Beiträge von Hane

    Der erste Satz ist ein Allgemeinplatz

    Und ich Dussel habe es immer für einen Euphemismus gehalten, weil ...

    Der Allgemeinplatz nicht einmal mehr im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club mehr Platz hat und als überholte Ideologie der 70er gilt.

    Fahrräder nicht Fahrzeuge sondern Gehhilfen, Sportgeräte, Verkehrshindernisse, Freizietgeräte, Spielzeuge und was es nicht alles gibt sind.

    Fahrzeuge nicht auf Gehwegen geführt oder von Fahrbahnen verdrängt werden.

    Der Allgemeinplatz kommt nur zum Tragen, wenn es um Schuldzuweisungen geht.

    Der Allgemeinplatz muss eben Allgemeinplarz werden. Dann sind die Probleme der Radfahrer gelöst.

    Trotzdem lohnt es sich, das Thema Helme zu diskutieren. Nur eben unter anderen Vorzeichen. Zum Beispiel: Wer profitiert dabei?

    Natürlich die Radfahrer werden da viele rufen!

    Dabei wurde hier mehrfach darauf hingewiesen, dass es vor allem der Autoverkehr ist, der davon profitiert.

    Selbstverständlich profitieren zuerst die Helmträger davon. Anderenfalls wären sie ja nicht die schlimmsten Helm-Apologeten. Wäre es anders, wäre der Helm kein Thema, selbst nicht für Politiker oder andere Lügner. Die Frage ist nur, wie profitieren sie davon.

    Machen wir uns Nichts vor: Radfahrer sind minderwertige Verkehrsteilnehmer. Sie sind nicht Verkehrsteilnehmer sondern Verkehrshindernisse, Sportler, Spieler, Arme, Säufer, Schmarotzer, ... eben Abschaum. Und das möchte keiner sein. Der Wechsel vom Autos aufs Fahrrad ist nicht nur sinnvoll sondern auch ein sozialer Abstieg. Diesen versuche die Helmträger dadurch abzufangen, indem sie sich als vollwertige Verkehrsteilnehmer geben, die das Radfahrern eben vollwertig betreiben, mit Helm, Wahnweste, Regelbefolgung wie die Führerscheinpflichtigen *hüst*. Sie versuchen sich dadurch von den minderwertigen, die sich keinen Helm leisten können oder wollen und wie Arsch fahren, zu unterscheiden. Nur würde das keiner zugeben. Noch nicht einmal sich selbst gegenüber. Da wird eben die Mär von der Sicherheit hochgehalten, wie es nur geht. Dem kommt man nicht mit Fakten bei, wie beispielsweise der fehlenden Gefährlichkeit: "Mein Helm ist aber zerbrochen und hat mein Leben gerettet, mindestens" -> Ist doch gefährlich (Fussaufstampf)! "Wer nichts auf dem Kopf hat, hat nichts im Kopf" -> Fakten von Idioten sind keine Fakten (Fussaufstampf). Wir kennen alle die üblichen Äußerungen der Helm-Verfechtern. Nur können sie grundsätzlich nicht mit Belegen, mit Fakten aufwarten, weil es eben keine in ihrem Sinne gibt. Der Helm muss aber einen Sicherheitsgewinn darstellen, sonst wäre man ja ein Idiot.

    Dass sie mit dem (unbewussten) Versuch, sich von den minderwertigen Radfahrern zu unterscgheiden, genau diese Sichtweise zementieren, die als Gegenpol das Primat des Kraftverkehrs hat, ist das schlimsmte daran.

    Es geht darum, über die „Top 10“ derjenigen Dinge zu reden, die Radfahren sicherer machen, anstatt Zeit und Aufmerksamkeit mit den „Nachkommastellen der Verkehrssicherheit“ zu verschwenden.

    1) Ein Fahrrad ist ein Fahrzeug.

    2-10) Unwichtig, kann aber ausformuliert werden und ist quasi dem 1) implizit.

    Es ist halt das Einzige, das man propagieren kann, ohne sich wirklich um Lösungen zu kümmern.

    Lösungen wofür?

    Das ist eine wirklich interessante Frage, über die es sich zu sinnieren lohnt. Und in Anbetracht der Vehemenz, mit der die Helm-Apologeten den Helm rechtfertigen, müssen Helme eine wichtigen Zweck erfüllen, der aber nicht die Sicherheit sein kann, weil es da für Radfahrer keine signifikantes Problem gibt.

    Ich finde es ist und bleibt ein Thema welches wirklich umstritten ist.

    ... durch Fussaufstampfen umstritten gehalten wird.

    Fahrradhelme kann man nicht rational begründen.

    1) Fangen wir mit der Gefährdung beim Radfahren an. Die ist schlicht und einfach nicht gefährlicher als andere Tätigkeiten oder Verkehrsteilnahmen, bei denen selbstverständlich kein Helm getragen wird. Warum das beim Radfahrern, damit meine ich nur beim Radfahren, anders sein sollte, kann ich nicht begründen.

    2) Mit Helm trägt man, wegen der Risikokompensation ein erhöhtes Risiko.

    3) Es ist immer noch nicht gelungen, den Schutz wissenschaftlich fundiert zu belegen, obwohl die Studien von teilweisen für den Helm sehr günstigen Fragestellungen ausgehen. Wenn der Helm schützt, macht er es minimal, sonst wäre die Schutzwirkung leicht nachzuweisen.

    4) ... keine Lust mehr, zu warm. Es wären auch noch jede Menge indirekten Auswirkungen zu nennen.

    Es bleibt also die Frage, warum der Fahrradhelm so vehement propagiert wird .... Der Schutz, kann es nicht sein.

    An welcher Stelle fahre ich hier von einem Sonderweg auf die Fahrbahn ein? An welcher Stelle muss ich hier nötigenfalls anhalten?

    (Hamburg, Steinstraße, vor dem Finanzamt)

    Wie ich schrieb, wohl gar nicht. (OK, Deutschland hat es nicht so mit Rechtsstaat, wenn es um Radverkehr geht.) Selbst, wenn man § 10 als einschlägig ansieht, muss man immer noch nicht anhalten, weil die Leitlinie, den übrigen Verkehr nachrangig macht. Regelungen durch Verkehrszeichen gehen den allgemeinen Regeln vor. (OK, Deutschland hat es nicht so mit Rechtsstaat, wenn es um Radverkehr geht.)

    entsprechend §10 StVO fährt der Radfahrer hier von einem Sonderweg (Radfahrstreifen) auf die Fahrbahn ein.

    Ja, von einem Sonderweg. Aber nicht zwingend von einem anderen Straßenteil. Die Wiener Übereinkunft über den Straßenverkehr hält so etwas nämlich für einen Teil der Fahrbahn. Würde unsere Bananenrepublik internationales Recht so umsetzen, sie sie sich selbst dazu verpflichtet hat, würde der Reißverschluss gelten. Aber .... eben Deutschland. Wenn es um Radverkehr geht, ist Rechtsstaatlichkeit dehnbar.

    Warum eigentlich wird immer wieder diese "Tote Winkel" thematisiert?

    Damit man den Eisberg nicht sieht. Sicherlich gibt es Menschen, die es gut meinen ... Und zur prophylaktischen Schuldumkehr hat Epaminaidos etwas geschrieben. Jedoch sehe ich es als Vermeidungsstrategie, um das eigentlichen Problem nicht angehen zu müssen.

    prinzip_radweg.jpgAbbiegeunfälle mit Lkws enden besonders oft fatal und landen in den Medien. Aber mit Pkws sind sie auch nicht gerade selten. Es geht hier ja um den häuftigsten Radunfalltyp, den Prototypen schlechthin, was ja auch nicht von Ungefähr kommt: Wer eine Verkehrsführung wie bei Radwege üblich auf der Fahrbahn markiert, würde für absolut bescheuert angesehen. Nur bei Radwege gilt es auf einmal als sicher. Das ist es ja aber nicht. Da aber verschiedene Interessengruppen Radwege haben möchten, wird es vermieden, dieses Problem anzusprechen. Durch die Thematisierung des Toten Winkels wird nun so gatan, dass die medianwirksamen Unfälle eine Folge eben des Untoten Winkels wären, dass es ein Versagen der Technik wäre. Wahlweise kann auch die Schuld des Lastwagenfahrers oder des Radfahrers sein. Man sucht einen konkreten Schuldigen. So gerät der fatale Einfluss der Infrastruktur aus dem Blickwinkel. Das halte ich für das primäre Motiv, ob nun bewusst oder unterbewusst, der meisten Beteiligten.

    Noch ein Wort zum Toten Winkel selber: Es mag sein, dass der gesamte Bereich durch Spiegel abgedeckt wird. Nur gibt es den Blick in den Spiegel nicht zum Nulltarif. Ich habe irgendwo gelesen, dass das Gehirn ungefähr eine Halbe Sekunde braucht, um sich auf den neuen Blickwinkel einzustellen. Um die vier Spiegel Rechts nun abzuscannen braucht man also etwa 2 Sekunden. Dann müsste man eigentlich gleich wieder von Vorne anfangen.

    Diese Ansicht kannte ich bisher nicht.

    Und ich konnte mir, bis es in diesem Zusammenhang getan wurde, nicht vorstellen, dass man zwischen einem Gemütszustand - Warten - und einem Bewegungszustand - Stehen - einen entsprechenden logischen Zusammenhang sehen kann.

    Und §8 ist zumindest kompatibel mit "verkehrsbedingt stehend".

    Wie kann mann durch mäßige Geschwindigkeit erkennen lassen, dass gestanden wird?

    Jetzt weiter zum Überholen:

    Dazu gibt es einige Aussagen im Verkehrslexikon.

    Ich sehe nicht, dass das Überholen eines noch halbwegs schnell fahrenden LKWs mit über 30km/h kurz vor einer Baustelle dadurch gedeckt ist.

    Jetzt weiss ich nicht, was Du damit sagen möchtest. Gehst Du davon aus, dass das Überholen weder durch den Nichtfahrstreifen noch durch das Nichtstehen illegal ist sondern durch die Geschwindigkeit?

    Demnach ist ein Schutzstreifen kein Fahrstreifen.

    Beim rechts Überholen braucht's einen.

    Es ist ausdrücklich die Rede von mehreren Fahrstreifen.

    In § 5, der das Überholen regelt, kommen keine Fahrstreifen sondern nur Sicherheitsabstände vor und Möglichkeiten, Rechts zu überholen. Gedankenspiel: Enge Straße mit Schmutzstreifen. Ein Autofahrer will nach links abbiegen und muss warten. War darf ihn Rechts überholen: Fahrradfahrer, Motorradfahrer, Autofahrer?
    § 7 führt jetzt ein paar zusätzliche Regeln auf, die bei Autos erst bei mehreren Fahrstreifen Sinn machen. Daraus zu schließen, dass man dann auch einen Fahrstreifen braucht, kann ich nicht nachvollziehen. Welche Regel für die Durchführung des Überholens soll den Regeln des § 5 widersprechen?

    Die Überschrift dieses Paragraphen lautet »Benutzung von Fahrstreifen durch Kraftfahrzeuge«. Da könnte man als Radfahrer auf die Idee kommen, dass der gesamte Paragraph für einen nicht gilt. ;)

    Und im Text wird - auf durchaus sinnvolle Weise - zwischen Fahrzeugen und Kraftfahrzeugen unterschieden. Wird das gemacht, weil die Regeln bei beiden Formulierungen für Kraftfahrer gelten?

    Rechts überholen ist nur erlaubt, wenn ein eigener Fahrstreifen dafür zur Verfügung steht oder die Kfz links neben dem Radfahrer stehen. Beides ist hier nicht der Fall. Es war also illegales Überholen.

    Nein und Nein und folglich ein drittes Nein.

    Es ist nirgends festgelegt, dass man zum Überholen einen eigenen Fahrstreifen braucht.

    Die Sonderregel für Radfahrer erfordert wartende Fahrzeuge. Dass darunter zwingend stehend zu verstehen ist, sehe ich nicht.

    Es ist eine Richtungsfahrbahn mit 2 Fahrstreifen. Dann darf man Rechts schneller als Links fahren.

    Ich gehe davon aus, dass bei der Umgestaltung der Kreuzung aufgefallen ist, der Fussweg in der Unterführung ist ja viel zu schmal für was auch immer.

    Formal muss man dann halt auf oder unmittelbar nach der Strese-Kreuzung auf die Fahrbahn. Oder schieben.

    Das Blauschild hinter der Unterführung ist mir irgendwie noch nie aufgefallen, muss ganz versteckt liegen :)

    In Richtung Osten ist das doch Kinderkram. Wenn es dumm läuft und man nicht vom Schmutzstreifen runterkommt, fährt man halt Rumpelpiste, bis man den Bordstein runter hüpfen kann. Selbstverständlich verläßt man den Schmutzstreifen auch nicht einen Meter vor der Aufleitung, sondern dort, wo man noch etwas sehen kann.

    In Richtung Westen wird es interessant. Ersten kann man dort gut erkennen, warum ich die Dinger Schmutzstreifen nenne. Zweitens sind sie in den Rechtskurven keine. Sie werden also von den Kraftfahrern hervorragend angenommen ... zum Kurvenschneiden. Warum sie also dort sind, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Aber das Ende ist viel leckerer: Ein recht breiter Fahrstreifen und der Schmutzstreifen werden auf einen (ohne nachgemessen zu haben) engeren Fahrstreifen zusammengeführt, wobei der Bordstein wegen eines Baumes nach Links verschwenkt wird. Das genau am Ende der zweiten Rechtskurve. Zusammen mit dem Gefälle und den damit zusammenhängenden geringen Sichtweiten ist das echt lecker.

    Die Schmutzstreifen gehören weg. mindestens ab kurz hnter dem Scheitelpunkt der Brücke, am sonnvollsten ganz.

    Fahradfahrer sind weder Fisch noch Fleisch.

    Und obwohl ich Geisterradeln hasse wie die Pest: Bei den Beschilderungskünststücken, die sich die Hamburger Straßenverkehrsbehörden momentan mal wieder leisten, mag ich es keinem normalsterblichen Verkehrsteilnehmer verübeln, dass er mal mit dem Rad auf der falschen Straßenseite landet. Ich halte aber wenig davon, ihm wiederum die Ignoranz der Behörde zur Last zu legen.

    Ich stimme Dir hier zu, jedoch sehe ich in der chaotischen Beschilderung ein Symptom und keine Ursache.

    Fahrradfahrer werden widersprüchlich behandelt:

    Auf der einen Seite werden sie aus der Gruppe der Fahrzeugführer aussortiert und auf Nebenflächen abgeschoben.

    Auf der anderen Seite sollen sie sich dort aber wie Fahrzeugführer verhalten.

    Ich kann Radfahrer dafür nicht verurteilen, dass sie diese Widersprüchlichkeit nicht auflösen können. Ich verurteile die Gesellschaft dafür, dass sie diese Widersprüchlichkeit geschaffen haben.

    Wenn Autofahrer keine Radfahrer auf der Fahrbahn wollen, dann solle sie damit leben, dass sie sich wie beräderte Fussgänger verhalten.

    Nein, ich möchte damit nicht zum Nordkap sondern es als Alltagsschlampe einsetzen. Deswegen hörte sich der Riemen gut an. Ketten muss ich bei schlechtem Wetter wöchentlich (oder sogar öfters) ölen. Kettenwechsel kommen selten genug vor.

    Moin,

    ich gehe mit der Idee schwanger, mir ein neues Rad zuzulegen. Dabei wäre Wartungsarmut ein nicht zu unterschätzer Vorteil. Ich gehe davon aus, dass ein Riemenantrieb diesen gewähren würde. Da mir jedoch jegliche Erfahrung damit fehlt, bitte ich Euch mir da auszuhelfen.

    Hane