Beiträge von Fahrbahnradler

    Das BMVI ist dasjenige Ministerium, das eine Studie zu Nachtzügen in Auftrag gibt und sie, als sie im Oktober 2017 fertig ist und durchaus Potenzial für diese Züge sieht, zwei Jahre lang in der Schublade verschwinden lässt, um sie dann im Oktober 2019 einen Tag, nachdem einer der Mitautoren auf einer internationalen Konferenz noch keine Freigabe hatte, darüber reden zu dürfen, klammheimlich unter dem alten Datum hochlädt - und drei Monate später behauptet, ihm seien keine Studien zu Nachtzügen bekannt.

    Denen kann man buchstäblich nicht mal die Datumsangabe glauben.

    Apropos dringender Parkdruck: ich musste gestern mein Fahrrad mit in die U-Bahn nehmen, weil in Langenhorn-Nord kein Parkplatz mehr frei war. Neue zweigeschossige Abstellanlage: voll besetzt. Neue Bügelreihe: komplett doppelt belegt. Nur im Bike&Ride-Käfig (90 Euro pro Jahr, teurer als Park&Ride für Autos) wäre noch was frei gewesen, aber das scheidet wegen der unzuverlässigen Schließanlage aus.

    Wäre zwar Aufgabe des Freistaats/der Regierung von Oberbayern/des Landkreises, diese Sache mal zu kommunizieren, aber da wird man lange drauf warten können. Ich habe das Urteil vor einiger Zeit der Münchner Straßenverkehrsbehörde mit der Bitte um Kenntnis (und insbesondere mit der Aufforderung tätig zu werden) geschickt.

    Na ja, mit dem Überbringen von Anweisungen und Empfehlungen ist das, wie der Leser von Ludwig Thoma weiß, in Bayern so eine Sache. Luhja sag I!

    Die Antwort der Hamburger Polizei auf die erneute Tötung eines Radfahrers durch unachtsames/rücksichtsloses Abbiegen eines LKW ohne Abbiegeassistenten: Großkontrolle!

    Natürlich nicht bei LKWs, sondern bei Radfahrern, wo kämen wir sonst hin!

    https://www.mopo.de/hamburg/polize…toesse-33776452

    Zitat

    Großkontrolle in Hamburg Polizei zieht Radfahrer aus dem Verkehr – etliche Verstöße

    Und wie praktisch ist doch die Deklination des Substantivs Radfahrer - man kann der Überschrift nämlich nicht entnehmen, dass das Wort im Akkusativ Singular steht: man zog genau einen Radfahrer aus dem Verkehr:

    Zitat

    Ein Fahrradfahrer durfte sogar gar nicht erst weiter – wegen gravierender Mängel an seiner Bremsanlage, so die Polizei.

    Und die vielen Verstöße?

    Zitat

    56 Radler fuhren auf der falschen Seite, 39 bei Rot, elf hatten sogar ein Handy am Ohr. ... „Darüber hinaus befuhren drei Führer eines Elektrokleinstfahrzeugs verbotswidrig den Gehweg, einer führte ein solches ohne gültigen Versicherungsschutz und ein weiterer missachtete das Rotlicht“, teilte eine Sprecherin mit.

    Meiner Erfahrung nach sind 95% der mit einem [Zeichen 240] versehenen fahrbahnbegleitenden Wege im Prinzip zum Radfahren ungeeignet. Die Umwandlung zu [Zeichen 239][Zusatzzeichen 1022-10] kommt dann, wenn die Behörde das nicht eingestehen will, aber auch die angebliche außergewöhnliche Gefahrenlage beim besten Willen nicht mehr zu begründen ist. Die offizielle Wortwahl ist dann, dass man unsicheren Radfahrern die Möglichkeit geben will, auf dem Gehweg zu fahren, weil Radfahren auf der Fahrbahn nach Ansicht vieler Leute nur etwas für routinierte und abgebrühte Freaks ist.

    Wir diskutieren gerade hierüber:

    Derzeit immer noch in dieser Richtung [Zeichen 240] auf der linken Straßenseite. Seitens der Verwaltung kam der Vorschlag, wenigstens das angeordnete Geisterradeln aufzuheben und die Benutzungspflicht in dieser Fahrtrichtung auf der rechten Seite anzuordnen, die Benutzungspflicht in Gegenrichtung bestehen zu lassen. Der rechtsseitige Gehweg ist aber zum Radfahren aus meiner Sicht genauso ungeeignet wie der linksseitige und weder links noch rechts mit dem Fußgängerverkehr verträglich.

    Ist das Ding eigentlich vorher benutzungspflichtig? Auf Google Earth Pro sehe ich rechtsseitig einen roten Streifen, der vorher hinter einer Bushaltestelle geführt wird. Dann kommt die Gabelung zur Thuner Straße. Hat die dortige Ampel eine Wirkung auf den Radverkehr auf dem roten Streifen? Und soll man da ernsthaft 20 Meter weiter anhalten und auf Kombi-Grün warten? Was würde die Polizei machen, wenn die Ampel in der Harsefelder auf Rot steht und man sieht, dass die Kombiampel grün ist? Die Stadt hat doch hier sehr deutlich gemacht, dass der Radverkehr nicht die Regeln der Fahrbahn teilen soll.

    Solange man keine Fußgänger verbietet, sondern nur dafür sorgt, dass sie auf der Fahrbahn laufen, was solls ;)

    Wo ist die Fahrbahn beim Weg zwischen den Grundstücken? Wo am Bach?

    Und wer sorgt dafür, dass die Autofahrer auf der Fahrbahn mit Fußgängern rechnen und nur so schnell fahren wie Radfahrer fahren dürfen, die sich die Piste mit Fußgängern teilen müssen?

    Ist am Diebsteich nicht genug Platz, paar mehr Bahnsteige zu bauen?

    Tjaaaa, das erste, was da gebraucht würde, wäre ein zusätzlicher Bahnsteig, um die S-Bahn nach Lurup auszufädeln.

    Ansonsten besteht doch der schlechte Witz dieser Diebsteich-Planung aus den 1990ern (!) gerade darin, alles »schlanker« zu machen. Und die Kurvenradien von Diebsteich zum Rainweg sind jetzt schon dermaßen eng geplant, dass die »Quietschekurve« wie eine großzügige Anlage erscheint und keinesfalls noch weiter in die Breite gegangen werden kann.

    Diebsteich ist wie: im Nadelöhr Begegnungsverkehr für Kamele einrichten.

    Nee, da irrste Dich. Die ÖBB fahren von Hamburg nach Wien und Innsbruck. In Nürnberg ist Kurswagentausch mit dem Schwesterzug aus Düsseldorf (und tageweise aus Brüssel). Ferner gibt es den Zugteil Berlin-Wroclaw-Wien im Nachtzug von Berlin nach Budapest, Wien und Przemysl.

    Ja, mehrere Nachtzüge pro Tag wären schön. Auf Hamburg-München gab es mal drei! Einen normalen mit Schlaf-, Liege- und Sitzwagen, einen superschnellen nur mit Schlaf- und Liegewagen, der zwischen Bremen und Augsburg keinen Zu- oder Ausstieg hatte, und dann noch den Lumpensammler, der über Ingolstadt fuhr uns sehr lange unterwegs war, weil er an jeder Milchkanne hielt.

    Zwei Züge pro Nacht gab es bis Anfang November 2014 zwischen Hamburg und Basel: zuerst Hamburg-Zürich/Paris, dann København-Basel/Amsterdam/Praha; der hielt in Hamburg gegen 0:30 und in Karlsruhe gegen 8 Uhr, das war für mich auf dem Weg nach Stuttgart super-praktisch. Der Zürcher war da ja schon um 4 Uhr nochwas ...

    Bei Malmö-Altona wird die spannende Frage sein, ob die mit einer Mehrsystemlok durchfahren oder einen Lokwechsel hinlegen müssen - in Padborg? Nett wäre dann, wenn man mit dänischer Spannung bis Flensburg käme, dann hätte man da Systemhalt = Zustiegshalt. Aber das mit den Grenzen ist bei der Bahn so eine Sache - man braucht ja auch für die paar Kilometer von Kehl nach Strasbourg eine Speziallok, weil man kein Gleis unter deutscher Oberleitung bis nach Strasbourg hat, mit dem man deutsche Fernzüge im Halbstundentakt da hinschicken könnte.

    Der Unterschied zwischen "aus dem Nachtzug werfen", weil in Diebsteich bei nur 4 verfügbaren Bahnsteigkanten (zwei sollen ja für durchfahrende Züge frei bleiben) der Nachtzug subito wieder raus muss, und zwar mit einem komplizierten Rangiermanöver, und "in aller Ruhe 20 Minuten am Gleis stehen bleiben können", weil es in Altona acht Bahnsteigkanten gibt, ist durchaus systemrelevant. In Altona muss man niemanden "rauswerfen".

    Es wird wohl etwas konkreter mit den Planungen für die Wiedereinführung von Nachtzügen in Nordeuropa: Es soll bald wieder ein Nachtzug von Malmö über Kopenhagen und Hamburg bis Köln rollen, auch eine weitere Verbindung von Stockholm nach Hamburg ist im Gespräch.

    Das wäre natürlich schon mal eine deutliche Verbesserung zu dem IC 3, der da momentan von Kopenhagen über Flensburg und Kiel nach Hamburg und zurück schnauft. Die Städte entlang der Strecke sind schon ganz aufgeregt, als ob es hier um einen Autobahnanschluss ginge, und hoffen auf einen Halt des Nachtzuges an ihrem Bahnhof: Halten Nachtzüge in Schleswig-Holstein?

    Die Südschleswiger scheinen nicht bis zu den Seiten mit den Fahrplanentwürfen gelesen zu haben. Der Fahrplanentwurf für Malmö-Köln auf Seite 56 des Zwischenberichts sieht folgende Abfahrtszeiten vor: Malmö 19:40 / Kopenhagen 20:40 / Odense 22:00 / Kolding 22:40 Uhr. Als einzige Ankunftszeit wird Köln mit 6:00 Uhr genannt, um noch vor der Stoßzeit 6-9 Uhr dort anzukommen (und wohl auch, um die nach 6 Uhr drastisch steigenden Trassengebühren der DB zu vermeiden). Weitere Halte in Deutschland sind nicht vorgesehen und wären einer Nachtruhe auch ziemlich abträglich. Der Zug würde Flensburg erst um Mitternacht erreichen.

    Für den zweiten Zug Stockholm-Hamburg ist die Abfahrt in Stockholm um 20:00 vorgesehen mit letzten Zustiegshalten in Malmö um 1:50 und Kastrup (auf Höhe Kopenhagen) um 2:15 - Endstation in Hamburg-Altona soll um 7:15 sein. Übersetzung der schwedischen Begründung für Altona:

    »Nach Kontakten mit DB Netz hat sich herausgestellt, dass es im Hamburger Hauptbahnhof zwischen 6 und 9 Uhr sowie zwischen 15 und 18 Uhr sehr voll ist. Es hat sich auch herausgestellt, dass es während dieser Zeit auf den Strecken von Hamburg nach Berlin, Hannover / Frankfurt und Bremen / Köln überfüllt ist. Ein Nachtzug, der über Hamburg hinaus weiter nach Süden fährt, müsste Hamburg vor 5 oder nach 9 Uhr erreichen, was erhebliche Einschränkungen mit sich bringt. Hat der Nachtzug jedoch Hamburg als Endstation, besteht praktisch jederzeit die Möglichkeit, den Alternativbahnhof Hamburg-Altona anzufahren. Hamburg-Altona liegt ebenfalls zentral, und die meisten Fernzüge in Richtung Süden starten in Hamburg-Altona. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an S-Bahnen, U-Bahnen und Bussen. Es kann daher eine gute Alternative sein, gegen 7 Uhr in Hamburg-Altona anzukommen und dort in andere Anschlusszüge umzusteigen.«

    Wir reden auch hier von einem Zug, der über Neumünster reinkäme.