CDU will 4-geschossige Quartiersgaragen in Eimsbüttel

  • Zitat von CDU Eimsbüttel


    Das Eimsbütteler Kerngebiet braucht einen Ausgleich zwischen Fußgängern, Fahrradfahrern und Autofahrern.
    Aufgrund der bedrohlichen Weltlage benötigt die Bevölkerung Schutzräume.
    Wir fordern unter Sportplätzen, Parkgeländen und unter großen Verkehrsinseln, wie dem Eimsbütteler Marktplatz,
    Schutzräume mit bis zu 4 Tiefgeschossen, die in Friedenszeiten als Quartierstiefgaragen genutzt werden,
    um die Kosten für die Unterhaltung dieser Schutzräume zu verringern.

    Verkehrspolitisch wird dadurch Parkraum für alle, auch Handwerker und Besucher, geschaffen, und wir erhalten Mobilität mit Fahrrädern und Autos.

    Das erste Untergeschoss dient in Zeiten der Krise großen Rettungsfahrzeugen für die Feuerwehr oder des Technischen Hilfswerks. Die darunterliegenden Tiefgeschosse dienen als Schutzräume, damit im Falle eines Angriffs auf die Zivilbevölkerung Hilfe bereitsteht.

    Dies fordern die Herren Dr. Langhein und Birnbaum von der CDU Eimsbüttel.


    Die möchten also mit riesigen Baustellen ("Eimsbütteler Marktplatz") jahrelang den Straßenverkehr auf Magistralen lahmlegen, sie möchten Parks aufgraben und versiegeln, und jahrelang auf Sportplätze verzichten ist auch OK? Das alles für die "Versöhnung von Fußgängern, Fahrrad und Auto", im Namen der "Vernunft". Bezahlen dafür soll wohl der Steuerzahler, es sind ja offiziell Schutzräume.

    :thumbdown:

    Solange Dummheit als plausible Erklärung ausreicht, sollte man keinen Vorsatz annehmen.

  • Gleich an die Mobilität der Zukunft gedacht; mit einem Stargate im Keller :)

    Aber ernsthaft: Die Idee von Quartiersgaragen und dafür oben weg finde ich gar nicht so doof. Wir reden halt von einem Gebiet, wo durch die Dichte schon der kaum verzichtbare Autoanteil den vorhandenen Platz übersteigt. Wo man die Lücken dafür findet, hab ich aber auch so meine Bedenken.

  • Ich sach mal so:

    a) Quartiersgarage bedeutet ja, dass ein gewisser Abstand zwischen der eigenen Behausung und dem eigenen heiligen Blech liegt. Und die Erfahrungen aus Städten wie Stade und Lüneburg kursieren ja auch hier im Forum: lieber parkt man auf dem Geh-/Radweg als die 300 Meter zu laufen. Stichwort Volltzugsdefizit. Aber wäre ein spannendes Sozialexperiment: Garage unterm Eimsbüttler Marktplatz, am besten noch die Autospuren tieferlegen, und oben machen wir Rad- und Fußwege und einen, genau: Marktplatz. Dafür fallen am Straßenrand alle Dauerparkplätze weg, also: Parkuhren mit 1 Euro pro 10 Minuten 24/7. Mal gucken, was die CDU dann sagt.

    b) Ich war öfter mal in so einem Bunker aus WK II drin, weil der frühere Arbeitgeber meines Vaters einen angemietet hatte, um dort das Feuerwerk zu lagern, das man kurz vor Jahresende an die Einzelhändler auslieferte. Übrigens einem Bunker, der genau unter einem Platz in einem dichtbebauten Quartier liegt. Und Bunker haben nun mal kleine Türen. Da passen Feuerwehrautos im Maßstab 1:32 durch, aber keine in Originalgröße. Von daher frage ich mich schon, ob die CDU da eigentlich weiß, wovon sie redet. Waren die nie in einem der Hamburger Hochbunker?

  • Gleich an die Mobilität der Zukunft gedacht; mit einem Stargate im Keller :)

    Aber ernsthaft: Die Idee von Quartiersgaragen und dafür oben weg finde ich gar nicht so doof. Wir reden halt von einem Gebiet, wo durch die Dichte schon der kaum verzichtbare Autoanteil den vorhandenen Platz übersteigt. Wo man die Lücken dafür findet, hab ich aber auch so meine Bedenken.

    Grundsätzliches Bedenken: Wozu brauchen wir Tiefgaragen in einer Welt ohne Autos? Ist eine sinnvolle Anschlussnutzung berücksichtigt für den Fall, dass sich die Menschen endlich von der Geißel Auto befreit haben? Schließlich ist unterirdisches Bauen extrem teuer. Achja, da ist ja die Bunker-Nutzung für vorgesehen.

    Mit der Begründung hatten die Nazis in Hannover im Februar 1939 den ersten Bunkerbau in der Innenstadt zwischen Opernhaus und Aegidientor anschieben wollen. Einen Tiefbunker, der als Parkplatz benutzt werden sollte. Weil dafür zahlreiche Bäume hätten gefällt werden müssen, wurde das Vorhaben verworfen.

    Die Bäume wurden dann trotzdem gefällt um 44/45 Brennholz zu haben im strengen Kriegswinter. Aber das ist (k?)ein wirklich anderes Kapitel.

    "In Hannover gab es bereits am 28. Februar 1939 erste Erwägungen, einen luftschutzsicheren Raum für 500 Personen unter den Grünanlagen am Opernhaus anzulegen (dieser Gedanke war der Grundstein für die Anlegung verschiedenster Bunker in Hannover). In Friedenszeiten sollte der Bunker als Kraftfahrzeughalle dienen. Doch zu diesem Zeitpunkt kamen noch städtebaulich-ökologische Einwände zum Tragen."

    Bunker Hannover
    Bunker in Hannover In Hannover gab es bereits am 28. Februar 1939 erste Erwägungen, einen luftschutzsicheren Raum für 500 Personen unter den Grünanlagen am…
    coola.irrgang.eu
  • Die möchten also mit riesigen Baustellen ("Eimsbütteler Marktplatz") jahrelang den Straßenverkehr auf Magistralen lahmlegen, sie möchten Parks aufgraben und versiegeln, und jahrelang auf Sportplätze verzichten ist auch OK? Das alles für die "Versöhnung von Fußgängern, Fahrrad und Auto", im Namen der "Vernunft". Bezahlen dafür soll wohl der Steuerzahler, es sind ja offiziell Schutzräume.

    :thumbdown:

    Ist leider nicht neu die Idee. Hier ein Zitat aus den Erläuterungen zu dem unterirdischen Berliner Stadtrundgang: "Der Ost-West-Konflikt im Untergrund - Diese Führung veranschaulicht Spuren des Kalten Krieges im Untergrund. In Vorbereitung auf einen möglichen atomaren Konflikt wurden im Westteil Berlins Bunkeranlagen für den Zivilschutz reaktiviert und neue Schutzanlagen errichtet. Teilweise als »Mehrzweckanlagen« bezeichnet, benutzen wir diese heute als Parkgaragen, U-Bahnhöfe oder Lagerräume. Der Rundgang führt die Schrecken und die Auswirkung eines möglichen Atomkrieges auf anschauliche Weise vor Augen."

    Bunker, U-Bahn, Kalter Krieg
    Der Berliner Unterwelten e.V. erforscht und dokumentiert seit 1997 unterirdische Bauwerke der Bundeshauptstadt und macht sie, sofern möglich, der…
    www.berliner-unterwelten.de

    Erschütternd ist, dass versucht wird, die Herstellung von Kriegsbereitschaft zu verknüpfen mit Auto-Infrastruktur-Bauwerken. Dazu gehört gerade auch der U-Bahnbau, der ja dazu dient, die oberirdischen Verkehrsflächen für den Autoverkehr zu reservieren.