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Es wäre schön, wenn die Berichterstattung eine Bewußtseinsänderung anstoßen würde. Ich sehe das aber zurückhaltend.
Bei erwachsenen Opfern setzt normalerweise erstmal das Opferbashing ein: "Man muß als Radfahrer seine Vorfahrt ja auch nicht erzwingen wollen!" Ich bin gespannt, ob das noch kommt.
Bedauerlicherweise wird der Unfallmechanismus in der Presse nicht besprochen und was man als Radfahrer zur Vermeidung tun kann, auch nicht.
Wenn ich mir die Stelle (Vor dem Celler Tor/Gartenstraße) auf Google Maps anschaue (beide Fahrzeuge kamen von Norden her), sehe ich eine zurückgesetzte Aufstellfläche. Wenn der LKW schon bei Rot steht, kann man noch an ihm rechts vorbei auf die Aufstellfläche fahren und sich deutlich vor ihm im Sichtfeld des Fahrers plazieren. Keinesfalls darf man neben dem LKW auf dem Fahrradstreifchen stehen. Und sollte während des Vorbeifahrens die Ampel auf Grün schalten, ist zumindest eine sofortige Vollbremsung, besser eine umgehende Flucht auf den Gehweg zwingend - denn ein eventueller Anhänger fährt eine engere Kurve als die Zugmaschine.Und nein, der vielverlangte Radweg ist nicht sicherer, sondern bietet das gleiche Problem. Und nicht einmal ein Radfahrer auf dem Gehweg ist besser dran, auch Fußgänger werden in Unfällen dieser Art plattgefahren.
Ganz schlimm finde ich einen Leserkommentar in der HAZ. Da regt sich wer maßlos darüber auf, dass die Polizei die Schülerinnen und Schüler mit drakonischen Strafen dazu zwingen würde, statt auf dem sicheren Bürgersteig auf der angeblich gefährlichen Straße zu fahren. Es ist der Kommentar mit der Nummer 12: http://www.haz.de/Umland/Burgdor…fasst-Radfahrer
Dass spätestens bei der Querung der Radfahrer oder die Radfahrerin auf die "gefährliche" Straße muss, wird in dem Leserkommentar ausgeblendet. ich will da jetzt nicht drauf rumhacken, vielleicht kannte der Leserkommentar-Schreiber die Schülerin persönlich oder er kennt die Eltern oder so. Aber leider wird mit solchen Kommentaren ganz übel Politik gemacht, deshalb will ich's auch nicht ganz unkommentiert lassen.