fahren dürften.
Und? Das dürfen sie auch auf um Welten schmäleren ... Oder auch auf öffentlichen Plätzen (sofern nicht per Satzung oder Schild verboten). Bei entsprechendem Gefälle oder ausreichen sportlicher Verfassung kann man übrigens auch mit einem nicht-motorisierten Tretroller recht ordentliche Geschwindigkeiten erreichen.
-
Ich halt von den Dingern auch nix. Aber derzeit müssen sie wohl wirklich für alles herhalten, was im Straßenverkehr schiefläuft?
Ich dachte heute früh auch spontan: »Sch...roller«, als ich einen Schatten wahrnahm, der im Dunkeln rechts an meinem Auto vorbeizischte: mitten auf der Kreuzung, ich beim Linksabbiegen. »War da was? Wo ist der hin? Kann ich überhaupt noch dahin fahren, wohin ich jetzt will?«
Nach dreimaligem Vergewissern, dass mein Fahrweg frei war, kam der Typ wieder in mein Sichtfeld: Segway. Fuhr seelenruhig auf dem Fahrradstreifen der Washingtonallee auf die Horner Rennbahn zu und überholte mich an der nächsten - roten - Ampel gleich wieder ...
Ich fürchte, das wird noch echt gruselig, wenn Figuren mit kleiner Silhouette (viel kleiner, als wenn jemand auf einem Rad sitzt und die Beine bewegt) lautlos rechts an einem vorbeizischen, selbst beim Überqueren einer vorfahrtberechtigten Straße.
-
Ich halt von den Dingern auch nix. Aber derzeit müssen sie wohl wirklich für alles herhalten, was im Straßenverkehr schiefläuft?
Und? Das dürfen sie auch auf um Welten schmäleren ... Oder auch auf öffentlichen Plätzen (sofern nicht per Satzung oder Schild verboten). Bei entsprechendem Gefälle oder ausreichen sportlicher Verfassung kann man übrigens auch mit einem nicht-motorisierten Tretroller recht ordentliche Geschwindigkeiten erreichen.
Ich will die Elektro-Tretroller keinesfalls verteufeln, das tun inzwischen genug andere. Unter anderem diese zwei Aspekte finde ich interessant:
Erstens: Für manche Elektrotretrollernutzer sind diese Fahrzeuge ein Anlass sich überhaupt mit einem Fahrzeug ohne Verbrennungsmotor fortzubewegen.
Zweitens: Manche Maßnahmen, die zur Zeit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit von Elektro-Tretrollern diskutiert werden, könnten sehr gut auf Autos übertragen werden. Zum Beispiel die Idee, dass die Nutzer ihren abgestellten Elektrotretroller fotografieren müssen, um zu dokumentieren, dass er ordentlich abgestellt ist. Kommt es vor, dass das Foto nicht gemacht wird, oder dass das Foto zeigt, das Fahrzeug wird zum Verkehrshindernis für andere Verkehrsteilonehmer, dann droht der Rausschmiss aus dem Ausleihsystem.
Das könnte man doch sehr schön auf Autos übertragen. Wer sein Auto abstellt, muss es fotografieren, mit "Standleitung" zum Ordnungsamt. Steht es nicht ordnungsgemäß, dann alarmiert eine entsprechende Software die Mitarbeiter des Ordnungsamtes und die werden tätig.
Dass diese Wege oft zu schmal sind hat sicher auch seinen Grund darin, dass sie zu einer Zeit eingerichtet wurden, als die Mindeststandards für diese Ausschilderung noch niedriger waren als heute. Und die Bereitschaft der Verkehrsbehörden für die Autofahrer die Fahrbahn von Radlern zu "säubern" noch höher war als heute.
Aber jetzt kommt ja ein neues Fahrzeug auf die Straße. Da muss man nicht die alten Fehler wiederholen. Stattdessen sollte man sehr behutsam und niedrig dosiert die Schilder aufhängen, die einen Fußweg oder eine Fußgängerzone für den Elektrotretrollerverkehr öffnen.
-
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/p…-a-1285410.html
Bitte auch mit Smarts und Hummern. Und allem dazwischen.
-
Heute schon wieder eine ganze Seite Lesebriefe in der Kaiserslauterer Lokalausgabe der "Rheinpfalz" zum Thema "(teilweise) Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer" (leider nicht online). Da macht man sich Sorgen um die Radfahrer ("offenbar wissen [die Protagonisten] nicht mehr, dass bei Schrittgeschwindigkeit, also knapp 4 km/h, das Balancehalten sehr schwierig ist ", der Beigeordnete und Baudezernent ist bekennender Rennradler); für Radfahrer werde alles getan, nur die Fußgänger hätten "keine Lobby mehr"; die geforderten Kontrollen seien gar nicht durchführbar ("kein Kennzeichen", "kein Personal", "Geschwindigkeit nicht messbar"); das Ganze sei eine "beängstigende Vorstellung", "Fahrräder haben in der Fußgängerzone nichts zu suchen".
Eine, nur eine einzige positive Zuschrift gibt es. Daraufhin habe ich heute auch geschrieben, mal sehen, ob das gedruckt wird.
-
Hier in Nürnberg blieb die Fußgängerzone am Hauptmarkt nach der Versuchsphase für Radler offen (https://www.nordbayern.de/region/nuernbe…markt-1.6687729 ). Ich war zwischen drin sogar mal in eine der Befragungen durch die Hochschule verwickelt.
Ich bleibe bei meiner damaligen Behauptung: Wenn eine Zone schon bisher illegal befahren wird und dann legal geöffnet, dann steigt der Anteil an regeltreuen Radfahrern, die reine Anzahl an Radlern die sich nicht an die Regeln halten bleibt annähernd gleich. Schlimmer wirds nicht.
-
https://www.spiegel.de/auto/aktuell/p…-a-1285410.html
Bitte auch mit Smarts und Hummern. Und allem dazwischen.
"Das neue Mobilitätsgesetz, das laut Hidalgo auch die E-Scooter umfasst, wird seit Monaten diskutiert, ist aber bisher nicht verabschiedet worden. Nach Angaben der französischen Nationalversammlung wird der Text im laufenden Monat erneut beraten." In Frankreich gibt es im Gegensatz zu Deutschland anscheinend keine Regelungen für die neuen E-Roller. Und das französische Parlament tut sich schwer damit, in dieser Frage eine Entscheidung zu treffen. Warum eigentlich?
In Deutschland gibt es eine Regelung, die Elektrokleinstfahrzeugeverordnung, aber die Verkehrsbehörden machen keine Anstalten die geltenden Regeln durchzusetzen oder auch nur bekannt zu machen, oder auch nur sich selbst darüber zu informieren. Warum ist das so?
Überarbeitung?
-
Der ADFC Hannover veranstaltet eine Podiumsdiskussion mit den OB-Kandidat*innen!
Am Mittwoch, 18. September 2019, um 17:30 Uhr, im Kulturzentrum Pavillon, am Raschplatz Lister Meile 4, 30161 Hannover
"Klimaschutz — Lebensqualität — Verkehrswende. Zu diesen wichtigen Themen fragen wir nach. Eingeladen haben wir die Kandidat*innen zur Oberbürgermeisterwahl
- Marc Hansmann (SPD)
- Eckhard Scholz (CDU)
- Belit Onay (Die Grünen)
- Jessica Kaußen (Die Linke)
- Iyabo Kaczmarek (parteilos)
Wir wollen wissen: Wer bekennt sich zu einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik, einer menschengerechten Stadt — kurz: zu einer echten Verkehrswende."
Auf der angegebenen Internetseite, hier der Link, kann man Fragen stellen!
https://www.adfc-hannover-forum.de/
Und hier ein Foto von dem Plakat am Fenster des Getränkeladens meines Vertrauens. Es war schon dunkel, aber ich wollte es unbedingt gleich hier rein stellen:
-
Aha, "Wer bekennt sich zur einer echten Verkehrswende", das mit der Rechtschreibung üben wir bitte nochmal etwas
-
Aha, "Wer bekennt sich zur einer echten Verkehrswende", das mit der Rechtschreibung üben wir bitte nochmal etwas
Das mit dem von dir festgestellten Grammatikfehler stimmt meines Erachtens:
Du kannst schreiben: "Wer bekennt sich zur echten Verkehrswende?"
oder "Wer bekennt sich zu einer echten Verkehrswende?"
Mit einem männlichen Artikel wird es eindeutiger:
"Wer bekennt sich zum echten Aufbruch in der Verkehrspolitik?"
oder "Wer bekennt sich zu einem echten Aufbruch in der Verkehrspolitik?"
Das geht jedenfalls nicht: "Wer bekennt sich zum einem echten Aufbruch in der Verkehrspolitik?"
Genau so wenig geht: "Wer bekennt sich zur einer echten Verkehrswende?"
Obwohl es sich bei der Verkehrswende nicht so gruselig anhört. Bin leider kein Linguist oder Germanist, aber so nach Gehör und gefühlt und die Problematik übertragen auf einen anderen Artikel ...Und was ist nun? Rechtschreibfehler hin oder her. Bist du dabei? Bei der Diskussionsveranstaltung und bei der Verkehrswende! Das ist doch die eigentlich entscheidende Frage!
(Im Text auf der Internetseite ist es übrigens richtig geschrieben:
"Wir wollen wissen: Wer bekennt sich zu einer fahrradfreundlichen Verkehrspolitik, einer menschengerechten Stadt — kurz: zu einer echten Verkehrswende.")
Ich hab' das Plakat jetzt extra für dich noch mal korrigiert: -
Vielen Dank, ich bin da etwas
vorgeschädigt, ähh sensibilisiert durch meine ehemalige Deutschlehrerin.Verkehrswende bin ich natürlich dabei, bei der Veranstaltung aber leider nicht. Hamburg ist mir dann doch etwas zu weit von Erlangen weg.
-
Da bist du aber gut sensibiert in Deutsch! Mir war der Fehler auf dem Plakat nicht aufgefallen.
Schade, dass Erlangen so weit weg ist von Hannover, die Veranstaltung ist in Hannover, nicht in Hamburg. Aber von Erlangen nach Hannover ist auch ein bisschen weit.
-
Malte
18. Januar 2020 um 09:44 Hat das Thema aus dem Forum Medienhinweise nach 2019 verschoben.