Wer Kritik übt, wird abgestraft: SPD, CDU und FDP wollen die finanzielle Unterstützung für den ADFC Hannover streichen

  • Ich hatte in der Tat schon mit dem Gedanken gespielt. Diese Vereine sind aber noch unpolitischer als der ADFC und haben nur den Sport im Kopf. Dass jener auch im Straßenverkehr stattfindet, ist denen leider nicht begreiflich zu machen.

    Meiner Meinung nach bräuchte es eine völlig neue Vereinigung. Die wird es aber nicht geben. Auch, weil die wenigen, die sich in radverkehrspolitischen Sachen engagieren, in aller Regel Einzelkämpfer sind, die nur ihren eigenen Bereich vor der Haustür im Blick haben.

  • Eine echte Opposition würde sich nämlich auch nicht über Fördergelder vom Staat kaufen lassen.

    Na dann hat der ADFC-Hannover ja in deinen Augen alles richtig gemacht. Denn dem ADFC Hannover sollen die Fördergelder entzogen werden, wenn es nach dem Willen des neuen "Verkehrsbündnisses" in Hannover aus SPD, CDU und FDP geht:

    "Der Hannover-Gruppe des Vereins soll der Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro im Jahr bereits ab 2025 vollständig gestrichen werden." HAZ vom 2.11.2024

  • Ich kenne mich mit der Politik des Hannoveraner ADFCs nicht aus. Man sollte aber zur Kenntnis nehmen, dass die Radwegeideologie auch bei den klassischen Autofahrerparteien (wozu auch die Grünen zählen) nicht gut ankommt.

    Wer als Verein unabhängig bleiben will, nimmt keine Gelder vom Staat an. Denn spätestens dann beginnt er, Kreide zu fressen. Weil er es sich nicht mit den wichtigen Leuten verscherzen will.

    Weißt du, was mir der neue Landesvorsitzende des ADFC RLP regelmäßig vorwirft? Dass ich doch tatsächlich den Verwaltungen klipp und klar vorwerfe, dass sie gegen geltendes Recht verstoßen. Also sowas! Gepaart mit einer "provokanten Besserwisserei". Mich nicht so tief bücke, ähm, verneige, wenn ich der Obrigkeit hin und wieder begegne. Soll ich dir mal den Artikel zeigen, wie der ADFC auf den Skandal im letzten Jahr "reagiert" hat, Radfahrer über ein halbes Jahr lang über eine unbefahrbare Schotterpiste zu schicken?

    Egal. Bleib du weiter im ADFC und bilde dir weiter ein, dieser Verein würde den Radverkehr fördern.

  • Weißt du, was mir der neue Landesvorsitzende des ADFC RLP regelmäßig vorwirft? Dass ich doch tatsächlich den Verwaltungen klipp und klar vorwerfe, dass sie gegen geltendes Recht verstoßen. Also sowas! Gepaart mit einer "provokanten Besserwisserei". Mich nicht so tief bücke, ähm, verneige, wenn ich der Obrigkeit hin und wieder begegne.

    Warum erinnert mich das an das Elternhaus von Boris Palmer, wo sein Vater Helmut Palmer wohnte, bekannt als der Remstal-Rebell?

  • Ich kenne mich mit der Politik des Hannoveraner ADFCs nicht aus. Man sollte aber zur Kenntnis nehmen, dass die Radwegeideologie auch bei den klassischen Autofahrerparteien (wozu auch die Grünen zählen) nicht gut ankommt.

    Die "klassische Radwegeideologie" gibt es so nicht mehr. In den 60er- und 70er-Jahren war es in Hannover üblich, selbst einen sehr schmalen Fußweg noch einmal zu teilen in eine Fußgänger- und Radfahrerhälfte. Und das auch in Wohngebieten in nur wenig vom Autoverkehr benutzten Straßen.

    Leider ist von dieser Verkehrsinfrastruktur bis heute noch viel zu sehen. Und auch die Haltung vieler Fahrradfahrer*innen, dass für sie doch bitte immer und überall (selbst in kleinsten Wohngebietsstraßen) ein eigener Fahrweg geschaffen werden müsse, ist noch weit verbreitet. Jedoch taugen deine Pauschalattacken gegen den ADFC, so sehr die möglicherweise auch aufgrund deiner persönlichen Erlebnisse mit einzelnen Vertretern des Vereins verständlich sein mögen, nicht dazu, daran was zu ändern.

    Das ist so ein typisches Beispiel für einen superschmalen Fahrradweg, der ja einmal verpflichtend war, als er vor über 30 Jahren angelegt wurde in einem Wohngebiet in Hannover-Kleefeld. Da immer noch als Radweg erkennbar, ist es heute, aufgrund einer bedauerlicherweise immer noch bei vielen Verkehrsteilnehmer*innen unbekannten Gesetzesänderung, nur noch ein Angebotsradweg:

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    www.google.de
  • Seh ich komplett anders. Der ADFC ist ein Feigenblatt für Behörden, fordert Separation und überall benutzungspflichtige Radwege. [...]

    Definitiv nicht mein "Fahrradclub"! Soll sich gefälligst selbst finanzieren; bspw. durch die Versicherungen, die er den Leuten aufschwatzt.

    Nochmal anders formuliert:
    Eine Stadt hat zur Förderung von gemeinnützigen Organisationen ein gewisses Budget. Sie ruft dann in verschiedenen Förderprogrammen dazu auf, sich darauf zu bewerben. Jeder gemeinnützige Verein kann dann ein Konzept vorlegen, wie er der Allgemeinheit (oft eingeschränkt, z.B. auf Jugendliche) etwas Gutes tun kann. Werden die Förderbedingungen eingehalten, wird gefördert.

    Von der Stadt nun zu erwarten, dass sie schaut, was der Verein denn sonst noch so macht, das einzuordnen, zu entscheiden, der ADFC bringt Schülern das Radfahren bei, aber hier oder dort hat er einen benutzungspflichten Radweg gefordert, was laut aktueller Studienlage zu mehr Unfällen führt, deswegen untersagen wir ihm die Förderung, ist arg weit hergeholt. Damit müsste man dem ADFC Böswilligkeit unterstellen und ihm die Gemeinnützigkeit aberkennen.

    Ich kenne einige Vereine, die anfangs froh um eine Förderung hier und da waren. Mit der Zeit verlassen sich manche darauf, dass ständig Geld eintrudelt und werden so abhängig. Meist dann, wenn es konstante Ausgaben wie Miete oder Personal gibt, die die konstanten Einnahmen wie Mitgliedsbeiträge übersteigen. Manchen geht es gut damit, anderen wohl nicht. Oft ist jedenfalls nicht die Absicht dahinter, sich abhängig zu machen. Bei manchen hingegen schon. Die sagen ganz klar, sobald die Förderungen ausbleiben, wird der Verein aufgelöst.

    Ich habe schön häufiger Förderbedingungen gelesen, etwas zum Konzept beigetragen oder auch das Geld vorgestreckt (teils 5-stellig), wenn die Behörde erst "nach der guten Tat" das Geld auszahlen will. In einem Fall warte ich sogar noch auf mein Geld, weil Corona dazwischen kam.

    Was sind deine konkreten Erfahrungen mit Vereinsarbeit, dass du Förderungen komplett ablehnst?

  • Stattdessen stehe ich nach der Lektüre öfter mit einem Kloß im Hals dar.

    Die Wahrheit klopft beim Weltbild an, das macht eben kein gutes Gefühl im Bauchi, auch ich kenne das.

    bringt Kindern das Radfahren und Reparieren von Rädern bei

    Um ihnen danach das Elektromopped-Fahren beizubringen oder zumindest anzutragen. Sollen sie sich doch auf unstreitige Tätigkeiten beschränken. Der ADFC will Radwege, die sind gefährlich, also kein Geld.

    Er hinkt dem Wahn hinterher, Autofahrer würden aufs verhasste Fahrrad steigen

    Das ist bloß Mittel zum Zweck des eigenen Erhalts, denn natürlich wissen auch die es besser.

    ADFC spätestens seit Storck

    Radfahrende Fahrbahnbenutzer und Ganzjahresfahrer sind im Verein nicht willkommen, bekannte er öffentlich.

    das einzuordnen, zu entscheiden, …, deswegen untersagen wir ihm die Förderung, ist arg weit hergeholt

    Das ist nicht weit hergeholt, sondern Pflicht in einem Rechtsstaat. Das ist auch umsetzbar: Man ruft zur Gegenrede auf, woraufhin jederman einfach mal paar Untersuchungen oder Klagen vorlegen kann oder auch Berichte der Rechnungshöfe.

    „hier oder dort“, vulgo Versehen, Ausreißer, aha. Fast jeder einzelnen ADFC will Wegelchen, ein erheblicher Teil gerne auch den größten Schrott aller Zeiten.

  • Das ist nicht weit hergeholt, sondern Pflicht in einem Rechtsstaat.

    Nein. Das prüft nicht jede Behörde bei jedem Kontakt, sondern einmal im Jahr das Finanzamt. Konkret aus der Satzung von adfc.de:

    Zitat

    § 2 Zweck und Aufgaben 1. Zweck des Vereins ist die Förderung der Unfallverhütung, der Verbraucherberatung und des Verbraucherschutzes, des Klima-, Natur- und Umweltschutzes, von Wissenschaft und Forschung, der Landschaftspflege und des Sports. Der Satzungszweck wird insbesondere durch die Förderung des Radverkehrs und die Vertretung der Belange der nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer:innen im Interesse der Allgemeinheit verwirklicht; ferner durch Öffentlichkeitsarbeit und sonstige geeignete Maßnahmen für die stärkere Nutzung des Fahrrades; sowie durch die Beratung der Bevölkerung im Gebrauch von Fahrrädern und Unterstützung durch Informationen.

    Wenn du Belege hast, dass der ADFC sich nicht an die eigene Satzung hält, stell bitte einen Antrag auf Aberkennung der Gemeinnützigkeit beim zuständigen Finanzamt. Das klingt jetzt ironisch, aber ich meine das ernst. Wenn die Sachlage so klar ist, wie du schreibst, wirst du hoffentlich Erfolg haben. Bei Campact/Attic war der Antrag erfolgreich, bei PETA nicht.

  • Radfahrende Fahrbahnbenutzer und Ganzjahresfahrer sind im Verein nicht willkommen, bekannte er öffentlich.

    Ich hatte als radfahrender Ganzjahresbenutzer noch nie den Eindruck, im ADFC nicht willkommen zu sein, im Gegenteil ich kenne dort viele radfahrende Ganzjahresfahrer.

    Als radfahrender Fahrbahnbenutzer muss man überall damit rechnen, mit diesem Verhalten anzuecken und dass es nicht immer leicht ist, anderen die Vorteile der Fahrbahnnutzung zu erklären. Bei ADFC-Mitgliedern ist es aber deutlich einfacher über das Thema zu sprechen und damit eckt man dort in der Regel auch nicht an. Weder bei einfachen Mitgliedern noch bei solchen mit Funktion.

    In Pirminators Beitrag wird auf Burkhard Stork angespielt. Ich vermute, dass es Burkhard Stork ist, der von 2012 bis 2021 Bundesgeschäftsführer beim ADFC war.

    Das ist jetzt allerdings auch schon wieder 3 Jahr her. Aktuell gibt es eine Doppelspitze:

    "Ab Mitte Februar übernimmt Dr. Caroline Lodemann als Bundesgeschäftsführerin die Bereiche Politik, Kommunikation und Verband im ADFC. Sie teilt sich die Geschäftsführung mit Maren Mattner."

    ADFC hat neue politische Geschäftsführerin
    Ab Mitte Februar übernimmt Dr. Caroline Lodemann als Bundesgeschäftsführerin die Bereiche Politik, Kommunikation und Verband im ADFC. Sie teilt sich die…
    www.adfc-frankfurt.de

    Wenn ein Verein einen ganz und gar unmöglichen Bundesgeschäftsführer hat, kann das natürlich ein Grund sein, einem Verein nicht anzugehören oder aus einem Verein auszutreten. Aber das muss doch nicht zwangsläufig so sein. Und vor allem muss man doch nicht pauschal die verteufeln, die dem Verein treu geblieben sind. Manche vielleicht wegen Burkhard Stork andere vielleicht trotz Burkhard Stork.

  • Die "klassische Radwegeideologie" gibt es so nicht mehr.

    Okay, mehr Realitätsverleugnung geht wahrlich nicht mehr. Du bist mit deiner Wahrnehmung im "ADFC" mehr als gut aufgehoben.

    Was sind deine konkreten Erfahrungen mit Vereinsarbeit, dass du Förderungen komplett ablehnst?

    Ich lehne nicht Förderungen generell ab. Ich lehne Förderungen des trojanischen Esels namens "ADFC" ab, denn er trägt mit dazu bei, mir mein Leben als Radfahrer schwerer zu machen, indem er faktisch überall (benutzungspflichtige!) Separation (mit all den bekannten Nebenwirkungen und Nachteilen) fordert.

    Und - im Gegensatz zu mir - bei den Verwaltungen Gehör findet; man MIR auch noch behördlicherseits sagt, ich solle doch in diesen Witzverein eintreten, wenn ich an Verkehrsschauen teilnehmen will.

    Noch einmal: Der größte verkehrspolitische Skandal im Süden von Rheinland-Pfalz - die 30-jährige Verbannung des Radverkehrs von der B 10 auf ungewidmete Wirtschaftswege - ist diesem "Club" mindestens genauso scheißegal wie den hierfür politisch Verantwortlichen.

  • indem er faktisch überall (benutzungspflichtige!) Separation (mit all den bekannten Nebenwirkungen und Nachteilen) fordert.

    Meine Erfahrung ist, dass diese nicht in der breiten Bevölkerung bekannt sind. Seltenst werde ich auf der Fahrbahn darauf angesprochen, dass es gut ist, dass ich diesen Behördenirrsinn, der nur mich gefährdet, nicht mitmache.

    Und - im Gegensatz zu mir - bei den Verwaltungen Gehör findet

    Hast du mal darüber nachgedacht, warum das so ist?
    Wie auch immer:

    Noch einmal: Der größte verkehrspolitische Skandal im Süden von Rheinland-Pfalz - die 30-jährige Verbannung des Radverkehrs von der B 10 auf ungewidmete Wirtschaftswege - ist diesem "Club" mindestens genauso scheißegal wie den hierfür politisch Verantwortlichen.

    Ich muss schmunzeln. Mir gelang es binnen zwei Jahren nicht einmal trotz IFG die Widmung herauszufinden...Am Ende war ich mir nicht mal sicher, wen ich hätte verklagen müssen, um sie zu erfahren.

  • Meine Erfahrung ist, dass diese nicht in der breiten Bevölkerung bekannt sind. Seltenst werde ich auf der Fahrbahn darauf angesprochen, dass es gut ist, dass ich diesen Behördenirrsinn, der nur mich gefährdet, nicht mitmache.

    Es wäre ja auch sehr erstaunlich.

    Es ist genau umgekehrt, mir wäre es sehr viel lieber ich würde viel seltener darauf aufmerksam gemacht, dass da irgendwo eine Infrastruktur vorhanden ist, die ausschließlich und einzig für mich und mein Wohlergehen gebaut wurde. Und das, obwohl ich gar keine Steuern bezahle.


    Es wäre durchaus Aufgabe des ADFC als Fachverband mit 230k Mitgliedern, darauf aufmerksam zu machen, dass Radinfra, so wie sie häufig gebaut gebaut wird, der Sicherheit der strampelden Zweiradfahrer nicht zuträglich ist. Er macht aber oft genau das Gegenteil.

    Insofern kommt diese Information auch nicht in der Bevölkerung an, sondern nur die, das Radfahrer überall auf jeden Fall Radwege brauchen.

  • Meine Erfahrung ist, dass diese nicht in der breiten Bevölkerung bekannt sind.

    Es wäre u. a. Aufgabe des ADFC, die Leute dbzgl. aufzuklären. Doch er macht ja genau das Gegenteil. Das einzige, was man von diesem Laden hört ist "mehr Radwege!" Also auch hier neue "Radwege", nachdem ich im Landkreis fast alles habe entbläuen lassen. Wie das dann so läuft, wenn man diese ehemaligen "Radwege" nicht benutzt, durfte ich gerade erst gestern wieder erfahren. Auf meiner täglichen Strecke (die 600 m Fahrbahnverbot auf einer kerzengeraden Kreisstraße mit durchgezogener Linie und T 50 / T 70, dafür mit Vorfahrtraub am freilaufenden Rechtsabbieger) spielt für den ADFC das Thema Blau keine Rolle. Es ist ihnen egal, dass man Radfahrern hier die Nutzung der Fahrbahn verbietet, weil sie sich in ihrer Radwegeideologie, die sie mit den Autofahrern teilen, nicht vorstellen wollen, dass es überhaupt Radfahrer gibt, die derartige Schikanen ablehnen und nicht benutzen wollen.

    Hast du mal darüber nachgedacht, warum das so ist?

    Natürlich. Habe ich doch oben schon geschrieben? Ich kritisiere mit deutlichen Worten die radverkehrsfeindliche Politik der Behörden und Ministerien, stelle unzählige Eingaben und Anfragen, klag(t)e sogar mal vor dem VG, stelle hin und wieder Strafanzeigen, weise pausenlos auf deren Unfähigkeit und Rechtsverstöße hin. Im Gegensatz zum ADFC, von dem man zu den relevanten Themen überhaupt nichts hört und wenn, dann nur extrem Weichgespültes. Dort ist man froh, wenn man am Katzentisch sitzen und seine Wünsche nach mehr Radwegen artig vortragen kann. Mehr brauchen die nicht; die würden auch niemals wegen irgendetwas von Relevanz den Rechtsweg bestreiten.

    Die interessantere Gegenfrage bzgl. deines Vorwurfs (der mir hier im Forum immer wieder gemacht wird) wäre jene: Findest du das richtig? Darf man einen Bürger, der all seine Vorwürfe sachlich begründen kann, einfach ignorieren, weil zu "unbequem"? Weil er - so der ADFC-Landesvorsitzende Lohrum - eh nur "provoziert und alles besser weiß"?

    Ich muss schmunzeln. Mir gelang es binnen zwei Jahren nicht einmal trotz IFG die Widmung herauszufinden...

    Welchen Fall meinst du? Ich jedenfalls könnte über das, was ich in Sachen B 10 recherchiert habe, inzwischen ein Buch schreiben. Aber es interessiert ja niemanden. Nicht einmal hier.

  • Verwaltungsklage, ich informierte den ADFC-Ammerland, Einziger inhaltlicher Satz als Antwort am Telefon „Das ist ja sowieso ideologischen Kram.“.

    Ich sah mal 2/3 aller ADFC-Webseiten durch, nahm ne Woche in Anspruch. Wir wollen Radwege, überall, nur 2 nicht. Überwiegend begrüßte man noch den größten Schrott als Verbesserung. Offensichtlich(!) illegales als Ghettos ist dem ADFC gerade recht. Der ADFC empfiehlt Helme, Verpflichtet auch dazu, der ADFC wills Fahrrad abschaffen, wirbt für Elektromopeds und gibt Kurse dafür. Radfahrer, für die das Fahrrad einfach ein Transportmittel ist, ein Fahrzeug, sind im ADFC ausdrücklich nicht erwünscht. Hinzu kommt das, was andere berichten, etwa das Absägen der Aufklärung über Plastikhüte. Noch nie fand ich beim ADFC ich auch nur einen Bruchteil dessen, was ich zusammentrug, obwohl das doch offiziell seine Aufgabe ist.

    Ergebnis: Sämtliches Wirken des ADFC ist gegens Fahrrad als Verkehrsmittel gerichtet. Lug & Betrug ist Programm. Aber hier wollens mir erzählen, der ADFC sei kein Touri-Verein.

    Kann weg. Nein, muß weg, komplett getilgt.

    Ha ha, Suche ADFC hannover, 10 Sekunden auf den ersten Treffer: Beseitigung der Beblauung Königsworther Strasse nicht etwa aus rechtlichen Gründen, sondern aus praktischen. Einen 240er überhaupt Radweg zu nennen ist für einen Verein, der angeblich für Radfahrer spricht, ein Unding. 10 Sekunden, aber hier wollens mir erzählen, der ADFC Hannover sei kein Touri-Verein.

  • Vielleicht habe ich mich verändert, vielleicht das Forum. Meine Freude hier mitzulesen und zu schreiben, hat jedenfalls deutlich nachgelassen. Stattdessen stehe ich nach der Lektüre öfter mit einem Kloß im Hals dar. Ein bisschen so, wie nach dem Konsum von toXic ex. Twitter. Schade irgendwie.

    Was gibt es denn jetzt für eine ADFC- Mitgliedschaft so an Konsequenzen?

    Du hast mir gerade aus der Seele geschrieben.

  • Ha ha, Suche ADFC hannover, 10 Sekunden auf den ersten Treffer: Beseitigung der Beblauung Königsworther Strasse nicht etwa aus rechtlichen Gründen, sondern aus praktischen. Einen 240er überhaupt Radweg zu nennen ist für einen Verein, der angeblich für Radfahrer spricht, ein Unding. 10 Sekunden, aber hier wollens mir erzählen, der ADFC Hannover sei kein Touri-Verein.

    Hast vielleicht eine merkwürdige Art, um die Ecke zu denken? Welche Quelle hast du denn da wiedergegeben in dem zitierten Absatz?

    Ich habe unter anderem diese ADFC-Stellungnahme zu einem Prüfantrag gelesen, der im Stadtbezirk Hannover-Mitte beraten wurde.

    https://hannover-region.adfc.de/fileadmin/Gliederungen/Pedale/hannover-stadt/Infrastruktur/2024-09-11_ADFC_Stellungnahme_Koenigsworther-Strasse.pdf

    Darin heißt es:

    "Bauliche Umgestaltung; insbesondere durch Umnutzung von straßenbegleitenden Parkflächen kann eine nachhaltig bessere Lösung mit Hochbordradwegen geschaffen werden; bei Erhaltung der Baumstandorte nicht ohne Herausforderung. Allerdings ist sowas erfahrungsgemäß nicht in akzeptablen Zeiträumen umsetzbar, sodass zwischenzeitlich eine andere Lösung für den unhaltbaren Zustand gefunden werden muss.

    2. Verlagerung des Radverkehrs auf die Fahrbahn mit Herausnahme des Durchgangsverkehrs durch modale Filterung.
    Die vom Stadtbezirksrat vorgeschlagene Schutzstreifenlösung halten wir nicht für sicher umsetzbar.

    Daneben haben wir noch eine Fahrbahnnutzung im Mischverkehr betrachtet, die allerdings ebenso wenig praktikabel ist."

    Was fordert der ADFC also für die Königsworther Straße?

    Hochbordradwege! Da ist kein Wort von zu lesen, dass diese Hochbordradwege verpflichtend sein sollen. Und es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorhandenen Hochbordradwege ganz eindeutig zu schmal sind. Was übrigens bereits die Verwaltung festgestellt hat.

    "Der ADFC teilt die in der Antwort auf die Anfrage auch von der Verwaltung bestätigte
    Einschätzung, dass die Benutzungspflicht für die Radwege in der Königsworther Straße
    aufgehoben werden muss. Diese sind unzumutbar schmal ..."

    Könnte man natürlich versuchen der Verwaltung in der Form Druck zu machen, dass sie einfach nur die blauen Fahrradwegeschilder abschraubt. Möglicherweise geschieht das auch in absehbarer Zeit. Es gibt ja viele Straßen in Hannover, an denen benutzungspflichtige Fahrradwege durch Abschrauben von blauen Fahrradwegeschildern zu Angebotsfahrradwegen gemacht wurden.

    In der stark vom Autoverkehr belasteten Königsworther Straße gibt es wahrscheinlich politische Kräfte, die gerne an der Verpflichtung zur Radwegnutzung festhalten wollen. SPD und Grüne wollen das nicht, wie der Antrag zeigt, der vom Bezirksrat-Mitte so beschlossen wurde:

    "Beschluss
    Die Verwaltung wird beauftragt, die Aufhebung der Benutzungspflicht der Radwege auf der Königsworther Str. zu prüfen. Für den Fall einer Aufhebung ist die Neuregelung der Verkehrsregelung durch eine passende Beschilderung anzuzeigen."

    SIM - DS 15-0859/2024 S1
    ENTSCHEIDUNG zum gemeinsamen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der SPD-Fraktion: Radwegenutzung Königsworther Straße Sitzung des…
    e-government.hannover-stadt.de

    Im selben Beschluss wird außerdem die Anlage von sogenannten Schutzstreifen angeregt: "Darüber hinaus sind die Anlage eines durchgängigen Radfahrschutzstreifens und die Einrichtung eines Überholverbots durch das Verkehrszeichen 277.1 an Engstellen zu prüfen.

    Der ADFC lehnt die Einrichtung der Radschutzstreifen ab, fordert stattdessen den Rückbau von Parkplätzen und einen ausreichend breiten Hochbordradweg.

    Die Begründung dafür ist jedoch keinesfalls, wie es hier von dir, udoline, immer wieder unterstellt wird, dass der ADFC ja grundsätzlich immer und überall ausschließlich Hochbordradwege fordern würde. "Die vom Stadtbezirksrat vorgeschlagene Schutzstreifenlösung halten wir nicht für sicher
    umsetzbar. Daneben haben wir noch eine Fahrbahnnutzung im Mischverkehr betrachtet, die
    allerdings ebenso wenig praktikabel ist."

    Das Abschrauben der Schilder alleine, ist für den ADFC unzureichend. Deshalb wird die modale Filterung als Sofortmaßnahme gefordert, um den Autoverkehr zu reduzieren, sodass überhaupt zügiger Fahrradverkehr auf der Fahrbahn stattfinden kann, denn zurzeit ist das nur an wenigen Stunden am Tag möglich, die meiste Zeit staut und stockt dort der Autoverkehr und auf dem Fahrradweg ist man selbst bei moderatem Tempo und vorsichtigem Fahren schneller am Ziel.

    Der Radweg an der Königsworther Straße ist durch die Pflasterung auch dann noch als Radweg erkennbar, wenn diese Schilder abgebaut sind: [Zeichen 241-30] Siehe zum Beispiel hier:

    Street View · Google Maps
    Explore a place in a more immersive way in Google Maps.
    www.google.com

    Es ist ein eigentlich zu schmaler Radweg, aber es ist ein Radweg. Und er wird auch dann von vielen Fahrradahrer*innen benutzt werden, wenn das nicht mehr da steht: [Zeichen 241-30]

    Die einen benutzen den Radweg dann weiter aus Gewohnheit, die anderen, weil sie es verabscheuen in eine Konkurrenzsituation zu Autofahrenden auf der Fahrbahn zu treten, und wieder andere, weil langsam auf dem Angebotsradweg fahren, oft schneller ist als in einer Stop- and Go Autoschlange mitzufahren.

    Rechtlich betrachtet ist der vorhandene Fahrradweg in der Königsworther Straße zu schmal und deshalb dort ein breiter Hochbordradweg hin. Dafür sollen auch Parkflächen zurückgebaut werden. Als Zwischenlösung soll es keine Schutzstreifen geben, sondern eine Verkehrsreduktion. um das Fahrbahnfahren zu fördern.

    Und wie sieht deine Alternative aus für die Königsworther Straße, bzw. für welche Regelung soll der ADFC an dieser Straße plädieren, deiner Meinung nach? Soll sich der ADFC nicht nur dafür starkmachen, dass dort die Benutzungspflicht aufgehoben wird, sondern soll außerdem auch eine Neupflasterung einfordern, bei der dann die Angebotsradwege verschwinden würden? Oder soll sich der ADFC deiner Meinung nach einfach auflösen und diese und andere Planungen nicht mehr kritisch begleiten?

  • wie es hier von dir, udoline, immer wieder unterstellt wird, dass der ADFC ja grundsätzlich immer und überall ausschließlich Hochbordradwege fordern würde

    Man sollte bei der Anwendung der hier demonstrierten Mittel nicht allzu plump vorgehen. Eine inhaltliche Antwort erübrigt sich wohl.

  • Eine inhaltliche Antwort erübrigt sich wohl.

    Es gibt kein Grund sich hier vor einer inhaltlichen Antwort zu drücken, schließlich ist das hier ein Radverkehrsforum.

    Und auf der Königsworther Straße ist so viel und so dichter Autoverkehr, dass die meisten Fahrradfahrer dort selbst dann den Fahrradweg benutzen würden, wenn der nicht mehr benutzungspflichtig ist.

    Trotzdem ist es richtig, dass der ADFC fordert, dass die Benutzungspflicht aufgehoben wird. Besonders in Autoverkehrs-schwachen Zeiten kann die Fahrrad-Fahrt auf der Fahrbahn eine gute Alternative sein. Hilfreich wäre in dem Zusammenhang auch Tempo 30.

    Der ADFC fordert als langfristige Maßnahme den Rückbau von Parkflächen zugunsten eines Hochbordradwegs. Und als kurzfristige Maßnahme eine Autoverkehrs-Reduktion, damit es für Fahrradfahrer*innen attraktiver ist, die Fahrbahn zu benutzen.

    Das bedeutet: Der ADFC befürchtet, dass allenfalls vorübergehend eine Autoverkehrs-Reduktion stattfinden könnte. Und leider sind die weiter zunehmenden KFZ-Zulassungszahlen ein schlimmes Indiz dafür, dass es keine oder zumindest keine relevante Reduktion des Autoverkehrs geben wird.

    Sollte diese baldige deutliche Reduktion des Autoverkehrs wider Erwarten trotzdem stattfinden, dann wird auch der ADFC, da bin ich mir sicher, den Hochbord-Fahrradweg aus dem Programm nehmen und es bei der Zwischenlösung belassen oder auch einem Wegpflastern des Angebotsradweges zustimmen. Dafür müsste dann aber schon eine wirklich deutliche Reduktion der Anzahl der Autos und der gefahrenen Geschwindigkeit (zur Zeit 50 km/h) stattfinden.