Wir haben zu wenig Platz in den Städten - aber der Raum, den Transport in urbanen Gegenden beansprucht, nimmt stetig zu. Jedem Bürger sein eigenes Auto zuzugestehen, wird immer schwieriger. Ich spreche in diesem Zusammenhang gern von einem Hard- und einem Software-Problem. Tatsächlich gibt es rein physisch einfach nur begrenzt Platz für Transport in unseren Städten (Hardware). Aber wir stehen auch vor einer kulturellen Herausforderung (das wäre die Software): Wir müssen die Menschen davon überzeugen, dass man für seine individuelle Freiheit nicht unbedingt ein eigenes Auto haben muss. Aber es gibt noch ein zweites Problem. Oft mangelt es Städteplanern an innovativen, integrierten Designvorschlägen. Straßen müssen mehr sein als reine Transportwege für Autos.
Beiträge von Christian F
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in 2013 gabs den Fall in München, dass ein Radfahrer über eine knapp rote Ampel gefahren ist. Nach Widerspruch und Gerichtstermin: Verfahrenseinstellung, da der Bremsweg zum Zeitpunkt des Umschaltens der Ampel nicht ausreichend war, um vor dem geschützten Bereich anzuhalten. Ich hab nur noch diesen Artikel in der Abendzeitung dazu gefunden (incl. Info der Polizei zur Ampelregelung für Radfahrer - damals schon unvollständig und heute veraltet).
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Bei 1:10 fährt jemand mit diesem Verkehrsschild auf dem Gepäckträger vorbei.
Seltsamerweise nicht auf der Fahrbahn sondern auf dem knapp handtuchbreiten Irgendwas.
(ich hoffe ich verstoße mit dem Screenshot nicht gegen irgendwelche Upload-Regeln)
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Wenn der mich mit 10m/s Differenzgeschwindigkeit überholt (~70km/h bei meinen ~30km/h .. das passt so in etwa), dann ist der Überschnitt irgendwas um eine halbe Sekunde.
In diesem Moment immer der Gedanke: Was kommt danach? Hängt ein Anhänger dran? Falls ja: Ist der Anhänger breiter als das Zugfahrzeug? Oder kommt ein anderes Fahrzeug mit viel zu geringem (Längs-)Abstand hinterher, dessen Fahrer gar nicht anders kann als den Radfahrer zu "übersehen"?
Die sinnvollste Reaktion, wenn es mal eng werden sollte, ist m.E. unter Beibehaltung der bisherigen Fahrlinie bremsen.
Nach dem Dicht-überholt werden schwenke ich gerne deutlich weiter nach links in Richtung Fahrbahnmitte, falls ich den Folgeverkehr abschätzen kann und der Geschwindigkeitsunterschied nicht zu hoch ist. So kann man dem Fahrer freundlich in den Rückspiegel winken und verhindern dass nachfolgende Fahrzeuge hinterherschießen. Es scheint ja so ein Herdenverhalten zu sein: Wenn mich einer dicht überholt, machen die nachfolgenden Fahrer es gerne genauso
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Plädoyer für Protected Bike Lanes in der Süddeutschen:
Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Auf separaten Fahrradwegen kommen sich Radler und Autofahrer nicht mehr in die Quere. Das ist für beide Seiten sicherer und könnte Menschen dazu ermutigen, ihr Auto stehen zu lassen und aufs Fahrrad umzusteigen.
... sicherer aber nur solange es keine Kreuzung oder Einmündung gibt - eine PBL bietet doch nur genauso viel oder wenig gefühlte Sicherheit wie ein normaler Radweg.
Eine eigene Spur für den Radverkehr ist nur so viel Wert wie das Verkehrskonzept, aus dem dann die Gestaltung von Kreuzungen und Ampelschaltungen folgen.
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An der Stelle des Überholvorgangs ist der Radstreifen/Sonderweg aber ja schon Geschichte, ob und wie man auf die Fahrbahn eingefahren ist spielt doch keine Rolle mehr. Hier geht es für den Radfahrer darum ausreichend Abstand von den geparkten Autos zu halten, um nicht in eine plötzlich geöffnete Tür reinzufahren.
Der Radfahrer wurde vom KFZ gerammt; der rechte Außenspiegel ist eingeklappt und man sieht im Video deutlich die Wackelei durch den Stoß.
Über die Fahrbahnradelei mag man diskutieren. Die Folge: man geht vielleicht einigen Mitmenschen auf die Nerven.
Einen Radfahrer bewusst zu rammen, hat ungleich schlimmere Folgen. Es führt normalerweise und erwartbar zu Sturz und schweren Verletzungen.
Nur ein sehr routinierter Radler übersteht so was ohne Sturz.
boah regt mich das auf.
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Kein Foto, da ich im Auto den Fahrerplatz okkupierte, aber eine Beschreibung des Gesehenen:
Hochbordradweg entlang einer vierstreifigen (ohne Mittelteiler), innerörtlichen Straße, beidseitig Radwege mit Benutzungspflicht. Beschilderung bzw. wörtlich "Mofas frei". Der Weg ist ca. 150cm breit. Ich frage mich, neben der offensichtlichen Unterschreitung der Mindestmaße natürlich, ob es für die Mofafreigabe noch zusätzliche Anforderungen an Radwege gibt?
Interessanterweise ist die Zweirichtungsfreigabe nicht immer schon dort gewesen, wie mir Streetview zeigt...
Jeden Arbeitstag fahre ich diese Strecke, und seit dreienhalb Jahren warte ich bis endlich mal ein Mofa auftaucht. Heute war es dann soweit. Der ältere Herr auf seinem Motorfahrzeug hat konsequent den Zweirichtungs-Radweg in voller Breite genutzt und auf diese Weise verhindert dass man ihn überholt.
Gelten für Mofas auf solchen Radwegen dieselben Ampelregeln wie für Radfahrer? Falls nicht, wird es ja auf dem Radweg noch komplizierter als es ohnehin schon ist.
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Warum keine Warnwesten? Die würden auch gut in die Liste passen.
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Wie wartest Du denn eine Kette, Christian F?
Mit Schmiermittel + Lappen....Bei schönem Wetter ist es kein Problem, da geht es auch mehrere Wochen ohne Kettenpflege. Wenn es aber nass ist oder im Winter, mache ich das jedes Wochenende. Grade bei schlechtem Wetter würde ich dann lieber was anderes machen. Beim Riemen entfällt das ganz einfach.
(Ist aber Jammern auf hohem Niveau.)
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Bin mit Riemenantrieb + Nabenschaltung sehr zufrieden.
Nachteil:
Riemenspannung einstellen ist hakelig. Ich habe mir dazu ein Messgerät gekauft, und damit kriegt man es sauber hin.
Vorteil:
1) Die wöchentliche Kettenpflege entfällt (bei ca. 200km/Woche bei jedem Wetter)
2) Der Riemen hält deutlich länger als eine Kette. Ich bin den jetzt 15000 km gefahren, dabei zwei Winter, und er sieht immer noch gut aus.
3) Riemen ist unempfindlich gegen Schlamm und Dreck.
Neutral:
Das Hinterrad aus- und einbauen ist genauso viel oder wenig lästig wie bei einer Kettenschaltung.
Ich denke aber das hängt sehr von der Bauweise des Hinterbaus ab. Bei mir kann man das Hinterrad senkrecht nach unten rausnehmen, und die Einstellung der Riemenspannung erfolgt vorne über das Exzenter-Tretlager.
Das ist ein Gates Centertrack - Riemen.
Insgesamt hat sich für mich die Anschaffung gelohnt, weil der Wartungsaufwand für den Antrieb viel geringer ist als bei einer Kette.
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Nicht nur in Hamburg
TerminRide of Silence 2018 München
Infos und geplante Strecke:
https://www.adfc-muenchen.de/aktuelles/adfc…f-silence-2018/
Beim Ride of Silence 2018 am Mittwoch, 16. Mai 2018 gedenken wir der im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrer.
Veranstalter:
ADFC München gemeinsam mit der ÖDP München und Aktiven der Critical Mass München.Mittwoch, 16. Mai 2018, 18:30 – 21:30 Theresienwiese, Bavariaring, 80336 München, DeutschlandChristian F15. Mai 2018 um 20:49 -
wenn er denn geschaut hätte
Hier ist schon wieder Tagesordnung: Weiter oben hatte ich ja den Artikel aus der Abendzeitung zitiert, in dem Abbiegeassistenten für LKWs heftig gefordert werden.
Dieses Wochenende in der Papierausgabe gab es dann einen weiteren Artikel über den Unfall und seine schrecklichen Folgen. (Nur zur Erinnerung: Vor einer knappen Woche wurde ein Mädchen auf dem Weg zur Grundschule völlig schuld- und grundlos mit Hilfe eines LKW auf brutale Weise umgebracht, einfach so.)
Darunter ein vierspaltiger Artikel mit der Überschrift "Defensiv fahren ist der beste Schutz".
Gute Idee; aber es ist hier nicht der LKW- oder PKW-Fahrer gemeint, sondern der Radfahrer soll defensiv fahren.
Kostprobe: "Viele unterschätzen den toten Winkel. Drei von fünf Radlern starben 2017, weil Auto- oder LKW-Fahrer sie im Rückspiegel nicht gesehen hatten".
Nein - sie starben weil Auto- oder LKW-Fahrer nicht ausreichend geschaut haben.
Das ist eine aktive Handlung des KFZ-Führers. Es ist kein Schicksal.
Und unten rechts ein Kasten "Gscheid radeln!"
Ich möchte wissen, ob das Mädchen nicht gscheid geradelt ist an jenem Montagmorgen, als seine Ampel grün zeigte.
Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten: Irgendwie werden die Radler schon selber schuld sein, dass sie sich ständig zamfahren lassen.
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Unfallforscher Hell sagt fast schon resignierend: "Jeden Tag sterben durchschnittlich zehn Menschen [auf deutschen Straßen]. Das ist, als würde alle vier Wochen ein Jumbojet abstürzen. Wären 400 VIPs in einem Jumbojet gefährdet, dann wäre schnell eine Lösung da. Und wenn acht Leute an Vogelgrippe sterben, dann werden Millionen in die Impfforschung gepumpt. Aber Unfalltote gehören hier offenbar zum Alltag dazu."
Tatsächlich fügt sich das Zaudern beim Thema Abbiegeassistenten perfekt in das Bild, das das Verkehrsministerium stets abgibt: Egal ob es um den Dieselskandal oder das Verlagern von Transporten von der Straße auf die Schiene geht - das traditionell unter CSU-Führung stehende Ministerium scheut jeden Schritt, der Auto- oder Speditionsindustrie gegen sich aufbringen könnte.
Es wäre einfach zu lösen,man brauch keinen Sensor man muss einfach die zeit zwischen Rot für fahrer und Grün für Fußgänger länger machen. So hätten die zeit abzubiegen und die kinder müssen auf grün warten.
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Das ist jetzt keine leichte Kost.
Heute im Polizeibericht gesehen:
Am Montag, 07.05.2018, gegen 07.40 Uhr, fuhr ein 43-Jähriger aus dem östlichen Münchner Landkreis mit seinem Lkw die Schleißheimer Straße stadteinwärts. An der Kreuzung zur Moosacher Straße wollte er nach rechts abbiegen und fuhr nach derzeitigem Stand bei Grünlicht in die Kreuzung ein, musste jedoch verkehrsbedingt halten.
In der Zwischenzeit zeigte die Fußgängerampel Grün und eine 9-jährige Schülerin [den Rest kann dort lesen wer sich das antun möchte]Wie kann es passieren, dass an so einer Kreuzung, mit Grünem Pfeil ein tödlicher Abbiegeunfall geschieht?
Grüner Pfeil: „Nur in Richtung des Pfeils ist der Verkehr freigegeben“.
Ich bin heute Abend dort vorbeigefahren. Es ist eine Trauerstelle mit vielen Blumen und Grablichten eingerichtet und viele Leute waren dort.
Ich habe zwei Ampeldurchläufen zugesehen.
Beim ersten Mal ist ein großer Tank-LKW rechts abgebogen. Er stand als erster an der roten Ampel und hat die beiden rechten Spuren belegt. Er ist ziemlich langsam abgebogen, und hat die ganze Grünphase benötigt - kein Problem. Man sieht wie lange so ein großer LKW braucht, um die Ecke zu bewältigen.
Dann wurde es gelb und rot und ein Auto ist rasch hinterhergefahren.
Und noch ein Auto ist rasch hinterhergefahren.
Beim zweiten Mal stand ich selber auf dem Radweg an der roten Ampel. Ein paar Autos biegen ganz zivilisiert ab, nicht zu schnell, alles gut.
Dann wird die Ampel gelb - hoppla was kommt denn da?
Dann wird es rot - scheißegal der Bus fährt
(Wenn man auf die Vorschaubilder klickt sieht man auch die Fahrbahnampel)
Und genau so ist heut morgen das Kind auf seinem Kinderrad getötet worden (starke Vermutung):
Der Bus ist langsam ums Eck gefahren und hat dann endlich an der Fußgängerfurt angehalten. Das geht oft gut und dann geht es nicht gut.
So.
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Renata- Ecke Hirschbergstraße ist ebenfalls eine solche Furt (ohne rote Farbe jedoch) an einer RvL-Einmündung neu markiert worden.
Das ist schon cool: neben der Furt gibts einen Zebrastreifen. Hat man als Radfahrer auf dem nicht-benutzungspflichtigen Radweg jetzt Vorrang vor einem Auto das von rechts kommt? Nein. Als Fußgänger auf dem Zebrastreifen: Ja klar. Man sieht ja was gemeint ist. Super dass das direkt neben einer Grundschule ist.
In Google Street View (von vor ein paar Jahren) gabs die Furt aber auch schon; ziemlich abgenutzt.
(Ist also weder neu noch aus Stade.)
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Vier Teile á 500kg krachen aus einer Höhe von 20m auf den Radweg knapp vor eine Person.
Das stand als Winzig-Meldung in der Druckausgabe der Süddeutschen, Lokalteil. Online konnte ichs nur im Polizeibericht finden:
Zur gleichen Zeit befuhr eine 25-jährige Münchnerin mit ihrem Fahrrad den dortigen Radweg. Die Schalungsteile krachten unmittelbar vor ihr auf den Boden. Sie konnte nicht mehr bremsen und prallte mit ihrem Rad gegen das Hindernis, wodurch sie zu Sturz kam.
Zum Glück war nicht der richtige Verkehr betroffen - wäre ja noch schöner wenn ein Auto beschädigt worden wäre.
Es wird derzeit davon ausgegangen, dass die Ladung nicht richtig gesichert war.
Man könnte darüber hinaus auch noch vermuten, dass der Radweg nicht richtig gesichert war. Aber - siehe oben - der richtige Verkehr war ja nicht betroffen. Hauptsache die Radfahrer benutzen nicht die gefährliche Straße. Die Bauarbeiter passen schon auf.
Ist ja egal, weitermachen.
Sarkasmus Ende.
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Weil Radwegfurten den Verlauf von Radwegen im Zuge von Vorfahrtstraßen, aber nicht über Vorfahrtstraßen hinweg markieren. Daher darf es auch keine Furtmarkierungen an Kreuzungen geben, wo die rechts-vor-links-Regel gilt, weil die Furt den Eindruck erwecken könnte, dass der Radverkehr Vorrang hat.
Hättest Du eine Quelle dafür? Im Münchner Olympiapark gibts eine nagelneue feuerrote Radwegfurt bei einer Rechts vor Links Kreuzung; daher interessiert es mich
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Danke für die ganze Arbeit. Die Suche funktioniert gut; im Lexikon hat es die Einträge wieder zerhauen und sie sehen so aus
<p>Die Entscheidung, welche Ampel für einen Radfahrer nun eigentlich gilt, ist in der Praxis nicht immer einfach zu beantworten.</p>
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7 und ich war damals ziemlich sauer als ich gemerkt habe dass meine Schwester nicht mehr den Sattel festhält. Hab ihr aber inzwischen verziehen.
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Wenn ein gewisser Anteil selbstfahrender Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs ist, erwarte ich einen großen Fortschritt in der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer [...]
O Mann! Ich hätte nicht gedacht, dass so bald deine optimistischen Einschätzungen so hart auf die Probe gestellt werden würde, wie jetzt nach dem Unfall in Arizona, wo ein selbstfahrendes Auto eine Fußgängerin totfuhr.
Nachdem ich das Video von dem Unfall (wohl von der lokalen Polizei bereitgestellt) gesehen habe, bin ich ziemlich erschrocken - die Fußgängerin kam ja nicht aus dem Busch am Straßenrand gehüpft, sondern schob das Fahrrad langsam von links kommend über die Fahrbahn - da gab es kein Sichthindernis außer der Dunkelheit. Und diese Dunkelheit war in dem Uber-Video sehr sehr dunkel, ganz anders als in dem anderen Video von derselben Straße, das auch nachts aufgenommen wurde.
Da kann man schon die Frage stellen ob das Video aus dem Uber Auto nachträglich künstlich verschlechtert wurde, um den Unfall als unvermeidbar darzustellen.
Heise berichtet heute von massivem internen Druck in dem Roboterwagenprogramm bei Uber, und auch von den sehr lockeren Vorschriften in Arizona. Beides zusammen ist eine ungute Ausgangslage für die Sicherheit.
Und zusätzlich erhöht das Geschäftsgebaren von Uber nicht unbedingt das Vertrauen in dieses Unternehmen.
In dem Uber-Video wird im zweiten Teil die "Sicherheitsfahrerin" gezeigt, die im Wagen sitzt und falls nötig eingreifen soll. Tut sie aber nicht, weil sie gar nicht auf die Straße schaut. Aus Langeweile?
Der Vorfall ändert nichts an meiner Einschätzung, dass autonome Fahrzeuge gut für die Verkehrssicherheit sind. Blind voranstürmen darf man nicht; strenge Sicherheitsregeln sind notwendig.
Der Unfall und die Videos dazu zeigen, dass die Anwesenheit eines Menschen im selbstfahrenden Fahrzeug bei überraschenden Situationen nichts für die Sicherheit bringt. Es sei denn, derjenige ist extrem gut ausgebildet und reaktionsschnell. Aber Uber will ja mit den Dingern Personalkosten sparen und keine Pilotengehälter bezahlen.