PK 21 und Arbeitsstelle Stresemannstraße

  • Wahnsinn. Ich glaub, es wird langsam tatsächlich Zeit für eine Dienstaufsichtsbeschwerde.

    Ich hab heute mal wieder das PK21 angeschrieben, wie sie sich das so mit dem Fahrradverkehr in den Baustellen der Stresemannstraße vorstellen, wenn da Schilder auf dem Radweg stehen und schmalste Stellen als "gemeinsamer Fuß- und Radweg" ausgewiesen werden.

    Ich bekam eine Antwort.


    Zitat von StVB PK21

    Sehr geehrter Herr ______,

    der Mangel wurde behoben

    Sollten Sie zukünftig Mängel im öffentlichen Verkehrsraum feststellen, werden wir die zur Kenntnis nehmen, den Sachverhalt prüfen und ggf. notwendige Maßnahme treffen.

    Ein ausführlicher Schrift- oder Emailverkehr mit Ihnen wird nicht mehr erfolgen.

    Mit freundlichen Grüßen

    [Mitarbeiter StVB]


    Alter Falter.
    Ich glaub, es wird mal Zeit, die Korrespondenz und Nicht-Korrespondenz mit StVB-PK21 hier zusammenzufassen.
    Das nimmt jetzt Ausmaße an, die nicht mehr feierlich sind und die auch irgendwie aus reinem Protest nicht mehr bereit bin, hinzunehmen.


  • PK21

    Sind die jetzt beleidigt?

    Mal im Ernst: Die Situation für Fußgänger und Radlinge an dieser Arbeitsstelle dort lässt sich ja kaum noch als verrückt bezeichnen. Da verstecken sich niedrige Fußplatten auf dem Gehweg, dieses [Zusatzzeichen 1012-32] steht mitten auf dem Radweg, damit sich auch jeder daran hält, und die anschließende Führung für Fußgänger ist ja eine reine Gefahrenstelle sondergleichen. Dazu kommen dann noch die lustigen anderen Beschilderungen, bei denen man sich als Radfahrer beim besten Willen überhaupt nicht mehr regelkonform verhalten kann.

    Hast du eigentlich ein paar Fotos davon? Ich komme dort leider nur hin und wieder mal mit dem Bus vorbei, aber eigentlich hat diese Arbeitsstelle dort genügend Potenzial, um täglich mindestens drei Mal neue Gefahrenstellen dort fotografieren zu können.

  • Die sind schon beleidigt gewesen, als ich 5x nachgefragt hab, wie sich das mit dem Fußgänger- und Radverkehr an dieser Stelle hier vorstellen:

    Wenn kein Anlieferungsverkehr, darf man als Radfahrer da unter der Sturzabsicherung durchfahren, die auf dem Radfahrstreifen steht. Wenn angeliefert wird, ist es plötzlich ein gemeinsamer Fuß- und Radweg.

    Ich muss da mal an höherer Stelle nachfragen, ob ich einen Anspruch auf Beantwortung meiner Fragen habe, wie ich mich als Radfahrer an gewissen Stellen zu verhalten habe.

  • Ach, Moment, ich habe gerade mal Google gefragt, wo das PK 21 angesiedelt ist. Das sind ja die Beamten aus der Mörkenstraße, die auch im Jahr 2015 des Herrn noch immer meinen, Radwege seien immer benutzungspflichtig (quasi im Sinne dieser MOTOR-TALK-Standardantwort mit dem prominenten Kommafehler: „Wenn ein Radweg vorhanden ist, ist dieser, zu verwenden!“). Als ich mal da war, weil mich jemand auf der Max-Brauer-Allee über Gebühr gefährdet hatte, hat mir der Typ auf der Wache ja auch erstmal gefragt, ob ich denn eine Fahrerlaubnis hätte und ob ich mir vorstellen könnte, wie man sich im Auto fühlt, wenn ein „Radfahrer trotz Radweg mitten auf der Straße“ führe. Dass es da gar keinen Radweg gab, konnte ich ihm nicht so recht erklären.


    Ich muss da mal an höherer Stelle nachfragen, ob ich einen Anspruch auf Beantwortung meiner Fragen habe, wie ich mich als Radfahrer an gewissen Stellen zu verhalten habe.

    An manchen Stellen mögen solche Nachfragen ja tatsächlich nur dazu dienen, den Leuten da auf die Nerven zu gehen, aber hier wäre ich an einer Antwort tatsächlich mal interessiert. Da soll man [Zusatzzeichen 1012-32] , dann gibt’s auf der anderen Seite noch mit [Zeichen 239] beschilderte Radwege, daneben steht [Zeichen 254] . Da bin ich mir dann auch nicht sicher: Soll man nun auf der Fahrbahn fahren oder ist das kraft des Zeichen 254 auch verboten? Na gut, im Zweifelsfall steigt man dann eben ab und schiebt brav. Nur: Ein Fahrrad, womöglich noch mit Taschen hinten drauf, durch eine Gasse von anderthalb Metern Breite zu schieben, die in den Stoßzeiten aufgrund der benachbarten S-Bahn-Station teilweise außerordentlich stark frequentiert wird, ist ja auch so eine Sache.

    Außerdem gibt es ja nicht nur einen Radfahrer am Tag, der da durch will, sondern in ebenjenen Stoßzeiten sicherlich auch mal zehn oder zwanzig pro Minute. Da muss einem doch auch schon bei der Planung dieser Verkehrsführung klar sein, dass das einfach nicht funktionieren kann — ganz abgesehen davon, dass die eigentliche Ausführung noch von der Planung abweicht, weil die Arbeiter nach Feierabend anderes im Kopf haben, als die Absperrelemente wieder an die richtige Stelle zurückzuschieben.

    Dort dann mal nachzufragen halte ich für vollkommen legitim.

  • ...aber hier wäre ich an einer Antwort tatsächlich mal interessiert

    Ich auch! Auch mir hatte das PK 23, genauer ein leitender Polizeibeamter, vor längerer Zeit mitgeteilt, dass man nicht mehr auf meine Mails eingehen werde. Thema meiner Mails ist dieser "Gehweg" in der Frickestraße in HH-Eppendorf:

    Dort herrscht Halteverbot auf der Fahrbahn und auf dem Gehweg ist das Parken ohnehin untersagt. Trotzdem wird er seit vielen Jahren als Parkplatz missbraucht. Dem PK 23 ist das schon ewig bekannt. Die Polizeiarbeit orientiert sich hier, wie an etlichen anderen Stellen in HH auch, aber am "Parkdruck" und nicht an den Verkehrsregeln. Man weigert sich schlichtweg, dort einzuschreiten. :cursing:

    "Terrorismus ist der Krieg der Armen und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen"
    Peter Ustinov

  • ich guck mal, ob ich heut Nachmittag da mal die Runde drehe.
    Muss mal abschätzen, wie das mit dem Licht wird, da ich nur die Mobilfunke zum knipsen dabei habe und die Fahrrad-Kamera da keine "schönen" Bilder macht.

    --
    Ich hab die Zuständigkeitsgrenze der StVB-PK21 als kml-Datei. Blöd nur, dass ich die hier wegen "ungültiger Dateiendung" nicht hochladen kann.
    Wobei - wen würde das interessieren :P

  • Apropos Stresemannstraße:

    Zu schnell, nicht angeschnallt und mit dem Handy am Ohr: Für Gerhard Kirsch (51), den Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), kommt es ganz dicke. An der Stresemannstraße raste er mit seinem Privatwagen in die stationäre Radarfalle.

  • So. Hab mir da jetzt mal das volle Programm gegeben.
    Da könnte man aus jeder zuständigen Behörde, von der StVB übers Bezirksamt bis zur Tiefbauabteilung jemanden zum Ortstermin laden und am Besten auch noch Vertreter der Berufsgenossenschaften dazubestellen.


    Ich beginne mal mit Fahrtrichtung West und hier hinter dem Neuen Pferdemarkt. Zugegeben, das ist nicht die Zuständigkeit von PK21. "Interessant" ist es dennoch, wenn auch noch lange nicht so krass, wie dann der Rest.

    Geht los am Kreuzungsbereich Juliusstraße
    (ich hab mir die andere Seite übrigens nicht mehr angeschaut, ich hatte da nach 70min rumgurken absolut keine Lust mehr :cursing: )


    Schön, so ein getrennter Fuß- und Radweg. Sieht man auch sofort, wem welcher Teil zugestanden wird.


    Also die Dame hier links auf dem Fahrrad hat jedenfalls den Radweg erkannt.

    Ich wollte mich da nicht vorbeimogeln und drängeln, bin dann dahinter geblieben. War wohl auch besser so, denn unmittelbar hinter dem Gebäudevorsprung wartete der schwarze Mann ..Container


    die schönen Fahrradhäuschen sind übrigens ein herrliches Beispiel dafür, wie man den Radverkehr auf dem Hochbord auch dann noch nachhaltig unsicher machen kann, wenn keine parkenden Autos neben dem Radweg stehen und auch Kreuzungsbereiche noch meilenweit weg sind...
    Das sind so schöne Fußgängerverstecke, da jauchzt das Bedenkenträgerherz. :whistling:

    Mehr als Schrittgeschwindigkeit ist dort in meinen Augen schon gewagt.

    Die hässliche Engstelle vor der Sternbrücke, an der schon immer VZ.240 hing, wurde jetzt neu gemacht!
    Also - die Pflasterung wurde neu gemacht. Eng ist es natürlich weiterhin, so wie selbstverständlich auch nicht angedacht ist, hier den Benutzungszwang aufzuheben.
    Aber vielleicht warten wir noch 3 Jahre, dann ist das Schild soweit runtergerutscht, dass es irgendwann mal von einem Autofahrer umgerissen wird. Oder es schlägt sich ein Radfahrer das Knie, wahlweise den Kopf auf und die Behörde macht geltend, dass das Schild erst seit gestern so tief hängt...

    Ich musste übrigens echt keine Minute warten, bis das passiert, was natürlich an so einer Engstelle in den Augen der zuständigen StVB völlig problemlos ist.
    Mir kam ein Elternpaar mit Blagenpanzer entgegen. Ich war schon in der Engstelle, die wollten aber partout auch noch rein. Bin dann sicherheitshalber auf 0 gebremst und abgestiegen. Damit war dann gar keine Möglichkeit mehr, aneinander vorbeizukommen. Sie sind dann 2 Schritte zurück und haben mich gnädigerweise passieren lassen. Manmanman...

  • so, spätestens ab Sternbrücke ist aber die StVB des PK21 zuständig.


    Direkt unter der Brücke geht das Drama weiter.
    Man erkennt sofort das Blauschild. Ok, viele Aufkleber... oh, halt. Ist das wirklich ein VZ.241, das einen benutzungspflichtigen Radweg neben einem Gehweg anzeigt?

    Das beißt sich leider mit der gepflasterten Realität. Selbst mit gutem Willen vermag ich hier keine bauliche Trennung, sei es auch nur durch unterschiedliche Farbgebung oder Camouflagetrennstreifen wie am Jungfernstieg erkennen

    Na gut, blau ist blau, erstmal rauf da. Die Horden an Geisterradlern gilt es dabei gekonnt zu umfahren. Wenn sie doch zumindest nur ein VZ.240 aufgehangen hätten...


    direkt an der Querung der Stresemannstraße gibt es das gewohnte Bild, Radfahrer und Fußgänger blockieren den Radw.. Fahrweg

    Etwas überbelichtet schon im Hintergrund zu erkennen: eine fabelhafte Engstelle.

    Näher betrachtet:

    schaut gut aus. Besonders eindrucksvoll finde ich, dass man die Fahrspuren rechts und links am Lichtmast vorbei deutlich erkennt. Der Hamburger Radfahrer ist eben geübt im durchschlängeln. hooray!



    Schöne Engstellen, liebevoll arrangierte Mülltonnen und Geisterradler.

    Im Hintergrund des Bildes mit der Engstelle erkennt man übrigens, dass es sich hier um den Wartebereich einer Bushaltestelle handelt. Es verkehrt die Linie 3. Metrobuslinie. Zwischen Schenefeld und Tiefstack. Gut besucht. Und als Radfahrer wird man gezwungen, hier durch den Wartebereich zu fahren.

    Bei der medialen Diskussion um die "Radwegeposse" in der Luruper Hauptstraße, wo die Radwegebenutzungspflicht auf gesamter Länge aufgehoben wurde, die sonstigen Radwege vor der Bushaltestelle enden und kein "Fußweg, Radfahrer frei" angebracht wurde, kam als Begründung der dort zuständigen StVB, dass es rechtlich nicht zulässig sei, den Radverkehr durch eine so schmale Stelle durch den Wartebereich einer Metrobuslinie zu führen.

    Wohlgemerkt: nichtmal "Radfahrer frei" ist zulässig. Also weiter draußen, bei einer anderen StVB. Wo auch weniger Passagiere warten. Und weniger Radfahrer unterwegs sind.
    Die StVB beim PK21 ist da stringent: Radfahrer runter von der Fahrbahn, durch den Wartebereich der Bushaltestelle. Man legt hier vermutlich "Recht" anders aus.
    Vielleicht bremsen die Radfahrer auf der Fahrbahn die Autos aus, so dass der stationäre Blitzer 100m weiter nicht mehr genug bringt? :thumbup:

  • Die Bushaltestelle direkt hinter der Sternbrücke ist noch immer "verlegt". Es wird also nicht zwischen Oelkersallee und Sternbrücke eingestiegen, sondern in Fahrtrichtung hinter der Oelkersallee.


    Schön, VZ.237, Radweg benutzungspflichtig.
    Behelfsbushaltestelle gut erkennbar an den wartenden Personen


    rechts wuchert das Grün auf den Gehweg, links hält der Bus und spuckt die Fahrgäste direkt auf den Radweg. Aber: na klar, Radfahrer - Bushaltestelle - langsam fahren - ggfs. anhalten.


    Wer daran vorbeigekommen ist, darf sich dann fragen, wohin der Gehweg verschwunden ist und wieso bei nicht-vorhandenem Gehweg noch ein Radweg mit B-Pflicht angeordnet werden darf.

    Wer noch mehr stänkern will, fragt an der Stelle auch mal nach, wieso eigentlich Bauzäune aufgestellt werden, die so laut RSA nicht als Absperrung zulässig sind.
    Aber, wir wollen ja nicht stänkern, oder?

    Die Stolperplatten hier sind dafür erste Sahne.
    Hier der Blick zurück:


    Aber weiter gehts in Richtung Von-Alsen-Straße / Neue Rote Flora.
    In den Alpen gibts den Merksatz: "Der Skilift zeigt im Januar, wo einst des Bauern Weidland war"
    In Hamburg zeigen solche "Oberflächen" zuverlässig an, wo mal gebuddelt wurde. Oder in absehbarer Zeit wohl auch wieder gebuddelt werden wird. Vielleicht. Mal sehen.

    Fährt sich halt absolut nicht schön und der Konflikt Radfahrer-Fußgänger ist natürlich immer noch nicht gelöst.
    Wäre er auch nciht, wenn da statt VZ.237 nun 240 hängen würde..

  • Wer sich an der Bushaltestelle "Holstenstraße" direkt vor der Neuen Roten Flora erfolgreich durch die Menschenmassen gekämpft hat, die da mit Sack und Pack und Tralala auf dem gesamten Fußweg und auch auf dem Radweg stehen, dem schwahnt bei Überquerung der Von-Alsen-Straße schon Übles.

    Im Hintergrund sind Absperrelemente zu sehen und ein Blauschild prangt.

    Hmmmm, aber wieso ist das Blauschild da 10m hinter dem Ende der Radfahrfurt angebracht?

    Wer näher heranfährt, der erkennt, dass der rot gepflasterte Radweg hier hinter dem Kiosk nach rechts abknickt

    Das Blauschild entpuppt sich als VZ.240 - gemeinsamer Fuß- und Radweg. Es ist aber um ca. 45° zu Bordsteinkante "Stresemannstraße" verdreht, steht im 90°-Winkel zum sonstigen Radweg, der hinterm Kiosk weiterführt.
    Da ich gelernt habe, dass vollkommen egal ist, wie die Pflasterung ausgeführt ist, es zählt, was das VZ anordnet - behaupte ich hier, dass das Blauschild für den Weg hinterm Kiosk gilt? Der Weg führt nämlich in den Düppelweg, der für KFZ eine Sackgasse ist
    Hier die Sicht aus der Düppelstraße auf den Kiosk in GoogleMaps

    Nun gut, irgendwie kann ich mir dann doch nicht vorstellen, dass die StVB des PK21 ernsthaft in der Stresemannstraße auf eine B-Pflicht verzichtet.
    Fahr ich also weiter auf dem Gehweg.

    stutzig macht mich das VZ.211
    Eine eigenwillige Anordnung. Aber gut, ich folge mal 90° nach rechts.


    Ah, ach da gehts längs. Über die tollen Baumwurzeln. eine sichere Stolperfalle im Dunkeln.
    Aber wenn man die überstanden hat, darf man als Radfahrer zielsicher in den Eingang der Apotheke fahren...


    ... wenn er sich denn nach §1 StVO gemeinschaftlich mit dem Fußgängerverkehr über die Nutzung der Verkehrsfläche geeinigt hat...

    scharfe Linkkurve, obacht, nicht über den Fahrradständer stürzen:

    Daran vorbei und wie der Fisch in der Reuse weiter...


    Na immerhin stehen die Aufstellfüße so, dass fast keine Stolpergefahr von ihnen ausgeht. Blindes Huhn und so?

    Wie dem auch sei - es wartet eine scharfe Rechtskurve. Holla.
    Was sich wohl dahinter verbirgt?


    Oh, ein tarngrauer Poller im "Kurvenausgang"
    (erkennt man das in der Vorschau?)


    Wie man hier mit 2 Packtaschen am Rad links am Mast vorbeikommen will? Ich weiß es nicht. Taschen abnehmen?
    Und da ist die Option "Rollator"-Mitbürger oder das Pärchen mit dem Blagenpanzer noch gar nicht gezogen.


    man, man, man...

    selbst ohne die Einengung durch den Laternenmast wird das hier schon kritisch mit dem sicher durchfahren. Ich kann da auch kaum durch schieben. Außer ich gehe Rückwärts und ziehe das Fahrrad am Lenker hinter mir her. Oder schrubbe mit den Packtaschen an der Absturzsicherung rum. oder bleibe an den Pollern hängen...

    Hamburg. PK21.

    Der Spaß geht aber noch weiter...

  • Man hat nun also den Zick-Zack-Parcours vor der Apotheke absolviert. Bei entgegenkommendem Fußgängerverkehr dürfte man das Prädikat "Kampfradler" bekommen, bei tätlichen Auseinandersetzungen oder auch Eigenunfällen ist zumindest eine Ausgabestelle für Verbandmaterial oder Schmerztabletten nicht weit...

    Ich frage mich tatsächlich, wie da eine ältere Person auf einem Pedelec, die gerne mal 25kg+ wiegen um die Kurven kommen soll. Schieben geht ja ohnehin kaum.

    Na jedenfalls gehts nun weiter zur Kreuzung Kieler Straße.

    Seit knapp 2 Monaten hängt dort jetzt

    "Bitte Kreuzung freihalten". Aber Radfahrer halten sich nie an Regeln! Komisch, dass man Autofahrern durch selbst gestaltete Tafeln die StVO nochmal erläutern muss..

    Nun gut, es handelt sich bei dieser Nebenfläche also um einen gemeinsamen Fuß- und Radweg, der hinter der letzten Kreuzung mit VZ.240 beschildert war.


    kommt man der tollen Baustelle näher, erkennt man sofort:

    ja, was erkennt man nun ?
    also man erkennt einen Transporter. Der steht auf der Rechtsabbiegespur, der von der Stresemann in die Kieler führt. unstrittig. Aber darf er. Genehmigung vom Bezirksamt.
    Man erkennt auch einen abgesenkten Bordstein in roter Pflasterung. Hmmm. sonstiger Radweg?
    Wir erinnern uns: angeordnet ist VZ.240!
    Wohin nun?

    Radweg? dann da links runter mitten auf den Seitenstreifen, auf dem auch die Füße der Überhebsicherung stehen.
    Gemeinsamer Geh-und Radweg? dann rechts vorbei. Da sind immerhin RSA-konforme Absperrelemente!


    rechts vorbei wird aber mutig, da dort allerlei Geraffel am Bauzaun lehnt. :|
    Wirklich sicher fühl ich mich dort nicht...

    Aber wir wollen mal nicht päpstlicher als der Papst sein und einfach mal darauf vertrauen, dass die StVB weiß, was sie anordnet und die Baustellenleute da für sichere Bedingungen sorgen.



    Hier dann der "Weg" unter der Überhebabsicherung durch. Man beachte den überaus üppig dimensionierten Fußweg. Oh, Fuß- und Radweg!
    Oder aber den Seitenstreifen mit Original-Fahrrad-Piktogramm. Schön eingeengt in seiner ohnehin nur Mindestmaßigkeit durch die Gerüstfüße. Aber immerhin mittlerweile brav eine Wanrleuchte dran. eine. pro Richtung. Muss eben ausreichen.


    Ich entschied mich also wieder einmal gegen die Seitenstreifen-Befahr-Variante, da ich keine Lust hatte, dass ich mit dem linken Lenkerende an den GErüstverbindern hängen bleibe und dann rechts in die Fahrbahnüberquerungsverhindergeländer stürze.
    Wie ich mich so als Fußgänger zwischen Geländer und Gerüstfüßen durchquetsche, kommt von vorn eine Fußgängerin. Ohne Rad.
    Warten ist doof - man will vorankommen. Also wählt sie den schmalen Streifen zwischen Gitter und Bordsteinkante.

    Ich schau ihr interessiert hinterher, weil ich mir denken kann, was gleich passieren muss...

    genau, der rote Radfahrer freut sich tierisch, dass die ganze Sache nun noch herausfordernder wird.
    - Transporter mit Dooringoption
    - ans Geländer gelehnte Gerüstelemente
    - Fußgängering auf/neben/am Radweg
    - durch Gerüstfüße verschmälerter Seitenstreifen
    :love:


    Nunja, Blick wieder nach vorn, weiter gehts zur Kieler Straße.

    Oh, nunja, weiter zur Kieler Straße gehts für die Leute, die nicht im Bauzaun hängen bleiben und stürzen.

    Ich hab mich da mehr schlecht als recht irgendwie durchgezwängt, immer darauf bedacht, da jetzt bloß nicht umzukippen oder mit dem Fuß irgendwo hängenzubleiben.

    Nach passieren der Stelle dann ein Blick zurück auf die ganze Herrlichkeit:

    und allerspätestens hier muss man ernsthaft darüber nachdenken, die Berufsgenossenschaft und Baustellenverantwortliche antanzen zu lassen.
    Bei allem Verständnis für "wir müssen hier arbeiten" - aber die offen herumliegenden Armiereisen, der Bauzaun, die fehlenden Absperrelemente...

    Die Staßenverkehrsbehörde täte gut daran, hier einfach den Gehweg zu sperren.
    Es gibt an der Kreuzung Stresemann/Kieler Straße ohnehin nur 3 Fußgängerampeln. Kann man dann auch ehrlich sein und sagen: "hier nicht langgehen", statt "alles gut, das muss so"

  • so, geht weiter.

    Die Kieler Straße wurde überquert, jetzt wartet der Abschnitt bis zum Kaltenkircher Platz.

    Früher sah das hier noch so (StreetView) aus. Richtig echt mit Fake-Radweg und Straßenbegleitgrün.


    Heute dann Bäume weg, VZ.240 ran und alles nur, um einen Radfahrstreif... äääh... einen weiteren Fahrstreifen für den MIV zu errichten.

    Original auch mit Doppeltem Hochbord, damit auch wirklich kein Auto auf die Idee kommt, da hochzufahren. Und damit auch wirklich jeder Radfahrer, der dort vom rechten Wege abkommt, stürzt. Wer da nämlich auf die Fahrbahn schlingert, wenn er Fußgängern, die plötzlich einen Ausfallschritt machen, ausweicht, kann das in der Regel eben nicht mehr mit den Füßen abfangen. Denn unter denen ist dann ... nix mehr.


    Naja. Hamburg.
    Wenn der Platz dann wieder ausreicht, um einen Fakeradweg hinzuklatschen, wird auch wieder VZ.237 angeflanscht.

    Und wer sich fragt, wieso die ganzen Autos da links so dicht am Radweg stehen - übliches Verhalten. Wer ordnungsgemäß in der Parktasche hält, der muss befürchten, dass einem der fließende Verkehr den linken Außenspiegel abrasiert. Aber das sollte eigentlich auch kein Problem sein, da es dank KFZ-Kennzeichen keine Rowdy-Autofahrer mehr gibt, die Fahrerflucht begehen...


    Im oberen Bild schon ansatzweise zu erkennen, hier nochmal deutlicher:

    Radwegebegleitgrün. Vielleicht ist der Wegewart informiert, vielleicht auch nicht. Man weiß es nicht und eigentlich ist es auch allen egal.


    hier nochmal die parkenden Fahrzeuge. Man erkennt deutlich, wie sich das Problem der Dooring-Zone nochmals verschärft.

    Aber hey - dort ist kein Einzelhandel, die Autos parken dort sehr lange, also steigt auch nur selten jemand ein oder aus und schon hat man die Dooring-Gefahr wegdefiniert.


    Die Stelle hier besticht durch ihre künstlerische Feinheit, die sich dem gemeinen Betrachter nicht auf den ersten Blick erschließt.

    Man beachte den Gullydeckel. :P
    Wie raffiniert der genutzt wird, um den schmalen Fake-Radweg noch schmaler werden zu lassen, ohne schräge Kanten einzusetzen. Toll, oder?


    Und hinter der provisorischen, verlegten Bushaltestelle kommt dann die nette S-Kurve, an der auch gerne mal Geisterradler "wie aus dem Nichts" auftauchen. Mit Fußgängern und so wird das schön kuschelig eng.
    eigentlich Unfallgarantie - aber vermutlich kein Unfallschwerpunkt, weil dort noch niemand vom Rechtsabbieger umgefahren wurde. Wie auch, ist ja ein nettes Absperrelement zur Fahrbahn, da biegt niemand ab und parkt niemand falsch. Und wenns zwischen Radfahrer und Fußgänger oder Radfahrer und Radfahrer knallt, ruft man nicht die Polizei..

    Und das war noch der entspannteste Abschnitt in diese Fahrtrichtung, glaub ich.