fester Takt, betteln, vorab betteln, was ist sicherer

  • an den immer mehr werdenden Radfurten werden heute oft die Radfahrer übersehen, bzw. man erwartet, dass sie den Rat der hochoffiziellen Polizei befolgen, nämlich auf ihre etwaige Vorfahrt verzichten, und die Herren Kraftfahrer zuerst vorbeilassen: Es geht ja um deren Leben! Die Polizei hat dabei doch recht, ist sinnvoll und vernünftig...

    wäre es nicht besser, die Durchfahrt der Radler (was macht man mit den langsamen Fußgänger, insbesondere der ganz langsamen schwachen und behinderten Menschen unter ihnen?) rigouros abzusichern, und dafür immer zu verlangen, dass sie einen Anforderungsschalter betätigen, wodurch eine eigene Phase entstünde?

    wäre es mit den Anforderungen an einem (durch eigene vorfahrtgebende Fernauslösung eines zum Sicherstellung des Allgemeinwohls) sonderberechtigten modernen Nahverkehrs zu vereinbaren (in Mönchengladbach kann der Bus in allgemeinen die Phase des Querverkehrs einfach sofort stoppen, und die neue Phase Grün für die eigene Fahrtrichtung geben)? Im Grunde genommen wäre es logisch: ein einziger Radler könnte die Phase von 100 Buspassagieren "kosten" und solche radelden Verkehrsteilnehmer könnten genauso in diesem Bus selber stecken, zum grossen allgemeinen Wohl der Gesellschaft! an sich stören Radfahrer doch mehr als sie nutzen, da sie das einzige Gut, was man auf dieser Welt nicht kaufen kann, in Unmassen kosten, nämlich Zeit :evil: ...

    in unserer Stadt sind an 4-spurigen Vorfahrtsstrassen viele Ampel heute mit dem Kraftverkehr automatisch gleichgeschaltet, in Querrichtung dagegen mit (teilweise einseitigen) Vorabbettelampeln oft (meistens, aber nicht immer) ausgestattet. Dies gilt auch an der (problematischen) Aachener Strasse (20 Hauptampel auf nur 7,5 km! Ein Leckerbissen, wirklich, da getacktet für den Kraftverkehr: der Radler kommt selten mit, zumal viele Hauptampel für Radler und Fußgänger 3-geteilt sind, und, natürlich, besonders ungünstig für Radler sind. Besonders interessant ist die Kreuzung B57/K15, weil ein Radschutzstreifen an der K15 den Radler zur Kreuzung bringt. Da die B57 an dieser Stelle stadtheimwärts mit einem harten Fahrtverbot für Radler VZ254 geziert wird, hat man den Radschutz- in ein Radfahrstreifen verwandelt. Trotzdem kann man beobachten, dass der Kraftverkehr reuelos gern teilweise auf dem Radfahrstreifen wartet, und wie an normalen Kreuzungen den Radler an der Weiterfahrt geradeaus gern/lieber hindern würde. auf dieser Strecke hat jede Ampel ihr Eigenleben und sorgt für Überraschungen... Die angenehmste ist wohl die Ampel an der Kreuzung B57/K4: Kenner fahren statt K4 Lindbergstrasse, eine Wohngebietstrasse nahezu ohne Verkehr, mit dem Vorteil, dass diese Strasse in einer schmallen Passage die B57 erreicht, wo eine Verkehrsberuhigungsinsel die Überquerrung der B57 ermöglicht, wenn es eine Lücke gibt, und nicht wenn es Grün an der sehr nahen Ampel B57/K4 gibt! Bemerkenswert ist, dass diese Verkehrsberuhigungsinsel unbürokratisch für Fussgänger und Radler und die Ampel aber auch das kolossale Bauwerk "Radüberquerungsbrücke" über die B57, das auch unweit da steht (und heute mit Lolly VZ239 heruntergestuft wurde, obwohl die Brücke das Juwel in MG einer Radförderungsplanung des Landes gewesen ist und dafür gebaut wurde, natürlich für sehr teueres Geld! Diese Aussage beweisen: Den Landesradroutenplaner einsetzen, und die Strecke Gingter Strasse - Borussia-Stadium routen lassen, und gucken, ob der Routenplaner die Brücke berrücksichtigt oder nicht!) ersetzen kann (aber dank der Ampel, muss man sagen: Sie sorgt dafür, dass es IMMER Verkehrspausen gibt!): Ausnahmsweise hat man so in Mönchengladbach eine billige, sehr wirksame, sehr sichere Lösung für Rad-/Fussverkehr verwirklicht (auch ein blindes Huhn...).

    in dem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Stadt über einige Brücken dieser Art verfügt, eine schöne Sammlung, wirklich, die völlig ausserhalb der Verkehrsströme Stadtteile heute nur noch für Fußgänger verknüpft! Diese Verkehrsverbindungen wären auch für Radfahrer sehr gefahrarm. Einige Radler halten sich deshalb nicht an die Vorschrift und benutzen sie fahrend (obwohl man es mit sehr engen Drängelgitter dafür gesorgt hat, dass vor dem Anstieg die Weiterfahrt enorm erschwert wird!) der Sicherheit wegen (lieber ein Knöllchen zahlen als tot...). Und warum sind sie für Radfahrer nicht erlaubt? Weil man keine Geländererhöhung von 100 cm auf die heute in den VWV StVO verlangten 120 cm zahlen will: Dafür setzt man Menschenleben aufs Spiel und verlangt, dass die Radler weite Umwege fahren, um auf grossen Kreuzungen, wo sie brav vorabgebettelt haben, trotzdem überfahren werden (Polizeibericht: «Kraftfahrer hatte Radfahrerer übersehen...» / «Kraftfahrer entfernte sich unerkannt, Zeugen werden gesucht...» eine kunstvolle Umschreibung von Fahrerflucht vom Unfallort für die Presse...)! Ergänzend muss man sagen, dass Geländererhöhungen dieser Art, zumindest die Materialkosten (natürlich, Ausschreibung, ext. Ingenieurberatung, Anpassung und Montage verteurn das Ganze... weil man zu dumm ursprünglich war, um den Einsatz von DIN-Norm-Teile, wofür es Komplettlösungen gibt, in der damaligen Ausschreibung vorzushreiben...) wirklich sehr bescheiden wären! Anstatt großkotziger Auschreibungen sollte man sich lieber an öffentliche Autobahnmeistereien wenden: Sie wissen ganz genau wir man leicht und billig vorgeht..

  • wäre es nicht besser, die Durchfahrt der Radler (was macht man mit den langsamen Fußgänger, insbesondere der ganz langsamen schwachen und behinderten Menschen unter ihnen?) rigouros abzusichern, und dafür immer zu verlangen, dass sie einen Anforderungsschalter betätigen, wodurch eine eigene Phase entstünde?

    Das hängt wohl davon ab wieviele Tage Du für Deine täglichen Wege einplanen kannst. Für 1x im Jahr die früheren Generatioen auf dem Friedhof besuchen mag man ja vier Tage Urlaub einplanen können, es ist aber reichlich schwer mehr als 24 Stunden für den täglichen Weg zur Arbeit bereitzustellen.

    Wieso sollte der geradeausfahrende Verkehr auch unnötig durch Abbieger behindert werden?

    Andersherum wird aber ein Schuh daraus: Fahrer abbiegender KfZ dürfen anhalten, austeigen, Bettelknopf drücken. Dann wird die Fahrradampel rot, die Schranke geht auf und der Wagen kann durchfahren. DIs Schranke geht wieder zu und der nächste Fahrer darf vorfahren, aussteigen....

    Sicherer wäre KfZ-Verkehr nur noch zuzulassen wenn die keine Anderen mehr gefährden - ich könnte mich mit der Zeit zwischen 01:00 und 05:00 anfreunden. Wenn das nicht reicht könnte man das ja noch etwas reduzieren...

  • Du würdest dich in Bochum glaube ich wirklich wohlfühlen. Dort hat man gerade die folgende Konstruktion fertiggestellt:

    Das Schlimme an der Sache ist, dass der Radweg, so wie er angelegt ist, tatsächlich kaum eine andere Lösung als diese Bettelampel zulässt. Das hätte man sich aber auch einfach vor den Bauarbeiten überlegen können. So darf der Geradeausverkehr im Auto jetzt schön bei Grün durchfahren, während der Radverkehr in die gleiche Richtung erstmal anhalten und drücken darf.

  • Will Bochum nicht "fahrradfreundlich" werden?

    Das ist ein Missverständnis. Bochum würde gerne mit einer fahrradfreundlichen Stadt verwechselt werden. Wirklich etwas dafür tun will man nur so lange, wie man dem Autoverkehr dafür nicht zuviel wegnimmt.


    Welche Straße ist das? Richtung Herne?

    Jep, Herner Straße Bei StreetView kann man noch schön erkennen, dass sich an dem Konstrukt, außer einem neuen Bettelpfahl, auch nach sehr umfänglicher Renovierung der kompletten Straße genau nichts getan hat.

  • Das Schlimme an der Sache ist, dass der Radweg, so wie er angelegt ist, tatsächlich kaum eine andere Lösung als diese Bettelampel zulässt. Das hätte man sich aber auch einfach vor den Bauarbeiten überlegen können. So darf der Geradeausverkehr im Auto jetzt schön bei Grün durchfahren, während der Radverkehr in die gleiche Richtung erstmal anhalten und drücken darf.

    Wieso musste der Radstreifen so angelegt werden? Es gibt doch ausreichend Beispiele für Radstreifen links von Rechtsabbiegern . . .
    z.B. hier, hier, hier, hier, hier (auch wenn da die Fortsetzung misslungen ist, aber soll ja demnächst verändert werden), hier, hier, hier,


  • Wieso musste der Radstreifen so angelegt werden? Es gibt doch ausreichend Beispiele für Radstreifen links von Rechtsabbiegern . . .
    z.B. hier, hier, hier, hier, hier (auch wenn da die Fortsetzung misslungen ist, aber soll ja demnächst verändert werden), hier, hier,

    Nicht der Radweg musste so angelegt werden, aber die Ampellösung war fast unvermeidlich, wenn man den Radweg so anlegt, dass er rechts an den Rechtsabbiegern vorbei führt. Andernfalls wäre die Stelle ja fast schon eine Todesfalle. Vielleicht habe ich mich da etwas missverständlich ausgedrückt, der Radweg musste auf keinen Fall so gebaut werden und während der gerade fertiggestellten Sanierung der Straße wäre eine andere Lösung vermutlich auch noch kostenneutral gewesen.

  • Mal abgesehen davon, dass ich zeimlich sicher einen Haltlinienverstoß begehen muss, um den Druckknopf zu erreichen.
    Von Induktionsschleifen haben die wohl noch nix gehört?

    Die würde das Problem aber auch nur sehr begrenzt lösen. Der Radstreifen gehört einfach nichts rechts von der Abbiegespur. Vor allem da dort sowieso kein Radfahrer abbiegen kann, es handelt sich um eine Autobahnauffahrt. 500m weiter hat die Stadt Bochum das sogar hingekriegt

  • Dass geradeaus fahrender Radverkehr rechts von rechtsabbiegendem Kraftverkehr geführt wird, ist doch nichts Ungewöhnliches.
    Was mich hier stört: Hier soll wieder mal nur der Kraftverkehr möglichst ungehindert und ungebremst vorankommen.
    Deswegen der große Kurvenradius und die dauerrote Radlerampel :cursing:

  • Von Induktionsschleifen haben die wohl noch nix gehört?

    Für den Kraftverkehr investiert man sogar mühelos in leicht überallanzubringenden Videocams mit geringen techn. Anforderungen (sie sollen keine Qualitätsbilder liefern, sondern nur wie ein Näherungsschalter vom Vorgarten vermutlich ohne jeglichem Bild arbeiten!)... Deren Betrieb ist auch für den Radverkehr geeignet, aber Radwege sind ja zu Schade für so was und Radfahrer nicht so wichtig, wie Onkel Otto, wenn er Waldi gassi mit dem Auto führt; dank Waldi oder trotz Waldi ist er dann VIP!

    Dass geradeaus fahrender Radverkehr rechts von rechtsabbiegendem Kraftverkehr geführt wird, ist doch nichts Ungewöhnliches.

    leider! Ich muss mal doch wieder nachlesen, was VWV StVO 2014 dazu sagt, denn irgendwie habe ich den Eindruck, dass drin darüber gesprochen wird. Muss, ernsthaft, der Radverkehr zuerst in die falsche Richtung verlenkt werden? Das ist doch absurd! Wenn schon der Radverkehr sich auf der Fahrbahn auf einem Schutzstreifen, dann kann er doch einfach dort bleiben, und einen kleinen Teil der gerade-aus-Spur weiterhin beanspruchen! Es ist schon schlimm genug, wenn es auf dem hohen Bord geschieht, wo es weder Schutz- noch Fahrstreifen sondern Radweg oder Misch-Rad-/Fußweg gibt! Das Problem vermute ich da anders: Gibt es nicht an dieser Stelle manchmal eine Warteschlange bis direkt auf dieser Strasse?

    Zitat

    Was mich hier stört: Hier soll wieder mal nur der Kraftverkehr möglichst ungehindert und ungebremst vorankommen.

    Es ist selbstverständlich, weil Kraftfahrzeuge einen enormen Platzbedarf haben, und kämen sie nur behindert aus unseren Städten raus, wären wir bald überfordert, sie alle drin zu behalten

    Zitat

    Deswegen der große Kurvenradius und die dauerrote Radlerampel :cursing:

    Was sagt die örtliche ADFC-Gruppe dazu?

    Und was antwortet ihr die städtische Verkehrsplanung?

    Die Radfahrspur zeigt vor Erreichen der Kreuzung keine besondere Pflichtzeichen. Jetzt versetze ich mich in die Lage des dummen Bürgers ohne Führerschein noch Theorieunterricht: An was erkenne ich, dass ich dort die Mehrzweckspur, die eine Schutzspur nunmal ist, weiterfahren muss, anstatt in der Spur zu bleiben, die ich benutzen will, nämlich gerade aus (nach der Kreuzung fällt wohl ein Lolly auf, aber davor?). Dort, wo die Abbiegespur ein Eigenleben bekommt, ist die Linie noch unterbrochen, und ich darf mich doch einordnen! Danach, wenn mein Sicherheitsdenken mir diktiert, weiterhin auf der Spur weiterzufahren, anstatt die Spur nach geradeaus, die geradeaus fahren darf, zu wählen, verwandelt sich erst die Schutzspur in eine Fahrspur, die für Radler reserviert ist, aber die dorthin führt, wo der Radler in die falsche Richtung fährt oder gar nicht weiterfahren darf, da dann Kraftstrasse! Dann muss er halten und eine Überquerrungsanforderung über den Vorabbettelschalter abschicken, das ist doch ganz normal, wenn er das nicht will, dann hätte er auf diese maximierte Sicherheit verzichten müssen, und auf der normale geradeaus-Spur bleiben müssen! Ich finde die Lage sonst nicht eindeutig genug, da Radler von Natur aus nur eine geringe fachtechnische Vorbildung haben müssen, und oft auch ganz einfache Menschen aus dem Ausland ganz ohne sind...

    Auf der gerade-aus-Spur fährt er an der Verkehrsberuhigungsinsel und dem Wegweiser vorbei, und da steht ein Lolly, das ihm klar anordnet, sich in die Radfahrspur einzuordnen; er hat weder warten noch vorabbetteln müssen! Die Radfahrspur ist rot geworden, der aus der Autobahn einbiegende Kraftverkehr ist gewarnt!

    Wie soll man die in der StVO / VWV StVO enthaltenen Texte diesbezüglich interpretieren?

  • Für den Kraftverkehr investiert man sogar mühelos in leicht überallanzubringenden Videocams mit geringen techn. Anforderungen (sie sollen keine Qualitätsbilder liefern, sondern nur wie ein Näherungsschalter vom Vorgarten vermutlich ohne jeglichem Bild arbeiten!)... Deren Betrieb ist auch für den Radverkehr geeignet,

    ... und sie sind hier in DAH so angeordnet das dem Radfahrer auch klar wird wo er hingehört: in die Mitte der Fahrbahn. Rechts lösen sie nämlich nicht aus.

  • Das ist ein Missverständnis. Bochum würde gerne mit einer fahrradfreundlichen Stadt verwechselt werden. Wirklich etwas dafür tun will man nur so lange, wie man dem Autoverkehr dafür nicht zuviel wegnimmt.


    Das funktioniert! Genau so ist Münster zur "Fahrradhauptstadt" geworden :cursing:

    "I've noticed that the majority of traffic 'safety' campaigns seem to focus on everything except the bull in the china shop - the automobile." copenhagenize.com