Beiträge von Epaminaidos

    Bei einem Unfall wären dann auch Teilnehmende bzw. Organisierende dran?

    Es gibt ja zwei rechtliche Hürden, bevor man für einen Unfall am Stauende haftet.

    Die erste ist die Legalität der eigentlichen Handlung. Die zweite ist die Zurechenbarkeit der Folgen.

    Bei normalen Demonstrationen u.ä. scheitert die Strafverfolgung schon an der ersten Hürde.

    Wenn hingegen jemand eine Straftat begeht, muss er sich mehr von den Folgen zurechnen lassen. Ob es für einen Unfall am Stauende reicht, weiß ich nicht.

    @BerlinCyclist liegt mMn daneben. Er gibt der VwV eine Außenwirkung, die sie mMn nicht hat.

    Vor ein paar Monaten habe ich mit ihm über eine schraffierte Bake (Zeichen 605-10 vs. 605-20) diskutiert. Er war der Ansicht, dass die Neigung der Schraffur tatsächlich eine Wirkung für den einzelnen Verkehrsteilnehmer hat, welcher Bereich gesperrt ist. Und als einziges Argument hatte er, dass die Baken im Vz-Katalog "links" bzw. "rechts" in der Bezeichnung haben.

    Er war und ist davon überzeugt, dass sich aus dieser Bezeichnung vom Vz-Kat eine Regelungswirkung für jeden VT ergibt, auf welcher Seite er vorbeifahren darf. Ich halte das für falsch.

    Die Situation vor Ort ist gerade im Video ganz oben recht gut erkennbar: getrennter Geh- und Radweg mit Blockade des Radwegs. Da gibt es mMn nicht viel zu diskutieren.

    Wenn ich in Berlin an so eine Stelle komme, wähle ich direkt den Notruf und bitte um sofortige Korrektur. Kann ja nicht sein, dass Radfahrer einfach ohne Vorwarnung auf einer Hauptstraße in eine Sackgasse geschickt werden. Also entweder gelbe Linien zur Umfahrung oder Aufhebung der B-Pflicht. Inzwischen kommt die Polizei dem normalerweise recht zeitnah nach.

    Ist schonmal jemand für einen Folgeunfall an einem Stauende belangt worden, der diesen Stau durch einen eigenen Unfall ausgelöst hat? Und, um eine Parallele zu ziehen, wo der stauauslösende Unfall ebenfalls Folge einer Straftat nach §315 war, z.B. Fahren unter Alkoholeinfluss.

    Der Vergleich hinkt ein wenig. Sowohl der eigene Unfall als auch der folgende Stau sind ja normalerweise fahrlässig ausgelöst. Theoretisch ist es denkbar, dass der Unfall als Eventualvorsatz gewertet wird. Ist aber eine Ausnahme und daher schwer zu vergleichen.

    In diesem Fall haben die Täter den Stau in voller Absicht ausgelöst. Die Folgen hingegen waren natürlich unerwünscht. Darauf kommt es aber nicht mehr an.

    Ich finde es schwer zu entscheiden.

    Auf der einen Seite die Demonstranten, die den Stau und damit die allgemeine Gefahrenlage (genau das ist ein Stau) bewusst herbeiführen. Nur dadurch wurde aus der Unaufmerksamkeit des Autofahrers überhaupt ein schwerer Unfall. Und auf der anderen Seite eben der Autofahrer, der im entscheidenden Moment nicht aufmerksam genug war.

    Habe neulich den passenden Kommentar dazu gelesen.

    Trump ruft ja aktuell weiterhin zu Spenden auf, um seinen "Kampf" gegen die gestohlene Wahl zu finanzieren. Im Kleingedruckten zum Spendenaufruf steht aber, dass ein Großteil der Spenden genutzt wird, um Wahlkampfschulden zu begleichen.

    Vermutlich schaut er einfach regelmäßig, wie viele Spenden eingehen und wie viel ihn die juristische Show kostet. So lange er Gewinn macht, spielt er das Spiel weiter.

    Und bis dahin freut er sich über die Idioten, die ihm seine Schulden bezahlen.

    Das wäre zumindest mal eine rationale Erklärung für diesen Quatsch.

    Nachhaltiges Wirtschaften gleichzusetzen mit einer Rückkehr ins Mittelalter, halte ich für gefährliche Polemik.

    Ich habe das mit kein Wort geschrieben.

    Deine Aussage war, dass es langfristig _immer_ besser ist, erneuerbare Energien zu verwenden, als fossile Brennstoffe unwiederbringlich zu verbrennen.

    Und das ist falsch. Denn hätten unsere Vorfahren so gedacht, hätten sie die fossilen Energieträger ungenutzt gelassen. Dann hätte es keine industrielle Revolution gegeben und wir würden immer noch leben wie im Mittelalter.

    Siehe Quelle oben.

    Die Quelle hat doch mit der von mir zitierten Behauptung überhaupt nichts zu tun.

    Deine Behauptung:

    Zitat

    Es gibt außerdem keinen Grund, warum die Nutzung quasi unerschöpflicher Energien teurer sein sollte als die Verbrennung fossiler Energieträger,

    Aussage der Quelle: Aktuell kommen die erneuerbaren Energien so langsam in den Bereich, dass sie tatsächlich billiger sind.

    Das ist etwas vollkommen anderes als Deine Aussage.

    Es gibt außerdem keinen Grund, warum die Nutzung quasi unerschöpflicher Energien teurer sein sollte als die Verbrennung fossiler Energieträger, ganz im Gegenteil.

    Wie kommst Du darauf?

    Es gibt sogar jede Menge Grüne. Zuvorderst, dass fossile Energieträger über die letzten 200 Jahre wesentlich einfacher in Strom umgewandelt werden konnten als als andere Energieformen.

    Ob es wünschenswert ist, dass fossile Energieträger billiger sind, ist eine ganz andere Frage.

    Vor ein paar Jahren im Zuge der Überarbeitung der Erneuerbare Energien Richtlinie der EU gab es Kritik von Wissenschaftlern verstärkt Holz als Brennstoff zu nutzen.

    Ich habe mir das mal durchgelesen.

    Das Argument funktioniert ungefähr wie folgt:

    Langfristig (100 Jahre) ist Energiewirtschaft mit Holz unstreitig besser, kurzfristig aber schlechter:

    Mal angenommen, ein Deutscher hat letztes Jahr 10 Tonnen CO2 aus Erdöl erzeugt. Diese 10 Tonnen verbleiben dauerhaft in der Atmosphäre. Und die 10 Tonnen von nächstem Jahr aus.

    . Wenn ein Baum gefällt wird, um ihn zu verbrennen, wird natürlich CO2 frei. Er wird aber durch einen neuen Baum ersetzt, der über nächsten 100 Jahre genau das freigesetzte CO2 wieder bindet.

    Wenn man hingegen Erdöl verbrennt, verbleibt das CO2 dauerhaft in der Atmosphäre.

    Über einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet, ist Holzwirtschaft also besser für das Klima.

    Kurzfristiger betrachtet sind hingegen fossile Brennstoffe besser. Denn sie erzeugen pro Tonne CO2 wesentlich mehr Energie.


    Wenn man also Erdöl durch Holz ersetzt, steigen die Emissionen erstmal. Dann man braucht viel mehr Holz als Erdöl.

    stößt der Mensch etwa 1 Tonne bis 10 Tonnen CO2 pro Jahr alleine durch Atmung aus

    Der Mensch selbst (also der Organismus) ist Bestandteil des natürlichen CO2-Kreislaufes und klimaneutral. Vollkommen egal, wie viele Tonnen CO2 jemand ausatmet. Denn jedes Gramm CO2 wurde in den Jahren vorher von den Pflanzen gebunden, die der Mensch (bzw. die verzehrten Nutztiere) verspeist hat.

    Hätte der Mensch es nicht gegessen, wäre die Pflanze irgendwann verrottet und hätte das CO2 auch so freigesetzt.

    Ein negativer Effekt auf das Klima entsteht erst durch die verwendeten Maschinen.

    Zum ersten: Wenn man den Baum nicht fällt, kann er noch CO2 aus der Luft ziehen.

    Dafür kippt ein anderer Baum wegen Altersschwäche um und emittiert das in ihm gebundene CO2.

    Ein normaler "natürlicher" Wald besteht aus Bäumen jeden Alters. Seine CO2-Bilanz ist neutral: alte Bäume sterben ab, verrotten und emittieren dabei CO2, neue Bäume wachsen nach und binden es wieder.

    Wenn man jetzt die alten Bäume entnimmt und verbrennt, anstatt sie verrotten zu lassen, bleibt die Klimabilanz neutral. Man darf halt nur das entnehmen, was pro Jahr nachwächst.

    Der Vergleich hinkt aber stark.

    CO2, das durch die Verfeuerung von Erdöl in die Atmosphäre kommt, verbleibt dort dauerhaft. Zumindest nach menschlichen Maßstäben.

    Wenn bei der Verfeuerung von Holz die Waldfläche konstant gehalten wird, wird das entstandene CO2 hingegen über die nächsten 80 Jahre wieder gebunden.

    Der CO2-Anteil steigt in beiden Fällen erstmal an. Aber bei der Verfeuerung von Holz hört es nach einigen Jahrzehnten von alleine auf. Zumindest so lange die Waldfläche konstant bleibt.

    Ich habe mich gerade noch gewundert, ob die Anzahl der Bäume für den aktuellen Energiebedarf überhaupt ausreichen würde.

    Mal sehr hemdsärmelig gerechnet:

    Pro Mensch gibt es aktuell 422 Bäume. Bei einer Wachstumsdauer von 80 Jahren dürfte jeder Mensch pro Jahr 5 Bäume "verbrauchen". Ein Baum wiegt irgendwas zwischen 2 und 4 Tonnen. Macht also 15 Tonnen Holz pro Person und Jahr. Bei einem Brennwert von 4 kWh/kg sind das 60 MWh pro Person und Jahr.

    Aber wie viel Energie benötigt ein Deutscher pro Jahr? Ich rechne mal von den im Mittel emittierten 10 t CO2/Jahr rückwärts. 10 t CO2/Jahr entsprechen ca. 3 t Erdöl. Das wiederum hat einen Brennwert von 11,8 kWh/kg, also insgesamt ca. 30 MWh.

    Müsste also insgesamt aufgehen. Aber leider sind die Bäume wohl nicht alle gut zugänglich.

    Edit: Anstatt wild vom CO2 rückwärts zu rechnen habe ich gerade mal noch den Energiebedarf pro Kopf in Deutschland ergoogelt: 40 MWh.