Feinstaubsensoren bauen

  • Ich würde es gut finden, wenn Feinstaub flächendeckend erfasst werden würde, und ich würde gern wissen, was in meiner Umgebung so in der Luft ist und nicht nur an den wenigen Messtationen in Hamburg.

    Kurzum: Ich würde auch gern einen oder mehrere Feinstaubsensoren aufstellen. Noch jemand Interesse? Man könnte eine Sammelbestellung machen und sich dann zum Zusammenbauen treffen.

  • öhm, Pollen in allen Ehren und Honig mag ich für mein Leben gern. Aber auch Pollen sind Feinstaub. Kein mineralischer und möglicherweise kein besonders schadstoffhaltiger, aber das ist für die Feinstaubmessung erstmal egal. PM10/PM2.5 ist über die Größe definiert, nicht über Pollen/Nichtpollen. Ein tatsächliches Problem des Sensors ist hingegen Nebel (weil Trockenfeinstaub trocken gemessen werden soll), deswegen hat das Gerät zusätzlich einen Feuchte- und Temperatursensor um die Gültigkeit der Daten nachher bewerten zu können.

    Tatsächlich sind die angesprochenen Sensoren nicht perfekt geschweigedenn geeicht. Sie kosten aber auch nur ~30€ anstatt mehrere Tausend für ein professionelles Gerät (das regelmäßig amtlich geeicht werden müsste was weitere regelmäßige Kosten verursacht). Die Idee hinter luftdaten.info ist, mit vielen einfachen Sensoren ein plausibles Bild zu generieren. Dafür hilft natürlich der Abgleich mit den amtlichen Daten. Mein Sensor schafft eine Korrelation von ~0.5 mit den amtlichen Sensoren im Umfeld. Wenn jetzt die einfachen Sensoren zum Beispiel in Niederschlesien alle weiter weg von den dortigen amtlichen Daten wären, dann könnte man seine Schlüsse ziehen (zum Beispiel, dass die Sensoren dort schlechter funktionieren...).

    Es geht nur um ein Kontroll- und Aufklärungsorgan der Citizen Science und dafür sind die einfachen Sensoren gut genug. Auch bei besseren Sensoren käme man um eine objektive Interpretation der Daten nicht herum.

  • Jo, Feinstaub schon. Nur ist das etwa wie mit der Einordnung künstlicher Mineralfasern: alles was im Körper gelöst wird ist harmlos und darf ignoriert werden. Deine Aussage hilft aber (leider) immens bei der Einordnung: Ich kenne nur relativ wenige Stellen, die Filter auszählen. Dauert halt ein paar Stunden, geht nur mit Elektronenmikroskop. Und entsprechend sind alle anderen Daten schöne Werte mit Feinstaub, erlauben aber keine Einschätzung wie bedrohlich das ist.

    Üblicherweise wird diese Einschätzung auch nicht mitgeliefert, stelle ich gerade fest. Sondern nur gesagt "hier sind zwölf Feinstaub". Dann darf ich aber im Umkehrschluss leider nicht vom Feinstaub auf "besonders gesundheitsgefährdende Stellen Hamburgs" schließen.

  • Hast du jetzt doch einen bzw. drei Aufstellorte gefunden? Und deine Geschicklichkeit zum Zusammenbauen gleich dazu? ;)

    Kommt Zeit, kommen Aufstellorte.

    @Malte 1? Ist bei dir am Fenster noch Platz frei? Vielleicht kriegen wir ja auch hier am Bureau an der Ost-West-Straße einen platziert. Und den dritten kann ich sicherlich einem Kollegen aus Barmbek andrehen.

  • Da ich mich ab und zu mit so etwas professionell befassen darf, möchte ich einen Kommentar dazu abgeben: diese Messungen mit einem Sensor einfacher Bauart sind wenig aussagekräftig und technisch überholt. Inzwischen misst man mit technisch wesentlich aufwändigeren Geräten:

    Beispiel

    Mit solchen Geräten können qualitative Aussagen getroffen werden, die zwischen natürlichen und künstlichen Staubquellen differenzieren. Damit kann die fachliche Diskussion auch auf einer anderen Ebene stattfinden.

    Der Nachteil ist aber, dass die Dinger etwas mehr als 5 Euro kosten....