Wer Hamburg heute auf dem Fahrrad erkunden will, wird bitter enttäuscht – schlimmer noch, er riskiert auf den Radwegen stellenweise sogar sein Leben. Von den großspurigen Ankündigungen des SPD/GAL-Senats, Hamburg auch zu einer Radfahrerstadt zu machen, ist nichts übriggeblieben. Die uns gemachten Versprechungen zum Ausbau und Verbesserung des Radwegenetzes werden in mehrfacher Hinsicht nicht eingehalten. Die Fahrradwege der Stadt befinden sich größtenteils in einem so erbärmlichen Zustand, dass Radfahren in Hamburg eher einer Mutprobe, denn einer umweltfreundlichen Transportalternative gleicht.
Schlaglöcher, Unkraut und Müll machen viele Wege zu einer gefährlichen Slalomstrecke. Mangelnde Parkmöglichkeiten zwingen Autofahrer darüber hinaus auch immer öfter dazu rechtswidrig Radwege zuzuparken – eine zusätzliche Behinderung. Ist eine Fahrt auf Hamburgs Radwegen schon am Tage eine echte Herausforderung, so wird sie bei Dunkelheit zu einem lebensgefährlichen Abenteuer. Die häufigen Behinderungen zwingen die Fahrradfahrer dazu auf Straßen oder auf Gehwege auszuweichen. Damit stellen sie für sich und andere Verkehrsteilnehmer ein hohes Gefährdungspotential dar. Die hohe Zahl der verletzten oder gar getöteten Radfahrer im Hamburger Straßenverkehr spricht eine deutliche Sprache. Ich fordere den Senat auf, hier endlich zu handeln. Radwege müssen auch als solche benutzbar sein. Die Verbesserung des Zustandes der Wege muss hierbei an oberster Position stehen. Darüber hinaus muss auch das schon oftmals versprochene und geplante benutzerfreundliche Radnetz der Stadt endlich fertig gestellt werden. An großen Ankündigungen des SPD/GAL-Senats mangelt es nicht – jetzt müssen endlich Taten folgen.
Dirk Fischer, CDU: Radfahren darf keine Abenteuertour werden! (24.08.2000)