Manchmal geht es eben auch schief. Im EC 379 traf ich heute auf vier Radfahrer, die mit dem ICE 787 ab Hamburg weiter nach Würzburg fahren wollten. Das dumme war nur, dass sie im DB-Navigator ihre Verbindung nicht mehr fanden: Erst nach Abwahl der Checkbox „Fahrradmitnahme möglich“ tauchte der ICE 787 auf, obwohl der grundsätzlich mit einem ICE 4 geleistet werden sollte.
Ich fragte auf Twitter bei @DB_Bahn nach, ob in diesem ICE 1, um den es sich laut Wagenstandsanzeiger offenkundig handelte, wieder die vier Abteile im Wagen 1 zur Fahrradmitnahme freigegeben waren. Antwort: Nö.
Tja. In Hamburg haben die Vier noch versucht, auf eine andere Fernverkehrsverbindung mit Fahrradmitnahme umgebucht zu werden, aber das ist natürlich im Sommer mit vier Rädern ein aussichtsloses Unterfangen. Also geht es nun mit dem Nahverkehr nach Würzburg — mit ungefähr acht Stunden doppelt so lange, mit drei Umstiegen deutlich umständlicher als die Direktverbindung im ICE 787.
Als Bonus gibt es den Umstieg in Uelzen mit 13 Minuten Umstiegszeit mit dem in der Regel verspäteten Metronom, den aufgrund von Bauarbeiten außer Betrieb genommenen Aufzügen und dem superengen Hundertwasser-Bahnsteigtunnel inklusive. Wenn man dort gegen die Uhr verliert, kommt man insgesamt gleich noch zwei Stunden später am Ziel an.
Und die Bahn? Zuckt mit den Schultern. Die Fahrgäste hatten ihre Verbindung im Februar gebucht, damals war offenkundig ein ICE 4 vorgesehen. Das wurde dann im Laufe der Zeit still und heimlich geändert und nun steht man da mit dem ICE 1 ohne Fahrradmitnahme und… hat Pech gehabt?
Ich wüsste ja zu gerne, ob die Leute jetzt noch ihre Fahrgastrechte wahrnehmen und für die Verspätung fünfzig Prozent des Fahrpreises inklusive Reservierungen zurückbekommen, aber womöglich zieht sich die Bahn mal wieder darauf zurück, dass eine Beförderung von Fahrrädern halt nur so zum Spaß passiere und man im Zweifelsfall eben Pech gehabt hat.
Das war nun echt uncool.