Erich Vad, eine Stimme von Rechtsaußen:
Weiter oben hatte ich bereits angemerkt:
Es ist schon ein bisschen kurios, dass ausgerechnet von Politiker*innen an der Spitze der Grünen, dort ein verstärktes militärisches Eingreifen eingefordert wird, an der ein Bundeswehrgeneral a. D. und langjähriger Berater von Bundeskanzlerin Merkel davor warnt. Laut dem General a. D, Vad würde sich durch die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine die Lage zusätzlich zuspitzen.
Steckt politisches Kalkül hinter Vads Forderung, jetzt keine schweren Waffen an die Ukraine zu liefern, weil er einerseits tatsächlich befürchtet, dass damit das Leid für die Ukrainer nicht wie erhofft gemildert wird. Meint Vad, dass eine russische Besetzung, die nicht mit einer maximalen Gegenwehr bekämpft wird, weniger Schaden anrichtet. Sieht er entsprechende Chancen in Waffenstillstandsverhandlungen? Vermutlich ja.
Geht es Vad möglicherweise außerdem darum, so Zeit zu gewinnen, sodass die Nato-Staaten die gewonnene Zeit nutzen können, ihre militärische Ausrüstung deutlich zu verbessern?
Wie dem auch sei, bisweilen scheint es so, dass die Ukrainer den von Putin ihnen aufgezwungenen Krieg mit maximaler Gegenwehr bis zur Selbstvernichtung führen wollen. Und gleichzeitig wird eine Scheidewand aufgebaut nach dem Schema hier die Guten, die Putin bekämpfen und da die Bösen, die angeblich bereit seien, vor Putin zu kuschen. Die Möglichkeit zu differenzieren geht damit verloren.
Dass Vad Geiselerschießungen als vom Kriegsrecht gedeckt beurteilt, dazu fehlt eine klare Quellenangabe. In welcher seiner Texte hat er das geschrieben? Dass der im Kriegsrecht verbriefte Schutz von Zivilisten nicht für solche "Zivilisten" gilt, die aktiv ins Kampfgeschehen eingreifen, ist allerdings richtig.