Beiträge von Pepschmier

    Ich wusste gar nicht, dass es noch Städte wie Salzburg gibt, in denen man keinen Hehl daraus macht, die so genannten Radlritterl gar nicht in der Stadt haben zu wollen:

    Und die Bevölkerung findet’s zum Großteil ziemlich geil. Von einer solchen Ablehnung der Verkehrswende kann die Union hierzulande ja nur träumen.

    Ein Gutes hats: Da weiß der Salzburger Radfahrer ziemlich genau, woran er ist und was er zu erwarten hat.

    Bei "uns hier" (in Bayern) gibts zwar offiziell ein dümmliches Gefasel, den Radverkehr vermehren zu wollen. Das soll aber "irgendwie von selbst" passieren, am Besten auf Gehwegen, damit die stetig steigende Anzahl von KfZs nicht behindert wird. Etwas, das auch nur annähernd das Wort "Konzept" verdient hätte, ist mir nicht bekannt.

    Weiß nicht, was ich öder finde: Die offene Ablehnung in Sbg, oder die Verlogenheit in BY.

    Für mich hört sich das so an:

    Gute 20 Jahre war der §45 DER Ausweg, die Radfahrer:innen - auch innerorts - von der Fahrbahn zu verbannen. Die Folgen sieht man überall.

    Jetzt, wo immer mehr Klagen gegen RWBP erfolgreich sind, muss was NOCH BEQUEMERES her. Auf deutsch: Es soll alles so bleiben.

    Die Forderung lautet: Tut gefälligst was, sonst fahren demnächst Radfahrer:innen auf der Fahrbahn, weil wir es verdödelt haben, Radverkehrsinfrastruktur aufzubauen und uns statt dessen darauf verlassen haben, dass schon keiner klagen wird.

    Zitat

    Der Nachweis der besonderen Gefahrenlage ist aus Sicht unserer Mitgliedstädte häufig nicht möglich. Das Problem führt im Bestand dazu, dass auch gut ausgebaute und sicher geführte Radwege nicht mehr als solche gekennzeichnet werden können. Der Aufwand für die Städte ist in diesem Zusammenhang groß...

    Mir kommen die Tränen. :)

    Die dahinterstehende Absicht ist perfide: Fahrbahnverbote für Radfahrer sollen nicht mehr begründet werden müssen, sondern "einfach so" angeordnet werden können. Willkommen im 21. Jahrhundert, wo die Straßen mit Milliarden an Steuergeldern mit SUVs geflutet werden.

    Und das Wort "auch" finde ich ziemlich entlarvend, denn eigentlich sollten ja sowieso nur diese gekennzeichnet werden dürfen. Ziemlich plump...

    • Die Typen faseln immer noch von der "Freigabe von Gehwegen für den Radverkehr", auch wenn sie eigentlich ein Fahrbahnverbot für Radfahrer meinen.
    • Innerörtliche linksseitige Radwege dürften sprachlich noch nicht mal erwähnt werden, sondern müssten komplett tabu sein. Statt dessen wird von "Einzelfallentscheidungen" gefaselt.
    • Darauf, den Satz "Die Flüssigkeit des Verkehrs ist zu erhalten" explizit auf den Rad- und Fußverkehr zu erweitern, kommt offenbar auch keiner.
    • In Gewerbe- und Industriegebieten kommen keine Geschwindigkeitsbeschränkunken in Betracht. WTF? Genau da wären sie absolut nötig.
    • Dass in Fahrradzonen auf Senkrecht -oder Schrägparkplätze grundsätzlich verzichtet werden soll, wird abgelehnt. Toll! Da fühl ich mich gleich viel sicherer.

    Solange dieser "Geist" herrscht, können wir uns eine "Verkehrswende" m.E. getrost in die Haare schmieren.

    Und jetzt stell Dir mal vor, Du würdest denen für Deine Tätigkeit die Stundensätze einschlägiger Berater berechnen ...

    In FFB gibt es ja nach ca. 10 Jahren ein "Radverkehrskonzept", von einer Firma namens "Topplan" erstellt. Allein, ich kann kein Konzept erkennen, außer dass jede Menge grüner "Radweg"-Wegweiser aufgestellt werden sollen.

    Da ist mein Konzept, Milliardär zu werden, vielversprechender: Ich hab noch ne alte Bill-Gates-Pappmaske mit Gummizug, damit latsch ich zur Sparkasse und heb eine Milliarde Euro von seinem Konto ab....

    Denen hilft man auch nicht mit der Unfallstatistik oder der lapidaren Feststellung, dass noch niemand totgehupt wurde.

    Meine Erfahrung: Wer mit 70 km/h durch Emmering rast und sich trotz Gegenverkehr an Radfahrern vorbeiquetscht, hat nichts zu befürchten. Der kann das über Jahre/Jahrzehnte hinheg machen. Vielleicht wird er zufällig mal erwischt, zahlt seine 50 Euro, und gut.

    Wer sich dagegen streng an die 50 km/h hält und wartet, um zu überholen, wird aggressiv behandelt und braucht selbst starke Nerven, um das auszuhalten. Das ist ein tägliches "Bezahlen".

    Statistiken erfassen das Ergebnis und man bemüht sich dann, die "Ursachen" anhand der Statistik zu "ermitteln". Dabei liegen die so klar auf der Hand, nur will sie keiner aussprechen.

    Das sind ca. 3% von allen registrierten Unfällen mit Fahrradbeteiligung, wobei der Großteil ohne Krankenhaus abgeht, und dabei (auch bei den schweren Fällen) noch eine ordentliche Portion bei ist, wo der Radfahrer dem KFZ aufgefahren ist.

    Subjektiv ist für mich das Engüberholen die größte Gefahr, weil ich nichts dagegen tun kann. Außer weiter in der Mitte zu fahren und dann noch enger überholt zu werden. :)

    Selbst bei der subjektiv zweitgrößten Gefahr, dem Überqueren von Furten, an denen ich "eigentlich" Vorfahrt hätte, kann ich durch Langsamfahren und Vollbremsungen Unfälle verhindern. Was leider an der Tagesordnung ist. Beim Engüberholen bin ich gefühlt komplett dem Schicksal ausgeliefert.

    Irgendwo in der NL-"StVO" steht zumindest, dass bei Abwesenheit von Gehwegen der Radweg mit dem Rundschild benutzt werden darf bzw. sogar muss. Ein "240" kennt man genau deswegen in NL nicht. Den Link zur NL-"StVO" habe ich aber nur zuhause ...

    Die Holländer, die alten Kiffer. Da gibt es Radwege, die nicht gleichzeitig Gehweg sind? Da hauts dem bayerischen STV-Beamten den Stöpsel naus.

    Hast Du bisher ernsthaft geglaubt, das wären russische Auftragsmörder, die mit Absicht Radfahrer umfahren?

    Nein, aber im Gegensatz zu den ca. 7 Mio. Haushalts- und Freizeit-Unfällen jährlich, bei denen in den allermeisten Fällen der Verunfallte selber schuld ist und auch selber ins Krankenhaus muss, wird bei den 2 Mio. Verkehrsunfällen jährlich meist ein unbeteiligter Anderer geschädigt. Das ist m.E. ne ganz andere Nummer, als zuhause durch die Wohnung zu torkeln, über die Katze zu stolpern und sich den Hax zu brechen.

    Jemand anderen zu schädigen ist für mich eine Horrorvorstellung. Deshalb verbietet es sich, mit einem leeren Beifahrersitz blöde durch die Gegend zu rasen und zu erwarten, ich komm mit einem "Huch, hab ich wohl nicht gesehen", davon. Aber genau das würde wohl kurioserweise passieren. Schlimmstenfalls krieg ich ein "Bummerl" und darf einen Monat lang nicht "Töff-Töff" machen. Wie im Kindergarten.

    ... wird letztlich aus Steuern und damit vom Mehrwert bezahlt, den der schmutzige "motorisiert-industrielle Komplex" erwirtschaftet.

    Steuern alleine würden dafür m.W. schon lange nicht mehr reichen. Seit diesem Jahr (2021) fließen erstmals mehr als 100 Mrd.(!) Euro aus den eingezogenen Steuern allein in die "Unterstützung der Rentenkasse", weil die sonst längst pleite wäre. Der Lehrer ist da gar nicht dabei.

    M.W. können "wir" von Steuern längst nicht mehr leben. Zum täglichen Leben gibt es bei uns die Deutschland-Finanz-GmbH. Dort werden täglich die paar Milliarden "gehandelt", die sich der Billionen-Geldberg auf seiner Reise um die Welt nach einem sicheren Hafen sucht. Wehe, wenn Deutschland sein AAA+ Rating verliert, dann ist sofort Schluß. Denn dann folgen auf die legitimen Rückzahlungs-Forderungen der 30-Tage-Anlagen keine adäquaten Einzahlungen mehr. Und kein Politiker in Deutschland könnte mehr einen Geldhaufen irgendwohin scheißen. Ganz abgesehen davon, dass sich keiner mehr Geld aus dem Automaten ziehen könnte.

    Bei der Frage, woher dieser Billionen-Geldberg kommt, der wie eine riesige Welle andauernd über die Erde zieht, hast du m.E. recht. Der kommt aus Dreck, Erniedrigung, Tod, und von jedem, der sich ein Päckchen Jacobs-Kaffe beim Aldi kauft.

    Nicht, wenn er nicht benutzungspflichtig ist. Dass man in 30er Zonen keine Radwege braucht, ist unstrittig, aber §45 (1c) schließt nur benutzungspflichtige Radwege und Radfahrstreifen in Tempo 30 Zonen aus und nicht "Radwege" allgemein.

    Ich frage mich, wie in Bayern ein nicht benutzungspflichtiger Radweg offiziell aussehen könnte? Wo doch so gut wie alle Radwege eigentlich nur Gehwege mit Radwegschild sind. Und durch ein [Zusatzzeichen 1022-10] bleibt der Gehweg ein Gehweg. Einzige Möglichkeit wäre m.E. das Piktogramm, das es so gut wie nirgends gibt: