Und es kam, wie es zu befürchten war: Was mühsam von der Verwaltung und dem Baudezernenten an Überzeugungsarbeit geleistet wurde, wird gerade vom Koalitionspartner SPD schlecht geredet.
Kritikpunkte sind:
Es hätte angeblich keine ausreichende Bürgerbeteiligung stattgefunden. Tatsächlich wird schon seit mehr als zwei Jahren mit zahlreichen Veranstaltungen in der Innenstadt eine umfangreiche Bürgerbeteiligung hergestellt. Dass nicht jeder Autofahrer glücklich darüber ist, wenn Parkflächen im Straßenraum umgewandelt werden zu Parkplätzen für behinderte Menschen oder Lieferverkehr-Stellplätzen ist nicht weiter verwunderlich.
Angeblich würde laut SPD-Ratsfraktion die Vorrangschaltung für den ÖPNV durch den geplanten Stadtumbau gefährdet. Fakt ist, dass eine große Einigkeit darüber besteht, den Vorrang des ÖPNV noch weiter auszubauen.
Kritik gibt es auch daran, dass der Fahrradverkehr zu sehr bevorzugt würde, was angeblich dazu beitragen würde, dass die Sicherheit von Fußgänger*innen gefährdet sei. So behauptete SPD-Fraktionschef Kehrlich am 7.11.23 in Radio Hannover: "Die Pläne des Oberbürgermeisters seien nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen interessant, kritisiert SPD-Ratsfraktions-Chef Lars Kelich. Vor allem für Menschen, die innenstadtnah wohnen oder täglich das Fahrrad nutzen." https://www.radio-hannover.de/hannover-news/…ehrskonzept-vor
Da es sich letztlich um viel Theaterdonner handelt, weitgehend substanzlos, doch dafür um so lauter, bleibt die Hoffnung, dass es der Versuch der SPD ist, innerhalb des Rathausbündnisses die Oppositionsrolle zu übernehmen, um die eigentliche Rathausopposition auszubremsen.
Die NP vom 5.11.23 vermutet:
Beim Verkehrskonzept der autoarmen City geht es auch um Taktik
"Die SPD in der Stadt erarbeitet jetzt alternative Ideen zu den Plänen von Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne). Dazu wird die Kritik an der mangelnden Einbindung der Beteiligten kritisiert. Da hat die SPD einen Punkt, meint NP-Redakteur Sönke Lill, allerdings spielt bei der Kritik auch Taktik mit.
Schließlich ist der Baudezernent Thomas Vielhaber, der alle Pläne genau kennt und mitgestaltet hat, selbst SPD-Mitglied."