Pedelec, Fahrrad und ÖPNV

  • Was hast Du damals mit/wegen/gegen die CDU-Abgeordnete unternommen? Wie ist es ausgegangen?

  • Was hast Du damals mit/wegen/gegen die CDU-Abgeordnete unternommen? Wie ist es ausgegangen?

    Es war am Rande einer Bezirksratssitzung ohne Zeugen. Was würdest du da unternehmen wollen? In der konkreten Situation kannst du da nicht mehr machen als das Gespräch zu beenden.

  • Mal mit einem Anwalt sprechen, anzeigen, laut thematisieren, irgendwas, aber doch nicht hinnehmen. Das ist viel wichtiger als die Frage nach der Unterstützung eines Pedelec.

  • Mal mit einem Anwalt sprechen, anzeigen, laut thematisieren, irgendwas, aber doch nicht hinnehmen. Das ist viel wichtiger als die Frage nach der Unterstützung eines Pedelec.

    Ich vermute es ist nicht besonders schwierig solche Aussagen zu provozieren. Wenn's dir Spaß macht, dann gehe so vor, wie von dir beschrieben. Bei der Pedelec-Diskussion geht es unter anderem darum, ob die von Knoflacher vorgeschlagenen Mobilitätssysteme für eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur zu ergänzen sind. Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV.

    KFZ-Verkehr gehört nicht dazu, Pedelecs sieht Knoflacher eher skeptisch. Vielleicht deshalb weil dann schnell das bei rauskommt, was Yeti an anderer Stelle verlinkt hat: https://www.erockit.de/

  • Aber warum soll ich mich denn danach richten, was ein Herr Knoflacher denkt? Warum soll ich denn das Gleiche denken?

  • Aber warum soll ich mich denn danach richten, was ein Herr Knoflacher denkt? Warum soll ich denn das Gleiche denken?

    Musst du ja nicht, aber ich halte die Analyse von Knoflacher für sehr schlüssig und geeignet eine alternative Verkehrsinfrastruktur aufzubauen. Dagegen sehe ich es skeptisch, wenn zum Beispiel jemand den MIV mit E-Fahrzeugen anstelle von Verbrenner-Fahrzeugen bereits als wichtigen Beitrag für eine Verkehrswende bezeichnet.

  • Das gilt aber eigentlich nur für Autos, die Bedenken. Und klar sollte man auch ein E-Auto nach Möglichkeit nicht alleine fahren. Aber gerade deshalb sind Tanden-Pedelecs das Einzige, was man kritisieren sollte, wenn Sitz(e) frei bleibt/bleiben.

  • Aber gerade deshalb sind Tanden-Pedelecs das Einzige, was man kritisieren sollte, wenn Sitz(e) frei bleibt/bleiben.

    Ich war früher häufiger mal alleine mit einem Tandem (ohne E) unterwegs und habe dann Tramper mitgenommen (die gab es in den frühen 1990ern noch). Speziell spät abends hat sich das für beide gelohnt: Für mich, weil ich noch einen Mitfahrer hatte, der mit in die Pedale getreten hat, und für ihn, weil er 15 Minuten später zuhause war, anstatt noch die halbe Nacht zu warten, bis mal ein Auto anhält.

    Im ersten Moment haben die aber alle doof geguckt, als ich angehalten habe und einer hat auch mal abgelehnt, mitzufahren.

  • Vermutlich meint cubernaut nicht, dass die Busse selber stinken sondern, dass es in den Bussen stinkt. Viele Menschen auf engen Raum, verschüttetes Bier, Bus mit Toilette verwechselt....

    Nein, ich meinte schon "Stinker" im Sinne eines umweltschädlichen Verbrenners. Aber ja: Diese olfaktorischen Genüsse im Innenraum kommen ggf. dazu.

    Es ging mir in erster Linie um die selbstverständliche Priorisierung des ÖPNV, weil Radfahren bei schlechtem Wetter ja nicht gehe.

    Mein Mobilitätsalltag ist ohnehin extrem modular mit Prio Fahrrad/(S-)Pedelec. Mit Brompton, Trekkingrad, MTB, Lastenrad, Kompaktfahrrad in Kombination mit einem Dauermietplatz bei der Haltestelle Hoheluftchausse/HH, einem Fahrradparkhaus in Norderstedt Mitte, U-Bahn, Bussen, S-Bahn und AKN wird der 16 Jahre alte Fabia Skoda direkt vor der Haustür ohnhin recht selten von mir bewegt.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (21. April 2024 um 20:20)

  • Nein, ich meinte schon "Stinker" im Sinne eines umweltschädlichen Verbrenners. Aber ja: Diese olfaktorischen Genüsse im Innenraum ggf. dazu.

    Wie "schön" bequem, wenn sich jemand so ganz und gar seinen Vorurteilen hingeben kann.

    "Der Omnibus stinkt von innen und von außen und deshalb brauch’ ich mir keinen Kopf mehr darüber machen, ob der ÖPNV einen wertvollen und wichtigen Beitrag für eine Verkehrswende darstellt.":rolleyes:

    Hallo! Da tut sich gerade ganz viel, zum Beispiel Klimaanlage, barrierefreier Ein- und Ausstieg. Bundesweit gültiges ÖPNV-Ticket... Aber vieles von dem wird in der breiten Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen und deshalb von der Politik nicht mit dem notwendigen Nachdruck vorangetrieben.

    Das ist nicht viel anders, wie bei manchen Drangsalierungen des Fahrradverkehrs. Zum Beispiel Verbannung auf häufig immer noch viel zu schmale Radwege. Aber dass dann ausgerechnet jemand, der Fahrrad fährt ...

    Ein Fahrrad kann und muss nicht von allen Menschen als ein Verkehrsmittel für alle Fälle anerkannt und benutzt werden. Für die Fälle, in denen das zu Fuß gehen oder das Fahrradfahren nicht infrage kommt, muss es einen attraktiven ÖPNV geben. Das Pedelec kann ein paar Zusatzkilometer ermöglichen und Wind und Steigungen erträglich machen. Um alle Menschen bei einer Verkehrswende mitzunehmen, reichen Fußverkehr und Fahrradverkehr, bzw. Pedelec-Verkehr als Mobilitätsoptionen nicht aus. Es braucht außerdem den ÖPNV.

  • Ich sage es nochmal: dann lass uns für einen intelligenten, bezahlbaren und zuverlässigen ÖPNV kämpfen. Dazu gehören dann aber auch so unpopuläre Schritte, wie Wege zu finden, dass ein ÖPNV nicht wegen (z.B.) Streiks ausfallen darf.

  • Dazu gehören dann aber auch so unpopuläre Schritte, wie Wege zu finden, dass ein ÖPNV nicht wegen (z.B.) Streiks ausfallen darf.

    Lösungsvorschlag: Der Arbeitgebervertreter fragt am ersten Tag der Tarifverhandlungen: "Wo darf ich unterschreiben?"

    Wäre für die DB billiger geworden.

  • Ich finde da muss ein Vertrag direkt zwischen der Gesellschaft und den im ÖPNV Tätigen her. Wie bei Feuerwehr, Armee, Polizei, Lehrern usw.

  • Ich sage es nochmal: dann lass uns für einen intelligenten, bezahlbaren und zuverlässigen ÖPNV kämpfen. Dazu gehören dann aber auch so unpopuläre Schritte, wie Wege zu finden, dass ein ÖPNV nicht wegen (z.B.) Streiks ausfallen darf.

    Möglicherweise ist es nicht so sehr das Problem, dass im ÖPNV gestreikt werden darf, sondern dass die Verkehrsinfrastruktur für den MIV vor Streiks geschützt wird:

    "Deutschlandweit sollen Züge, Busse und Flugzeuge stillstehen. Auch das Betriebspersonal des Hamburger Elbtunnels will den Arbeitskampf unterstützen - darf aber nicht, wie das Landesarbeitsgericht Hamburg entscheidet.

    Die Gewerkschaft Verdi darf den Elbtunnel an diesem Montag doch nicht bestreiken. Das Landesarbeitsgericht Hamburg habe am Sonntag entschieden, dass die Gewerkschaft eine Notdienstvereinbarung vorlegen müsse, nach der ein normaler Betrieb des Tunnels möglich ist, sagte der für die Autobahn GmbH zuständige Verdi-Vertreter Domenico Perroni."

    aus: "Gericht verbietet Arbeitskampf - Verdi darf den Elbtunnel nicht bestreiken", ntv vom 26.3.23,

    Verdi darf den Elbtunnel nicht bestreiken
    Deutschlandweit sollen Züge, Busse und Flugzeuge stillstehen. Auch das Betriebspersonal des Hamburger Elbtunnels will den Arbeitskampf unterstützen - darf aber…
    www.n-tv.de
  • Dass „nur“ die Verkehrsinfrastruktur für den MIV vor Streik geschützt wird ist wenn das Problem. Der Elbtunnel wird vom ÖPNV aber auch gebraucht, davon mal ab. Also muss man Beides vor Streik schützen.

  • Dazu der Kommentar meiner Gewerkschaft:


    „Es ist schwer nachvollziehbar, dass der Tunnel aufgrund von Bauarbeiten 57 Stunden geschlossen wird, aber bei Streikmaßnahmen geöffnet bleiben muss. Für die Kolleg*innen bei der Autobahn bedeutet das faktisch, dass sie an diesem Montag ihr Streikrecht nicht wahrnehmen können,“ so Domenico Perroni zuständiger Gewerkschaftssekretär bei ver.di Hamburg.

    „Mit dieser Entscheidung kann der Streik am Montag keine Wirkung entfalten,“ soIrene Hatzidimou, stellvertretende Fachbereichsleiterin Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr, „wir werden den Streikaufruf dennoch aufrecht erhalten, um arbeitsrechtliche Konsequenzen für die Beschäftigten abzuwenden.“

    „Mit der jetzigen Regelung kann die Arbeitgeberseite die Schließung des Elbtunnels verhindern und das Streikrecht leidet. Es ist bedenklich, wenn das grundgesetzlich garantierte Streikrecht so eingeschränkt wird, auch wenn es sich dabei um eine Einzelfallentscheidung handelt.“, so Ole Borgard, stellvertretender Landesleiter ver.di Hamburg.

  • Dass „nur“ die Verkehrsinfrastruktur für den MIV vor Streik geschützt wird ist wenn das Problem. Der Elbtunnel wird vom ÖPNV aber auch gebraucht, davon mal ab. Also muss man Beides vor Streik schützen.

    Man könnte es ja auch so machen, dass für die Busse trotz Streik der Elbtunnel geöffnet bleibt, sodass nur der Autoverkehr betroffen ist. Sollte man sowieso öfter mal so machen. Ach halt, dann wird man ja als Krimineller strafverfolgt und wandert in den Knast.

    Wer es wagt, einen Klimastreik durchzuführen, der wandert in den Knast: "Mehrere Menschen sollen in Bayern ohne Prozess für dreißig Tage einsitzen. Das teilte die Münchner Polizei am vergangenen Freitag mit: Zwölf Klimaaktivisten würden nach zwei Festklebeaktionen „vorbeugend“ eingesperrt, mindestens drei bleiben bis zum 2. Dezember in Haft."

    Netzpolitik.org vom 7.11.22

    Polizeilicher Gewahrsam: Klimaaktivisten ohne Gerichtsverfahren in Haft
    Klimaaktivisten sollen in Bayern durch Präventivgewahrsam an ihren Blockaden gehindert werden. Das Polizeiaufgabengesetz, das eine solche Präventivhaft…
    netzpolitik.org

    In dem vorliegenden Fall, am 27.3.2023, in dem das Bestreiken des Elbtunnels gerichtlich untersagt wurde, war es allerdings so, dass der ÖPNV ohnehin bestreikt wurde. Da wäre es dann auch nicht weiter schlimm gewesen, wenn keine Omnibusse durch den Elbtunnel gefahren wären, denn es fuhren ja ohnehin keine Busse.

  • Gegenfrage: Warum soll ein Mensch mit einem Handycap in einem stinkenden und meist lauten Bus rumsitzen, wenn er auf einem Fahrrad den Weg nicht zurücklegen kann?

    Total unlogische Gegenfrage, denn ich habe ausdrücklich von gesunden Menschen geschrieben. ;(

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

    Einmal editiert, zuletzt von cubernaut (21. April 2024 um 20:42)

  • Wie "schön" bequem, wenn sich jemand so ganz und gar seinen Vorurteilen hingeben kann.

    Ich nutze seit 45 Jahren den ÖPNV und spreche nicht von Vorurteilen, sondern von Erfahrungen, insbesondere im HVV. Liest du eigentlich manchmal die Beiträge anderer gründlich vor dem Antworten oder suchst du dir ein paar Schlagworte heraus, auf die du dann ellenlange Repliken schreibst?

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)

    2 Mal editiert, zuletzt von cubernaut (21. April 2024 um 20:43)

  • Der Omnibus stinkt von innen und von außen und deshalb brauch’ ich mir keinen Kopf mehr darüber machen, ob der ÖPNV einen wertvollen und wichtigen Beitrag für eine Verkehrswende darstellt." :rolleyes:

    Und schon wieder eine Unterstellung bzw. ein Strohmann.

    „Zeigen wir dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ (Reichsverkehrsministerium, 1934)