Klimawandel im Straßenverkehr 2013

  • Das Klima auf der Straße hat sich 2013 insgesamt… 16

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Mal aus eigenem Interesse und auch um im Blog auf nicht-repräsentative Zahlen zurückgreifen zu können: Wie hat sich nach eurem Empfinden im Jahr 2013 das Klima auf der Straße geändert? Besondere Vorkommnisse waren ja unter anderem der Deutsche Verkehrsgerichtstag, wozu in den Medien für Verständnis für genervte Kraftfahrer geworben wurde, oder auch die lustige Neufassung der Straßenverkehrs-Ordnung, deren Inkrafttreten am 1. April 2013 mit der Falschmeldung begleitet wurde, das Ignorieren eines beliebigen Radweges koste jetzt zwanzig Euro, von den ganzen üblichen Meldungen einmal abgesehen.

  • Guten Tag.

    Ich habe für "kaum verändert" gestimmt. Bei uns sind Radfahrer noch immer Verkehrsteilnehmer 4. Klasse und ich sehe nicht, dass sich das in naher Zukunft ändert.

    MfG Roland

  • Meine - natürlich subjektive - Einschätzung ist, dass sich das Klima in den letzten Monaten eher verschlechtert hat. Vor allem die Situationen, in denen ich von Autlern durch enges Überholen, Hupen und/oder Ausbremsen auf einen nicht benutzungspflichtigen Radweg gezwungen werden soll, haben zugenommen. Dagegen haben sich die Kenntnisse der hiesigen Polizei in Sachen "Verkehrsregeln für Radfahrer" kaum geändert, sie sind nach wie vor kaum vorhanden.

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Frankfurterin: Wir scheinen in unterschiedlichen Ecken unserer Stadt unterwegs zu sein :) . Meinem Eindruck nach verhalten sich die meisten Autofahrer inzwischen recht rücksichtsvoll, jedenfalls wenn ich es mit manchen Schilderungen hier im Blog vergleiche. Anhupen und knappes Überholen kommt sehr selten vor, und wenn, dann meistens von Taxi- oder Lieferwagenfahrern. Auch an Stellen, wo ich aus Sicherheitsgründen bewusst benutzungspflichtige Radwege meide (zB. Reuterweg oder Europaallee stadtauswärts) hatte ich noch nie Ärger auf der Fahrbahn. Rechts-vor-Links funktioniert in den Wohngebieten sehr gut; im West- und Nordend halten Autos sogar an wenn sie Vorfahrt haben (und wundern sich dann, wenn ich als Radfahrer auch stehenbleibe).
    Etwas schleppend verbessert sich das Verhalten der Stadtverwaltung. Bei Planung neuer Radverkehrsanlagen entsteht teilweise ziemlicher Murks (zB. neue Querung Eytelweinstr./ Hanauer Landstr. oder Friedberger Landstr. stadteinwärts) und die Blauschilder vermehren sich wie die Karnickel. Mit der versprochenen Aufhebung der Benutzungspflicht gehts dagegen seeehr langsam voran.

  • Frankfurterin: Wir scheinen in unterschiedlichen Ecken unserer Stadt unterwegs zu sein :)[...]

    Das kann gut sein. Enges Überholen, Anhupen usw. passiert mir in der Regel auf der Rödelheimer Landstraße bis hin zum Beginn der Lorscher Straße und dabei spielt es auch keine Rolle, ob der Autler in einem PKW, Lieferwagen, LKW oder gar Bus unterwegs ist.

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • In der Summe habe ich "kaum verändert" angekreuzt.
    Hier bei uns im nördlichen Münsterland ist die Verkehrsklima im Wesentlichen halbwegs "akzebtabel".
    Solange man nicht brav auf "alles was Radweg ist" (bzw. was man hinterm Volant dafür mitunter hält) bleibt, bleibt es auch hier nicht aus, gelegentlich gemaßregelt zu werden. Aber daran hat sich jetzt 2013 IMO eigentlich nichts geändert.
    Effekte der "globalen Presse" (siehe Threaderöffnung) konnte ich bei uns nicht feststellen. Radfahrer an sich sind hier wohl eigentlich nicht so Feindbild, als dass sich das ausgewirkt hätte.
    Wohl aber im Kleinen, der lokalen Presse und lokalen Gegebenheiten:
    Hier werden gelegentlich neue Radwege als Bürgerradwege gebaut und entsprechend auch in der Lokalzeitung bei jeder Gelegenheit breitgetreten. Das hat das lokal begrenzt kurzzeitig durchaus leichte Klimaverschlechterungen zur Folge, sogar bereits dann, wenn der Radweg noch nicht mal ansatzweise benutzbar ist, weil die Baustelle gerade erst begonnen hat, sprich der künftige Radweg noch nichts weiter ist als eine ausgekofferte Rinne im Gebüsch.
    Hier im Dorf (12K Einwohner) hat es vor ca.3 Jahren, als das mit den Bürgerradwegen anfing und gleich 3 oder so davon gebaut wurden, einen deutlich spürbaren Knick im Verkehrsklima für Fahrbahneradler gegeben, der sich peu à peu abmildert, aber noch nicht wieder den Vorher-Status hat.
    Andererseits gibt es auch lokal eng begrenzte positive Klima-Entwicklungen. So etwa an der Straße (ca. 2K Kfz/d), die ich vielen Fahrten knapp 2x2km benutze. Selbstverständlich auf der Fahrbahn, weil der einseitige gemeinsame ZweirichtungsRadGehweg einfach miserabel ist. Er hat ein uraltes Blauschild, wo noch das Fahrrad obenabbgebildet ist. Wo mir jahrelang noch kein anderer Radfahrer die Fahrbahn benutzend begegnet ist, ist es in 2012 angefangen, dass ich gelegentlich andere Radfahrer auf der Fahrbahn antreffe. Quer durch die Gesellschaft - Rentner auf dem Weg zur Kirche, Jugentliche, einzelne Erwachsene Typ Alltagsfahrer, Eltern mit wahlweise Kinteranhänger hinten dran oder kleinere Kinder zwischen beiden fahrend. Und siehe da: Seither ist das Klima *in der Straße* spürbar besser.

  • Ich bin übrigens auch in Frankfurt unterwegs und habe auf leicht verschlechtert getippt. Ich meine, eine Polarisierung feststellen zu können. Einerseits sehe ich mehr Autofahrer, die sich vorbildlich verhalten andererseits auch mehr agressive Fahrer, die Beinaheunfälle provozieren und Radfahrer anscheinend als Freiwild betrachten

  • [...]

    Das ist jetzt ein wenig off-topic, aber bist Du immer mit schußbereiter Kamera bzw. Smartphone unterwegs?
    Auf meinen Touren durch FFM könnte ich wohl auch etliche solcher Fotos machen. Aber wenn ich ehrlich bin ist es mir manchmal zu umständlich, anzuhalten, die Kamera/Smartphone aus der Tasche zu zerren und dann abzudrücken. Vor allem, was mache ich dann mit den Fotos?

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Ich bin übrigens auch in Frankfurt unterwegs und habe auf leicht verschlechtert getippt. Ich meine, eine Polarisierung feststellen zu können. Einerseits sehe ich mehr Autofahrer, die sich vorbildlich verhalten andererseits auch mehr agressive Fahrer, die Beinaheunfälle provozieren und Radfahrer anscheinend als Freiwild betrachten

    Könntest Du für mich kurz den Zusammenhang zwischen verlinkter Photographie und Aussage herstellen?

  • Ich denke, der Jahresmaßstab ist für sowas wie eine wirkliche Klimaänderung im Straßenverkehr ein zu kurzes Zeitintervall. Sowas ändert sich sehr, sehr langsam. Ich habe aber trotzdem "leicht verbessert" angegeben, da ich der Meinung bin, dass sich langfristig die Situation schon verbessert (allerdings ausgehend von niedrigem Niveau). In den Medien ist das Thema Radverkehr durchaus präsent und nicht mehr nur monothematisch gegen den Radverkehr gerichtet. Ich habe gestern im ADAC-Magazin sogar einen Leserbrief gefunden, der für mehr Radverkehr als Mittel gegen die Parkplatzknappheit plädiert hat. Auch rechne ich in Zukunft damit, dass der Boom der E-Bikes einiges für Radfahrer verbessern wird, da eine deutlich größere Gruppe schneller Radfahrer sich durchaus mehr Gehöhr verschaffen wird, bzw. vermehrte Unfälle hoffentlich den Fokus auf die Probleme des Radverkehrs lenken werden (das "hoffentlich" bezieht sich dabei natürlich nicht auf eine Hoffnung auf mehr Unfälle, sondern darauf, dass aus den Unfällen die richtigen Konsequenzen gezogen werden).

  • Panke: die verlinkte Fotografie und die damit verbundene Vorfallsbeschreibung war als Beispiel für agressives Verhalten von Autofahrern gedacht. Übrigens auch nicht der einzige Vorfall. Früher ist mir so etwas nie passiert, im letzen Jahr allein zweimal. Gut, kann reiner Zufall sein oder eben ein Hinweis auf eine Polarisierung innerhalb der Autofahrerschaft. Mir würde es jedenfalls als Autofahrer nicht im Traum einfallen, mich so gegenüber Radfahrern zu verhaltn, selbst wenn diese die Verkehrsregeln krass missachten.

  • Das ist jetzt ein wenig off-topic, aber bist Du immer mit schußbereiter Kamera bzw. Smartphone unterwegs?
    Auf meinen Touren durch FFM könnte ich wohl auch etliche solcher Fotos machen. Aber wenn ich ehrlich bin ist es mir manchmal zu umständlich, anzuhalten, die Kamera/Smartphone aus der Tasche zu zerren und dann abzudrücken. Vor allem, was mache ich dann mit den Fotos?

    Ich hatte das ja nur als Beispiel für agressives Verhalten von Autofahrern gedacht. Insofern nicht OT. Kamera und Smartphone habe ich tatsächlich immer dabei. Dieses Foto allerdings erst nachträglich gemacht. Besser wäre es natürlich gewesen, den LKW-Fahrer sofort zu fotografieren und anzuzeigen. Aber mangels Zeugen sowieso aussichtslos.

  • Panke: die verlinkte Fotografie und die damit verbundene Vorfallsbeschreibung war als Beispiel für agressives Verhalten von Autofahrern gedacht. Übrigens auch nicht der einzige Vorfall. Früher ist mir so etwas nie passiert, im letzen Jahr allein zweimal. Gut, kann reiner Zufall sein oder eben ein Hinweis auf eine Polarisierung innerhalb der Autofahrerschaft. Mir würde es jedenfalls als Autofahrer nicht im Traum einfallen, mich so gegenüber Radfahrern zu verhaltn, selbst wenn diese die Verkehrsregeln krass missachten.

    Jetzt erst den unten stehenden Text gesehen O_O

  • [...] Besser wäre es natürlich gewesen, den LKW-Fahrer sofort zu fotografieren und anzuzeigen. Aber mangels Zeugen sowieso aussichtslos.

    Deswegen hätte ich manchmal gern eine Helm-Kamera - auch wenn es mir irgendwie überdimensioniert vorkäme (Uralt-Fahrrad mit 3-Gang-Nabenschaltung, aber High-Tech am Helm...).

    Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. - Albert Einstein

  • Zeugen, Kameraaufnahmen etc. sind leider in vielen Fällen keine hinreichende Begründung für die Staatsanwaltschaft, da ein Strafverfahren draus zu machen.
    Anders siehts bei Ordnungswidrigkeiten aus. Da stehen die Chancen nicht schlecht, dass da was bei rumkommt. Muss man sich nur mal in den Tatbestandskatalog einlesen und die relevanten TBNRs rauspicken.

    Aber ich denke, dies würde in diesem Thread zu weit führen. Vielleicht sollten wir das in einem separaten Thema diskutieren. Da bin ich aber ehrlich gesagt noch unentschlossen, ob ich hier "in aller Öffentlichkeit" (höhöhöhö) die DOs and DON'Ts, die WHY - WHY NOTs und sämtliche Erfahrungen bzgl. des "richtigen" Vorgehens ausbreiten/darlegen sollte...

    hmm. mal mit dem Oberchecker schnacken :saint: