Beiträge von Malte

    In solchen Dingen ginge ich auf Nummer sicher und würde schriftlich beim Vertreiber der Netzkarte nachfragen, wo die Werbeaussage zur Gültigkeit rechssicher nachzulesen ist.

    Naja, meine Hoffnung war ja, dass man mir den entsprechenden Passus aus den Beförderungsbedingungen zeigen könnte.

    Ich habe ja die Fähigkeit, mich mit jedem und allem anzulegen.

    Weil ich nun immer aus Kiel nach Hamburg zur Arbeit pendle, habe ich mir nicht nur die nah.sh-Monatskarte im Abo gegönnt, sondern für 20 Euro Aufpreis gleich die so genannte Netzkarte, mit der ich mit Ausnahme des Busverkehrs auf Sylt mit so ziemlich allen Verkehrsmitteln in Schleswig-Holstein herumfahren kann.

    Die Netzkarte gilt aber auch innerhalb des HVV in den Ringen A und B und nun wird die Sache kompliziert. Bei Fahrten, in denen mehrere Tarife in Frage kommen, also dort, wo sich HVV- und nah.sh-Geltungsbereich überlappen, gibt es natürlich Regelungen, welcher Tarif gilt:

    Zitat

    Bitte beachten Sie: Der SH-Tarif gilt nicht

    • wenn sich Start- und Zielort im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) befinden; es gilt der HVV-Tarif.
    • bei reinen Busfahrten, wenn sich Start- und Zielort im Kreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg befinden; es gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Schleswig-Flensburg, bzw. des Stadtverkehrs Flensburg.
    • bei reinen Busfahrten auf den Nordseeinseln; es gelten die Haustarife der Verkehrsunternehmen.

    Nun ragt der HVV-Geltungsbereich recht weit nach Schleswig-Holstein hinein, von Elmshorn bis kurz vor Neumünster und kurz vor Lübeck (und südlich der Elbe wächst der HVV noch weiter nach Niedersachsen hinein). Was ist denn nun, wenn ich beispielsweise von Elmshorn nach Hamburg fahren möchte? Oder, der Klassiker, von Boostedt bis Eidelstedt? Oder von Bad Segeberg bis Bad Oldesloe? Dann gilt eigentlich nicht der nah.sh-Tarif, sondern der HVV-Tarif. Damit gilt dann aber auch meine Netzkarte nicht mehr, denn die ist ja nur für die Ringe A und B gültig. Das heißt, irgendwo zwischen Hamburg und Neumünster klafft eine Lücke der Ringe C, D und E, in denen ich aufpassen muss, weil dort eventuell der HVV-Tarif gilt.

    Ganz schön kompliziert? Nö, eigentlich gar nicht. Auf der nah.sh-Seite steht nämlich auch:

    Zitat

    Tipp: Mit einer Netzkarte können Sie kreuz und quer durch ganz Schleswig-Holstein und Hamburg fahren und dabei alle Nahverkehrszüge und Busse im Geltungsbereich nutzen. Netzkarten gibt es wahlweise mit oder ohne Fahrtberechtigung für den Busverkehr auf der Insel Sylt. Die Verkehrsmittel des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) im Tarifbereich Hamburg AB sowie in den HVV-Ringen in Schleswig-Holstein sind stets inklusive.

    Das Problem ist nur: Das steht auf der Seite — aber in den Beförderungsbedingungen habe ich es noch nicht gefunden. Ich habe ja schon Sorge, dass ich irgendwann einmal einem Zugbegleiter erklären muss, dass ich meine Freundin am Wochenende kostenlos in der Bahn mitnehmen kann (Anlage 11,

    III. f.)), aber solche Feinheiten ließen sich vor ein paar Tagen in der Bahn leider nicht lösen. Der Zugbegleiter hatte recht: Elmshorn befindet sich zweifellos im Ring C des HVV-Tarifs, damit war ich ein bisschen aufgeschmissen. Kulanterweise wurde ich immerhin nicht rausgeworfen (ist ja sowieso toll, dass auf meiner Monatsnetzkarte nicht draufsteht, wo ich eingestiegen bin, also ist das sowieso witzlos).

    Die Mitarbeiter im Reisezentrum konnten mir diese lustige Frage auch nicht beantworten. Bleibt zu hoffen, dass nicht noch ein weiterer Zugbegleiter auf die Idee kommt, sich über diese Feinheiten Gedanken zu machen. Bei mir hat’s ja immerhin nicht einmal zwei Wochen bis zur ersten Konfrontation gedauert.

    Ich verlasse mich mittlerweile garnicht mehr auf diese Bahn. Mir fehlt die gute alte RB77 sehr. ;(

    Meine Route nach Hamburg sieht momentan so aus: Flixbus vom Kieler Interims-ZOB bis Kaltenkirchen/Dodenhof (Fahrtzeit 50 min, 5€), ab da dann AKN bis Schnelsen (Fahrtzeit 40Min, 3,20€). Alternativ könnte man in Eidelstedt in die S3/S21 umsteigen.

    Also auf die Kombination hätte ich noch weniger Bock als das, was sich momentan im RE 7 oder RE 70 abspielt.

    Ich bin bis vor zwei Jahren hin und wieder mal mit dem Flixbus zwischen Kiel und Hamburg gependelt, habe da aber immer größere Verspätungen wegen der Baustellen eingefahren, das war noch schlimmer als in der Bahn, zumal ich da mit meinen langen Beinen meistens irgendwelche undankbaren Plätze hinten rechts abbekommen hatte.

    Sorry, dass die dich belästigen :(

    Ach, halb so wild. Ich bekomme seit knapp anderthalb Monaten pro Woche knapp fünf bis zehn Anfragen von irgendwelchen Medienvertretern zu irgendwelchen Themen, die irgendwas mit Fahrrad zu tun haben. Keine Ahnung, ob ich jetzt bei Google mit irgendwelchen Suchanfragen plötzlich auf Platz 1 liege oder was da passiert ist, aber irgendwas ist passiert.

    Mit einer markanten Domain - am Rande: die de-Domain war schon sehr lange eine ziemlich beknackte Idee - den EU-Raum zu verlassen, whois-Protection zu buchen und den inhaltlich verantwortlichen zu verschweigen, ist eine Option, die bleibt. Schön ist die nicht, aber notwendig vielleicht.

    Naja — und dann?

    Einerseits lässt sich immer noch recht einfach ermitteln, wer der Betreiber einer Seite ist. Okay, das Impressum schaltet man vorsichtigerweise natürlich ab, aber davon ab muss man sich schon ziemlich anstrengen, wenn man anonym bleiben möchte. Ich glaube, bei mir ist diesbezüglich der Zug ohnehin abgefahren, denn beim Thema Radfahren oder Critical Mass wird man sich bei einer suspekten Webseite ohnehin erstmal an diesen renitenten Radfahrer aus Hamburg-Eidelstedt Kiel erinnern.

    Abgesehen davon gelten die neuen Regelungen zum EU-Urheberrecht auch für Betreiber außerhalb der Europäischen Union, sofern sie eine gewisse Anzahl Nutzer aus der Europäischen Union aufweisen.

    Man kann das alles ins Darknet verlegen. Dann gibt es halt keinen Verantwortlichen mehr.

    Kann man schon, die Frage ist halt, wer es dort finden wird. Auch für internetaffine Menschen dürfte die Eintrittshürde ins Darknet hoch genug sein, so dass man sich damit nicht mehr befassen mag. Wenn es um gesellschaftliche Themen, sei es der momentane Rechtsruck, sei es der Mobilitätswandel, geht, dann müssen Informationen frei und leicht verfügbar sein. Das ist momentan bereits schwierig genug, das wird im Darknet schier unmöglich.

    Oder man hofft, dass bei der Europa-Parlamentswahl 2019 die Dumpfbacken abgewählt werden.

    Den Prognosen zufolge wird es einen signifikanten Rechtsruck geben. Die Leute, die dann im Parlament sitzen, schätzen die Meinungsfreiheit auch nicht unbedingt, sind aber schon aus Prinzip gegen das, was die so genannten etablierten Parteien beschlossen haben.

    Oder koordinierte Aktion: Wenn das Gesetz in Kraft tritt, schalten einfach alle (kleinen) Anbieter ihre Webseiten ab. Vielleicht merken die Dumpfbacken dann, dass ihr Gesetz nichts taugt.

    Das werden die Dumpfbacken sicherlich nicht mitbekommen. Die ganzen „Neuland“-Witze dürften hinlänglich bekannt sein, aber es ist ja nunmal so, dass die meisten unserer Volksvertreter nicht selbst im Internet unterwegs sind. Und wenn sie sich doch mal ins Netz verirren, dann vermutlich auf die Webseiten größerer Betreiber, aber nicht irgendwelche kleinen Blogs, Foren oder was auch immer.

    Abgesehen davon ist auch mit Inkrafttreten der DSGVO ein wesentlicher Teil kleinerer Webseiten aus dem Netz getilgt worden. Fällt es heute noch jemandem auf? Ich weiß auch nicht mehr genau, welche Seiten ich im Prä-DSGVO-Zeitalter angesurft habe, aber ich merke, dass da irgendwas fehlt.

    Na im Prinzip würde es ja reichen, wenn Beiträge moderiert werden, also manuell freigegeben werden müssten.

    Hier im Forum mit der Hand voll Beiträgen pro Tag wäre das ja noch möglich

    Auch das wird gleich in zweierlei Hinsicht nicht funktionieren:

    Erstens stirbt damit jede Diskussion sofort ab, wenn Beiträge erst nach mehreren Stunden oder gar Tagen freigeschaltet werden und nicht sofort erscheinen. Sofort eine Antwort erhalten zu können war immer ein Argument für Diskussionsforen, seien es die klassischen webbasierten Internetforen oder solche Gruppen auf Facebook.

    Zweitens verhindert eine solche Moderation nicht alle Urheberrechtsverletzungen. Frech herauskopierte Fotos oder Texte wird man sicherlich noch erkennen und sperren können, aber wenn jemand fünf Wörter aus einem Presseerzeugnis oder einem Buch kopiert, was ja künftig bereits lizenzpflichtig sein wird, wie soll man das erkennen? Wie sollen du oder ich herausfinden, ob die Phrase „wie soll man das erkennen“ nicht lizenzpflichtig ist, weil beispielsweise WELT ONLINE zwei Tage vorher einen Artikel mit dieser Überschrift über Radfahrer ohne Licht veröffentlicht hat? Das ist vollkommen unmöglich.

    Und im Endeffekt bleibt ein unkalkulierbares Haftungsrisiko, weil der Betreiber natürlich für alle Urheberrechtsverletzungen geradestehen muss. Da kann eine unscheinbare Urheberrechtsverletzung in einem Beitrag auf der letzten Seite eines uralten Diskussionsthemas schon Grund genug für den finanziellen Ruin des Betreibers darstellen.

    Gehört es nicht zu deren Pflichten, auf so etwas zu achten?

    Nach ein paar Gesprächen mit den Beamten und dem, was ich so von den Gesprächen anderer Diskussionsteilnehmer hier im Forum mitbekommen habe, ist die Fahrradstaffel für derartige Feinheiten entweder nicht sensibilisiert oder scheitert auch am mangelnden Durchsetzungswillen ihrer Kollegen in den zuständigen Straßenverkehrsbehörden.

    Die heutige Abstimmung war ja eher eine Katastrophe für das Internet, Uploadfilter und Linktax wurden in der quasi härtesten Form beschlossen.

    Das bedeutet dann aber auch, dass ich zum Inkrafttreten der neuen Regelungen im nächsten Jahr dieses Forum abschalten werde. Schade — aber als kleiner privater Betreiber kann ich mir die ganzen Aufwände nicht leisten.

    Und erst vor einigen Monaten wurden die Streuscheiben in den Signalgebern ausgetauscht, die zuvor gar nicht für den Radverkehr gültig waren.

    Ich hatte ganz vergessen, die entsprechenden Beweisfotos anzuhängen. Ich habe leider nur welche von der östlichen Querung gefunden, es muss an der Stelle, an der ich erwischt wurde, vor nicht allzu langer Zeit ähnlich ausgesehen haben:

    Malte Hast du schon Post bekommen und dich entschieden, ob du Widerspruch einlegen willst? Der Fall interessiert mich sehr...

    Nein, Post habe ich noch nicht bekommen. Den Spaß mit dem Einspruch werde ich mir aber gönnen. Das ist mir alles zu seltsam, als dass ich einfach zahlen möchte.

    Nötigung! Bevormundung! Parkplatzguerilla!

    CDU-Superstar Dennis Thering hat mal wieder eine kleine Anfrage gestellt: Drucksache 21/14301

    Beim Durchlesen merkt man auch, dass er mit seinen Fragen eigentlich nur Material für einen empörten Artikel im Hamburger Autoblatt sammelt, um rechtzeitig Stimmung gegen Radfahrer und den rot-grünen Senat machen zu können. Irgendwelche sinnvollen Schlüsse anderer Art lassen sich meines Erachtens nicht aus den Fragen extrahieren.

    Nun kann man über den Parking Day ja durchaus geteilter Meinung sein, aber die Blockade von hamburgweit acht oder neun Parkplätzen für eine Demonstration steht ja nun in gar keinem Zusammenhang zu dem Aufriss, den er dort betreibt.

    Witzigerweise macht das jetzt so richtig die Runde im Netz und „M Ha“ war wohl für eine freie Mitarbeiterin des Abendblattes (???) Grund genug, bei mir anzurufen, weil das Video doch bestimmt von mir wäre.

    Auf die Mailbox quatschte sie mir dann allerdings nicht, warum denn die Anzeige nicht verfolgt worden wäre oder sowas, sondern nur das übliche: WARUM DENN NICHT DEN RADWEG VERWENDET?

    Bin ich froh, aus dieser Stadt zu verschwinden. Ich seh schon die Schlagzeile beim Abendblatt: „RENITENTER RADFAHRER PROVOZIERT AUTOFAHRER MITTEN AUF DER STRA?E“, dann darf sich CDU-Superstar Dennis Thering noch mal über die lieben Rüpel-, Kampf- und Rücksichtslosradler echauffieren und am Ende krieg ich wieder handfeste Morddrohungen wie beim letzten Mal. Echt kein Bock mehr.

    Noch mal ein kurzer Blick in die Zeitungen. Die meisten Nachrichten zum Thema EU-Urheberrechtsreform lesen sich wie die Pressemitteilungen der Pro-Urheberrecht-Lobbygruppen und schwallern auf langen Seiten mit ganz schön vielen Absätzen um das eigentliche Thema herum, während gleichzeitig dramatische Szenarien bis zum Untergang unserer Kultur ausgemalt werden, während man sich mit den Gegenargumenten überhaupt nicht beschäftigen mag:

    Abgesehen von SPIEGEL ONLINE muss man wohl bis ins Ausland surfen, um auch mal eine Gegenstimme zu finden:

    Zu den Grundlagen, worum es am 12. September eigentlich gehen wird, schreibt Julia Reda:

    Und aktiv werden kann man auch noch schnell bei Wikimedia:

    Tja. Gestern Abend wunderte ich mich noch, warum eigentlich wieder so viele grüne Züge im Kieler Bahnhofsvorfeld abgestellt herumstanden und vorne nur „Ich habe Pause“ leuchtete, während gleichzeitig wieder mindestens zwei lokbespannte Züge mit roten Doppelstockwagen zwischen Kiel und Hamburg fuhren.

    Heute morgen im RE 7 ab Kiel um 9.02 Uhr kam dann die freundliche Durchsage, dass der RE 7 ab Kiel auf unbestimmte Zeit nur bis Neumünster fährt, dort muss in den RE 7 aus Flensburg umgestiegen werden. Grund dafür: Akuter Fahrzeugmangel bei der Regionalbahn Schleswig-Holstein. Die abgestellten Züge wären allesamt defekt.

    Dumme Sache nur: Aufgrund von Fahrzeugmangel fährt der RE 7 aus Flensburg auch nur mit vier Wagen und ist schon halb voll. Hinter mir drängt gerade noch die komplette Belegung der vier Wagen aus Kiel die Treppe hinauf, es wurde dann doch etwas kuscheliger. Einen Sitzplatz fand ein wesentlicher Teil der Fahrgäste nicht mehr.

    Das soll erstmal auf unbestimmte Zeit so bleiben. Was ja nicht heißen muss, dass es nicht noch schlimmer werden kann und in Ermangelung weiter Fahrzeuge dann auch der bislang nicht betroffene RE 70 ausfällt.

    Läuft gerade bei der Bahn, ja? Die Bilanz stimmt nicht, im Netz Ost fehlen Lokführer, so dass mehrere Züge ebenfalls auf unbestimmte Zeit ausfallen, nun geht auch noch der grüne Kram kaputt.