Licht am Ende des Tunnels?

  • Der "dunkle Gang" durchs Ihme-Zentrum soll heller werden, so könnte man dieses Zitat zusammenfassen, das aus einer Berichterstattung der HAZ zum Ihmezentrum stammt: "Die Stadt plant, einen dunklen Gang umzubauen, der in Höhe Gartenallee bis zur Ida-Ahrenhold-Brücke durch das Ihmezentrum verläuft. Radfahrer nutzen die verwinkelte Durchfahrt seit Langem, sie soll begradigt und heller gestaltet werden." (aus: HAZ vom 25.1.2018, "Stadt genehmigt Fassadensanierung am Ihmezentrum" http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…-am-Ihmezentrum )

    Weil viele Radfahrer den Fuß- und Radweg durchs Ihmezentrum benutzen und die Aufwertung dieser wichtigen Radwegeverbindung möglicherweise noch kontroverse Diskussionen auslösen wird, eröffne ich dieses Thema mit einigen Infos und Fotos in diesem Forum.

    Da ist zunächst mal diese Zahl, die im Raum steht: "

    Im März hatte das Bundesbauministerium das Ihme-Zenrum als „nationales Projekt des Städtebaus“ anerkannt und 2 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Mit dem Geld und einer weiteren Million von der Stadt soll der durch den Komplex verlaufende dunkle Gang in Höhe der Gartenallee bis zur Ida-Ahrenhold-Brücke umgebaut werden." (aus: HAZ vom 12.12.2017, "Ihme-Zentrum: Stadt will Bauantrag genehmigen" http://www.haz.de/Hannover/Aus-d…bruar-vorliegen )

    Worum es geht, hab ich mal versucht auf diesem openstreetmap.de-Ausschnitt darzustellen:

    Die blau gestrichelte Linie, zwischen Gartenallee und der Radwegverbindung Ida-Ahrenholz-Brücke, die über über die Ihme führt, zeigt den ca. 120m lange "unterirdischen" Radweg, der durch Deutschlands größtes zusammenhängendes Betonfundament führt. Das Ihmezentrum bildet eine nur an dieser Stelle ebenerdig durchgängige Barriere zwischen Linden Mitte (links auf der Karte) und der Calenberger Neustadt (rechts auf der Karte). Diese Barriere ist ca. 550 m breit und ein Umfahren stellt einen nicht unerheblichen Umweg dar. Um von der Gartenallee zur Ida-Ahrenholz-Brücke zu gelangen müsste rund ein halber Kilometer Umweg gefahren werden.

    Man soll ja die Spötter und Kritiker nicht durch unbedachte Äußerungen von vornherein herbeirufen. Wie ich die üblichen Diskussionen so kenne, bleibt es aber ohnehin nicht aus, dass sich diese einschalten und mit verkürzten Nachrichten und ungerechtfertigten Zuspitzungen versuchen werden, eine üble Stimmung zu machen. Deshalb zur Klarstellung: Es geht bei der Investition nicht alleine darum, einen stark frequentierten Radweg und Fußweg zu verbessern, sondern gleichzeitig darum, das Ihmezentrum zu revitalisieren, das aufgrund eines ungünstigen Betreiber-Managements (und nicht etwa alleine wegen seiner Architektur, wie viele meinen) im Bereich der Gewerbeflächen am Boden liegt. Das ist auch der Grund dafür, dass nicht nur die Stadt an dieser Stelle investiert, sondern darüber hinaus auch Gelder vom Bundesbauministerium fließen sollen, und zwar zu zwei Dritteln der Kosten.

    Hier einige Bilder "der verwinkelten Durchfahrt", wie die HAZ nicht zu Unrecht schreibt. Über eine deutliche Aufwertung würde ich mich sehr freuen, nicht zulertzt, weil ich selbst dort regelmäßig durchfahre!

    Das ist die Einfahrt in den "dunklen Gang", fotografiert von der Ida-Ahrenholz-Brücke aus:

    Nach einem Rechtsknick direkt hinter der Einfahrt - hier ist tunlichst das erste mal zu klingeln - folgt nach etwa 50 m ein scharfer Linksknick, vor dem ebenfalls unbedingt geklingelt werden sollte:

    Und hier ein Bild von der Ausfahrt (die ist dort, wo der rot und weiß gestreifte Poller aus dem Dunkel hell hervorsticht) in Richtung Gartenallee, fotografiert von der Gartenallee aus:

    Ein kleiner Ausblick, wie vielleicht in zehn bis fünfzehn Jahren über diese Baumaßnahme einmal berichtet werden wird: "Seitdem 2019 der damals schon von vielen Radfahrerinnen und Radfahrern frequentierte Gang durchs Ihmezentrum aufgewertet wurde, zog das Ihme-Zentrum immer mehr Fußgänger und Radfahrer an. Diese haben dann wesentlich dazu beigetragen haben, dass das in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts im Baustil des Brutalismus errichtete Ihmezentrum nach einem jahrelangen "Dornröschenschlaf" sich heute zu einem erfolgreich revitalisierten Kultur- und Einkaufzentrum in Hannover herausgewachsen hat." ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Ullie (15. März 2018 um 09:37) aus folgendem Grund: Ergänzung zu Bild 3 (siehe Klammer)

  • Es gibt ja jetzt den Ordner Hannover im Diskussionsstrang "Städtischer Radverkehr und Infrastruktur".

    Bitte an die Moderation: Eigentlich passt dieses Thema "Licht am Ende des Tunnels?", über den Radweg-Tunnel durchs Ihme-Zentrum, doch genau da rein!

    Könntest du das bitte entsprechend verschieben?

    Danke, Ullie

  • So was kommt von so was!

    Das Ihmezentrum ist ein Konstrukt, das Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre geschaffen wurde. Es steht auf dem größten zusammenhängenden Betonfundament Deutschlands. Schon seit mehreren Jahren sind die Gewerbeflächen für den Einzelhandel verwaist. Diese Gewerbeflächen für den Einzelhandel liegen in einer Plus-1-Ebene, so dass sie schon zu den Zeiten als dort der Einzelhandel noch prosperierte mit dem Fahrrad nicht oder nur sehr beschwerlich zugänglich waren.

    Ob man das als Planungsfehler bezeichnen sollte? Zur Zeit der Entstehung des Ihme-Zentrums spielte der Radverkehr eine derart untergeodrdnete und nebensächliche Rolle, dass man es den Planern schwer zum Vorwurf machen kann, dass sie schlicht nicht im Auge hatten, dass es für Menschen attraktiv sein könnte, mit dem Fahrrad bis vor die Geschäftstüre zu fahren.

    Die Kunden des Ihmezentrums, so ganz offensichtlich der Plan, sollten entweder aus dem Ihmezentrum selbst kommen. Die 860 Wohnungen sind nach wie vor fast vollständig von rund 2400 Bewohnern bewohnt. Oder die Kunden sollten mit dem Auto anreisen (1700 Tiefgaragen-Stellplätze) oder unterirdisch mit der U-Bahn. Immerhin gab es Planungen für zwei U-Bahn-Stationen von zwei verschiedenen U-Bahn-Linien unter dem Ihmezentrum, die allerdings nie verwirklicht wurden.

    In welcher Form der Fahrradverkehr berücksichtigt wurde kann man an den zahlreichen "Verbot für Radverkehr"-Schildern [Zeichen 254] noch heute sehen:

    Und dieses Radverkehrs-Verbot ist mit verantwortlich für den Niedergang der Gewerbeflächen im Ihmezentrum. Hier ein Bild, das den heutigen Zustand der einst prosperierenden Ladenzeile des Ihme-Zentrums dokumentiert:

    Das Verkehrsschild ist jedenfalls neueren Datums, bis 1992 sah laut Wikipedia das Verkehrsschild "Verbot für Radverkehr" jedenfalls noch ein bisschen anders aus. Das Fahrrad hatte einen Scheinwerfer eingezeichnet. Ob die zahlreichen Schilder "Verbot für Radverkehr" von Anfang an angebracht waren oder die heute dort hängenden ältere erstzten, bzw. wann genau die älteren oder die heutigen "Verbot für Radverkehr"-Schilder aufgehängt wurden, kann ich nicht sagen.

    Das Zusatzschild, "Radfahrer absteigen" [Zusatzzeichen 1012-32]deutet möglicherweise darauf hin, dass Radfahrer durchaus erwünscht waren als Kunden, aber eben nicht als Kunden, die radelnderweise vorfahren. Zum Radfahren war auch in den Zeiten, als die Ladenstraße noch stark besucht war, zu wenig Platz.

    Die aktuellen Planungen sehen eine Wiederbelebung des Ihmezentrums mit Einzelhandel in der Erdgeschossebene vor. Die einstige Ladenzeile soll begrünt werden und als Hof- und Parkfläche dienen.

    Für alle, die neugierig geworden sind, wie es mit dem Ihmezentrum weitergehen soll, folgender Veranstaltungshinweis:

    "Anlässlich des bundesweiten Tages der Städtebauförderung lädt die Landeshauptstadt Hannover (LHH) herzlich zur Infoveranstaltung „Revitalisierung des Ihme-Zentrums – Projekte und Visionen“ am Sonnabend (5. Mai) am Ihmeufer auf Höhe der Ida-Arenhold-Brücke ein.

    Beginn ist um 13.30 Uhr. Ab 14 Uhr gibt es unter anderem Führungen durch das Ihme-Zentrum, eine kleine Bauzaunausstellung zum Thema „Ihme-Zentrum gestern, heute, morgen und übermorgen“, Live-Musik und die Gelegenheit zum Gespräch. Es sprechen Oberbürgermeister Stefan Schostok sowie Sascha Hettrich für den Gewerbeeigentümer Intown und Torsten Jaskulski als Verwalter für die Eigentümerversammlung. Die Veranstaltung endet gegen 15 Uhr." https://www.focus.de/regional/hanno…id_8829111.html


    Dabei wird es sicher auch Neuigkeiten zur geplanten Aufwertung der weiter oben bereits gezeigten Radwege-Durchfahrt durch das Ihme-Zentrum geben. Es ist wichtig deutlich zu machen, dass eine Revitalisierung des Ihme-Zentrums nur mit dem Radverkehr möglich sein wird, niemals aber mit Planungen, die gegen den Radverkehr gerichtet sind!

    Treffpunkt ist die Ida-Ahrenholz-Brücke über die zahlreiche Fußgänger und Radfahrer ihren Weg von der Calenberger Neustadt über den Fluss Ihme und durch das Ihme-Zentrum ihren Weg nach Linden-Mitte wählen, natürlich auch in umgekehrter Richtung.

    Hier ein Bild von der Ida-Ahrenholzbrücke, aufgenommen von der Calenberger-Neustadt-Seite aus. Und ein zweites Bild, mit einem Hinweis auf die Stelle mit der Einfahrt zur bislang nur provisorisch hergerichteten Radwege-Durchfahrt.

                           

  • Es tut sich was im Tunnel. Es gibt mehr Licht und die Bodenmarkierungen wurden erneuert.

    Zum Vergleich ein älteres Bild von 2017. So sah es in der Fußgänger- und Radfahrer-Durchwegung durch das Ihmezentrum bis vor kurzem aus.

    Und rechts daneben ein neues Bild von Juni 2019.

     

    An den Seitenwänden wurden neue Leuchten montiert. Die Fußbodenmarkierungen wurden erneuert. (Mit einem Hannover-typischen Fahrradpiktogramm ohne Querstange!) Die bekannten Gefahrenpunkte wurden dadurch freilich nicht substanziell entschärft. Und es ist nach wie vor empfehlenswert, ausgiebig zu klingeln!

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (10. Juli 2019 um 12:11) aus folgendem Grund: Foto getauscht

  • Die herrlich frische neu geweißte Markierung ist schon längst wieder verblichen im Fahrrad- und Fußgängertunnel durch das Ihme-Zentrum.

    Doch seit einigen Tagen hängen zwei handgeschriebene Plakat, die vor Glätte warnen. Vielleicht war es während der zurückliegenden Frost-Tage im Tunnel und am Tunnelausgang zur Blumenauerstraße besonders glatt?

    Und ist der Tunnel auch noch so wenig attraktiv. Ich finde es toll, dass es Leute gibt, die sich die Arbeit machen mit handgeschriebenen Plakaten auf Gefahren aufmerksam zu machen. Gar nicht toll finde ich, dass sich von offizieller Seite anscheinend immer noch nichts tut.

       

  • Der Grusel-Radweg durchs Ihme-Zentrum https://www.youtube.com/watch?v=Hazgu9rcN28 , so heißt ein Video auf youtube.

    Genau dieser im Film gezeigte Radweg war heute einmal mehr Thema in der Hannoverschen Allgemeinen.

    Doch zunächst mal ein Rückblick auf einen HAZ-Artikel von 2013: "Der Weg durch das Ihme-Zentrum ist eine perfekte Abkürzung, wenn Radfahrer von Linden in die City kommen wollen. Aber nur wer weiß, dass ein Tunnel durch das Bauwerk führt, traut sich mit dem Fahrrad hinein. Denn noch ist es finster dort, und die scheinbar willkürlich aufgestellten Bauzäune vermitteln den Charme einer Bauruine." https://www.haz.de/Hannover/Aus-d…nde-des-Tunnels Genau wie dieser Thread lautete die Überschrift: "Licht am Ende des Tunnels".

    Unter demTitel "Weg frei für neuen Tunnel" berichtet die Druckausgabe der HAZ heute (14.2.2020): "Bis Ende November 2021 soll der Durchgang fertig sein." Entsprechend dem HAZ-Artikel haben sich der Haupteigentümer des Ihme-Zentrums, die "Projekt IZ Hannover GmbH und die Wohnungseigentümergemeinschaft auf einen Vertrag geeinigt. Die Projekt IZ Hannover GmbH, wird die Tunnelerneuerung planen und bauen und unterhalten. Die Stadt hannover beteiligt sich an den Unterhaltungskosten.

    Wer sich den o. g. Video angeschaut hat, der wundert sich vielleicht, wenn er erfährt, dass dieser Radweg wirklich sehr stark frequentiert wird! Er ist einfach eine geniale Abkürzung, um von der Lindener Gartenallee in die Calenberger Neustadt zu kommen.

    Und trotz der fiesen engen Ecken und dem häufigen Begegnungsverkehr, hat es meines Wissens dort noch keine Unfälle gegeben. Das erzähle ich mittlerweile immer wieder solchen Verkehrsteilnehmern, die meinen alle Radfahrer seien rücksichtslose Rüpelrader.

    Dann sag ich: Schau dir mal diesen Video an, dann wirst du sehen, dass das mit den "Rüpelradlern" eine üble Nachrede ist. denn wenn es tatsächlich so viele "Rüpelradler" gäbe, dann müsste es da jedenTag "krachen".

    Hoffentlich werden die Bauarbeiten zügig durchgeführt, und der Tunnel möglichst nur sehr kurze Zeit gesperrt werden für die Bauarbeiten.:)

  • Hat das Warten bald ein Ende?

    Dieses Plakat hing kürzlich am Eingang der Fuß- und Radverkehr Durchwegung durchs Ihme-Zentrum.

    Diese Durchwegung ist so gruselig, dass sie von vielen Radfahrern und Fußgängern trotz der abkürzenden Wirkung ganz gemieden wird.

    Aber mindestens ebensoviele nehmen die Abkürzung, jedoch nicht weil sie so apart gestaltet ist, sondern trotz der abschreckenden Optik.

    Oder wegen einer ungewöhnlichen Vorliebe für morbiden Charme?

    Leider ist es mit der Bürgerbeteiligung nicht weit her beklagt der Verein Zukunftswerkstatt Ihmezentrum:

    https://www.ihmezentrum.info/

    Allerdings hängen im Tunnel-Eingangsbereich seit rund zwei Jahren Pläne mit schönen Zeichnungen:

    Und wenn es nur halbwegs so gut wird - alles ist besser als der jetzige Zustand.

    Auch auf der offiziellen Internetseite der Stadt Hannover wird berichtet:

    "IHME-ZENTRUM

    Vertrag zum Bau einer Durchwegung unterzeichnet"

    https://www.hannover.de/Service/Presse…g-unterzeichnet

    Dort heißt es zum Zeitplan: "Das Projekt soll bis Ende November 2021 fertiggestellt sein."

    Ich hoffe, bald nicht nur Bilder von einer schön gezeichneten Durchwegung hier hochladen zu können.

  • Eine Bürgerbeteiligung zur Durchwegung durch das Ihmezentrum ist gestartet.

    Hier der Link zu einem Info-Film:

    https://ihme-zentrum.info/kurzvortrag-zu…er-durchwegung/

    Vorgestellt werden zwei Varianten. "Rund oder eckig", könnte man die Varianten zusammenfassen.

    In beiden Varianten soll es neben einer guten Ausleuchtung mit künstlichem Licht auch Öffnungen nach oben geben, die Tageslicht einfallen lassen.

    Es gibt auch die Möglichkeit ein Zeitfenster zu buchen für eine Vorstellung der Pläne vor Ort.

    Das ganze läuft aber nur noch bis zum 19. Juli 2020!

  • Ich hab am Wochenende da mal den Praxistest gemacht. das ist ja wirklich derbe gruselig. Wäre auch fast falsch abgebogen und in den Katakomben verschluckt worden.

    Nächstes Mal schließe ich vorher meine Packtaschen am Rad an.

  • Ich hab am Wochenende da mal den Praxistest gemacht. das ist ja wirklich derbe gruselig. Wäre auch fast falsch abgebogen und in den Katakomben verschluckt worden.

    Nächstes Mal schließe ich vorher meine Packtaschen am Rad an.

    Gratuliere zum "ersten Mal Ihme-Zentrum durchradeln". Würdest du es wieder tun?

    In den "Katakomben" kann man tatsächlich leicht die Orientierung verlieren, aber bei Schlechtwetter können sie auch eine trockene Abkürzung darstellen. Und irgendwann kommt man tatsächlich irgendwo immer wieder heraus. Zumindest hab' ich noch in keiner Ecke menschliche Gerippe neben Fahrrädern liegen sehen.

    Sind dir diese quadratischen Schilder bei der Einfahrt aufgefallen?

    Die Ihme-Zentrum-Durchwegung ist so eine Art halböffentliche Durchwegung. Normale Verkehrszeichen kommen vermutlich deshalb nicht zur Anwendung. Aber eine Trennung von Radweg und Fußweg ist offensichtlich:

    Wer es wie Schlaumeier auch versuchen möchte, dem empfehle ich hier wiederholt, vorsichtig zu fahren. Neulich hatte ich beispielsweise diese Hindernis auf der Radweghälfte. (Die Person auf dem Rad fährt auf der Fußweghälfte.)

    Andererseits ist für mich die Ihmezentrum-Durchwegung der lebendige Beweis dafür, dass Fahrradfahrer keine rücksichtslosen oder unvorsichtigen "Rambo-Radler" sind. Denn wäre das so, dann müsste es in der engen Ihmezentrum-Durchwegung ständig zu Unfällen kommen. Meines Wissens ist das nicht so, trotz der widrigen Verhältnisse.

    Ob es auch in Zukunft getrennte Fuß- und Radwege geben soll, wird gerade diskutiert. Die jetzt vorhandenen Wege sind zu schmal. Das ist mein Eindruck. Wie schätzt du das ein, Schlaumeier?

  • Also ich kenne das Ihme-Zentrum seit ich denken kann, also ca. 30 Jahre. Aber eher von sporadischen Spaziergängen, Radtouren oder als Kunde bei Saturn. Ich war immer fasziniert vom Gedanken „Stadt in der Stadt“. Hat aber offensichtlich nicht so gut geklappt.

    Die Schilder habe ich schon gesehen, sind aber eher unauffällig. Wenn es den Weg abkürzt würde ich das schon nutzen, Vorsicht ist geboten aber ich denke Radfahrer sind da eher Bremsbereit wegen der Fußgänger. Es ist etwas eng, der 90 Grad-Knick bremst, kommt für Ortsunkundige etwas unvermittelt.

    Die Durchwegung wird benötigt, hat aber eine deutliche Aufwertung verdient.

  • Ich war immer fasziniert vom Gedanken „Stadt in der Stadt“. Hat aber offensichtlich nicht so gut geklappt.

    (...)

    Die Durchwegung wird benötigt, hat aber eine deutliche Aufwertung verdient.

    Ich bin immer noch fasziniert vom Gedanken "Stadt in der Stadt". Das hat auch beim Ihme-Zentrum zwischenzeitlich gut geklappt, aber dann gab es schwere Einbrüche, die unter anderem auf Streitigkeiten zwischen den unterschiedlichen Eigentümer der Gewerbeflächen zurückzuführen sind. Bis jetzt hat es noch nicht geklappt, das Ihmezentrum wieder aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.

    Ein positives Gegenbeispiel ist Frankfurt-Nordweststadt.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Nordweststadt

    Die wurde in etwa in der selben Zeit gebaut und verfolgte ähnliche Grundgedanken. Dort wurden aber auch systematischer und intensiver immer wieder Sanierungsarbeiten durchgeführt.

    Das Ihmezentrum hat das Potenzial dafür, dass es wieder eine angesagte Adresse wird. Hoffentlich trägt eine gut gemachte Fahrrad- und Fußgängerdurchwegung dazu bei, dass das Ihmezentrum wieder attraktiver wird.

  • Die Wände im Fußgänger und Fahrradtunnel durchs Ihmezentrum wurden letzte Woche grün und grau monochrom grundiert (Bild 1)

    Und heute waren sie farbig neu gestaltet. (Bild 2)

    Währenddessen berichten die Medien über den nächsten Rückschlag für's Ihmezentrum:

    Ist der Investor Windhorst am Ende?

    "Die Eigentümergemeinschaft des Ihme-Zentrums in Hannover hat einen Insolvenzantrag gegen die Firma von Haupteigentümer Lars Windhorst gestellt. Wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet, wirft die Eigentümergemeinschaft dem Investor vor, zahlungsunfähig zu sein, die Insolvenz zu verschleppen und Kreditbetrug zu begehen. Ein Sprecher von Lars Windhorst weist die Vorwürfe dem Bericht zufolge zurück. Windhorst hatte beim Kauf 2019 versprochen, den maroden Gebäudekomplex sanieren zu wollen. Passiert ist seitdem wenig."

    NDR vom 21.8.23

    Streit um marodes Ihme-Zentrum in Hannover geht in neue Runde
    Die Eigentümergemeinschaft hat einen Insolvenzantrag gegen die Firma des Haupteigentümers gestellt, berichtet die "HAZ".
    www.ndr.de
  • Für Fahrradfahrer*innen war die alte Ihmezentrum-Einkausmeile in Hochlage nie so richtig attraktiv.

    Das Ihmezentrum ist von seinem einen bis zum anderen Ende über einen halben Kilometer lang.

    Viele Fahrradfahrer*innen wollten ihr Fahrzeug nicht an dem einen Ende stehen lassen, sondern haben es mitgenommen in die Plus 1 Ebene. Sie haben das Fahrrad durchgeschoben oder sind unerlaubt dort gefahren. Am anderen Ende ging es dann wieder runter auf Straßenniveau.

    Das war nicht verboten, aber das Fahrrad musste geschoben werden. Das hat für viele Anwohner nicht zur Attraktivität des Ihmezentrums beigetragen. Fußgänger fühlten sich gestört, wenn Fahrradfahrer*innen die extra mit Zusatzschild erläuterten Verkehrszeichen missachteten [Zeichen 254] und durch die Fußgängerzone fuhren. Aber auch Fahrradfahrer*innen, die ihr Fahrrad geschoben hatten, wurden böse angeguckt. Und viele Fahrradfahrer*innen mochten das Ihmezentrum deshalb nicht, weil man dort nicht mit dem Fahrrad direkt zu den Geschäften fahren konnte.

  • bisschen so wie Autofahrer, oder? :S

    Genau! Der Unterschied ist halt der, dass eine Einkaufsmeile mit Fahrrädern funktionieren kann, während eine Einkaufsmeile mit Autos in dem Sinne, dass jeder mit seinem Fahrzeug vor dem Geschäft hält, in dem er etwas einkaufen will, nicht funktioniert.

    Gilt im erweiterten Sinne auch für den ÖPNV: Eine Einkaufsmeile mit ÖPNV und Fahrrad kann funktionieren in dem Sinne, dass jeder dort aussteigen oder absteigen kann, wo sein Lieblingsgeschäft ist.

    Eine "natürliche" Grenze tut sich dort auf, wo die Kundendichte (entsprechend den Einkaufsmöglichkeiten) so gravierend ist, dass nur noch Fußverkehr möglich ist.

    Ist dieses Stadium erreicht, dann ist es nur noch mit unterirdischem ÖPNV (U-Bahn) möglich, die vielen Kunden zu transportieren.

    Das Pendant dazu (in einer "Autowelt") sind die Parkhäuser und unterirdische Tiefgaragen.

    Das Ihmezentrum verfügt über eine Tiefgarage mit 1600 Stellplätzen. "Nach Jaskulskis Worten gibt es rund 1600 Parkplätze im Ihme-Zentrum. Abgesehen von den 500 gesperrten befinden sich rund 650 Stellflächen an der Spinnereistraße, sie sind an Stadt und Stadtwerke vermietet. Hinzu kämen in allen Parkebenen etwa 170 Dauerparker, zumeist Anwohner." HAZ vom 11.4.19 https://www.haz.de/lokales/hannov…FWGJFME4A4.html

    Und es gibt einen Einschnitt zwischen den Fundament-Säulen des Ihmezentrums, der es theoretisch ermöglichen würde, dort einmal einen U-Bahn-Tunnel zu graben, sodass unmittelbar in der Nachbarschaft des Ihmezentrums unter dem Küchengartenplatz eine U-Bahn-Station gebaut werden könnte.

    Dazu kommt die Plus-1-Lage der ehemaligen Einkaufsmeile. Alle diese Merkmale deuten darauf hin, dass das Ihmezentrum ganz ein Kind seiner Entstehungszeit ist, in der dem Fahrradverkehr keine sehr große Bedeutung zugemessen wurde. Vielmehr war die Einkaufsmeile im Ihmezentrum so dicht mit Geschäften besetzt und von Kunden besucht, dass das Ihmezentrum wie ein innerstädtische Fußgängerzone besucht wurde. Und das war auch so in den ersten Jahren des Ihmezentrums, als in den 70er-Jahren ca. 1,5 km weiter in Hannovers Innenstadt am Kröpcke noch ein riesengroßes Loch für den U-Bahnbau den Einkaufsspaß trübte.

    https://www.ndr.de/geschichte/ubahn400_v-contentxl.jpg

  • Ich möchte an dieser Stelle Kudos geben für die Verwendung der Begriffe "Attraktivität" und "Ihmezentrum" in einem einzigen Satz. :S

    Ja, ja, es ist leicht über das Ihmezentrum zu lästern, ungleich schwerer ist es, das vorhandene Potenzial zukunftsfähig zu machen. Immerhin scheint sich im Ideenwettbewerb die Verlegung der Einkaufszone mit Geschäften auf Straßenebene durchgesetzt zu haben. Dann ist auch eine bessere Erreichbarkeit mit dem Fahrrad gegeben!