Pedelec, Fahrrad und ÖPNV

  • Bei der Vorstellung Verkehrsprobleme mit Flugtaxis zu lösen, habe ich Bilder wie aus Blade-Runner vor Augen - und da bin ich nicht allein. Für den Rest der Welt ist klar, dass das schon aus ökonomischen Gründen nichts werden wird. Ausnahme sind vielleicht Leute, die von Andy B. Scheuert beraten werden.

    Es gibt genug Leute, die meinen Verkehrsprobleme mit Autos lösen zu können. Das ist genau so bescheuert. Aber Leute wie Wissing und Scheuer gelingt es immer wieder diese Illusion aufrecht zu erhalten.

  • Falls es euch beruhigt: Der "Markt" für Flugtaxis wird in den Metropolen der Golfstaaten gesehen. Das "Konzept" von Volocopter sieht z.B. gar nicht vor, die Dinger zu verkaufen, sondern herzustellen und selbst zu betreiben. Ich denke nicht, dass die überhaupt selbst daran glauben, mit den Dingern ernsthaft Verkehrsprobleme zu lösen.

    In Europa halte ich diesen Quatsch noch für eine ganze Weile nicht für zulassungsfähig. Also ganz ruhig bleiben.

  • Letztes Jahr auf der ITS in Hamburg stand so ein Ding rum. Ich meine da etwas von einer Traglast von 200kg gelesen zu haben. Also selbst wenn die Dinger selbstfliegend sind, befördern die maximal zwei Erwachsene. :D

  • "„Es war für mich sehr überraschend, dass die Senkrechtstarter in Bezug auf Energie und Treibhausgase durchaus konkurrenzfähig waren – zumindest in bestimmten Szenarien“, sagt Kasliwals Kollege Gregory Keoleian. Demnach wären die elektrischen Lufttaxis beim Einsatz in Innenstädten je nach Energiemix im Stromnetz eher wenig nachhaltig, wohl aber bei Flügen zwischen Stadt und Umland oder zwischen zwei Nachbarstädten."

    Zitat aus: scinexx, das Wissensmagazin, 10.4.2029: Wie nachhaltig sind elektrische Flugtaxis

    Wie nachhaltig sind elektrische Flugtaxis?
    Begrenzte Nische: Elektrische Flugtaxis könnten den Verkehr umweltfreundlicher machen – aber nur unter ganz bestimmten Bedingungen, wie nun eine
    www.scinexx.de

    Was haben diese als "Fortschritt für die Verkehrswende" bezeichneten Flugtaxis und E-Bikes gemeinsam? Sie werden verglichen mit Autos. Schneiden sie auch nur geringfügig besser ab als Autos, werden solche Mobilitätssysteme geadelt als Beitrag zur Verkehrswende.

    Bei den E-Bikes sind möglicherweise bestimmte Pedelecs noch als wertvoller Beitrag für eine Verkehrswende zu beurteilen. Aber darüber hinaus bin ich eher skeptisch. Klar, wenn man den Vergleich zum Auto zieht, schneidet ein Pedelec scheinbar besser ab. Aber bei solchen Betrachtungen bleibt oft unklar, ob tatsächlich Menschen, die ein Pedelec oder E-Bike fahren, ganz ohne Auto mobil sind, oder ob es sich nur um ein zusätzliches Zweitfahrzeug handelt. Und ob einfach nur zusätzliche Kilometer gefahren werden, quasi obendrauf auf die Autokilometer oder ob Autokilometer ersetzt werden.

    Und wie beim E-Auto sind auch beim E-Bike die Batterien ein "wunder Punkt".

    Würde man Verkehrsmittel hinsichtlich ihrer Eignungsfähigkeit als Beitrag zu einer Verkehrswende nicht mit Autos vergleichen, sondern mit klassischen Fahrrädern, dann ergäbe das sicher ein anderes Bild.

  • Wie wäre es mit so einem Kleinflugzeug?
    "Britischer Erfinder hebt mit Pedal-Flugzeug ab"

    Britischer Erfinder hebt mit Pedal-Flugzeug ab
    Der Erfinder und TV-Moderator Jem Stansfield hat gemeinsam mit Forschern für die Dokumentar-Reihe "Bang Goes the Theory" der BBC ein nur mit Beinkraft…
    www.konstruktionspraxis.vogel.de

    Gibt's das auch als Pedelec?;)

  • Was haben diese als "Fortschritt für die Verkehrswende" bezeichneten Flugtaxis und E-Bikes gemeinsam? Sie werden verglichen mit Autos. Schneiden sie auch nur geringfügig besser ab als Autos, werden solche Mobilitätssysteme geadelt als Beitrag zur Verkehrswende.

    Bei den E-Bikes sind möglicherweise bestimmte Pedelecs noch als wertvoller Beitrag für eine Verkehrswende zu beurteilen. Aber darüber hinaus bin ich eher skeptisch. Klar, wenn man den Vergleich zum Auto zieht, schneidet ein Pedelec scheinbar besser ab. Aber bei solchen Betrachtungen bleibt oft unklar, ob tatsächlich Menschen, die ein Pedelec oder E-Bike fahren, ganz ohne Auto mobil sind, oder ob es sich nur um ein zusätzliches Zweitfahrzeug handelt. Und ob einfach nur zusätzliche Kilometer gefahren werden, quasi obendrauf auf die Autokilometer oder ob Autokilometer ersetzt werden.

    Und wie beim E-Auto sind auch beim E-Bike die Batterien ein "wunder Punkt".

    Würde man Verkehrsmittel hinsichtlich ihrer Eignungsfähigkeit als Beitrag zu einer Verkehrswende nicht mit Autos vergleichen, sondern mit klassischen Fahrrädern, dann ergäbe das sicher ein anderes Bild.


    In aller Ihrer Strenge, ist Ihnen bewusst, das in der Regel auch der ÖPNV mit dem Auto vergleichen wird und nicht mit dem Rad oder dem zu Fuß gehen?

    Und das Zug und Bus zumindest momentan gar nicht so viel besser sind als das KFz? Schon wenn 2-3 Leute in einem solchen ineffektiven Verbrenner sitzen, siehts für die Bahn gar nicht mal so gut aus.

  • Muss ich raussuchen, aber ich hatte eine Aufstellung für Deutschland. Da siehts für den Zug nicht so rosig aus. Bei uns läuft ein Grundlast-Kohle-Kraftwerk praktisch ausschließlich zur Sicherung des Bahnverbrauchs.

    Österreich hat einen ganz anderen Energiemix, viel weniger Kohle, dafür mehr Erdöl. Denke da müsste man sich intensiv damit beschäftigen, um das vergleichen zu können

  • Bei uns läuft ein Grundlast-Kohle-Kraftwerk praktisch ausschließlich zur Sicherung des Bahnverbrauchs.

    Wenn man annimmt, dass die Bahn zu 100% mit Kohlestrom fährt, ergibt sich natürlich ein falsches Bild. Man muss schon den Mittelwert unseres Strommixes ansetzen, weil manchmal die Bahn mit viel Kohlestrom fährt, aber manchmal halt auch mit viel Wind- und PV-Strom.

  • Natürlich wird normalerweise der Strommix herangezogen, laut Eigenwerbung fährt die Bahn mit 100% Ökostrom ;)

    Da, ganz offiziell vom Umweltbundesamt, Vergleich per Personenkilometer, inkl. Auslastungsangaben.

    Also ein mit 4 Personen besetzter Verbrenner ist also etwa gleichwertig einer S-Bahn, ein E-Auto deutlich besser.

    Faktor E-ÖPNV-Bus (72g/Pkm) gegen Ulis böses E-Bike (3g/Pkm): immerhin 24 fürs unverantwortlich schnell rasende Rad.

    Was jetzt nicht wirklich verwunderlich ist.

  • Dann bringe ich hier mal die Zahlen des UBA in eine aufsteigende Reihenfolge. Es geht um CO2-Emissionen / Personen-km. Vorne der gerundete Faktor bezogen auf das "E-Bike" (gemeint sind vermutlich auch hier wieder Pedelecs)

    1 E-Bike: 3 g/Pkm (1 Person/E-Bike)

    10 Bahn Fernverkehr: 31 g/Pkm (bei 46% Auslastung)

    10 Fern-Linienbus: 31 g/Pkm (bei 52% Auslastung)

    16 Bahn Nahverkehr, elektrisch: 49 g/Pkm (24% Auslastung)

    21 Straßen-, Stadt-, U-Bahn: 63 g/Pkm (15% Auslastung)

    24 E-Linienbus Nahverkehr: 72 g/Pkm (16% Auslastung)

    26 E-PKW: 79 g/Pkm (1,4 Personen / PKW)

    30 Bahn Nahverkehr, Diesel: 90 g/Pkm (24% Auslastung)

    32 Diesel-Linienbus, Nahverkehr: 96 g/Pkm (16% Auslastung)

    40 Hybrid-PKW: 121 g/Pkm (1,4 Personen / PKW)

    55 Benzin-PKW: 165 g/Pkm (1,4 Personen / PKW)

    58 Diesel-PKW: 173 g/Pkm (1,4 Personen / PKW)

    79 Inlandsflug: 238 g/Pkm (57% Auslastung)

    Die Werte lassen sich mit der Auslastung linear skalieren, wenn man vernachlässigt, dass auch der Energiebedarf steigt, wenn die zu transportierende Masse steigt. Dieser Effekt schlägt auf der Kurzstrecke und im Stadtverkehr stärker zu als im Fernverkehr, weil häufiger beschleunigt werden muss.

  • Es gibt genug Leute, die meinen Verkehrsprobleme mit Autos lösen zu können.

    Nein. Die Leute glauben, dass es rund um Autos gar keine Verkehrsprobleme gibt, sondern diese nur von "bösen Parkplätze raubenden Grünen" erzeugt werden.

    Die meisten überschätzen den Anteil des Autos am Innerstädtischen Verkehr bei weitem, so dass das Risiko von "induced demand" (so das Prinzip überhaupt bekannt ist) als gering eingeschätzt wird – man kennt ja die Sprüche von "ich sehe kaum einen Radfahrer". Tatsächlich spielen deutsche Städte dieses Spiel aber (bewusst oder unbewusst) sehr gut, weil wir hier zwar teilweise "autogerechte", aber nicht "auto-abhängige" Städte haben.

    Zum "induced demand" gehört nämlich, dass ein Verkehrsmittel so lange bevorzugt wird, bis ein anderes schneller oder bequemer ist – und da sind ÖPNV und Radverkehrsinfrastruktur in Deutschland (mit Ausnahme des Ruhrpotts) zumindest gut genug, um den Wachstum des Autoverkehrs zu stoppen, bevor es zu schlimm wird. In Städten wie New York oder Paris, die erst jetzt anfangen, auch auf Fahrräder zu setzen, verlangsamt sich der Verkehr dagegen (abseits der U-Bahn-Routen) so lange, bis man zu Fuß schneller ist.

    Das führt übrigens auch zu dem Paradoxon, dass man den Autoverkehr schneller macht, indem man ihn (scheinbar) langsamer macht: Nimmst du auf einem gut ausgebauten Teil Kapazität weg, wird das Auto unattraktiver und die ganzen überfüllten Punkte davor und dahinter werden soweit entlastet, dass es am Ende schneller wird.

    Und um wieder on-topic zu werden: Pedelecs wiederum verschieben diese Gleichung in die andere Richtung. Weil sie den Radverkehr schneller machen, verschiebt sich der Punkt an dem das Fahrrad schneller ist nach oben – und zwar so extrem, dass der Autoverkehr ideale Bedingungen (grüne Welle bei 50) braucht, um da gegen an zu kommen.

  • Es ist zweifelsfrei so, dass ein Pedelec deutlich geringere CO₂-Emissionen pro Kilometer frei setzt als ein Auto. Das liegt auf der Hand. Es wäre absurd, das leugnen zu wollen.

    Die CO₂-Emissionen zu vergleichen ist aber nur ein Faktor, für die Eignung eines bestimmten Verkehrsmittels für eine erfolgreiche Verkehrswende.

    An der gegenwärtigen Diskussion kritisiere ich, dass häufig so getan wird, als sei CO₂-Neutralität das alles entscheidende, einzig relevante Kriterium für eine erfolgreiche Verkehrswende. Das ist ja der Kniff bei den tonnenschweren Elektro-SUV's.

    Autogenix macht mit darüberhinaus mit seinem Einwand auf eine Form von "Schönrechnerei" bei der Eisenbahn aufmerksam:

    Natürlich wird normalerweise der Strommix herangezogen, laut Eigenwerbung fährt die Bahn mit 100% Ökostrom ;)

    Andere Faktoren für eine erfolgreiche Verkehrswende als die Fixierung auf die CO₂-Emissionen einzelner Fahrzeug-Gruppen messe ich ebenfalls hohe oder gar höhere Bedeutung zu.

    Wer den Bedenken Knoflachers gegen das Mobilitätssystem Auto folgt, der stellt sich auch beim E-Bike die Frage, ob es die von Knoflacher in Bezug auf den Autoverkehr beschriebene Virus-Gefahr in sich trägt. Und da folge ich Knoflacher, der über E-Bikes sagt:

    "Das sind im Wesentlichen individuell motorisierte Verkehrsteilnehmer. Sie sind okay, wenn man das Auto ersetzen will, und auch für ältere oder weniger sportliche Menschen, die Höhenunterschiede überwinden wollen. Als allgemeines Verkehrsmittel sind diese Räder aber nicht besser als alle anderen Verkehrsmittel, die durch zusätzliche Energie angetrieben werden. Alles, was unserer Bequemlichkeit dient im Verkehr, belastet meistens die Umwelt oder andere Menschen. Ich weiß, das wird die Pedelec- und E-Bike-Freunde nicht gerade begeistern."

    Verkehrsexperte Hermann Knoflacher: "Der Autofahrer ist absolut asozial" in Manager magazin vom 26.9.2019

    Hermann Knoflacher: Warum das Auto die Welt furchtbar macht
    Hermann Knoflacher (78) ist der geistige Vater der weitgehend autofreien Wiener Innenstadt. Der Professor für Verkehrswissenschaften bezeichnet das Auto als…
    www.manager-magazin.de

    Zugespitzt formuliert: Vom Auto auf das Pedelec umsteigen, das ist okay. Oder Pedelec fahren, um altersbedingte oder körperlich-konstitutionell bedingte Nachteile abzumildern, insbesondere im hügeligen Gelände, das ist okay. Aber diese Faktoren werden eben nicht in einer schlichten Statistik über CO₂-Emissionen abgebildet. Zum Radfahren schreibt Knoflacher: "Radfahren macht allen Menschen Spaß. Sie brauchen dazu lediglich Platz und ein sicheres Umfeld." Ich möchte da noch etwas mehr Wasser (meinetwegen auch Meerwasser) in den Wein kippen und darauf hinweisen, dass ein S-Pedelec bis zu 400 % die Muskelkraft der Pedalierenden verstärken darf. Und es darf bis 20 km/h mit einem "Gasgriff" beschleunigt werden. Dieses exorbitante Vervielfältigen der Körperkraft ist genau das, was laut Knoflacher die Gefahr des Virus Auto ausmacht. Beim Auto ist die Gefahr natürlich noch viel größer, denn schon beim leichten Antippen des Gaspedals vertausendfacht die Maschine die Bewegungsenergie des Menschen nicht nur um 400 %, sondern vermutlich um mehrere 1000 %. Bei welcher Fahrzeugart fängt der Nutzer an, absolut asozial zu werden, so wie Knoflacher die Autofahrer*innen beschreibt? Ich sag mal so: Beim Pedelec nicht so sehr wie beim S-Pedelec. Das E-Bike wiederum ordne ich dagegen eindeutig näher beim Auto ein als beim Fahrrad. Oder in Anlehnung an Knoflacher formuliert: "Der E-Bike-Fahrer ist auch schon ganz schön asozial."

  • Zum "induced demand" gehört nämlich, dass ein Verkehrsmittel so lange bevorzugt wird, bis ein anderes schneller oder bequemer ist –

    Was nun schneller oder bequemer?

    Nimm den ÖPNV. Es mag sein, dass unter günstigen Bedingungen für den ÖPNV, der ÖPNV schneller ist als der MIV. Aber er wird niemals "bequemer" sein, wenn man die gängigen Kriterien für Bequemlichkeit heranzieht.

    Eine bittere Wahrheit ist: Kostendeckender und nachhaltiger ÖPNV ist nur möglich, wenn die Mitfahrt auf Stehplätzen einkalkuliert ist. Mal abgesehen davon, dass es Menschen gibt, die den ÖPNV grundsätzlich meiden, weil sie dort mit anderen Menschen auf engem Raum zusammenkommen, ist das Bequemlichkeits-Merkmal Sitzplatzangebot vom ÖPNV nicht zuverlässig erfüllbar.

    Beim Pedelec ist die fehlende Bequemlichkeitsgarantie ebenfalls ein großes Handicap. Bei schlechtem Wetter mit dem Fahrrad (Pedelec) fahren halten sehr viele Menschen schlicht für unzumutbar.

  • Könnte Sie bitte einem Dummen wie mir erklären, warum ein E-Bike Fahrer asozial ist, ein Bus-Fahrgast aber nicht?

    Das können Sie bei Knoflacher nachlesen. Es ist die Virus-Gefahr, die vom Auto oder vom S-Pedelec oder vom E-Bike ausgeht, vom Bus aber nicht. Freilich, wenn sie die Virus-Gefahr leugnen, werden sie möglicherweise zu einer anderen Beurteilung kommen.

    Aber wenn Sie diese Gefahr ernst nehmen, dann müssen die Alarm-Sirenen hell schrillen, wenn ein Verkehrsmittel als ökologisch vorteilhaft und besonders nachhaltig angepriesen wird, das die eigene Körperkraft um 400 % verstärkt, wie es bereits beim S-Pedelec der Fall ist. Da ist das Pedalieren nur noch ganz nebenbei ein geringfügiger Beitrag dazu, das Fahrzeug zu beschleunigen. Im Wesentlichen aber ist das Pedalieren beim S-Pedelec eine Art Gasgeben in einer etwas anderen Form als beim Gasdrehgriff. Und beim E-Bike ist es ohnehin kein Unterschied mehr zum Gasdrehgriff eines Motorrades und nur noch ein kleiner Unterschied zum Gaspedal eines Autos.

    Übrigens gelten diese Bedenken auch in Bezug auf die nur 20 km/h schnellen Elektrotretroller und Elektroleicht-Mofas. Da steckt mit dem "Gasgriff" bereits das Problem drin, dass Knoflacher zu der Einschätzung gelangen lässt, dass Autofahrer*innen absolut asozial sind.

    Kannste lächerlich finden oder ernst nehmen, ändert aber nichts dran, dass es so ist. Freilich, wenn du diesen "Virus-Gedanken" komplett verdrängst und zum Beispiel nur auf die CO₂-Emissionen und/oder den Platzverbrauch schaust, dann kannst du zu anderen Einschätzungen kommen. Ich finde allerdings, das wäre dann zu kurz gedacht.

    Hier noch mal die m. E. zentrale Aussage Knoflachers zu Pedelecs, S-Pedelecs und E-Bikes: "Als allgemeines Verkehrsmittel sind diese Räder aber nicht besser als alle anderen Verkehrsmittel, die durch zusätzliche Energie angetrieben werden." (siehe oben) Ein Omnibus (lat. für Alle) wird nicht mit zusätzlicher Energie angetrieben, zusätzlich zu der Energie, die der Fahrgast selbst aufbringt, um sein Individualfahrzeug zu beschleunigen. Deshalb ist ein E-Bike Fahrer asozial, ein Bus-Fahrgast aber nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von Ullie (10. April 2024 um 16:06)

  • Gut, Verkehr also nur, wenn er keinen Spaß macht. Ist ja fast eine katholische Herangehensweise an das Thema (Straßen-) Verkehr.

    Was machen wir dann mit Leuten, die zum Beispiel gerne in Menschenmengen baden? Wie verhindern wir dass sehr extrovertierte Menschen gerne Zug fahren und dann Freude empfinden an der Fahrt und Gesellschaft? Maskenpflicht?

    Was sagt Herr Knoflacher zu Leuten, die gerne Rad fahren? Manche sogar gerne schnell.