München 22:52 ab, Hamburg-Dammtor um 08:52 an war bereits ausgebucht?
Gute Frage: Ich tippe mal ins Blaue, dass die Bahn diesen wesentlich komfortableren Nachtzug nicht rausrücken wollte. Ich versuche das mal in Erfahrung zu bringen.
München 22:52 ab, Hamburg-Dammtor um 08:52 an war bereits ausgebucht?
Gute Frage: Ich tippe mal ins Blaue, dass die Bahn diesen wesentlich komfortableren Nachtzug nicht rausrücken wollte. Ich versuche das mal in Erfahrung zu bringen.
Da dürfte eine Cree XP-G drinstecken.
Worin jetzt? In meinem Edelux II?
Tja: Für den ICE 882 von München nach Kiel über Hannover fuhr heute ein Ersatzzug ICE 2908. Der ist aber kein ICE 4, bietet also keine Fahrradmitnahme und weniger Sitzplätze.
Ein Kollege von mir macht gerade eine 14-stündigen Nahverkehrstrip mit Fahrrad im Gepäck von München über Nürnberg, Jena, Göttingen, Hannover, Uelzen, Hamburg nach Neumünster, weil alle alternativen InterCity-Verbindungen mit Fahrradmitnahme bereits ausgebucht gewesen wären. Das ist halt das Problem, wenn man morgens am Bahnsteig nur was von „Zug fällt aus“ auf der Tafel sieht: Dann kriegt man offenbar keinen Platz mehr im InterCity und kann dann mit dicken Backen sehen, wie man das Bike mit nach Hause bekommt.
Das bekräftigt mich schon wieder darin, möglichst keine Langstreckenverbindungen mit Fahrradmitnahme zu buchen. Das Risiko eines Problems mag gering sein, aber die Konsequenzen in Form einer quasi ganztätigen Nahverkehrstour durch Deutschland sind für mich extrem abschreckend. DMHH hatte ja mal ähnliches berichtet.
Laut diversen Berichten in den gesellschaftlichen Medien kontrolliert die Polizei gerade wieder vermeintlich bei rotem Licht fahrende Radfahrer, unter anderem am Bahnhof Dammtor.
Ich habe kurz überlegt, ob ich mich aufs Rad setze und mal nachschaue, wie dort kontrolliert wird und ob grundsätzlich Radlinge angehalten werden, die kurz nach Umschalten auf rotes Licht nicht bremsen konnten, aber irgendwie denke ich mir: Nö, das ist vor einem halben Jahr schon gründlich schiefgegangen und hat mir eine Menge Ärger eingebracht.
Ich bin nun mal gemäß der Prämisse, mich mit Schrittgeschwindigkeit an grüne Ampeln anzunähern, nach Hause gefahren. Ziel war, die vom Amtsgericht Hamburg präferierten Verkehrsregeln umzusetzen, ohne das jetzt allzu sehr ins Lächerliche zu ziehen.
Ich ziehe das jetzt seit ein paar Tagen durch. Ich versuche das nicht allzu lächerlich zu praktizieren und fahre an jeder grünen Ampel mit Schrittgeschwindigkeit, sondern versuche mit die Ampelschaltungen einzuprägen. Und ich krabble natürlich auch nicht mit Schrittgeschwindigkeit los, wenn die Ampel gerade umgeschaltet hat. Ein paar Erkenntnisse konnte ich dabei schon gewinnen, etwa besteht die Ampelschaltung am Kieler Bernhard-Minetti-Platz aus unterschiedlichen Umläufen, die nicht synchron zu der Ampelanlage 500 Meter weiter nördlich an der Hardenbergstraße laufen.
Ich komme da morgens entweder so knapp an, dass ich bei einem Durchschnittstempo von 22 Kilometern pro Stunde kurz nach dem Umschalten auf rotes Licht dort auftauche oder aber erwische einen dieser seltsamen Umläufe, bei denen alle vier Fahrrad- und Fußgängerfurten gleichzeitig grünes Licht bekommen. Die Dauer dieser Phase ist aber wiederum deutlich kürzer als bei der normalen Grünphase mit nur zwei grün signalisierten Furten.
Darf ich an dieser Stelle einmal fragen, welcher normale Verkehrsteilnehmer sich das einprägt, beziehungsweise überhaupt auf die Idee kommt, sich so etwas einprägen zu wollen? Die Annahme des AG Hamburg, man könne sich die Ampelhasen einprägen, beziehungsweise hätte das als Ortskundiger im Gefühl, mag auf einigen Strecken stimmen — aber auch nur dann wenn nichts dazwischenkommt.
Wie beispielsweise die Umläufe unten am Kieler Dreiecksplatz liegen weiß ich noch immer nicht. Mal komme ich bei grünem Licht an, mal bei rotem. Mal wird zuerst der Rechtsabbiegestreifen separat signalisiert, so dass ich auf dem Radweg ebenfalls rechts abbiegen darf, mal nicht. Ich kann da kein System erkennen, aber den separaten Signalgebern für den Radverkehr fehlt leider die Gelbphase. Das ist also auch wieder so ein Glücksspiel — nach meiner Kenntnis steht die Kieler Polizei, wenn sie ihre halbjährliche Fahrradkontrolle durchführt, gerne hier.
Und ansonsten? Ich habe mir ziemlich viel Ärger mit anderen Verkehrsteilnehmern angelacht, sowohl mit Radfahrern als auch Kraftfahrern. Mir sind in den letzten Tagen beinahe sieben Radfahrer hinten reingefahren, weil ich bei grünem Licht gebremst habe. Ungefähr zwei von drei Kraftfahrern biegen verständnislos ab, wenn ich trotz Blickkontakt und allem drum und dran, was zu einer gefahrlosen Begegnung am Knotenpunkt zählt, plötzlich abbremse. Die wissen überhaupt nicht was los it und fahren dann halt weiter — und das ist brandgefährlich. Auf dem Video im verlinkten Beitrag praktiziere ich diese Fahrweise abends alleine, da sind kaum andere Radfahrer vor oder hinter mir.
Aber sobald ich bei grünem Licht auf Schrittgeschwindigkeit abbremse, fährt der abbiegende Kraftverkehr wieder an und räumt womöglich den nachfolgenden Radverkehr ab, der nicht diesen Kniff aus § 3 Abs. 1 StVO und § 1 Abs. 2 StVO beherrscht.
Ich möchte gerne noch eimal erwähnen, dass § 1 Abs. 2 StVO vielleicht auch bedeutet, keine allzu großen Experimente im Straßenverkehr durchzuführen. Mit meinem Fahrverhalten, bei mir unbekannten Ampelschaltungen bei grünem Licht auf Schrittgeschwindigkeit abzubremsen, gefährde ich nicht nur mich, sondern auch andere.
Gerade in dieser Hinsicht scheint es mir ja von der Hamburger Polizei besonders ambitioniert zu sein, Radfahrer abzuzetteln, die etwa 0,6 Sekunden nach Umschalten auf rotes Licht noch über eine Kreuzung fahren — anstatt als Straßenverkehrsbehörde einen Signalgeber für Radfahrer mit Gelbphase anbauen zu lassen.
Edelux II
Wie schnell altert so ein LED-Scheinwerfer eigentlich? Der Edelux an dem neuen Junikäfer ist deutlich heller als der am alten Brompti, der seit April ungefähr dreitausend Kilometer betrieben wurde.
Ist das normal? Analog dazu müssten ja diese Hochleistungs-LEDs, die in Autos verbaut werden, nach einem Jahr keine fünf Meter weit reichen.
Antrag A0156/18 aus der Ottostadt Magdeburg von CDU, FDP und BfM:
ZitatDer Stadtrat möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ob auf breiten Gehwegen in der Landeshauptstadt Magdeburg eine gemeinsame Nutzung als Geh- und Radweg (Zeichen 240) erfolgen kann. Der Radweg soll untergeordnet sein.
Begründung:
Die dicht besiedelten Gebiete der Landeshauptstadt Magdeburg können ab und zu für Radfahrer aufgrund der Straßenoberflächen und des Autoverkehrs ein Unsicherheitsgefühl auslösen. Deshalb gibt es auch Radfahrer, die vielfach verkehrswidrig auf die Gehwege ausweichen. Dies wiederum kann zu Konflikten mit den Fußgängern führen. Daher sollte geprüft werden, ob nicht eine gemeinsame Nutzung eines Geh- und Radweges (Zeichen 240) erfolgen kann. Auf dem Editharing kann zum Beispiel eine gemeinsame Nutzung erfolgen.
Das entspricht ja so ziemlich dem aktuellen Zeitgeist: Sind die Grenzwerte unpassend, werden die Grenzwerte angepasst. Sind die Verkehrsregeln unpassend, werden die Verkehrsregeln angepasst. Bla.
How about no?
Ein bisschen Spaß muss sein:
ZitatSehr geehrte Damen und Herren,
im Artikel „KUNSTRASEN STATT GRASWURZEL: WENN CLICKTIVISMUS AUF HARTE REALITÄT TRIFFT“ (http://webschauder.de/kunstrasen-sta…alitaet-trifft/) schreibt Herr Volker Rieck:
„Piraten sind offenbar zur Selbstreflektion fähig. Demonstrationsteilnehmer Malte Huebner machte an dem Tag recht schnell seinem Unmut auf Twitter Luft. (…) Es kam aber noch schlimmer für den jungen Piraten, als die ersten Passanten vorbeikamen.“
Ich bin weder Mitglied der Piratenpartei und als solcher kein „Pirat“ noch bin ich jung. Ich möchte Sie bitten, die Angaben zeitnah zu korrigieren. Ich bin Mitglied einer Partei, die leider keine Doppelmitgliedschaften erlaubt, so dass Ihr Artikel für Irritationen sorgen könnte.
Mit freundlichen Grüßen
Malte Hübner
Drüben im dforum sieht man die Urheberrechtsreform nicht ganz so entspant: Upload-Filter / Artikel 13: Es geht um alles!
Das ist ganz interessant, weil es sich um ein Forum handelt, in dem vor allem Urheber zugange sind, nämlich Fotografen, die dort ihre eigenen Werke hochladen. Und Dirk Wächter hat ganz zurecht Sorge, in seinem als Hobby betriebenen Forum die Masse der dort hochgeladenen Fotos nicht ohne technische Hilfsmittel kontrollieren zu können. Mit der Einbindung von Werbung, dem Anbieten von kostenpflichtigen Nutzerkonten und dem Verkauf eines Buches dürfte Wächter relativ eindeutig ein kommerzieller Betrieb unterstellt werden.
Währenddessen mussten einige Fans der Urheberrechtsreform feststellen, dass es für den eigentlichen Urheber gar nicht so ganz gut aussieht. Der Internationale Journalistenverband macht plötzlich dicke Backen: New copyright directive makes a mockery of journalists' authors' rights
Markus Beckedahl von Netzpolitik erklärt dazu: "Urheber werden nicht mehr vom Kuchen abbekommen"
Der Kniff, die EU-Parlamentarier zur Zustimmung zu der Reform zu bringen, ist denkbar einfach: Man schreibt einfach nichts von „Uploadfiltern“ in den Artikel 13 hinein, schon sind beispielsweise Teile der grünen Fraktion im Europaparlament überzeugt. Ich kann gerade in Ermangelung brauchbaren Mobilfunkinternets nicht so lange in den Twitter-Zeitleisten zurückscrollen, aber die Logik ist halt so einfach wie bei Axel Voss: https://twitter.com/AxelVossMdEP/status/1096079281476648960
Die Grüne Helga Trüpel bekräftigt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung ein weiteres Mal: "Es gibt keine Verpflichtung für Upload-Filter" Ja, natürlich gibt es keine Verpflichtung, einen Upload-Filter zu installieren, aber es wird eben schwierig, die geforderten Maßnahmen ohne Upload-Filter umzusetzen. Selbstverständlich bestehen auch noch eine Menge Alternativen zu Upload-Filtern, angefangen von der Schließung der entsprechenden Webseiten bis hin zur manuellen Kontrolle von Beiträgen und Dateianhängen, die selbst in einem kleinen Forum wie diesem so viel Zeit in Anspruch nähmen, dass jeglicher Diskussionsfluss zum Erliegen käme. Klar kann ich mich abends in der Bahn hinsetzen und die Warteschlange freizuschaltender Beiträge abarbeiten, super, dann schreibt ihr tagsüber eine Nachricht und könnt einen Tag später die Antworten lesen und wiederum einen Tag später schalte ich dann eure Antwort auf die Antwort frei. Geil. Zumal ich dennoch verantwortlich bin für jede Urheberrechtsverletzung, die mir womöglich durch die Lappen ginge.
Dass sich die geforderten Maßnahmen noch nicht einmal für bummelige Winz-Webseiten wie dieses Forum oder criticalmass.in umsetzen lassen, ist natürlich nicht mehr das Problem unserer Abgeordneten, ich fände es aber ganz toll, wenn sie das bei ihrer Meinungsbildung eventuell berücksichtigen könnten.
Und sonst so:
Das ist Bromptis Freundin. Sie ist ein M6HD in Flame Lacquer und wurde von Lischen-Radieschen „Junikäfer“ getauft.
Und sie ist wunderschön.
Genau dazu hatte ich gestern eine andere Auslegung gelesen. „Very short extracts“ wären eben ein paar Worte als Anriss, wie es bei Google News der Fall war. Ich habe den Link dazu allerdings gerade nicht zur Hand, ich muss gleich aus der Bahn steigen.
Ich glaube, es war in der ZEIT: EU einigt sich auf Reform des Urheberrechts
Zitat
Die Einigung sieht nun vor, dass die Nachrichtensuchmaschinen weiterhin Hyperlinks, einzelne Wörter und kurze Textausschnitte anzeigen dürfen. Das Veröffentlichen von Überschriften oder ganzen Sätzen ist verboten.
Und eine Überschrift fällt in meinem Sprachverständnis unter "very short extracts".
Genau dazu hatte ich gestern eine andere Auslegung gelesen. „Very short extracts“ wären eben ein paar Worte als Anriss, wie es bei Google News der Fall war. Ich habe den Link dazu allerdings gerade nicht zur Hand, ich muss gleich aus der Bahn steigen.
Laut "Zeit" (Darf ich den Namen des Blatts künftig noch zitieren?) dürfen nichtmal mehr Artikelüberschriften kopiert werden.
Wäre im Prinzip so, als dürfte ich bloß noch "9783257230475" schreiben, aber nicht den Titel des Buches.
Nach meiner Kenntnis trifft das zu, ja. Ich bin mir leider nicht sicher, dass unseren Abgeordneten im EU-Parlament dieser Blödsinn auffällt.
Eine Sammlung recht bedrückender Artikel — und das ist noch optimistisch formuliert — findet sich in der ZEIT: Die Honigbiene ist das kleinste Problem
Hier noch ein paar Nachrichten zu diesem Thema:
Ansonsten sind die Reaktionen aus der Medienlandschaft eher mau. Ich glaube, ich muss kein Verschwörungstheoretiker sein um zu verstehen, dass die Medienkonzerne als treibende Kraft hinter der Urheberrechtsreform ihre Leser ungern zum Denken anregen wollen, ob man vielleicht mit dem jetzigen Forderungskatalog ein bisschen sehr weit über das Ziel hinausgeschossen sein könnte.
Julia Reda beschreibt hier noch einmal, was heute passiert ist — und was in Zukunft (nicht mehr) passieren wird: Breaking: The text of Article 13 and the EU Copyright Directive has just been finalised
In diesem Moment hat sich der so genannte Trilog nach geheimen Verhandlungen anscheinend auf eine Position zu Artikel 11 und 13 verständigen können: https://twitter.com/Senficon/status/1095764906257858560 und https://twitter.com/NatBruxelles/status/1095764803291893761
Es besteht nur noch die letzte Hoffnung, dass das Parlament diesen Kompromissvorschlag ablehnt. Darauf würde ich allerdings nicht bauen, das ist im September bereits schiefgegangen.
Sascha Lobo schrieb dazu heute Mittag einen Nachruf auf das Internet — und auf die europäische Idee: Wollt ihr Europa zerstören?
Zurück zum Kreuzungsbauwerk, das wir eben schon bestaunt haben. Wenn man der Kreuzung gegen den Uhrzeigersinn in Richtung Innenstadt folgt, sieht man plötzlich folgendes:
Auf dem Radweg entlang des Bahndammes darf offenbar in beiden Richtungen geradelt werden.
Oder doch nicht? Wenn man aus der Unterführung herauskommt, weiß man gar nichts von diesem Glück, sondern sieht nur ein harsches „Radfahrer rechten Radweg benutzen!“
Tja, und nun? Ist das nur eine harsch formulierte bitte, wenn doch von hier aus unsichtbar weiter hinten das strahlt? Oder wurde das blaue Schild einfach nur um 90 Grad verdreht und soll eigentlich längs von der Unterführung über die Querungsfurten zeigen, analog zu dem Zeichen 237 auf der anderen Straßenseite? Nichts genaues weiß man nicht, aber im Herbst 2008 war der Zweirichtungsbetrieb an dieser Stelle noch vorgesehen.
Grundsätzlich ginge ich hier davon aus, dass das Schild um 90 Grad verdreht wurde. Vielleicht wurde es aber auch schlichtweg vergessen, nachdem der Zweirichtungsbetrieb in den letzten zehn Jahren offenbar abgeschafft wurde. Vielleicht auch nicht. Nichts genaues weiß man nicht — aber wenn die Polizei hier tatsächlich vermeintliche Geisterradler abgezettelt haben sollte, wäre das wirklich mehr als frech. Als Straßenverkehrsbehörde könnte sie hier leicht Abhilfe schaffen und die Beschilderung in Ordnung bringen.